Foodtour Lissabon
Bis vor meinem Besuch in Lissabon bestand die Küche Portugals für mich aus dem einzig mir bekannten Gericht: Pastel de Nata. Doch Vorsicht! Diese Blätterteigtörtchen gefüllt mit Puddingcreme machen süchtig und Möglichkeiten ihnen auszuweichen gibt es in Lissabon so gut wie gar nicht.
Schon beim Frühstücksbuffet werden sie angeboten, in jeder Gasse gibt es ein Lokal mit diesen Köstlichkeiten und die Meister und Erfinder der Törtchen wohnen in Belém. Hier werden die Blätterteigtörtchen „Pastéis de Belém“ genannt und schmecken himmlisch.
Foodtour Lissabon
Doch was hat Lissabon kulinarisch noch zu bieten? Die einfachste Variante um das herauszufinden: Ich buche eine Food Tour bei Filipa. Und als ich mit meinen Freundinnen pünktlich um 15 Uhr am Treffpunkt eintraf, waren wir 1) sehr neugierig und 2) sehr hungrig. Beides waren hervorragende Voraussetzungen für die fast vierstündige Tour durch ein Stadtviertel, das ich noch nicht kannte: Mouraria.
Doch zuallererst schickt uns Filipa in die Kirche São Domingos. Natürlich liegt der Schwerpunkt der Tour auf Essen und Trinken, aber die Geschichte der Stadt und des Viertels ist ebenso präsent und spielt eine große Rolle bei der Tour. Da stehen wir plötzlich schon mal in einem von außen unscheinbaren Haus, doch Vorraum und Stiegenhaus sind bis in den fünften Stock mit den typischen handbemalten blauen Kacheln verziert. Wir sind ebenfalls auf der Spur des Fado, denn dieser typische Gesang wurde hier in den engen Gassen „erfunden“.
Pata Negra, Muscheln und Samosa
Für Essen und Trinken bleibt genügend Zeit. An der ersten Station der Foodtour Lissabon bekommen wir Maisbrot kredenzt, das wir in Olivenöl tauchen. Zusätzlich verkosten wir Pata Negra Schinken und genießen ein Glas Rotwein dazu. Herrlich!
Muscheln gehören ebenso zur portugiesischen Küche wie Käse, Quittenmarmelade, Schweinesteak-Sandwich und Samosa.
Samosa hatte ich erst letzte Woche in Mumbai verkostet und das Gericht der indischen Küche zugeordnet. Heute werde ich eines Besseren belehrt: Durch die Kolonien in Goa und Mozambique vermischte sich deren Küche mit der portugiesischen. Im Cantinho do Aziz werden die besten Samosa Portugals serviert. Ich habe sogar die höllisch scharfe Sauce probiert, die dazu gereicht wird.
Ginjinha – der Kirschlikör mit oder ohne Kirsche
Eine weitere Spezialität Lissabons ist der Kirschlikör, Ginjinha genannt. Das Lokal, in das uns Filipa führt, ist winzig klein und erinnert mich eher an das Wohnzimmer des Besitzers als an eine Bar. Schade, dass ich nicht portugiesisch kann, denn mit dem Barmann mit dem verschmitzten Gesicht hätte ich mich gerne unterhalten.
Das gilt auch für den Koch Tiago Feio an unserer letzten Station, dem Restauran Leopold. Er hat weder einen Ofen noch Töpfe oder Pfannen in seiner Küche und serviert uns trotzdem ein köstliches Dessert. Wie das geht? Am besten ihr bucht einen Flug nach Lissabon und fragt ihn selber!
Vielen Dank an Filipa, die mich zur Food Tour eingeladen hat. Wer eine Tour oder einen Kochkurs buchen möchte, kann das hier tun: Taste of Lisboa
Elena war ebenfalls in Lissabon unterwegs. Hier geht es zu ihrem Bericht: Kulinarische Entdeckungsreise durch Lissabon
5 Kommentare
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GUDRUN KRINZINGER
Reiseblog von einer reiselustigen, strickbegeisterten, lesesüchtigen und fotografiewütigen Oberösterreicherin mit Hauptsitz Wien und Alte Donau.
Seit 2010 schreibe ich über meine Reisen auf dem Blog Reisebloggerin.at.
Liebe Gudrun,
Da läuft mir (erneut) das Wasser im Mund zusammen … Vielen lieben Dank für diesen schönen Artikel!
Ich habe eine weitere von Filipa’s kulinarischen Touren durch Lissabon probiert: http://www.creativelena.com/reiseblog/taste-of-lisboa-kulinarische-entdeckungsreise-durch-campo-de-ourique-in-lissabon/
Freue mich auf Dein Feedback und kann es wie Du nur wärmstens empfehlen …!
Liebe Grüße, Elena!
Nächstes Mal in Lissabon mache ich die andere Tour! Viel Spaß noch in Porto, meine Liebe!
Ich habe tatsächlich ein halbes Jahr in Lissabon gelebt und bin mit der Meinung nachhause gefahren, dass Portugal kulinarisch nicht viel zu bieten hat (abgesehen von den tollen Süßspeisen). In jedem restaurante habe ich immer nur mittelmäßiges essen bekommen. Zähes portuguese Steak mit einer fettigen Sahnesouce. Dein Post sagt mir irgendwie, dass ich das ganze Jahr in den falschen lokalen verbracht habe und definitiv etwas verpasst habe. Wie köstlich sehnen denn bitte die Muscheln aus?! 🙂
Alles liebe, mira
Liebe Mia, mir ist es bei meinem ersten Besuch in Lissabon so wie Dir ergangen. Aber es gibt sie wirklich, die kulinarischen, und gar nicht so teuren Highlights in dieser tollen Stadt! Und die Muscheln waren einfach nur super!
Oh, so eine Foodtour ist ja auch klasse. Da werde ich michdoch mal bei dem Anbieter schlau machen.
Super Tipp, danke!
LG Susanne