Coffeetour Costa Rica – Don Juan in Sant Elena
Tee oder Kaffee? Ich trinke beides gleich gerne, aber einem Espresso Macchiato kann ich kaum widerstehen. So war ich einigermaßen überrascht, dass ich bei meiner bisherigen Reise durch Costa Rica kaum Kaffeehäuser vorfand. Bei den Frühstücksbuffets in den Hotels bekam ich immer Filterkaffee angeboten. Diesen trinke ich jedoch nur in Ausnahmefällen. In keiner Hotelbar gab es eine Espressomaschine.
Costa Rica, ist dieses Land nicht berühmt für ausgezeichneten Kaffee?
Sant Elena in Monteverde – Kaffee in rauen Mengen
Bei unserer Ankunft in Sant Elena, einer quirligen Kleinstadt in Costa Rica, fielen mir die kleinen Kaffeebars auf. Ein Blick hinter die Theke: ja, hier gibt es Espressomaschinen. Ein Blick auf die Getränkekarte: ja, hier gibt es einen Espresso Macchiato. Und einen Cappuccino. Und jede Menge weitere Kaffeeköstlichkeiten.
Nachdem ich in Costa Rica bereits an einer Schokoladentour teilgenommen hatte und ich in Salzburg bei einer Kaffeeröstung zuschauen durfte (Rösthaus 220 Grad), wollte ich nun mit eigenen Augen sehen wie Kaffeebohnen geerntet werden.
Die CoffeeTour in Costa Rica bei Don Juan
Don Juan dürfte der Platzhirsch unter den Coffeetouren-Anbietern sein. Touristen aus ganz Sant Elena werden in eigenen Bussen von ihren Hotels abgeholt um an der Tour bei Don Juan teilzunehmen. Gruppenreisende werden ebenfalls auf der Kaffeefarm durchgeschleust.
Unsere Gruppe ist mit 12 Personen relativ überschaubar.

Beeren oder Kirschen?
Unser Guide Hairo beginnt die Führung direkt neben dem Tickethäuschen. Hier stehen Kaffeebüsche, die über und über mit grünen Beeren behängt sind. Diese Beeren werden Kaffeekirschen genannt. Hairo pflückt die wenigen roten ab. Jeder von uns bekommt eine Kirsche und darf sie schälen.
In jeder Kaffeekirsche befinden sich genau zwei Kaffeebohnen. Diese sind mit einer dünnen durchsichtigen Haut überzogen. Die Kunst des Kaffeepflückers besteht darin in kürzester Zeit einen Weidekorb mit Kaffeekirschen zu füllen.
Die Erntezeit beginnt Mitte Dezember und endet Ende Jänner, erklärt Hairo. Mittlerweile spielt der Klimawandel eine große Rolle. Ein Teil der Kirschen wird bereits im Oktober und im November reif, die Ernte teilt sich daher auf.



Hairo zeigt uns die Aufzuchtstation, wo die Kaffeepflänzchen gezogen werden. Drei bis vier Jahre braucht eine Pflanze, bevor sie die ersten Früchte trägt. Lässt man einen Kaffeestrauch wild wuchern, wird er bis zu 15 Metern hoch. Zum Pflücken wäre das ziemlich unpraktisch. So schneidet man den Strauch in eine pflückbare Höhe.

Mit Hilfe eines Entpulpers werden die Bohnen von der feinen Haut getrennt und zum Trocknen aufgelegt. Im Anschluss werden die Bohnen nach Größe sortiert, verpackt und verschifft. Die Röstung erfolgt dann in den Ländern vor Ort.


Eigenröstung auf der Kaffeeplantage Don Juan
Auf der Kaffeeplantage Don Juan wird noch selbst geröstet. Drei verschiedene Röstungen werden angeboten. Bevor ich Kaffeebohnen einkaufe, kann ich mich vom Geschmack überzeugen lassen und an der Verkostungsstation die unterschiedlichen Röstungen verkosten.
Leider wird mir hier wieder nur Filterkaffee angeboten. Hairo scheint meine Enttäuschung bemerkt zu haben und ich bekomme im Restaurant meinen ersten costaricanischen Espresso Macchiato.


Diese Reise nach Costa Rica wurde von TicoTROTTER aus der Welt von TROTTERmundo unterstützt. Vielen Dank.
Ich war von 22.November bis 14.Dezember 2016 mit einem Mietauto in Costa Rica unterwegs.
7 Kommentare
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GUDRUN KRINZINGER
Reiseblog von einer reiselustigen, strickbegeisterten, lesesüchtigen und fotografiewütigen Oberösterreicherin mit Hauptsitz Wien und Alte Donau.
Seit 2010 schreibe ich über meine Reisen auf dem Blog Reisebloggerin.at.
Oh Gudrun, mein Paradies. Kaffee in Hülle und Fülle. Ich finde solche Touren schon praktisch, wenn sie authentisch sind. So erfährt man doch einiges und kann es dazu noch sehen.
Liebe Grüße
Finde ich auch. Es war wirklich interessant und informativ.
Hallo Gudrun,
das ist ja ein traumhafter Bericht – ich haben den frisch aufgebrühten Kaffee quasi riechen können 😀 So einen Ausflug auf eine Kaffeeplantage stelle ich mir überaus interessant vor. War der Besuch fest eingeplant oder konnten die Gäste erwählen, ob Sie an der Coffeetour teilnehmen? Entstanden Zusatzkosten und wie hoch waren diese in etwa?
Fragen über Fragen – ich weiß 😀 Aber diese Fakten würden mich sehr interessieren 🙂 Damit würde ich gern einen Beitrag auf http://www.kaffeehaus.at/ versehen. Daher freue mich auf Antwort 😉
LG
Janine
Hi Janine! Soweit ich mich erinnern kann, werden vier Mal am Tag Touren angeboten, man muss sich aber anmelden, die Touren sind sehr beliebt. Die Reservierung übernimmt auch das Guesthouse bzw. Hotel. Im Preis der Tour inkludiert ist die Abholung vom Hotel. Pro Person hat die Tour 35 US Dollar gekostet, man kann auch in Landeswährung zahlen. Neben Kaffee werden einem auch kurz die Erzeugung von Kakao und Zuckerrohr erklärt. Ich hoffe ich konnte Dir helfen…
Fahre einfach dahin, Du musst vielleicht eine halbe bis dreiviertel Stunde warten und dann wirst Du geführt. Auch, wenn Du nur zu zweit bist. Zahlst 35 USD pro Person. Wer sich für Kaffee und Kakao/Schokolade interessiert ist hier richtig. Kleiner Tipp, mache CR nicht über Reisebüro / Hotel, sondern privat. Das Land gilt als das sicherste in Centroamerica. Es gibt genügend schweizer, deutsche und österreicher die schöne Ferienhäuser, die auch bezahlbar sind haben. Natürlich auch Ticos. Der Vorteil ist, falls Du nicht besonders spanisch sprichst, das Du jemanden hast der Dir hilft und Insidertipps gibt.
Ich war schon das zweite mal in Monteverde bei Don Juan und in den letzten vier Jahren, drei mal in CR. Du wirst Dich in das Land verlieben!
Pura Vida,
Thomas aus Pirna /Sachsen
Hallo, ich trinke zwar selber keinen Kaffee, aber dennoch ist dein Bericht mega spannend. Ich hatte keine Ahnung, dass solche Touren angeboten werden.
VG Simone
Ich habe es im Reiseführer gelesen und habe mich dann gleich angemeldet. Ich mag solche Touren!