Thüringer Klöße
Ein Kloß ist ein Kloß und kein Knödel. Da bin ich jahrelang dem Irrtum aufgesessen, ein Kloß sei die deutsche Bezeichnung für Knödel. In Österreich sagen wir ja Palatschinken statt Pfannkuchen, Erdäpfel statt Kartoffel und Ribisel statt Johannesbeere. Aber ich musste extra nach Thüringen fahren um zu lernen, dass es zwischen einem Knödel und einem Kloß große Unterschiede gibt.
Zu Gast in der Gaststätte „Zum Güldenen Rad“
Nachhilfe in der Klößenkunde bekam ich vom Küchenchef der Gaststätte „Zum Güldenen Rade“ in Erfurt. Jahrzehntelang war in dem Gebäude, das 1551 erbaut wurde und zu den schönsten Patrizierhäusern gehört, eine Tabakmanufaktur untergebracht. Aber statt Zigarren werden jetzt Knödel, äh, Klöße, gedreht.
Was ist der Unterschied zwischen Knödel und Kloß?
Was ist jetzt also der Unterschied zwischen einem Erdäpfelknödel und einem Kloß? Zur Herstellung von Klößen verwendet man rohe, geriebene Erdäpfel, die man in einem bestimmten Verhältnis mit gekochten Erdäpfeln mischt.
Als Bindemittel verwendet man die abgesetzte Erdäpfelstärke und rührt die Masse, bis sich der Teig von der Schüssel löst. Das klingt jetzt alles sehr kompliziert, aber wer dem Küchenchef zusieht, wird bemerken: Der kann das im Schlaf! Ruck-zuck ist der Kloß geformt, traditionell kommen in die Mitte geröstete Semmelknödelstückchen und ab damit ins kochende Wasser. Schwimmt er oben, ist er fertig und genießbar.
Diese Knödel-Variante wird als Zuspeise gereicht. Im Restaurant „Zum Güldenen Rade“ füllt man die Klöße jedoch auch mit Spinat, Lachs und Leberwurst. Und sie sind R wie Riesig!
Wer jetzt auf den Geschmack gekommen ist, besucht das Restaurant „Zum Güldenen Rade“ .
In Thüringen gibt es auch ein Museum zum Thema Klöße: Thüringer Kloß-Welt.
Viel Spaß beim Knödel-, äh, Klöße-Essen!
Dieser Beitrag entstammt aus der Reihe „Wie buchstabiert man Thüringen?“
Teil 1: T wie Tradition
Teil 2: H wie Hotel Schieferhof
Vielen Dank an Thüringen Tourismus für die Einladung zur Bloggerreise.
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GUDRUN KRINZINGER
Reiseblog von einer reiselustigen, strickbegeisterten, lesesüchtigen und fotografiewütigen Oberösterreicherin mit Hauptsitz Wien und Alte Donau.
Seit 2010 schreibe ich über meine Reisen auf dem Blog Reisebloggerin.at.
Super! Es muss auch in Wien eingeführt werden, endlich!