Ein Rezept für Salzburger Nockerl
„Salzburger Nockerl, Salzburger Nockerl, süß wie die Liebe und zart wie ein Kuss, Salzburger Nockerl, Salzburger Nockerl sind wie ein himmlischer Gruß“…
Während Peter Alexanders Stimme aus den Lautsprecherboxen ertönt, heißt es für uns Teilnehmer des Kochkurses rühren, rühren und nochmals rühren. Ja, Humor hat er, unser Mehlspeisenkoch Johann Bauer, der mit seiner Edelweiss cooking school eine Marktlücke in Salzburg abdeckt.
Apfelstrudel oder Salzburger Nockerl?
Ob wir mitsingen bleibt uns freilich freigestellt. Die amerikanischen Gäste, die bei seinen Apfelstrudelbackkursen mitmachen, halten sich mit dem Singen des berühmten Liedes „My favorite things“ aus dem Musical „Sound of Music“ jedenfalls zurück. „Cream colored ponies and crisp apple strudels“ heißt es in diesem Lied. Ob unser Apfelstrudel, den wir vor etwa zehn Minuten ins Rohr geschoben haben, wirklich knusprig wird?
Kindheitserinnerungen an den Apfelstrudel werden wach
Die Grundzutaten für den Apfelstrudel waren schon alle vorbereitet. Der Strudelteig, bestehend aus Mehl, Wasser, Öl, Salz, ruhte bereits seit einer Stunde. Die Äpfel waren geschält und in Stücke geschnitten worden. Schade, als Kind war das immer mein Job gewesen. Kindheitserinnerungen werden wach. Unser Apfelstrudeltischtuch zu Hause in Oberösterreich war rot-weiß kariert. Aber sonst?
Die Handbewegungen meines Vaters fielen mir ein: Mehl auf das Tischtuch streuen, den Strudelteig in die Mitte legen, mit Mehl bestäuben, den Teig auswalken und anschließend „ausziehen“. Also vorsichtig an den Rändern ziehen, bis der Teig größer und größer und hauchdünn wird und bleibt. Bloß keine Löcher erzeugen! Es folgen zerlassene Butter und Brotbrösel. Dann gibt man die mit Zucker und Zimt vermengten Äpfel auf ein Drittel des Teigs. Anschließend schlägt man den Strudel an den Seiten ein und bildet eine Rolle. Diese Rolle landet vorsichtig auf einem bebutterten Backblech. Sie wird mit zerlassener Butter bestrichen. Ab in den Ofen, 40 Minuten bei 200 Grad!
Warum bei uns zu Hause mein Vater für die Zubereitung des Apfelstrudels zuständig war und immer noch ist? Ganz einfach, er ist gelernter Konditor. Salzburger Nockerl bekam ich zu Hause allerdings nie serviert, da werde wohl ich bei meinem nächsten Besuch aufkochen oder besser gesagt „aufbacken“ müssen.
Das Rezept für Salzburger Nockerl
Das Rezept für Salzburger Nockerl ist denkbar einfach:
Eiklar aus drei Eiern schaumig schlagen, 3 EL Zucker dazugeben und weiter schlagen, 1 Eidotter und 3 EL Mehl vorsichtig, wirklich sehr vorsichtig!, zu der Masse mit Eiklar einrühren.
Aus dieser Masse mit einer Teigkarte Nockerln formen, die den drei Salzburger Hausbergen ähnlich sehen sollen. Nur dann dürfen sie den Namen Salzburger Nockerl tragen. Die Berge in eine bebutterte Auflaufform setzen, ab ins Rohr, 10 Minuten bei 200 Grad backen.
Wer will, verfeinert die Nockerl mit Preisel- oder Himbeeren, die man zuvor in die Form füllt. Laut Aussage von unserem Mehlspeisenkoch, ist das ein Rezept für Salzburger Nockerl, die nicht zusammen fallen. Naja.
Mein Nockerl glich ganz deutlich dem Kahlenberg in Wien, so flach war es. Geschmeckt hat’s mir trotzdem!
Mit diesem Beitrag nehme ich an der Blogparade „Kulinarisch um die Welt“ vom Lavendelblog teil.
Vielen Dank an die Stadt Salzburg, die mich zur kulinarischen Reise eingeladen hat. Übernachten durfte ich im neu renovierten Hotel Hofwirt.
In Salzburg habe ich bereits einmal einen Kochkurs besucht: Ein Kochkurs beim Haubenkoch Brunnauer in Salzburg
6 Kommentare
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GUDRUN KRINZINGER
Reiseblog von einer reiselustigen, strickbegeisterten, lesesüchtigen und fotografiewütigen Oberösterreicherin mit Hauptsitz Wien und Alte Donau.
Seit 2010 schreibe ich über meine Reisen auf dem Blog Reisebloggerin.at.
Hmmm, das schaut überaus köstlich und nach viel Spaß aus. Schön, dass du bei unserer Blogparade dabei bist!
Das mit der Blogparade hat sich gut ergeben, denn ich bin nicht die großartige Köchin oder Zuckerbäckerin. Das Thema der Blogparade finde ich toll!
Hallo,
wir waren nach der ITB ein Wochenende in Salzburg. Natürlich haben wir auch wieder Salzburger Nockerl gegessen. Ist einfach so lecker. Schön dass du es hier zubereitet hast.
Lg Thomas
Ich mag sie auch, aber nur in Salzburg…
Wie schön, ich fürchte ich MUSS es gleich nachkochen ! Danke für die schönen Bilder und die Inspirtaion.
LG Gabriela
Vielen Dank, dass Sie dieses authentische Salzburger Nockerl-Rezept geteilt haben! Ich wollte schon immer einmal versuchen, dieses typisch österreichische Gericht zu Hause zuzubereiten, und die von Ihnen bereitgestellte Schritt-für-Schritt-Anleitung war sehr hilfreich.