Die Welt der Muster von Josef Frank
Sein Name war mir nicht bekannt. Kaum gab ich „Josef Frank“ bei Google ein und klickte auf Bildersuche, erschienen farbenprächtige Muster und dazwischen ein schwarz-weiß Foto eines verschmitzt lächelnden Mannes.
Josef Frank wurde 1885 in Baden bei Wien geboren, wuchs in Wien auf und studierte Architektur. Er unterrichtete an der Kunstgewerbeschule, entwarf Villen (zum Beispiel das Haus Beer im 13.Bezirk) und unter seiner Leitung wurde die Wiener Werkbundsiedlung errichtet. Außerdem arbeitete er als Innenarchitekt und Wohndesigner. Er entwarf Stühle, Beistelltische, Kredenzen und so nebenbei zeichnete er Muster, wovon insgesamt 160 erhalten sind. Seine Möbelskizzen sind ebenfalls noch erhalten, es gibt über 2000 davon im Archiv von Svenskt Tenn.


Ausstellung kuratiert von Svenkst Tenn
Svenkst Tenn kommt Dir schwedisch vor? Ja, das ist es auch. 1924 wurde die Einrichtungsfirma von Estrid Ericson in Stockholm gegründet und Josef Frank, der 1933 nach Schweden emigrierte, fand vorerst dort seinen Arbeitsplatz. Inmitten des zweiten Weltkrieges musste er nochmals emigrieren und floh nach New York. Hier entstanden die meisten seiner Muster, 50 davon machte er Estrid Ericson zum Geschenk.
Anlässlich der sehenswerten Ausstellung im MAK „Josef Frank – Against Design“, die Stühle, Tische, Skizzen, Muster, Fotos von Franks erster Wohnung in Wien und viele weitere Entwürfe des Architekten zeigt, hat das Team von Svenskt Tenn eine eigene Ausstellung initiiert.
Es geht ausschließlich um die farbenfrohen Muster, denen Frank eigene Namen gab. Da gibt es das Muster namens „Anakreon“, dessen Entwurf sich an ein 3500 Jahre altes Fresko aus dem Palast in Knossos auf Kreta anlehnt. Manche Muster entstanden nach Besuchen im Metropolitan Museum of Art. So zum Beispiel „Rox & Fix“, wo chinesische Kunst als Vorbild galt, als auch das Stoffmuster „Hawaii“. Und da gibt es „Himalaya“, Franks letzter Entwurf. Es zeigt sowohl den Rückblick als auch den Höhepunkt in Franks Lebenswerk, weshalb er diesen Namen für das Muster wählte.
Mir persönlich gefallen folgende Muster am besten:




Damit man sich auch ein Bild machen kann, wie die Möbel und Stoffe wirken, richtet Svenkst Tenn im zweiten Stock des Ausstellungsgebäudes eine Zweizimmerwohnung ein.
Das werde ich mir sicher ansehen, aber da ich morgen nach Kuba fliege, habe ich erst im März die Gelegenheit dazu.
Die Welt der Muster von Josef Frank
Svenskt Tenn-Ausstellung im Salon BeLLeArTi
und
Svenkst Tenn Zweizimmerwohnung
Ort: Salon Salon BeLLeArTi im Erdgeschoß, Radetzkystraße 5, 1030 Wien
Dauer: 19. Februar – 17. März 2016
Öffnungszeiten: Montag – Donnerstag 8.30 – 17.00 Uhr und Freitag 8.30 – 13.00 Uhr

GUDRUN KRINZINGER
Reiseblog von einer reiselustigen, strickbegeisterten, lesesüchtigen und fotografiewütigen Oberösterreicherin mit Hauptsitz Wien und Alte Donau.
Seit 2010 schreibe ich über meine Reisen auf dem Blog Reisebloggerin.at.