Wie erkenne ich Bärlauch?
„Momentan könnte ich jeden Tag in die Wiese beißen“, Veronika steht lachend inmitten ihres Arbeitsplatzes, einer grünen Wiese in Bergheim bei Salzburg. Die Kräuterpädagogin ist Mitglied im Verein Kräuterschnecken und gibt ihr Wissen über Wildkräuter an unsere Gruppe weiter. Hauptsächlich geht es um essbare Kräuter, schließlich soll unsere Sammlertätigkeit mit einer schmackhaften 9-Kräuter-Suppe belohnt werden.
Wie die Wilden stürzen wir uns auf den Bärlauch, der einen grünen Teppich am Waldrand bildet. Doch hoppla, ist das wirklich Bärlauch oder die zum Verwechseln ähnlichen Blätter der Herbstzeitlosen? Damit uns in Zukunft niemals ein Fehler beim Sammeln passiert, erklärt uns Veronika ganz genau die Merkmale der Bärlauchblätter.
Wie erkenne ich Bärlauch?
- Bärlauchblätter kommen in einzelnen Stielen aus dem Boden
- Das Bärlauchblatt hat an der Unterseite einen einzigen Mittelnerv
- Dieser Mittelnerv macht ein knackendes Geräusch, wenn man ihn bricht
- Die Unterseite des Blattes ist matt
- Bärlauch riecht nach Knoblauch und wird daher im Volksmund auch Waldknoblauch genannt
Auf den Geruchstest alleine soll man sich nicht verlassen, rät uns Veronika. Denn mit Händen, die vom Pflücken bereits nach Knoblauch riechen, erschnüffelt man keinen Unterschied mehr zu den geruchlosen Maiglöckchen- oder Herbstzeitlosenblättern. Daher: Zeit lassen beim Pflücken und gleich mehrere Unterscheidungsmerkmale anwenden.
Unser nächstes Kraut, das in die schmackhafte Kräutersuppe soll, sind Löwenzahnblätter. Die erkenne ich gerade noch, aber Giersch, Gundelrebe und Labkraut? Schon die Namen sind mir völlig unbekannt. Bei der Brennessel kann ich wieder mitreden. Ich erinnere mich, wie ich als Kind am Waldrand junge Brennesselblätter gepflückt habe und diese später als Spinat serviert bekam.
Leider kannte ich damals noch keine Kräuterpädagogin. Denn erst heute verrät mir Veronika, wie man mit einer schnellen Handbewegung die Brennhaare an der Unterseite der Blätter bricht. Wird man trotzdem einmal genesselt, hilft der Saft des Stängels gegen den lästigen Juckreiz.
Rezept für Kräutersupee
Nach zwei Stunden Kräutersammlerei ziehen wir mit unseren Kräutern in die Küche des Pfarrhofs weiter. In unserer Suppe landen Bärlauch, Löwenzahn, Labkraut, Schafgarbe, Spitzwegerich, Giersch, Gundelrebe und Brennessel, die wir gewaschen und kleingehackt einer kochenden Gemüsesuppe (Zwiebeln, Karotten, Erdäpfeln) beimengen.
10 Minuten darf die Suppe ziehen. Kochen empfiehlt sich nicht, denn da werden Bitterstoffe freigesetzt. Ob man die Suppe püriert oder einen Schuss Schlagobers zufügt, entscheidet jeder nach Lust und Laune. Dekoriert wird mit Gänseblümchen, Wiesenschaumkraut und Löwenzahnblüten. Mhmmmm, das schmeckt!
Ob es Maria vom Blog kofferpacken.at ebenfalls geschmeckt hat, lest ihr hier: Essbare Wildkräuter, von der Wiese in die Suppe
Vielen Dank an den Tourismusverband Bergheim für die Einladung zur Kräuterwanderung.
GUDRUN KRINZINGER
Reiseblog von einer reiselustigen, strickbegeisterten, lesesüchtigen und fotografiewütigen Oberösterreicherin mit Hauptsitz Wien und Alte Donau.
Seit 2010 schreibe ich über meine Reisen auf dem Blog Reisebloggerin.at.