Skifahren in Lech Zürs
Skifahren zählte noch nie zu meinen Lieblingsbeschäftigungen. Aber als gebürtige Österreicherin kommt man nicht aus. Man wird zu Schulskikursen verdonnert, ob man will oder nicht. Warum ich Skifahren nicht mag?
- Es ist kalt.
- Man braucht Unmengen von Ausrüstung.
- Man muss sich überall an den Liften anstellen.
- Am Berg oben ist es noch kälter.
- Die Skischuhe drücken.
- Die Skibrille drückt.
- Der Skihelm drückt.
Diese Liste könnte ich beliebig fortsetzen.
Den Skistars vorm Fernseher beim Slalom, in der Abfahrt und beim Super-G zuzusehen, hat viele Vorteile.
- Es ist warm.
- Man hat den besten Blick auf die Piste und die Skifahrer.
- Man hat Gesprächsstoff für den nächsten Tag: Da Marcel is gestern wieda großartig gfohrn! (ist er übrigens wirklich!)
Mittlerweile gehe ich immer noch nicht Skifahren, aber ich gehe den Bergen auch nicht mehr aus dem Weg. Das Thema Wandern interessiert mich immer mehr. Schneeschuhwandern habe ich im Böhmerwald ausprobiert und irgendwann werde ich mich dem Langlaufen widmen. Hauptsache langsam und gemütlich.
Wobei sich auch die Skigebiete einiges einfallen lassen um so faule Socken wie mich auf die Berge zu bringen. Die Ski-Openings werden zum Beispiel zu Rock- und Pop-Konzerten umfunktioniert. In Ischgl waren schon Robbie Williams, James Blunt, Rihanna oder Elton John zu Gast, heuer eröffneten die Beach Boys die Saison. Fans der elektronischen Tanzmusik freuen sich über das Electric Mountain Festival, das heuer zum 5.Mal im Skigebiet Sölden-Ötztal stattfindet. Und wer sich für die Musikrichtung Rave begeistert, ist in Saalbach-Hinterglemm an der richtigen Adresse. Rave on Snow heißt das Musikfestival, das über 70 DJ’s aus der ganzen Welt anlockt.
Skifahren in Lech Zürs
Wer zusätzlich zu guter Musik noch gutes Essen schätzt, besucht das Skigebiet Lech Zürs am Arlberg. Die Genussmesse „Arlberg Weinberg“ habe ich heuer leider versäumt. Die teilnehmenden Winzer aus Österreich, Italien, Frankreich und Deutschland kredenzten die feinsten Tropfen und die Gäste wurden mit Fingerfood der umliegenden Gastronomie verwöhnt.
Gut gegessen wird in Lech Zürs das ganze Jahr über. Hier herrscht die höchste Dichte an Haubenlokalen und 2008 wurde das Dorf von Falstaff und Vöslauer zum „Weltgourmetdorf“ ernannt. „LöffelWeise“ heißt eine Veranstaltung, die kommendes Jahr zum 9.Mal stattfindet. In zehn Haubenrestaurants wird spitzenmäßig aufgekocht.
„Meisterstraße in Residence“ heißt eine weitere Veranstaltung am Arlberg, die nichts mit Skifahren zu tun hat, die ich aber sehr spannend finde. Auf der Plattform Meisterstraße Austria sind alle vertreten, die mit Handwerk und Tradition zu tun haben: Vom Möbeltischler zum Trachtenschneider, vom Goldschmied zur Buchbinderin, vom Instrumentenbauer zum Schilderhersteller. Und wer die kreativen und handwerklichen Köpfe hinter diesen Berufen kennen lernen will, hat am Arlberg die Gelegenheit dazu. Jeder „Meister“ richtet sich in einem Hotel eine Werkstatt ein. Besucher sind herzlich willkommen und Käufer der exquisiten Dinge natürlich auch!
Da muss ich gleich in meinem Terminkalender nachsehen, ob sich ein Besuch in Lech Zürs 2016 ausgeht und ob sich beide Veranstaltungen verbinden lassen.
Jetzt brauche ich bloß noch ein Hotelzimmer. Klein, aber fein, wäre mir am liebsten. Bei meiner Recherche bin ich schließlich beim Skihotel Edelweiß in Zürs gelandet. 63 indivuell gestaltete Zimmer, ein Haubenkoch im Restaurant Chesa, ein Sauna- und Relaxbereich und hoffentlich ein Fitnessraum, um sich die Kalorien abzutrainieren. Aber vielleicht lockt mich dann doch wieder einmal das Skifahren, denn wenn ich schon direkt neben der Skipiste wohne, wird wohl irgendwo ein Skitrainer zu finden sein. Also sehen wir uns nächstes Jahr in Zürs. Und wer mich auf der Skipiste antrifft, bitte großräumig ausweichen, ich übe…
Informationen über Veranstaltungen in Lech Zürs findet ihr auf folgender Homepage: Lech Zürs Tourismus
Zum Skihotel Edelweiß geht’s hier lang: Skihotel Edelweiß
GUDRUN KRINZINGER
Reiseblog von einer reiselustigen, strickbegeisterten, lesesüchtigen und fotografiewütigen Oberösterreicherin mit Hauptsitz Wien und Alte Donau.
Seit 2010 schreibe ich über meine Reisen auf dem Blog Reisebloggerin.at.