Im Deadvlei
Wir wandern Richtung Deadvlei, einem von Sanddünen umschlossenen Tal in Namibia. Auf der vertrockneten Erde, die schon seit Ewigkeiten keinen Regen gespürt hat, stehen abgestorbene Akazienbäume. Schwarze, bizarre Figuren, die in der Sonne eigenartige Schattengebilde werfen. Denn nun ist sie da, die Sonne, die sich den ganzen Vormittag hinter einer Nebelwand verkrochen hatte.
Sie kämpfte sich mutig durch die Nebeldecke, hier ein Sonnenfleck, da ein Sonnenfleck. Endlich!
Ich muss hinauf auf eine Düne, denn ich will das gesamte Tal von oben überblicken. Von einer Minute zur anderen wird es unerträglich. Ich stapfe mühsam durch den Sand Richtung Dünenkamm und werfe immer wieder einen Blick zurück ins Deadvlei. Die Schatten ändern sich, die Sonne wird kräftiger.
Puh, ist mir heiß! Um mich zu motivieren zähle ich meine Schritte. Der Dünenkamm wirkt so nah und ist doch noch unendlich weit entfernt. Ein Käfer huscht an meinen Schuhen vorbei und wird vom Sand, den ich aufwühle, begraben. Oje! Und schließlich schaffe ich es, ich sinke erschöpft in den Sand und genieße die Aussicht, die Dünen, das Deadvlei und den Schluck aus meiner Wasserflasche.
Es ist wunderschön! Überall sonnenbeleuchtete Dünen und Schattenspiele. Überall glückliche Touristen, die sich durch den Sand kämpfen, auf der Suche nach dem Traumfoto. Und ich darf einfach hier sitzen und genießen.
Ein weiteres Schauspiel erwartet uns beim Verlassen des Tales. Die Dünen glühen förmlich in der Abendsonne. Ein Springbock hüpft über die Sandpiste und wirft sich für ein Foto in Pose. Hinter ihm die Düne 45, ein begehrtes Fotomotiv. Vor uns liegen noch einige Kilometer. Doch wir können uns einfach nicht losreißen. Eine Düne ist schöner als die andere.
GUDRUN KRINZINGER
Reiseblog von einer reiselustigen, strickbegeisterten, lesesüchtigen und fotografiewütigen Oberösterreicherin mit Hauptsitz Wien und Alte Donau.
Seit 2010 schreibe ich über meine Reisen auf dem Blog Reisebloggerin.at.