Hall – Wattens in Tirol

„Vielleicht wurde es zu heiß gewaschen?“, denke ich mir, als ich am Adventmarkt in Hall ein Mädchen auf einem Pony sehe. Das Pony ist wirklich sehr, sehr klein und der Glühwein schmeckt wirklich sehr, sehr gut. Doch noch sehe ich EIN Pony, und nicht ZWEI, wie der Leser vielleicht vermuten mag. Der Weihnachtsmarkt gefällt mir sehr gut in dieser mittelalterlichen Stadt. Auf den Hauswänden entdecke ich die Ziffern 1-24. Sie fungieren als Adventkalender und jeden Tag wird die Ziffer des jeweiligen Tages neu eingefärbt.

Adventmarkt Hall in Tirol

Die Kinder versammeln sich auf der Märchenstiege, lauschen dem Märchenerzähler Tom Zabel oder streicheln die Ziegen und Schafe beim Streichelzoo. Oder sie reiten auf einem Pony einmal um den Häuserblock, angeblich gibt es auch ein Kamel namens Ali. Wahrscheinlich hat das Kamel heute frei.

Die Weihnachtsbeleuchtung in den Gassen gefällt mir ebenfalls. Auf die typischen Lichterketten wurde verzichtet, die Sterne werden mit Scheinwerfer beleuchtet, sie glitzern silbern, rot und blau.

Advent Hall in Tirol

Geglitzert hat es heute nachmittag auch in Wattens. Wattens ist untrennbar mit dem Namen Swarovski verbunden. Der Jahrestag der Firmengründung ist 120 Jahre her und aus diesem Anlass wurden die Swarovski Kristallwelten mit neuen Wunderkammern ausgestattet.

Für mich ist alles neu, ich bin zum ersten Mal zu Gast. Die Bilder vom begrünten Riesen, aus dessen Mund Wasser als Springbrunnen in einen Teich fließt, sind mir bekannt. Aber wenn man dann selbst vor diesem Kunstwerk steht, ist es doch etwas ganz anderes. Die Liste der Künstler, die mit den geschliffenen Glassteinen aus dem Hause Swarovksi arbeiten ist lang: Keith Haring, Niki de Saint Phalle, Lee Bul, CAO PERROT und Jean Paul Gaultier.

Wunderkammer Swarovski

Ich bin beeindruckt vom Kristalldom, eine Kuppel geschaffen aus 595 Spiegel, die mit unterschiedlicher Beleuchtung immer neue Spiegelungen entstehen lässt. Ebenfalls gut gefallen mir die 150.000 Kristalle, die einen funkelnden und strahlenden Christbaum bilden. Der Künstler heißt Tord Boontje. Mein Tipp: In den Wunderkammern befinden sich Bildschirme. Informationen über Kunstwerk und Künstler können so abgerufen werden und besonders spannend finde ich das Making-of. Ebenfalls erwähneswert ist die Kristallkalligraphie des Künstlers Paul Seide. Mit mundgeblasenen Glasröhren versucht er die Sprachbarrieren zu überwinden und sucht eine Ausdrucksform für Charles Baudelaires Gedicht „Die Blumen des Bösen“.

Swarovksi Kristallwelten

Wunderkammer

Im Außenbereich fallen mir natürlich sofort die Bäume mit den Swarovski-Kristallen auf. Sie schimmern blau, gelb, rot und grün im Sonnenlicht und verändern sich ständig. Erst beim Studieren der Besucherinformation fällt mir auf, dieses Kunstwerk heißt Kristallwolke.

Kristallwolke

Nachdem mir versichert wude, der Spielturm sei auch für Erwachsene zugänglich, kann ich natürlich nicht widerstehen. Ein Kletternetz erstreckt sich über 14 Meter vom ersten bis in den vierten Stock. So fühlt sich also eine Spinne im Netz. Bevor meine Bandscheiben protestieren, beende ich das artistische Experiment.

Spielturm Swarovski Kristallwelten

Nach meinem Besuch bei den Kristallwelten lande ich in Hall in Tirol, wo ich die Nacht verbringen werde. Ein weiterer Turm wartet auf mich, ich übernachte in der Turmsuite im Hotel Goldener Engl.

Turmsuite Goldener Engl

Suite Goldener Engl

Frühstück Goldener Engl

Nach dem Frühstück freue ich mich auf den dritten Turm, den Haller Münzerturm. Doch bevor ich die Stufen emporsteige, lausche ich dem Audioguide, dessen Stimme mich durch das Museum Münze Hall führt. Wuchtige Maschinen stehen darin und zeigen mir die unterschiedlichen Arten, eine Münze zu prägen.

Münze prägen

Münze Hall in Tirol

Viele Münzen mit dem Konterfei der mächtigsten Herrscher der damaligen Zeit sind ausgestellt. Außerdem weiß ich jetzt, dass der Ausspruch „Aus echtem Schrot und Korn“ aus der Numismatik stammt. Der amerikanische Dollar hat seinen Ursprung ebenfalls in Hall, und warum das so ist, verrate ich natürlich nicht.

Münze Hall

Aber eines verrrate ich euch doch: Den schönsten Blick auf die Haller Altstadt hat man vom Münzerturm aus. Schon alleine deshalb lohnt sich ein Besuch in einer der größten erhaltenen mittelalterlichen Altstadt Österreichs.

Für meinen nächsten Besuch habe ich mir einiges vorgenommen: Das Bergbaumuseum möchte ich mir auf jeden Fall noch ansehen. Es liegt mitten im Ort. Und dann gibt es noch die umliegenden Ortschaften mit viel Tradition, Brauchtum und besonderen Museen, zum Bespiel dem Matschgerermuseum. Neugierig geworden? Ich auch! Wir sehen uns in Hall in Tirol.

Münze Hall

Swarovski Kristallwelten

Hotel Goldener Engl

2 Kommentare

  1. Veröffentlicht von Robert am 10/11/2017 um 20:08

    Der Adventmarkt in Hall ist immer sehr schön.

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Miriam blitzt - Miriam Mehlman Fotografie

GUDRUN KRINZINGER

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Reiseblog von einer reiselustigen, strickbegeisterten, lesesüchtigen und fotografiewütigen Oberösterreicherin mit Hauptsitz Wien und Alte Donau.

Seit 2010 schreibe ich über meine Reisen auf dem Blog Reisebloggerin.at.

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