Im Souk von Mutrah
„Miss, miss, cashmir shawl, insence, perfume, miss, miss, cheap, cheap,“ die Händler im Souk von Mutrah buhlen um jeden Touristen und um jede Touristin. Mit Parfumflakons ausgestattet tropfen sie den willigen und auch unwilligen Damen eine Essenz auf den Handrücken.
Geschickt weiche ich ihnen und ihren Parfumflakons aus. Es riecht nach Weihrauch, Moschus und Jasmin. Allerlei Gewürze werden uns angeboten und unzählige Kashmirschals („no fake, no fake“). Den Gewürzen kann ich allerdings nicht widerstehen und ich kaufe Kardamon und Nelken ein, außerdem erstehe ich Sternanis und jede Menge Weihrauch. Der Weihrauch ist für meinen Vater, die Gewürze behalte ich für mich. Wie gut meine Einkäufe riechen!


In einem Geschäft stolpere ich fast über die dutzenden Silbervasen, Kaffeekannen aus Kupfer, Stoffkamele und alle möglichen Souvenirs. Zwischen diesen Dingen verbergen sich Schildkrötenpanzer, Tierfelle von mir unbekannten Tieren, ausgestopfte Tiere, Schlangenhäute und sonstige Kuriositäten. Es ist sehr düster in dem Raum. Krummdolche hängen an der Wand. Für mich ist nicht auszumachen, ob sie echt sind oder nicht.



Ein anderer Gang im Souk führt in die Haushaltswarenabteilung. Hier tummeln sich die meisten Omanis und machen ihre Einkäufe. Riesige Aluminiumtöpfe stehen in einem Geschäft aufgeschichtet, das Blechgeschirr hängt an den Wänden, im nächsten Laden gibt es Abwaschschwammerl, Plastikwannen und -besteck und im nächsten Geschäft wird wiederum Kinderspielzeug verkauft. Kinder bestaunen die bunten Bagger und Flugzeuge. Und über allem liegt der Duft von Weihrauch, vermischt mit Gewürzen.
Die Reise in den Oman erfolgte im Jahr 2013.

GUDRUN KRINZINGER
Reiseblog von einer reiselustigen, strickbegeisterten, lesesüchtigen und fotografiewütigen Oberösterreicherin mit Hauptsitz Wien und Alte Donau.
Seit 2010 schreibe ich über meine Reisen auf dem Blog Reisebloggerin.at.