7 Tipps für Livigno
Langlaufen in Livigno
„Hopp-laaaa, hopp-laaaa, hopp-laaaa“, Langlauftrainer Epi gibt den Rhythmus vor und wir Langlaufschüler hoppeln hinterher. So ganz stimmt das natürlich nicht, ich darf nicht von mir auf andere schließen. Meine Reisebloggerkollegin Maria zum Beispiel gleitet anmutig an mir vorbei, sie hat die Langlaufgene von ihrem Vater geerbt.
Doris gleitet im Moment nirgendwohin, sie steht in der Loipe und bewundert die herrliche Winterlandschaft. Ich selbst bewundere die Kondition der Langläufer, die ohne Stöcke an mir vorbeizischen. „Die sind vom Nationalteam“, beruhigt mich Epi, als er meinen fassungslosen Blick bemerkt. Die Höhenlage (Livigno liegt auf 1816 Höhenmetern) und die perfekt gespurten Loipen bringen Nationalmannschaften aus aller Welt in die italienische Provinz Sondrio.
Nach zwei Stunden im Wechselschritt inkl. Lerneinheiten in die Doppelstopptechnik und waghalsigen Bremsmanövern (Merke: Bremsen will gelernt sein!) schnallen wir unsere Langlaufski ab und freuen uns auf unser Mittagessen im
Ristoro Tea da Memi – Restaurant in Livignio
Wenn Du in eine Hütte stolperst, in einer Ecke auf einer urigen Holzbank noch ein Platz für dich frei ist und der Tisch vor dir über und über mit regionalen Spezialitäten gedeckt ist, dann bist du im Ristoro Tea da Memi gelandet. Der Hüttenwirt spricht zwar nicht Englisch und du nicht Italienisch, trotzdem hast du das Gefühl ihr würdet euch schon ewig kennen. Am liebsten würdest Du die Hütte nicht verlassen, doch der Tag ist noch jung und weitere sportliche Abenteuer warten auf Dich.
Fatbiken in Livigno
Vor den Sportgeschäften waren sie mir schon aufgefallen, die Bikes mit den „fetten“, also breiten Reifen. Bis alle in unserer Gruppe mit einem fahrbaren Untersatz ausgestattet sind, dauert es ein Weilchen. Passen Sattel und Höhe? Schon wären wir begeistert davon gezogen, hätte uns unser Guide nicht zurückgehalten. Wir haben den Helm vergessen! Sicherheit geht vor.
Gut behütet starten wir unser Fatbike-Abenteuer in der weiten Ebene Livignos. Als Anfänger habe ich die E-Fatbike-Variante gewählt und lasse trotzdem den Profis mit den „normalen“ Fatbikes den Vortritt. Sollen sie sich doch freuen wenn sie kräftig in die Pedale treten, währenddessen ich mit einem Knopfdruck nach vor preschen könnte.
Die Strecke, die wir benützen dürfen, ist gut ausgebaut. Begeistert drehen wir eine Runde.
Die Profis wollen auf den Berg hinauf, was mit den Fat-Bikes ebenfalls machbar ist. Ein Sessellift transportiert die Räder nach oben. Uns zieht es ebenfalls hoch hinaus. Es wartet das
Schneeschuhwandern
Man hat unserer Gruppe die schönste Aussicht auf Livigno versprochen und wir werden nicht enttäuscht. Zuallererst bekommen wir eine Lawinensicherheitseinschulung. Ich halte zum ersten Mal in ein Lawinensuchgerät (nennt man auch Pieps) in der Hand.
Dass am heutigen Tag eine Lawine abgehen wird, ist zwar relativ unwahrscheinlich, doch wie ich es schon beim Fatbiken erwähnt habe: Sicherheit geht vor. Und nicht umsonst sitzt Fabio Montale jeden Morgen in seinem Büro und erstellt den neuesten Lawinenlagebericht, damit Freerider und Schneeschuhwanderer bestens informiert werden und ihre liebste Wintersportart unbeschwert genießen können.
Bergführer Massimo stapft voraus, wir stapfen nach. Ein Blick nach Trepalle, das höchste ständig bewohnte Bergdorf in Europa. Noch ein Blick auf den gegenüberliegenden Hang, wo Schifahrer die Pisten hinunter ziehen. Ein Blick zum blauen Himmel, Kaiserwetter. Ein Blick ins Herz, Glückseligkeit.
Pause gefällig? Hungrig? Durstig? Ab in die
Latteria Livigno
Scimudin oder Granlivigno, schon die Namen der vielen Käsesorten, die in der Latteria angeboten werden, zergehen auf der Zunge. Einmal alle durch gekostet, ja, es schmeckt köstlich. Neben den üblichen Produkten, die ich im Angebot einer Molkerei erwarte (Joghurt, Butter, Schnitt- und Frischkäse) wird ein spezielles Getränk namens Saron erzeugt. Die Basis für dieses Erfrischungsgetränk ist Milchserum. Leider bin ich pappsatt, wie gerne hätte ich mich noch durch das Eissortiment gekostet.
Auf 2360 Metern über dem Meeresspiegel wird ebenfalls geschlemmt. Wenn man sich rechtzeitig zum
Fresh Track Experience
anmeldet, werden Frühaufsteher mit frischen Pisten, einem Sonnenaufgang und einem Luxusfrühstück im Rifugio Costaccia belohnt. Spätaufsteher, so wie ich, beschränken sich nur aufs Frühstück.
Genug gegessen und gesportelt? Zur Abwechslung gibt es Kultur im
MUS!
Zwar möchte ich glauben, “Mus” sei ein Dialektbegriff oder eine Abkürzung für das Wort Museum, doch das stimmt so nicht. MUS bedeutet Maul oder Gesicht. Das im Jahre 2015 eröffnete Museum zeigt sein Gesicht in Form von Alltagsgegenständen. Zugleich dokumentiert es das harte und karge Leben der Einwohner. Monatelang waren die Bewohner des Dorfes auf sich alleine gestellt, die Wege in die umliegenden Täler waren unpassierbar. Man musste sich selbst versorgen, unter anderem mit einer speziellen Rübe, die sowohl in der Suppe landete als auch zu Wurst verarbeitet wurde.
Jedes der sorgfältig arrangierten Gegenstände in der Küche, im Schlafzimmers und in der Werkstatt zeugt von Geschichte. Ich mag solche Museen so sehr, ich kann mich kaum losreißen von den Kochlöffeln, Schafwollscheren, Webstühlen und Skiern.
Die Reise nach Livigno erfolgte auf Einladung des Tourismusverbandes.
Hier geht es zu den Berichten von Maria von kofferpacken.at: Das kleine Tibet
und von Christina von CitySeaCountry.com: Das Winter-Outdoor-Paradies in Italien
Auch in anderen Regionen war ich schon Schneeschuhwandern:
5 Kommentare
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GUDRUN KRINZINGER
Reiseblog von einer reiselustigen, strickbegeisterten, lesesüchtigen und fotografiewütigen Oberösterreicherin mit Hauptsitz Wien und Alte Donau.
Seit 2010 schreibe ich über meine Reisen auf dem Blog Reisebloggerin.at.
Ich und anmutig? Wie nett von dir 🙂 LG Maria
Ja, Du warst sehr elegant, das kann man ja wohl schreiben!
Genial, du auf einen FatBike Gudrun gg die sind auf der Straße der reinste Horror gg aber so genial. Sieht super aus und man kann einiges machen
Liebe Grüße
Ich glaube auch nicht, dass die wirklich strassentauglich sind, aber im Schnee waren sie genial!
Das sieht super aus. Bei uns im Gebäude befindet sich auch ein kleiner Heimatkundeverein, der könnte dort was lernen.
lg