Tipps für Lissabon – Sehenswürdigkeiten und Reisetipps
Beim Aussortieren der Fotos von Lissabon wird mir klar, das ich den Artikel teilen muss. Cascais und das Stadtviertel Belem sollen einen eigenen Blogartikel bekommen. Ansonsten wird dieser Beitrag viel zu lange und zu unübersichtlich.
Jetzt verrate ich euch, wo ich in Lissabon den besten Fisch gegessen habe, wo Literaturliebhaber auf ihre Kosten kommen und wo ich die schönsten Souvenirs gekauft habe.
Einkaufen in Lissabon
Wie ich hingefunden habe, ist mir immer noch ein Rätsel. Wahrscheinlich würde ich noch immer in Lissabon herumlaufen (keine schlechte Idee!), hätte meine Freundin nicht zufällig durch ein Fenster fotografiert und die vielen Personen dahinter entdeckt. Dann bogen wir noch zweimal um die Ecke und standen mittendrin, im kreativen Dorf LX Factory. Es war Sonntag, Flohmarkttag. Selbstgenähtes dominierte die Tische, auf den Tischen daneben gab es Schmuck oder Marmelade zu kaufen. In den alten restaurierten Lagerhallen haben sich neben Geschäften auch Restaurants angesiedelt.
Mein Lieblingsladen: Eine riesige Buchhandlung auf zwei Etagen, die einen Erfinder beherbergt. Er war anwesend und nahm sich die Zeit, den Besuchern seine kunstvollen Werke zu zeigen. Die Sonne strahlte vom Himmel und bevor ich es mir in einem Lokal gemütlich machte, bog ich um die Ecke und entdeckte Streetart, die die Fabrikshallen schmücken. Da schwor ich mir, beim nächsten Besuch mehr Zeit mitzubringen und auch einen Besuch unter der Woche einzuplanen.
LX Factory
Rua Rodrigues Faria, 103
http://www.lxfactory.com
Lissabon von oben betrachtet
Lissabon von oben zu betrachten ist bei den vielen Hügeln kein Problem. Immer wieder findet man Aussichtsterrassen und hat einen wunderschönen Blick über die Stadt bis hin zum Tejo. Eine Aussicht mit Rundumblick auf Lissabon bot sich mir vom Triumphbogen aus.
Es war früh am Morgen und ich die einzige Besucherin, die mit dem Lift empor fuhr. Eine schmale Treppe führt dann noch weiter hinauf bis auf die Aussichtsterrasse. Die Treppen sind so eng, dass nur jeweils eine Person passieren kann. Daher hat man ein Ampelsystem eingeführt.
Arco da Rua Augusta
Rua Augusta 2-10
Mein zweiter Tipp um die Stadt von oben zu entdecken ist der Aufstieg auf das Dach des Panteão Nacional.
Prinzipiell bin ich schwindelfrei, doch der oberste Rundbalkon, von wo aus ich einen grandiosen Blick hinab in die Halle habe, ist wirklich sehr, sehr schmal. Besser geht es mir, als ich dann ganz oben auf dem Dach stehe, mit Blick auf die Alfama, den Tejo und den Flohmarkt, der wöchentlich zweimal stattfindet (Dienstag und Samstag).
Ich bin nur wegen dem Blick über die Stadt da. Andere Besucher sind mehr an den berühmten Persönlichkeiten interessiert, die im Panteão beerdigt sind.
Panteão Nacional
Campo de Santa Clara
Auf den Spuren berühmter Dichter und Literaten
Einer Person kann man in Lissabon nicht entkommen: Fernando Pessoa. Wer war dieser berühmte portugiesische Schriftsteller und Dichter, der zu seinen Lebzeiten nur ein einziges Buch verkaufte?
Ich habe ein bisschen das Gefühl, in die heiligen Hallen des Dichters vorzudringen, als ich im Haus des Dichters im Stadtviertel Campo Ourique stehe. Okkulte Zeichen an den Wänden, eine große Bibliothek aus dem Besitz Pessoas kombiniert mit seinen Werken in allen Sprachen, Bilder des Literaten, ein Zimmer, eingerichtet wie ein Schlafzimmer, seine Schreibmaschine, seine Brille, Zeugnisse, Briefe,…
Andächtig schweben wir Besucher durch die Zimmer, es ist eine Kultstätte für die Verehrer des Dichters.
Casa Fernando Pessoa
Rua Coelho da Rocha, 16
Campo de Ourique
Liebhaber der portugiesischen Literatur fühlen sich auch im nächsten Museum wohl:
Museum José Saramago
Casa dos Bicos
Rua dos Bacalhoeiros
http://www.josesaramago.org/
Angeblich ist es eines der ältesten Häuser in Lissabon, die Casa dos Bicos. Schon bei meinem Morgenlauf ist mir die besondere Fassade aufgefallen, die aus vielen spitzen Steinquadern besteht und mich an Diamanten erinnert. Eine andere Geschichte erzählt, dass in jedem Stein ein Diamant eingearbeitet wurde. Mit Geschichten kennt sich der Schriftsteller José Saramago aus, der vor diesem Haus unter einem Olivenbaum begraben liegt und dem das Museum im Inneren gewidmet ist.
Restaurants in Lissabon
Durch Lissabons Straßen zu schlendern macht müde. Überall gibt es kleine Cafés und Restaurants. Eines möchte ich hervorheben, denn hier habe ich ein besonders gutes überbackenes Sandwich gegessen: Queijo de cabra, nozes e mel (Ziegenkäse, Walnüsse und Honig). Auch die anderen Sandwich-Kreationen sahen unglaublich lecker aus, das Café ist super gemütlich eingerichtet und ich bin mir sicher, hier lande ich noch einmal in meinem Leben.
Medrosa d’Alfama
Largo de Sao Rafael, 6
https://www.facebook.com/medrosa.dalfama
Ich bin marktsüchtig. Daher kommt mir der Mercado da Ribeira gerade recht. Der Markt teilt sich in zwei Hälften: Auf der Ostseite liegt die „alte“ Markthalle, in der seit dem 19.Jhdt. Fisch, Obst, Gemüse und Kräuter verkauft werden und auf der Westseite reihen sich 35 gastronomische Stände aneinander und verkaufen die leckersten Dinge.
In der Mitte sind Bänke und Tische aufgebaut und jeder nimmt Platz, wo gerade Platz ist. Ein geniales Konzept und ich wandere ziellos durch die Hallen.
Mercado da Ribeira
Avenida 24 de Julho – Cais do Sodré
Souvenirs aus Lissabon
Souvenirtechnisch hat Lissabon so einiges zu bieten. Sardinen in allen Farben, Größen und Materialien, Kacheln in allen Farben und allerlei Geformtes aus Kork. Meine Souvenirs habe ich in einem kleinen Geschäft in der Alfama gekauft, das zwei Künstlerinnen gehört.
Eine von ihnen widmet sich dem Zweitleben von Krawatten und fertigt Broschen und Röcke. Somit bin ich jetzt stolze Besitzerin einer Krawattenbrosche in rot! Und wenn mir einer der Röcke gepasst hätte, wäre ich jetzt auch Besitzerin eines Krawattenrockes, aber leider waren die Pasteis de Nata zu gut zu mir…
Simona Accattatis und Marisa Carboni
Rua dos Remédios, 85
Mein Geheimtipp
Es nützt alles nichts, aber um den besten Fisch in Lissabon zu essen, muss man auf die andere Seite des Tejo. Die richtige Fähre Richtung Cacilhas war schnell gefunden, nur mit der auf eine Rechnung gekritzelten Wegbeschreibung (Empfehlung des Barmannes am Vortag) hatten wir so unsere Schwierigkeiten. So landeten wir in der Touristinformation, die uns auf den richtigen Weg brachte.
Der Weg ist schmal und führt direkt an der Ufermauer des Tejo entlang Richtung Brücke des 25.April. Nach 20 Minuten Wegzeit waren wir am Ziel und ergatterten einen Tisch in der Sonne mit Blick auf Lissabon und ließen uns verwöhnen mit Octopussalat, Kichererbsensalat mit Stockfisch und gegrillten Sardinen. Vielleicht war es die Sonne, vielleicht der Weißwein, aber hier sitzen zu dürfen war pures Glück!
Ponto Final
Cais do Ginjal 72,
Cacilhas, Almada
Wo bekommt man Ginjinha?
„Saúde“ oder „Tchim tchim!“ heißt es in Lissabon, wenn man in den zahlreichen Bars das Glas hebt und mit dem berühmten Ginjinha auf die Gesundheit anstößt. Der Alkoholanteil dieses Sauerkirschlikörs liegt zwischen 17-20 Prozent und ganz egal wo ich einen getrunken habe, mal war er süßer, mal war er säuerlicher, mir hat er jedes Mal geschmeckt.
Empfehlen kann ich euch zwei Bars:
Amigos da Severa
Rua do Capelão, 32,
Mouraria
Ginjinha do Carmo
Calçada do Carmo 37
Hoteltipps für Lissabon
Ich war zweimal in Lissabon unterwegs und habe mich beide Male auf meine Begleitung verlassen, das richtige Hotel zu buchen. Mike vom Reiseblog gooutbecrazy hat eine super Zusammenfassung geschrieben, welche Hotels in Lissabon empfehlenswert sind.
Noch mehr Infos:
Für meine Recherchen in Lissabon wurde mir vom Tourismus-Büro die LISBOA-Card zur Verfügung gestellt. Mit dieser Karte ist auch Janett durch die Stadt getingelt: Lohnt sich die Lisboa Card?
Lissabon ist ein perfekter Ausgangspunkt für einen Roadtrip durch Portugal. Neugierig geworden? Saskia hat die besten Tipps: Roadtrip Portugal
21 Kommentare
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GUDRUN KRINZINGER
Reiseblog von einer reiselustigen, strickbegeisterten, lesesüchtigen und fotografiewütigen Oberösterreicherin mit Hauptsitz Wien und Alte Donau.
Seit 2010 schreibe ich über meine Reisen auf dem Blog Reisebloggerin.at.
Tolle Bilder und schöne Tipps! Die sind irgendwie so ganz anders als meine 10 Tipps für Lissabon 🙂
http://webundwelt.de/10-dinge-die-man-in-lissabon-machen-muss-highlights-der-stadt-am-tejo/
Aber umso besser, da weiß ich mit Sicherheit, dass es auch beim nächsten Besuch noch viel zu erkunden gibt. Und die Stadt ist so toll, dass ich bestimmt noch ein paar Mal hin muss.
Liebe Grüße,
Wibke
Aber einige Gemeinsamkeiten haben wir dann doch entdeckt! Die Stadt ist wirklich super!
Das scheint ja ein toller Aufenthalt gewesen zu sein! Ich war leider noch nicht in Lissabon, es steht auf meiner To-See-Liste aber ganz weit oben!
Liebe Grüße
Lissabon ist einfach ein Traum, mindestens eine Woche einplanen, es gibt wirklich sehr viel zu sehen!
Ich bin immer wieder überrascht wie viel ich eigentlich noch nicht über Lissabon weiß.
Du musst wissen, ich habe dort ein halbes Jahr gelebt und später war ich noch zwei mal zu Besuch. Aber gerade im mercado war ich noch nie und der hört sich wirklich großartig an!
Was bei deinen Tipps meiner Meinung nach fehlt ist der feira de ladra. Der Markt der Diebin der einmal wöchentlich in alfama statt findet. Ich liebe diesen Flohmarkt!
Den Markt habe ich gesehen, als ich oben auf dem Pantheon stand. Ich hatte leider nicht genügend Zeit und bin nur kurz durchgehuscht. Es gibt viel „Neues“ in Lissabon, daher wundert es mich nicht, dass Du nicht alle meine Tipps kennst. Auf den Triumphbogen darf man zB. erst seit 2 Jahren rauf, der Markt wurde umgebaut und es entsteht ständig etwas Neues!
Hallo Gudrun,
oje, schmaler Balkon und weit nach unten uiui sicher nicht ohne, aber der Ausblick lohnt es 😉 Tolle Bilder und schöne Tipps.
LG Tanja
Danke Dir! Der Balkon war wirklich ganz schmal, da war ich schnell wieder weg!
Super Tipps! Aber einen Tipp vermisse ich ganz arg. Hinweis: gelb. 😉
Leider ist die Linie 28 nicht mehr ganz so gelb und viele Straßenbahnen sind von einem amerikanischen Softdrinkhersteller gesponsert und dementsprechend „verziert“, hat mir nicht so gut gefallen….
Wirklich? Oh – das wusste ich gar nicht, dass sich das verändert hat. Sehr schade, immerhin sind für mich die gelben Straßenbahnen so etwas wie Wahrzeichen von Lissabon. 🙁
Möglicherweise gibt es noch welche ohne Reklame, aber ich habe während meines Aufenthaltes nur welche mit Reklame gesehen!
Danke für die schönen Fotos, die bei mir Erinnerungen an eine tolle Stadt und Blasen an den Füßen wecken!
LG
Sabiene
Gerne!
Ich will nach Lissabon!
Wann fahren wir?
Da darf ich auch noch einen kleinen Tipp liefern:
Jeweils Sonntag von 16- 20 Uhr Fado mit Sängern aus der Nachbarschaft in der „Tasca da Jaime“. Das ist eine kleine Bar in der Rua da Graca, ganz in der Nähe des Largo da Graca. Erreichbar mit der Tram 28. Vorher vielleicht noch im Restaurant „Satellite“ auf dem Graca-Platz essen. Von dort zu Jaime sind es noch 150m den Strassenbahnschienen nach (Eingang rechts)
Vielen Dank für Deinen Tipp! Da gehe ich das nächste Mal hin…
Super tolle Bilder. Die Adresse für das Fischrestaurant habe ich mir gleich mal notiert.
Danke, Susanne
Toller Bericht mit schönen Fotos. Einen Tipp hätte ich auch noch: Den Friedhof der Freuden, an der Endstation der 28 er Tram. Ein Spaziergang lohnt sich, schon alleine wegen der herrlichen Lage.
Lg Dagmar
Danke schön für den Tipp!