Ulaanbaatar – Die Hauptstadt der Mongolei
Es kratzt im Hals, die Augen jucken, Verkehrslärm überall – willkommen in Ulaanbaatar!
Längst wurde in dieser Millionenstadt das Pferd als Transportmittel abgelöst. So schieben sich Autos durch die Straßen, Toyotas und Audis, die protzigen Autos der Marke Hummer, dazwischen hupen Betonmischer und Lieferwägen.
Es gilt das Recht des Stärkeren, wer zuerst nachgibt, hat verloren.
Ein Regenguss hat die Straßen in schlammige Pfützen verwandelt, es gibt keine Kanalisation. Die Fußgänger tänzeln um die Pfützen herum. Es gibt nur wenige Ampeln, die Grünphasen für Fußgänger sind kurz, sehr kurz. Und so landet immer jemand in der Straßenmitte, bemüht dem Hupkonzert auszuweichen und die andere Straßenseite zu erreichen.
Frische Luft in Ulanbator? Fehlanzeige!
Deutlich wird nach zehn Tagen in freier Natur, mit Sternenhimmel und Pferdeherden, Wüstensand und viel, viel Sauerstoff, dass ich schlechte Luft einfach nicht mehr gewöhnt bin. Es ist anstrengend auf Asphalt zu laufen und den Kohlestaub einzuatmen, die Kohlekraftwerke stehen mitten in der Stadt.
Ein Geschäft reiht sich an das andere: Beautysalon, Friseur, Restaurant, Handyshop, und dann beginnt der Reigen wieder von vorne. Lauter Geschäfte, die ich nicht betreten würde, so armselig, heruntergekommen und dürftig wirken die Buden, so trist die Wohnhäuser.
Ulaanbaatar, Ulan Bator, Urga, Örgöö oder Ich-Chüree
Nicht nur der Name der mongolischen Hauptstadt hat sich im Lauf der Geschichte gewandelt, auch die Stadt selbst ist ständigen Neuerungen unterworfen. Das Parlamentsgebäude am weitläufigen Süchbaatar-Platz konkurriert mit der französischen Luxuskette Louis Vuitton um Aufmerksamkeit. Die Oper steht im Schatten eines riesigen modernen Hochhauses und in den Reiseführern werden Restaurants mit so klingenden Namen wie „Brauhaus“ oder „Monet Restaurant“ beworben.
Unterwegs am Schwarzmarkt
„Mein“ Ulaanbaatar finde ich dann doch noch, und zwar wie so oft, wenn mir eine Stadt völlig fremd bleibt, am hiesigen Markt. Der größte Markt heißt „Schwarzmarkt“ und findet sowohl unter freiem Himmel als auch in Hallen statt.
Hier bekommt man alles: traditionelle und moderne Kleidung, Sättel, Stiefel und Jurten. Die Campingabteilung geht über in die Teppichabteilung. In den Hallen werden Obst, Gemüse und Fleisch verkauft, im ersten Stock sind Friseure und Schneider vertreten. Ein Stand reiht sich an den anderen, Fotografieren ist meist nicht erwünscht, was nicht wirklich eine Problem ist, denn schließlich entschädigt mich die Bildvielfalt.
Der Bahnhof von Ulan Bator
Einen Besuch statte ich dann noch dem Bahnhof ab, wird doch ein Zwischenstopp der transsibirischen Eisenbahn in Ulanbator eingelegt. Und hier beschließe ich dann: ich komme wieder, das nächste Mal mit dem Zug.
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GUDRUN KRINZINGER
Reiseblog von einer reiselustigen, strickbegeisterten, lesesüchtigen und fotografiewütigen Oberösterreicherin mit Hauptsitz Wien und Alte Donau.
Seit 2010 schreibe ich über meine Reisen auf dem Blog Reisebloggerin.at.
Auf der Suche nach dem Stichwort „Schwarzmarkt“ bin ich in meinen eigenrn und Deinen Beitrag gestolpert. Wie schaut’s aus? Wann fahren wir gemeinsam mit der Transmongolischen Eisenbahn und machen einen Bummel durch „UB“?
Oh ja! Ich fahre mit!