So schmeckt Südtirol
Schon beim Umsteigen in den Zug, der mich von Innsbruck nach Bozen in Südtirol brachte, roch ich es. Der Geruch von Speck hing in der Luft. Noch wusste ich wenig über die Besonderheiten der Südtiroler Küche und deren Genüsse, als der Fahrgast vor mir in sein Speckbrot biss. Diese Reise zum Genussfestival in Südtirol fing ja schon mal vielversprechend an.
So schmeckt Südtirol
Den ersten Überblick über die Südtiroler Gastlichkeit bekam ich im Hotel Eberle. In der Hotelhalle stand eine riesige Schale mit Äpfeln bereit. Südtiroler Vitamine zum Frühstück, Mittag- und Abendessen, jederzeit können sich hier die Gäste bedienen.
Am Abend wurde das Genussfestival auf der Hotelterrasse mit Blick über Bozen mit einem 4-Gang-Menü eingeläutet. Geröstete Speckröllchen mit Ziegenfrischkäse auf Blattsalat, Risotto mit weißem Stangenspargel und geschmorte Rinderwangen in Lagreinsauce landete auf unseren Tellern.


Südtiroler Weinkunde
Lagrein? Was ist das denn bitte? Schnell wurde ich aufgeklärt. Gemeinsam mit dem Vernatsch und dem Gewürztraminer zählt der Lagrein zu den autochthonen Weinsorten Südtirols. Er schmeckte mir übrigens nicht nur in der Sauce, sondern auch pur im Glas. Die Weinbegleitung sämtlicher Menüs, die ich in den kommenden Tagen in Bozen genießen durfte, setzte sich aus Südtiroler Spitzenweinen zusammen.
Und wem das nicht genügt, dem empfehle ich die Südtiroler Wineparty im Parkhotel Laurin. Prinzipiell ist schon der etwas verwunschene Garten eine Attraktion an sich, aber was gibt es Schöneres als sich an einem lauschigen Maiabend mit Freunden durch die Weinauswahl Südtirols zu kosten? Live-Musik begleitete unsere gute Stimmung und ich freute mich wie eine Weinkönigin auf den nächsten Tag.


Spezialitäten aus Südtirol
Mitten in der Stadt, am Waltherplatz, wird groß aufgekocht. Doch mich zog es weiter, man könnte auch sagen, „immer dem Speck nach“. Der wird nämlich am Musterplatz, der für die Zeit des Genussfestivals in „Speckplatzl“ umgetauft wird, so richtig gewürdigt. Es wird verkostet und es ist ein leichtes mit den Anbietern der herzhaften Köstlichkeiten ins Gespräch zu kommen.
„Wenig Salz, wenig Rauch und viel frische Bergluft“ heißt das Grundrezept des Südtiroler Specks, aber bei der Frage nach der richtigen Gewürzmischung (mehr oder weniger Wacholder, Knoblauch ja oder nein) scheiden sich die Geister. Man beruft sich auf alt überlieferte Familienrezepte und das macht den Südtiroler Speck schließlich so einzigartig.
Als einzigartig stellten sich auch die Gerichte im Restaurant Kaiserkron heraus. „Hausgeräucherter Bachsaibling auf Gurken-Topfenmousse und Speckheu“ wurde uns als Vorspeise serviert und jeder weitere Gang zollte dem Speck seine Referenz.

Das Genussfestival in Bozen
Den Nachmittag widmete ich der Teilnahme des Erlebnisparcours. Insgesamt 14 Stationen sind aufgebaut. In spielerischer Weise die Südtiroler Qualitätsprodukte erklärt und Wissen darüber abgefragt. An der ersten Station schnüffelte ich an drei Dosen und sollte herausfinden, welche der Duftproben nach Heu roch. An der dritten Station verkostete ich Wald- und Wiesenhonig und musste den Waldhonig identifizieren.
Im Palais Campofranco beantwortete ich folgende Frage: „Welcher Apfel erinnert in Geschmack an rote Beeren und grüner Paprika und besitzt eine leichte Note von Marzipan und Mandel?“ Fuji, Granny Smith oder Pink Lady? Und noch eine weitere Frage widmete sich den Äpfeln und zwar: „Gibt es roten Apfelsaft?“ Ja, den gibt es! Die Apfelsorte heißt Weirouge und an einem Verkaufsstand durfte ich ihn sogar verkosten.

Kostproben aus Südtirol
Apropos verkosten. An allen Verkaufsständen gab es Kostproben und ich konnte mich glücklicherweise mit Speck, Käse und Schüttelbrot eindecken. Ja, das Schüttelbrot! Auch so eine Südtiroler Rarität und etwas ganz besonderes. Was es damit auf sich hat und wie es hergestellt wird, könnt ihr bei Lea nachlesen: Schüttelbrot aus dem Ultental
Und jetzt, fast einen Monat nach meinem Besuch in Bozen und beim Schreiben dieses Blogbeitrags, komme ich drauf, ich habe während meiner Genussreise keinen Grappa verkostet. Keinen einzigen! Schwerer Fehler! Also werde ich wohl bald wieder nach Südtirol aufbrechen müssen um diesen Mangel zu beseitigen.
Restaurants in Bozen
Batzenhäusl
Andreas-Hofer-Str.30
Zur Webseite: www.batzen.it
Restaurant Zur Kaiserkron
Musterplatz 2
Zur Webseite: www.zurkaiserkron.com
Löwengrube
Zollstange 3
Zur Webseite: www.loewengrube.it

Noch mehr Blogposts aus Südtirol
- Live dabei in Bozen war Mel von „GourmetGuerilla“.
- Ganz viele Tipps über Südtirol findet ihr auf dem Blog von Heiner „Schönes Südtirol“.
- Ellen vom Blog Patrota hat Südtirol mit ihrer Familie besucht.
Mehr zum Thema Genuss in Südtirol und über die Südtiroler Qualitätsprodukte findet ihr hier: Südtiroler Spezialitäten.
Die Stadt Bozen hat mich eingeladen die Stadt und die Köstlichkeiten Südtirols kennenzulernen. Angereist bin ich mit dem Zug von Wien über Innsbruck nach Bozen. Die ÖBB hat mich eingeladen. Vielen Dank.
11 Kommentare
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GUDRUN KRINZINGER
Reiseblog von einer reiselustigen, strickbegeisterten, lesesüchtigen und fotografiewütigen Oberösterreicherin mit Hauptsitz Wien und Alte Donau.
Seit 2010 schreibe ich über meine Reisen auf dem Blog Reisebloggerin.at.
Da bekommt man nicht nur Hunger sondern auch Lust auf Urlaub.
Wirklich toller Blog Artikel!
Die Schüttelbrot Kostprobe wäre schon Grund genug für die Reise.
Liebe Grüße, Florian
Ja, also beim Bilderaussuchen habe ich auch Hunger gekriegt. Und vom Schüttelbrot habe ich zum Glück noch ein kleines Stückchen daheim.
Hallo Gudrun,
Deinen Artikel darf man nicht um die Mittagszeit lesen ;-).
Als ich zum Thema recherchiert habe, war ich total überrascht, dass es in Südtirol die höchste Dichte an Gourmetrestaurants in Italien gibt. Irgendwie denkt man ja bei Südtirol eher an recht deftige Küche.
Weißt Du vielleicht, wann das nächste Festival stattfindet?
Viele Grüße
Daniela
Mich hat es ebenfalls überrascht. Die letzten Genussfestivals fanden immer am letzten Maiwochenende statt, daher denke ich mir, das wird nächstes Jahr genauso sein. Aber in Südtirol gibt es allerhand kulinarische Feste, zB das Speckfest in Villnöss im Oktober oder das Weinfestival in Meran im November.
Tolle Bilder!
Verleiten einem direkt zum selber ausprobieren
Wow! Wer nach dem Lesen dieses Berichts nicht Lust auf Bozen und Südtirol bekommt, dem ist nicht zu helfen. Macht großen Spaß den Beitrag zu lesen und die wundervollen Bilder zu studieren. Großes Kompliment! Man kann in Südtirol übrigens auch toll beim Weinbauern Urlaub machen: http://schönessüdtirol.de/2015/06/urlaub-auf-dem-weinhof/ und es gibt zahlreiche Feste, auf denen man Südtirol ebenfalls schmcken kann.
Beim Weinbauern wollte ich schon immer Urlaub machen. Danke für Den Tipp!
In einem Monat fahren wir nach Südtirol, vielen Dank für deine schönen Inspirationen jetzt freue ich mich noch mehr – kulinarisch wird der Urlaub auf jeden Fall ein Volltreffer.
Liebe Grüße
Sylvia
Hallo! Das Essen sieht ja super aus 🙂
Mein Mann und ich waren vor einigen Wochen am kalterer See dort war es auch sehr angenehm. Würdest du also das Hotel auf jeden Fall empfehlen?
Liebe Grüße Marie
Hallo Marie, also das Hotel Eberle in Bozen kann ich auf jeden Fall empfehlen! Familiär geführt mit ausgezeichneter Küche, da passt alles!
Lecker sieht das alles aus, da bekommt man richtig Lust, auch nach Bozen zu fahren! LG aus dem Groednertal Hotel