Meine Tipps für Graz
Ich solle ihr doch einen Strauß abkaufen, meint die Bäuerin am Lendmarkt in Graz. Die Trockenblumen bleiben immer frisch und sind das perfekte Mitbringsel. Am Stand vis-a-vis lässt man mich Kernöl kosten, daneben breitet jemand auf seinem kleinen Verkaufsstand Schwammerl aus.
„Welche Schwammerl sind denn das?“, frage ich neugierig und bekomme zur Antwort: „Jo, de san von gestern, und de do von heit.“ Diese simple Logik bringt mich zum Lachen.
Graz – Ein Besuch am Lendmarkt gehört dazu
Ab sechs Uhr früh liefern Bauern aus der Steiermark Obst, Gemüse, Blumen, Honig, Kernöl, Käferbohnen, Kürbisse und Brot zum Lendmarkt. Eine Bäuerin erzählt mir, schon ihre Mutter habe hier am Markt jeden Mittwoch und Samstag frisches Brot verkauft.
Das sei aber schon lange her, meine ich frech und spiele damit auf das Alter der Bäuerin an, die ich auf gute siebzig Jahre schätze. Ja, lacht sie fröhlich, das sei wirklich schon ewig her. Nach diesen Worten widmet sie sich einer Kundin, die Käferbohnen kaufen möchte.
Besonders gut gefällt mir am Lendmarkt, dass er so unglaublich farbenfroh ist. Kürbisse und Lampionblumen leuchten mit den Paradeisern um die Wette. Ich habe auch selten auf einem Markt eine so große Auswahl an Paradeisern gesehen. Ein Standler bietet mehr als zwölf Sorten an.
Der Markt am Lendplatz
Montag bis Samstag, 6-13 Uhr
Design trifft Architektur trifft Concept Stores in Graz
Nach dem Frühstück steht ein Stadtrundgang mit Angela auf dem Programm. Gestern ging es um das Thema „Lend is(s)t anders“, heute erzählt sie uns alles über die Designstadt Graz. Meiner Meinung nach gehört zu einer Designstadt nicht nur herausragende Architektur, die die Stadt Graz zweifelsohne aufzuweisen hat. Man beachte nur die Murinsel oder das Kunsthaus, von den Einheimischen liebevoll „Warzenschwein“ genannt.
Auch Geschäfte mit außergewöhnlichen Ideen gehören ins Stadtbild und da kann Graz schon mit einigen ziemlich tollen Concept Stores aufwarten.
Mein persönlicher Favorit ist der Laden Tash Living. Hier gibt es ganz viele Dinge, die man nicht braucht, aber trotzdem haben will. Und ein bisschen habe ich das Gefühl, wenn ich da jetzt was kaufe, sind die Besitzer traurig, weil jetzt ein Stück fehlt in ihrem tollen Laden.
Ein weiterer Pluspunkt in dem Laden ist die chillige Atmosphäre. Denn hier werden nicht nur außergewöhnliche Dinge verkauft, nein, man bekommt auch einen Kaffee serviert. Und dann dreht man eine Runde durch den Laden und schaut a bisserl. Dann trinkt man Kaffee. Und dann schaut ma wieder a bisserl und entdeckt ständig neue, tolle Dinge. Bitte, wie machen die das?
Tash Living
Hofgasse 7
https://www.facebook.com/tashliving
Der Markt am Kaiser Josef Platz
Den Markt am Kaiser Josef Platz habe ich schon bei meinem letzten Besuch lieb gewonnen. Natürlich hat sich auch hier etwas verändert. Ein Marktstand wurde in Kaisers BBQ umgewandelt.
Nach dem Blick in den Smoker bedaure ich es, noch keinen Hunger zu haben. Na gut, ich tröste mich mit einem vorzüglichen Frizzante vom Weingut Holler. Unter dem Titel „Friday, I`m in love with…“ veranstaltet das Kaisers BBQ im Sommer Live-Musik-Konzerte vor dem Lokal. Einfach die Facebookseite checken…
Kaisers BBQ
Kaiser-Josef-Platz 19/21
https://www.facebook.com/KaisersBBQ
Entdecke Graz!
Bei einer Stadtführung bietet es sich natürlich an auf Sehenswürdigkeiten aufmerksam gemacht zu werden, die man selbst nicht gefunden hätte. Wie oft war ich schon in Graz und habe nicht gewusst, dass sich in der Grazer Burg eine außergewöhnliche gotische Doppelwendeltreppe befindet. Zuerst laufe ich die linke Seite empor und wechsle im ersten Stockwerk auf die rechte Seite. Irgendwie wirkt das Bauwerk wie eine optische Täuschung auf mich.
Die Grazer Doppelwendeltreppe
Hofgasse 15
Mein zweites Aha-Erlebnis hatte ich im Hof des Priesterseminars. Bitte es ist mitten im August und hier steht ein Schneemann und starrt in eine Pfütze. Ob er seiner Frau nachtrauert? Der Künstler Manfred Erjautz hat diese Installation geschaffen und weist den Betrachter auf die Vergänglichkeit hin. Mir fällt dazu nichts Philosophisches ein, ich finde es nur witzig.
Schneemann
Bürgergasse 2, im Hof des Priesterseminars
Kulinarisches Higlight in Graz
Nach diesem wirklich ausführlichen Stadtrundgang wird die wohlverdiente Mittagspause im Café Promenade eingelegt. Das Café ist eine gute Wahl zum Frühstücken, Chillen, Mittagessen, Kaffee trinken, Abhängen, Abendessen und Bis-in-die-frühen-Morgenstunden-Plaudern.
Die göttlichsten Gerichte werden hier Tapas genannt. Unser Kellner schmunzelte schon wegen unserer Verzückungsschreie, als er immer wieder neue Kreationen an unseren Tisch brachte.
Café Promenade
Erzherzog Johann Allee
http://promenade.aiola.at/
Damit endete das offizielle Programm des 3.Österreichischen Reisebloggertreffens in Graz. Die Südsteiermark steht morgen auf dem Programm.
Der Grazer Uhrturm
So bleibt genügend Zeit um durch die Grazer Altstadt zu flanieren, ein Museum zu besuchen und gemütlich den Tag ausklingen zu lassen. Doch halt!
Wer noch nie in Graz war, muss natürlich auf den Uhrturm rauf. Und wer schon einmal in Graz war, muss wieder auf den Uhrturm rauf. Und wer schon siebzig Mal in Graz war, geht sicherlich immer wieder gerne auf den Uhrturm rauf.
Dieser Uhrturm ist einfach etwas ganz besonderes und die Sicht von hier oben auf das rote Dächermeer, hach, ja, ich sag’s zum wiederholten Mal: Schon wieder habe ich mich verliebt in diese Stadt.
Grazer Uhrturm
braucht keine Adresse, ist nicht zum übersehen
Unterstützt wurde das 3. österreichische Reiseblogger-Treffen von Graz Tourismus und Steiermark Tourismus. Vielen Dank für die Einladung!
13 Kommentare
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GUDRUN KRINZINGER
Reiseblog von einer reiselustigen, strickbegeisterten, lesesüchtigen und fotografiewütigen Oberösterreicherin mit Hauptsitz Wien und Alte Donau.
Seit 2010 schreibe ich über meine Reisen auf dem Blog Reisebloggerin.at.
Eine entzückende Zusammenfassung unserer Erlebnisse in Graz! Ich will auch bald mal wieder hin…
Ja, da wären schon noch ein paar Lokale und Geschäfte gewesen, die ich mir gern näher angesehen hätte..und auf dem Lendmarkt kann man sowieso einen ganzen Tag verbringen..
Ich gestehe: Ich war diesmal NICHT am Uhrturm oben 😉 Cori hat am Samstagabend gestreikt. Beim nächsten Mal dann wieder, der Ausblick ist einfach immer wieder herrlich!
WAS?! Du warst nicht am Uhrturm, ich bin geschockt….
Tolle Sicht auf Graz – der Schneemann erinnert mich an Olaf, der einmal den Sommer erleben möchte (Die Eiskönigin) – meine Tochter hat ihn auch gleich erkannt;-)
LG Cornelia
Der Grazer Schneemann erlebt sogar jeden Sommer, er ist aus Marmor!
Toller Blog-Eintrag. Aber wer hat Dir gesagt, dass wir das Kunsthaus Warzenschwein nennen? Ich lebe in Graz (seit immer. Und ich bin 26) und höre das zum ersten Mal. Gängiger sind die Bezeichnungen Friendly Alien oder vl die Niere (zumindest habe ich die schon mehrmals gehört). Irgendwie steht in jedem Reiseblog ein anderer Name dafür drinnen ^^
Hi Sandra, als ich oben am Uhrturm war, haben sich Grazer darüber unterhalten. Sie waren mit Freunden oben und es fielen noch ganz viele Namen, auch Schwarzes Nilpferd, was ich schon sehr kurios fand.
Liebe Reisebloggerin, danke für den tollen Bericht, den ich gerne auf meiner Facebook-Seite teilen werde!
Falls du mal wieder nach Graz kommst, können wir gerne auch eine Runde mit dem Segway fahren. Vielleicht eröffnen sich dadurch für sich neue Perspektiven unserer Stadt 🙂
Alles Liebe und weiterhin schöne Reisen!
Erich,
SEGYtours
Danke Erich! Ob Segway und ich zusammenpassen? Mal sehen…
Ein netter Blog, der teilweise (mein) Graz wunderbar beschreibt.
Dass das Kunsthsus „Warzenschwein“ genannt wird, habe ich auch noch nie gehört. Ich bin mir jedoch sicher, dass es außer dem Kumdthaus und der Murinsel weit interessantere und erwähnenswertere Architekturbeispiele quer durch die Epochen in Graz gibt.
Es ist mir auch neu, dass der Markt am Lendplatz „Lendmarkt“ genannt wird, aber man lernt ja nie aus.
Fakt ist, dass die „Süße Luise“ ein wunderbarer Platz ist, auch wenn nicht alles, was dort angeboten wird, auch dort gemacht wurde. Zum Frühstücken sicher einer der Hotspots in Graz.
Schön, wenn es dir so gut bei uns gefällt. Noch schöner, wenn du die Öiebe, die die Grazerinnen und Grazer mit ihrer Stadt verbindet, auch gespürt hast. Am schönsten, wenn du düse Liebe teilst!
Das sieht alles sehr ansprechend lecker aus. Graz liebe ich auch sehr; gerade den Blick vom Uhrturm und die Altstadt. Dort habe ich damals zum ersten Mal Aperol Spritz gesehen und probiert 🙂
Ja, Graz ist schon etwas Besonderes!