Die Maquenque Eco Lodge in Costa Rica
„Pura vida!“, die Rezeptionistin in der Maquenque Eco Lodge reicht uns eine frische Kokosnuss und heißt uns herzlich willkommen. Nichts an ihrem fröhlichem Empfang deutet darauf hin, dass am gestrigen Tag Hurrikan Otto über das Land gezogen ist. Und die Ausläufer des Hurrikans genau über das Gebiet, wo die Lodge steht.
10 Stunden lang tobte der Sturm, erzählt sie uns, 20 Minuten davon waren wirklich schlimm. Die entwurzelten Bäume im Park zeugen davon. Ein Baum ist in die Brücke gekracht, die zu den vier Baumhäusern führt. Statt im Baumhaus übernachten wir also in einem wunderschönen Bungalow mit Blick auf die Lagune.
Die Rezeptionistin gibt uns noch zwei Taschenlampen mit, der Strom ist ausgefallen. „But they work really, really hard,“ meint sie im Bezug auf die Aufräumarbeiten.
Beim anschließenden Spaziergang durch die unmittelbare Umgebung können wir uns von den schnellen Aufräumarbeiten überzeugen. Unzählige Bäume stürzten auf die Wege, doch diese wurden bereits freigeräumt und für uns Touristen zugänglich gemacht. Der Trail, der direkt von der Lodge weg in die Natur führt, ist begehbar. Einige Tiere lassen sich blicken. Das Aguti sucht nach frischen Früchten, den Goldbaumsteiger entdecken wir mit viel Glück. Er ist so groß wie ein Daumennagel.
Nach dem unfreiwilligen, aber sehr romantischen Candle-Light-Dinner besprechen wir die Ausflugsmöglichkeiten. Die Kanu- und Schlauchboot-Touren am San Carlos River sind wegen des hohen Wasserstands gestrichen, doch es wird ein Bootsausflug an die Grenze zu Nicaragua angeboten. Da bin ich dabei!
Bootsausflug nach Nicaragua
Am nächsten Morgen geht es los, Javier ist unser Bootsführer, Jason heißt unser Guide. Statt die wenigen Kilometer zur Grenze direkt in Angriff zu nehmen, halten wir nach Tieren am Ufer Ausschau. Zweimal entdecken wir Leguane, die hoch über unseren Köpfen auf den Ästen thronen und uns mit Verachtung strafen. Reiher und Papageien kreuzen den Fluss.
Das letzte Dorf vor Nicaragua kommt in Sicht, Jason sammelt unsere Passdaten ein, die Liste wird dann doch nicht gebraucht, die Polizeistation ist unbesetzt. Mit dem Boot drehen wir eine Runde am Fluss, und das war es dann auch schon: Meine 15 Sekunden in Nicargua!
Nach einem Rundgang im Dorf, wo wir noch einige gut getarnte Tiere entdecken und Pflanzen erklärt bekommen, fahren wir mit dem Boot weiter zu Don Juan. Er ist Farmer und bewirtschaftet mit seiner Familie eine Fläche von 5 Hektar. Seine Frau kocht Kaffee und hat kleine Köstlichkeiten für uns vorbereitet. Es gibt frittierte Bananen und Yamswurzel und selbst gemachten Käse. Nachdem unser Hunger gestillt ist, kehren wir in die Lodge zurück.
Zurück in der Maquenque Eco Lodge
Als ich dann am Nachmittag gemütlich in der Lodge meinen Kaffee trinke, fallen mir zwei rote große Farbtupfen auf, die am Himmel vorbeifliegen. Es sind zwei rote Aras, die in einem toten Baum Platz nehmen und sich von den Gästen der Lodge bewundern lassen.
Als Vogelkundlerin versage ich total, ich kann gerade noch einen Ara von einem Kolibri unterscheiden. Aus diesem Grund melde ich mich zum frühmorgendlichen Birdwatching an, vielleicht nützt es ja was. In den zwei Stunden, die wir unterwegs sind, entdecken wir 34 verschiedene Vogelarten. Am besten jedoch gefällt mir der Tukan, der nur wenige Meter neben meinem Frühstückstisch Platz nimmt.
In der Maquenque Lodge habe ich mich sehr wohl gefühlt. Hier könnte ich gut und gerne eine Woche verbringen und mir würde nicht langweilig werden. Das gesamte Team war unglaublich freundlich und hilfsbereit, besonders dem Küchenteam gebührt ein großes Lob, da sie unter widrigen Umständen (kein Strom, Kerzenlicht in der Küche) ausgezeichnete Menüs für uns Gäste zauberten.
Diese Reise nach Costa Rica wurde von TicoTROTTER aus der Welt von TROTTERmundo unterstützt. Vielen Dank.
Ich war von 22.November bis 14.Dezember 2016 mit einem Mietwagen in Costa Rica unterwegs.
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GUDRUN KRINZINGER
Reiseblog von einer reiselustigen, strickbegeisterten, lesesüchtigen und fotografiewütigen Oberösterreicherin mit Hauptsitz Wien und Alte Donau.
Seit 2010 schreibe ich über meine Reisen auf dem Blog Reisebloggerin.at.
Guten Morgen Gudrun
Herrlich auch wenn leider Otto gewütet hat und gut das nicht mehr dort passiert ist.
Liebe Grüße