Jabrin – Rundreise Oman
Jabrin erinnert mich an ein Märchenschloss, entsprungen wie aus dem Märchen aus tausendundeine Nacht. Ich glaube jeden Augenblick, dass ein arabischer Sultan um die Ecke biegt und wirklich – nein, es ist nur einer der Guides. Treppen führen hinauf in den schönsten Raum des Schlosses, der Moschee. Die Wände sind mit Koransuren bemalt, und auch alle anderen Räume sind kunstvoll gestaltet.
Bemalte Holzdecken, geschwungene Fensterbögen, geschnitzte Holztüren, sogar eine Bibliothek befindet sich in dem Schloss. Die Küche ist in einem der Innenhöfe untergebracht um den Rauch besser abziehen zu lassen. Die Küchenutensilien aus Kupfer stehen in der Küche, jetzt fehlt nur noch die Köchin, um ein köstliches Mahl zuzubereiten.
So wunderschön restauriert das Schloss Jabrin ist, so verfallen ist die alte Stadt Bahla. Eine eigene Atmosphäre herrscht über diesen Teil der Stadt. Links neben der dicht befahrenen Hauptstraße befindet sich das neue Bahla mit dem Souq und den modernen Geschäften, die Waschmaschinen, Handy und alle Annehmlichkeiten des 21.Jhdts. verkaufen.
Rechts von der Hauptstraße erhebt sich die Lehmfestung Hisn Tamah und zu ihren Füßen liegt das alte Bahla. Ich sehe Lehmhütten, die zu Staub zerfallen. Manchmal gibt es noch eine kunstvoll geschnitzte Holztür, die vom Glanz vergangener Zeiten zeugt.
Meistens ist keine solche Tür vorhanden und daher gibt es Einblicke auf einen Haufen Müll, vermischt mit Ziegeln und Holzresten der Dächer. Die Wege zwischen den Häusern sind uneben und mit Steinen übersät. Ein blaues Plastiksackerl raschelt im Wind, hinter einer der Türen hört man Kindermusik und eine Stimme. Nur dieses eine Haus ist renoviert und bewohnt. Der Rest ist Geschichte.
Ich war im Jänner 2013 im Oman.
GUDRUN KRINZINGER
Reiseblog von einer reiselustigen, strickbegeisterten, lesesüchtigen und fotografiewütigen Oberösterreicherin mit Hauptsitz Wien und Alte Donau.
Seit 2010 schreibe ich über meine Reisen auf dem Blog Reisebloggerin.at.