So schmeckt Mexiko
Chili con Carne, dieses Gericht, das in Österreich auf jeder Speisekarte eines mexikanischen Restaurants steht, suchte ich in Mexiko vergebens. Dafür standen Tacos, Fajitas, Burittos, Flautos, Guacamole und Frijoles refritos auf dem Speiseplan meiner fast zweiwöchigen Rundreise durch den Süden des Landes. An regionalen Spezialitäten kam ich ebenfalls nicht vorbei.
So schmeckt Mexiko – Mexikanische Gerichte
In Puebla besuchte ich die Gasse der Süßigkeiten und hätte gerne alles verkostet. Ich beschränkte mich auf Camotes, eine klebrige Angelegenheit bestehend aus Süßkartoffeln mit Farbstoff. Bekannt ist Puebla auch für Mole poblano, eine Sauce aus Schokolade und Erdnüssen und vielen anderen Gewürzen.
Das Wort Mole bedeutet übrigens Sauce und steckt somit auch in dem Wort Guacamole, eine typische mexikanische Spezialität aus zerdrückten Avocados, gehacktem Koriander, Limettensaft und Salz. Manchmal fand ich auch kleingehackte Zwiebeln, Chili oder Tomatenwürfeln in der Guacamole, geschmeckt hat sie mir aber jedes Mal.
In Yucatán bekam ich pollo pibil (zerkleinertes Hühnerfleisch, das mit einer speziellen Paste mariniert und stundenlang in einer Erdgrube geschmort wird) serviert. In San Cristobal gönnte ich mir einen über dem Feuer gerösteten Maiskolben (ausgetrocknet und zäh schmeckte das Ding) und in Mitla beobachtete ich fasziniert wie ein Verkäufer Granatapfelkerne mit Chili, Limettensaft und Salz verfeinerte. So ein Gericht ist nichts für mich, zu scharf und zu sauer schätzte ich den Geschmack ein.
Kulinarische Experimente in Mexiko
Trotzdem gab es auch kulinarische Experimente für mich. Die Marktfrauen in Oaxaca verkaufen geröstete Heuschrecken. Bevor ich noch lange überlegen konnte, griff ich zu. Naja, mein Fall sind sie nicht. Für die gebratenen Kaktusblätter, Nopales genannt, konnte ich mich ebenfalls nicht begeistern. Da waren mir die Nachos, die als Vorspeise in fast jedem Restaurant unverlangt auf den Tisch kamen, eindeutig lieber. Begleitet wurden sie oftmals mit einer milden grünen und einer etwas schärferen roten Sauce.
Mein Lieblingsessen in Mexiko? Tacos!
Ebenfalls nicht satt essen konnte ich mich an den Tacos. Den besten Taco bekam ich in Puebla serviert. Mit Händen und Füßen funktionierte die Verständigung mit der Köchin, die mir Fleisch und Käse auf die frisch gebackene dünne Maismehlflade schaufelte und der ich mit „Está muy bueno“ ein Lächeln aufs Gesicht zauberte.
Doch was ist nun der Unterschied zwischen Burrito, Flauto, Empanadas und Tacos? Auf jeden Fall unterscheiden sich die Maisfladen in Größe, Form und Dicke. Oftmals werden die Fladen eingeschlagen (Burrito) oder gerollt (Flauto). Dann werden manche noch extra herausgebacken (Flauto).
Die Empanadas sind gefüllte Teigtaschen und werden ebenfalls herausgebacken. Die Füllung kann ganz unterschiedlich sein: Hühner- oder Schweinefleisch, Käse, Gemüse oder eine Kombination von allem.
Ganz besonders spannend fand ich den Markt Oaxaca. Da gab es unglaublich viele unterschiedliche Früchte-, Gemüse- und Kräutersorten, manche davon sah ich zum ersten Mal.
Und was trinkt der Mexikaner zu seinen Lieblingsspeisen?
Auf jeden Fall Bier. Dann gibt es noch den berühmt berüchtigten Tequila (Agavenschnaps). Und offenbar kommt es hier zu kulinarischen Missverständnissen. Denn kein Mexikaner streut sich Salz auf den Handrücken, um dieses vor den Genuss eines Gläschens Tequilas abzulecken.
Man tunkt eine Limetten- oder Orangenscheibe in eine Mischung aus Salz und Chilipulver, dann wird der Tequila getrunken und anschließend in die Scheibe gebissen. Weder Tequila noch Mezcal (ebenfalls Agavenschnaps) konnten mich überzeugen.
Auf die zahlreichen Erfrischungsgetränke, z.B. hergestellt aus Hibiskusblüten, Melonen oder Tamarindensaft, verzichtete ich ebenfalls. Dem Bier war ich nicht abgeneigt. Wobei auch hier zu sagen ist, das in Europa so prominente „Corona“ wird in Mexiko selbst gar nicht so oft getrunken. Es wird hauptsächlich exportiert. Dafür ließ ich mir die Marken Estrella, Victoria, Sol und Dos Equis XX schmecken. Prost! Auf Mexiko! ¡A nuestra salud!
Eingeladen wurde ich zu dieser Reise von Mextrotter. Vielen Dank!
7 Kommentare
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GUDRUN KRINZINGER
Reiseblog von einer reiselustigen, strickbegeisterten, lesesüchtigen und fotografiewütigen Oberösterreicherin mit Hauptsitz Wien und Alte Donau.
Seit 2010 schreibe ich über meine Reisen auf dem Blog Reisebloggerin.at.
Das sind so wahnsinnig schöne Bilder, das macht Lust auf mehr!
Liebe Grüße
Mihaela
Leider kann man sich von den Bildern nix runterbeissen… Danke für Dein Kommentar!
Schöner Bericht und Fotos! Da hab ich grad Lust aufs Essen bekommen
Danke für das schöne Fladback. Da meine einmonatige mexikoreise doch schon eine zeit her ist, freut es mich vor allem an verlorene Geschmäcker erinnert zu werden. Die Heuschrecken in oaxaca und der Markt dort waren auch ein Highlight für mich. Ebenso wie du, konnte mich die mexikanische Küche nicht komplett überzeugen, aber Nachos und gacamole geht eigentlich immer! 🙂
Alles liebe,
Mira
Ein ganzes Monat warst Du dort? Schön! Ich glaube, ich werde mich auch nochmal auf die Reise machen, den Norden kenne ich ja gar nicht. Und das Essen hat mich wirklich vollständig überzeugt, das stimmt. Aber die mexikanische Küche ist so vielfältig, das war für mich die größte Überraschung.
Hallo Gudrun,
kein Chili in Mexiko, wow. Dachte das bekommt man an jeder Ecke. Die Speisen sehen alle interessant und lecker aus. Danke für die leckeren Bilder
lg
Tanja
Ja, dachte ich auch. Aber Chili con carne gibt es mehr an der Grenze zu Mexiko, hab ich mir sagen lassen. Nennt sich Tex-Mex-Küche…