Von Windhoek zum Etosha Nationalpark
Auf gehts in den Etosha Nationalpark. Beziehungsweise zuerst noch in den Supermarkt. Für eine Woche bunkern wir Vorräte im Auto ein, besonders wichtig: kaltes Bier und genügend Feuerholz. Nach einem kurzen Abstecher zum Bahnhof in Windhoek geht es weiter Richtung Nationalpark.
Die Blätter der Bäume sind gerade dabei sich zu verfärben und verblassen allmählich. Paviane sitzen auf riesigen rotbraunen Termitenhügeln und beobachten die Wildschweine, die entlang der Straße nach Nahrung suchen. Und wir sind mitten drin und fahren entlang der unendlichen Zaunreihen unserem ersten Campingplatz entgegen.
Dieser liegt auf einer Farm und ist mit allen Schikanen ausgestattet: Duschen,Toiletten und Swimmingpool Swimmingpool? Wozu braucht man in Namibia einen Swimmingpool?
Das Dinner wird um 19 Uhr serviert. Es gibt Tomatensuppe, gegrilltes Fleisch und als Nachspeise Schokoladeneis. Auf meine Frage, wie viele Personen auf der Farm arbeiten, weiß Paulus keine Antwort. Er ist selbst erst seit vier Tagen auf der Farm und bemüht sich, keinen Fehler zu machen. Der Farmer kommt wenig später, begrüßt uns mit Handschlag und bedauert, keine Zeit für uns zu haben. Er war mit der Geburt eines Kälbchens beschäftigt. So ist also das Leben auf einer Farm, immer nah dran an der Natur.
Nach dem Zeltaufbau belohnen wir uns mit einem Bier, genießen den spektakulären Sonnenuntergang und wenig später den grandiosen Sternenhimmel.
Was wird uns im Etosha Nationalpark erwarten?
So spannend kann ein Tag im Etosha Nationalpark verlaufen:
Zwei Eichhörnchen haben uns und unser Frühstück entdeckt. Geschickt verteidigen sie ihre Beute gegen die Vögel. Und dann beginnt der Morgensport. Sie küren die Reifen unseres Autos zu ihren Lieblingen, fetzen am Campingplatz umher und klettern schließlich in den Kühler.
Löwensichtung im Etosha Nationalpark
Ein alter Löwe liegt zusammengerollt neben einem Gebüsch beim Wasserloch. Durchs Fernglas beobachtet, sieht man, dass er einige Blessuren im Gesicht hat. Die Ohren sind ausgefranst, die Mähne schon etwas struppig. Er zuckt mit dem linken Ohr und schlägt mit dem Schwanz. Nach 5 Minuten dreht er sich auf dem Rücken, seine Tatzen alle viere von sich gestreckt.
Von links nähert sich ein Impalaherde. Vorsichtig bewegen sich die Tiere auf das Wasserloch zu. Dann geht ein besonders mutiges Impalamännchen zum Wasser, einige Schritte in das Wasserloch hinein. Aber nicht um zu trinken, sondern es scheint, als wolle das Tier den Löwen herausfordern. Der Löwe springt auf und das Impalamännchen flieht.
Faul wie der Löwe ist, legt er sich wieder hin, dreht sich um und schläft weiter.
Drei Geparden sind links im Gras zu sehen.
Zwei liegen, einer blickt neugierig um sich. Plötzlich setzt sich das Tier in Bewegung und schleicht geduckt durch das Savannengras. Auf der anderen Straßenseite ist ein Springbock zu sehen. Der Gepard geht hinter unserem Auto auf das Tier zu und sucht sich ein Gebüsch aus, um sich zu verstecken. Der Springbock kommt näher, er hat das jagende Tier nicht bemerkt.
Doch nichts passiert. Irgendetwas irritiert den Geparden. Er zieht sich wieder zu seinen Gefährten zurück.
Die Wasserlöcher in den Camps sind nachts beleuchtet.
So hat man auch in der Nacht Gelegenheit die Tiere zu beobachten.
Zuerst erscheint eine Zebraherde. Dann kommen drei Nashörner, zwei große und ein kleines Junges. Das kleine ahmt die Mutter nach und trinkt am Wasserloch. Dann beginnen die Tiere das Wasserloch zu umrunden. Im Hintergrund sieht man einen Elefanten auftauchen. Die Zebras verschwinden im Gebüsch. Doch das kleine Nashorn wagt sich vor und zieht kämpferisch gegen den Elefanten vor. Der Elefant rückt vor und das Nashorn weicht im Rückwärtsgang zurück, dreht sich um und rennt davon, Richtung Mutter. Gelächter bei uns Zusehern, das sah zu drollig aus!
Ich war im Juni 2012 in Namibia unterwegs.
GUDRUN KRINZINGER
Reiseblog von einer reiselustigen, strickbegeisterten, lesesüchtigen und fotografiewütigen Oberösterreicherin mit Hauptsitz Wien und Alte Donau.
Seit 2010 schreibe ich über meine Reisen auf dem Blog Reisebloggerin.at.