Das Meraner Land
Brauchtum, Tradition und Kultur, das ist genau meins. Darum darf es euch nicht wundern, warum ich bei meinen Reisen so oft in Südtirol lande. Zusätzlich gibt es in dieser Region ausgesucht schöne Hotels, so zum Beispiel den Golserhof in Dorf Tirol.
Gleich am Tag meiner Ankunft habe ich das umfangreiche Wellnessangebot vom Hotel genutzt. Ich war im Hallenbad und im beheizten Panoramapool, zum Relaxen habe ich mich in den Sonnengarten gelegt. Wie so oft habe ich die finnische Sauna gemieden (ist mir zu heiß und zu trocken), dafür bin ich Himmelbett eingeschlafen.
Danach freute ich mich schon auf das Abendessen. Über die fantastische Südtiroler Küche habe ich ja schon einige Male im Blog erzählt und natürlich wurde ich im Golserhof punkto Qualität und Frische nicht enttäuscht. Regionalität spielt bei der Auswahl der Zutaten eine große Rolle, und die Kräuter kommen aus dem eigenen Kräutergarten. Der Wein übrigens auch, und da kann ich den Rotweintrinkern unter euch mit gutem Gewissen ein oder zwei Schlückchen Lagrein empfehlen.
Das Meraner Land in Südtirol
Wer mit dem Sessellift von Dorf Tirol in die Altstadt von Meran schwebt, hat übrigens einen genialen Ausblick auf die Weingärten. Meran ist sowieso ein eigenes Kapitel. Irgendwie erinnert mich die Stadt an Bozen, wahrscheinlich wegen der mittelalterlichen Lauben, wo es sich so prächtig flanieren und promenieren lässt.
Andererseits ist Meran natürlich eine vollkommen andere Stadt. Man sagt ihr nach, sie sei um einiges südländischer und italienischer und wenn ich mir die Palmen und Zypressen anschaue, glaube ich das aufs Wort. Hat man in Meran nur einen einzigen Tag zur Verfügung, muss man unbedingt das Schloss Trauttmansdorff besuchen. Schon Kaiserin Sisi wandelte durch Trautmansdorffschen Gärten, mehrmals beehrte sie Meran mit ihrem Besuch und zweimal nächtigte sie im Schloss. Die schönsten Appartements wurden für sie und ihren Hofstaat reserviert. Heute kann man das Schloss samt Appartements, dem speziellen Museum „Touriseum“ und den ausgedehnten Gärten besichtigen.
Kaiserin Sisi im Meraner Land
Sisi hat das Leben in Meran geprägt, manche behaupten sogar, sie hätte den Tourismus angekurbelt. Ihre kranke Tochter Marie Valerie erholte sich in Meran so gut, dass der Ort als Luftkurort bekannt wurde und die adeligen Gäste Schlange standen. Damals stattete man dem im Jugendstil erbauten Kurhaus einen Besuch ab, heute weicht man in die moderne Therme aus, die vom Architekten Matteo Thun geplant wurde.
Wer im Meraner Land noch einen weiteren Tag Kurzurlaub einplant, dem empfehle ich einen Besuchstag im MMM Juval. MMM steht für Messner Mountain Museum, es gibt insgesamt sechs an der Zahl. Am Kronplatz hat mir die moderne Architektur imponiert, hier in Juval, zwischen Vinschgau und Schnalstal, sitzt das mitelalterliche Schloss wie eine Krone am Berg.
Neben einer Maskenausstellung und der Tibetka-Sammlung sind auch Ausrüstungsgegenstände von Expeditionen ausgestellt.
Wandern im Meraner Land
Meran ist ja förmlich umzingelt von Schlössern, es gäbe noch das Schloss Tirol, das Schloss Schenna und das Schloss Lebenberg zu besichtigen. Als Schlechtwetterprogramm mag das ja noch angehen, aber bei Schönwetter muss man unbedingt hinaus in die frische Luft.
Die Landschaft im Meraner Land erlaubt gemütliche Wanderungen als auch anspruchsvolle Bergtouren. Da gibt es zum Beispiel Wanderungen entlang der Waale, so werden in Südtirol die künstlich geschaffenen Bewässerungskanäle genannt. Natürlich erinnern mich diese Wege an Madeira, wo ich die Levadas entlanggelaufen bin. Einen Unterschied zu Madeira gibt es, die Waalwege sind um einiges breiter und besser ausgebaut.
Wer eine längere Wanderung einplant, wird sich an den Meraner Höhenweg wagen, insgesamt sind 9 Etappen zu bewältigen. Der Höhenweg ist ein Zusammenschluss bereits bestehender Wege, manche Einstiege sind bequem per Bus oder Seilbahn zu erreichen. Eine ganze Woche durch das Meraner Land wandern, das muss ein Traum sein, den ich mir für’s nächste Jahr aufhebe.
GUDRUN KRINZINGER
Reiseblog von einer reiselustigen, strickbegeisterten, lesesüchtigen und fotografiewütigen Oberösterreicherin mit Hauptsitz Wien und Alte Donau.
Seit 2010 schreibe ich über meine Reisen auf dem Blog Reisebloggerin.at.