Sehenswürdigkeiten am Canal du Midi

Entlang des Canal du Midi gibt es viele Sehenswürdigkeiten, die wir während unserer Fahrt mit dem Hausboot besichtigten. Doch die besondere Sehenswürdigkeit an sich ist der Canal selbst, der aufgrund seiner Geschichte und Lage zur Touristenattraktion im südlichen Frankreich geworden ist.

Hausboot am Canal du Midi
Mit dem Hausboot am Canal du Midi die schönsten Sehenswürdigkeiten abklappern
Castelnaudary
Die Kirch von Castelnaudary

Die Geschichte vom Canal du Midi

Irgendwie ist mir dieser Kanal schon immer im Kopf herum gespukt. Es ist ein künstlicher Fluss, erschaffen im 17. Jahrhundert von Pierre Paul Riquet, einem französischen Architekten und Konstrukteur. Heute würde man sagen von einem genialen Spinner.

Riquet wollte keinen Kanal zum Vergnügen erfinden, sondern eine Verbindung zwischen Atlantik und Mittelmeer. Warenverkehr war das Stichwort. Wo heute auf den Treidelwegen Spaziergänger, Läufer und Radfahrer die herbstliche Luft genießen und Hausboote anlegen, zogen früher Pferde vollgepackte Schiffe kanalauf- oder abwärts.

Canal du Midi
Mit dem Fahrrad am Treidelweg
Canal du Midi
Wir schippern mit dem Hausboot am Kanal entlang

Bis auf die Pferde hat sich nicht viel verändert. So wie damals fahren die Boote unter niedrigen Brücken hindurch (die niedrigste auf unserer Reise war mit 3,10 Meter die Brücke in Capestang) und passieren in der Nähe von Colombiers den 160 Meter langen Malpas Tunnel.  Die Hausboote überwinden die Höhenunterschiede anhand der unzähligen Schleusen. Und wie im 17.Jhdt. fahren die Boote an vielen Dörfern und Weingütern vorbei.

Selten hört man Verkehrslärm von umliegenden Schnellstraßen und Autobahnen. Nur um die Platanen muss man sich Sorgen machen. Sie, die Jahrhunderte lang den Kanal stützten und die Ufer befestigten, sind am Platanenkrebs erkrankt. Immer wieder fahren wir an abgestorbenen Bäumen vorbei.

Wir sehen zu, wie sich Arbeiter mit Motorsägen in der Hand ans Abholzen der kaputten Bäume machen. Es ist ein trauriges Schauspiel!

Brücke am Canal du Midi
Mit dem Hausboot durch die Brücke
Schleuse am Canal du Midi
Wir schleusen uns durch die Schleuse

Die Sehenswürdigkeiten am Canal du Midi

Wie schon oben beschrieben, ist der Canal selbst eine Hauptattraktion. Natürlich zählen auch die vielen Bauwerke und Schleusen, die im 17.Jahrhundert gebaut wurden, zu den Sehenswürdigkeiten in der Region.

Nicht vergessen sollte man die kleinen Dörfer und Städte, die wie aufgefädelt entlang des Canals liegen und einen Besuch wert sind. Besonders schön fand ich die Eindrücke an den Markttagen, wo wir von den französischen Marktstandlern freundlich bedient wurden und wo wir uns mit Baguette, Wein und Käse eindeckten.

Darüber hinaus gibt es einzigartige Städte am Canal du Midi, die einen Besuch wert sind:

  • Carcassonne ist eine beeindruckende mittelalterliche Stadt mit einer perfekt erhaltenen Stadtmauer. Aufgrund seiner Einzigartigkeit wurde Carcassonne wurde zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt und ist ein absolutes Muss für alle Besucher der Region. Während unseres Besuch waren allerdings sehr viele Touristinnen und Touristen unterwegs, man kann also schon sagen, dass die Stadt überlaufen ist.
  • Beziers ist eine ausgesprochen schöne Stadt mit der Kathedrale Saint-Nazaire und vielen historischen Gebäuden. Absolut beeindruckend ist die Kanalbrücke über den Fluss Orb.
  • Die Minervois-Weinregion erstreckt sich entlang des Canal du Midi. Es gibt unzählige Weingüter, die Weinverkostungen und Besichtigungen von Weinkellern anbieten. Unzählige Weinfelder säumen stellenweise den Canal du Midi, es wirkt ein bisschen wie eine Kulisse.
  • Etang de Thau heißt der große Salzwassersee, wo der Canal du Midi ins Mittelmeer übergeht. Dieser See ist ein ausgesprochen wichtiger Lebensraum für einzigartige Vogelarten. Besonders eindrucksvoll sind die Flamingos, die ich niemals in Frankreich vermutet hätte.
  • Toulouse liegt ebenfalls am Canal du Midi. Die Stadt mit ihrer Basilika und dem Jakobinerkloster hat mir ausgesprochen gut gefallen. Leider habe ich nur einen halben Tag in dieser Stadt verbracht. Gerne hätte ich mehr Zeit zum Besichtigen gehabt.

Rotwein am Canal du Midi
Ruhepause mit Rotwein

Mein Fazit zu den Sehenswürdigkeiten am Canal du Midi

Der Canal du Midi verzaubert. Früh morgens auf einem Boot aufzuwachen und den Vögeln zuzuhören ist einfach schön. Die Sonne, die durch die Baumkronen blinzelt und den Canal beleuchtet, die herrlichen Farben der herbstlichen Blätter, die alten Dörfer in den Weinbergen.

Wir wandeln irgendwo dazwischen, immer auf der Suche nach einem Baguette, einem pain au chocolat, einem “café, s’il vous plaît“, einem Markt, einer Weinverkostung oder einem Anlegeplatz für die Nacht.

Die Sehenswürdigkeiten sind also nur das Tüpfelchen auf dem i, die wahre Sehenswürdigkeit ist der Kanal selbst!

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2 Kommentare

  1. Veröffentlicht von Jutta am 18/10/2014 um 21:39

    Fabelhaft! Unsere Nachbarn sind auch bereits einige Male mit dem Hausboot durch Frankreich – und auch durch die Niederlande – geschippert und erzählen immer ganz begeistert davon. Definitiv etwas, das ich auch gerne einmal probieren würde. Sonnige Grüße, Jutta

    • Veröffentlicht von Reisebloggerin am 19/10/2014 um 10:13

      Ich würde sofort wieder fahren! Sogar die gleiche Strecke und einfach woanders anlegen. Aber Irland und Niederlande locken natürlich auch!

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Miriam blitzt - Miriam Mehlman Fotografie

GUDRUN KRINZINGER

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Seit 2010 schreibe ich über meine Reisen auf dem Blog Reisebloggerin.at.

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