5 Tipps für Bulgarien

Bulgarien stand eigentlich nie auf meiner Reiseliste. Glücklicherweise bekam ich im Oktober 2013 eine Einladung zu einer Pressereise und düste mit Journalisten aus Dänemark, Schweden und Finnland durch das Land. Wir waren hauptsächlich in Sofia und an der Schwarzmeerküste unterwegs.

Gut gefallen haben mir die Gastfreundschaft und auch die bulgarische Küche. Es ist ein Reiseland, dass man gut mit einem Mietwagen oder einem Camper bereisen kann. Da Bulgarien riesig ist (110.994 km²), empfehle ich eine Reisezeit von mindestens drei Wochen. Reist du allerdings mit dem Auto an, solltest du dich rechtzeitig um eine Vignette kümmern.

Meine Tipps für Bulgarien: Sofia

Sofia ist nur 1,5 Stunden Flugzeit von Wien entfernt. Ich habe keine Ahnung, warum die Hauptstadt von Bulgarien noch nie auf meinem Fokus für eine Städtereise war. Ein Besuch zahlt sich auf jeden Fall aus. Überrascht bin ich von der Architektur, die mich im Stadtzentrum an Wien erinnert. Aber das ist ja auch kein Wunder, wie mir die Stadtführerin erklärt. Schließlich war der bulgarisch-österreichische Architekt Friedrich Grünanger für die Planung zahlreicher Gebäude (Synagoge, Justizpalast, Fürstenschloss) zuständig.

Besonders beeindruckt bin ich von der Alexandr-Nevski-Kathedrale. Eine riesige vergoldete Kuppel ziert die Kirche, im Inneren herrscht andächtiges Schweigen. Die Kirche wird untertags von vielen Gläubigen besucht, die eine Kerze entzünden und in aller Stille beten.

Die Nationale Kunstgalerie ist im Westflügel des einstigen Königspalasts untergebracht. Wieder sehe ich Wien vor mir. Hohe Räume mit prächtigen Stuckdecken und Parkettböden erinnern mich an die Palais entlang der Wiener Ringstraße. In der Galerie sind sowohl Bilder als auch Skulpturen untergebracht. Im Ostflügel befindet sich das sehenswerte Volkskundemuseum. Schmuck, Trachten und Gebrauchsgegenstände bilden den Schwerpunkt der Sammlung.

Reisetipp Bulgarien: Die Kirche Christi Geburt in Arbanasi

Kirche? Wo bitte ist da eine Kirche? Wenn da nicht die schiefen Grabsteine wären, wäre ich nie auf die Idee gekommen, dass sich hinter diesem unscheinbaren, niedrigen, fensterlosen und verwitterten Gebäude die älteste Kirche in Arbanasi versteckt. Doch kaum betritt man diese Kirche, hält jeder Besucher die Luft an, und zwar vor Begeisterung.

Über 3500 biblische Abbildungen schmücken die Innenräume der Kirche. Die Farbenpracht lässt sich auf den Fotos leider nicht darstellen.

Veliko Tarnovo – die Zarenstadt

In Veliko Tarnovo sind die vielen Kirchen sehenswert, doch besonders faszinierend ist die Bergfestung Tsarevets (oder auch Carevec).

Im 12.Jahrhundert machte Zar Peter Tarnovo zur Hauptstadt des Zweiten Bulgarischen Reiches. Tsarevets wurde so zum Zentrum der bulgarischen Aristokratie. Von über 400 Häusern sind noch die Fundamente erhalten. An der Spitze steht die restaurierte Patriarchenkirche und knapp darunter sieht man die teilrestaurierte Ruine des Zarenpalastes.

Am Abend findet eine Sound- und Lightshow statt, die die Geschichte der Festung nachspielt.

Der steinerne Wald bei Varna

Diese Säulen sehen eigenartig aus. Doch es sind keine versteinerten Holzstämme, wie der Titel der Sehenswürdigkeit vermuten lässt. Es sind bis zu sieben Meter hohe Säulen aus Kalkstein, die durch Erosion entstanden sind. Angeblich sind sie 50 Millionen Jahre alt, aber wirklich einig sind sich die Wissenschafter nicht.

Reisetipp Varna: Der Goldschatz im archäologischen Museum 

Gold, überall Gold! In jeder Vitrine im Archäologischen Museum liegen Armreifen, Ketten, Tierfiguren und Becher. Alles ist aus Gold und kunstvoll verarbeitet. Ich habe Glück, dass der Goldschatz von Varna gerade jetzt im Museum gezeigt wird, häufig wird er an Museen ins Ausland verliehen.

Insgesamt wurden bisher an die 3000 Gegenstände aus Gold in einer Totenstadt westlich von Varna in Bulgarien gefunden, das Gesamtgewicht beträgt über 6 Kilogramm. Die Stücke wurden um 4000 v.Chr. angefertigt und zählen zu den ältesten je gefundenen Goldgegenständen. 

Bulgarien hat noch viele weitere Sehenswürdigkeiten. Warst Du schon mal da?

Offenlegung: Mein Dank geht an das bulgarische Ministerium für Tourismus, das mich zu dieser Reise nach Bulgarien eingeladen hat.