Mit dem Fahrrad durch Laos

[Ein Gastbeitrag von Bendix Holtgraefe]

Hallo liebe Leser der Reisebloggerin, mein Name ist Bendix und heute kommt mir die Ehre zu, einen ganz besonderen Abschnitt meiner schönsten Reise mit euch zu teilen. Ich bin aufmerksamer Leser des Reiseblogs der Reisebloggerin und habe gemerkt, dass sie bis jetzt nur über den nördlichen Teil meines Lieblingslandes Laos berichtet hat. Als ich im letzten Jahr durch Laos gereist bin, habe ich mich zusammen mit meiner Freundin dazu entschieden den weniger erschlossenen südlichen Teil des Landes zu erkunden.

Zu Beginn die Ausgangsposition: Anfang des Jahres 2016 haben wir uns mit dem Rad von Singapur aus auf den Weg nach Hanoi begeben. Vier Monate nahmen wir uns Zeit, um möglichst viel auf dem Weg mitzunehmen und die dortige Kultur und die Menschen kennenzulernen. Nachdem wir Malaysia und Thailand abgeschlossen hatten, machten wir uns von Vientiane aus auf den Weg, um am Mekong entlang das wunderschöne Laos zu erkunden.

Da es komplett den Rahmen des Beitrages sprengen würde, wenn ich jeden unvergesslichen Moment teilen würde, muss ich mich leider auf die drei beeindruckendsten Momente und Tage begrenzen.

Laos, ein Land mit gastfreundlichen Menschen

Das erste sehr beeindruckende Erlebnis war gleich am ersten Tag, nachdem wir aus der Hauptstadt Vientiane aufgebrochen sind. Hier ging es nicht um atemberaubende Natur oder Wildnis, sondern um bedingungslose Gastfreundschaft. Während der Reise haben wir viel draußen und unter freiem Himmel geschlafen und wir hatten nie wirklich Probleme damit. Oft haben wir in Tempeln auf überdachten Terrassen auf dem Boden geschlafen und so war es auch am ersten Abend in Laos.

Unser Camp in Laos

Mit unserem damaligen jugendlichen Leichtsinn haben wir uns natürlich nicht viel dabei gedacht und bis dahin hatten wir auch keine Probleme. Doch an diesem Abend kam auf einmal ein laotisches Pärchen auf uns zu, welches gerade am Beten war und als sie sahen, das wir ohne Mückennetz draußen schliefen, haben sie uns direkt angeboten uns eines zu geben. Direkt haben sie auf den Weg Nachhause gemacht und nach 15 Minuten kamen sie mit einem pink leuchtenden neuen Mückennetz vorbei, das sie uns geschenkt und gleich aufgebaut haben. Und als ob das noch nicht genug gewesen wäre, kamen sie am nächsten Morgen nochmal vorbei und luden uns zu einem frisch gekochten Frühstück bei ihnen ein.

Unser Weg in den Nationalpark

Die Tage in Laos vergingen und mit jedem Kilometer den wir gefahren sind, wurde die Landschaft und die Natur um uns herum schöner und beeindruckender. Da wir leider ein wenig Zeitdruck hatten, mussten wir zwischendurch ein wenig Trampen oder den Bus nehmen, weswegen wir nicht alles um uns herum mitbekommen haben.

Diese Entwicklung war in der Stadt Thakhek in Zentral Laos besonders spürbar und hat für einen der schönsten Momente in Laos gesorgt.

Wir kamen nachts in der Stadt an und hatte vor, am nächsten Morgen zum sogenannten Green Climbers Home, einem Kletterhotspot in Asien, zu fahren. Wieder schliefen wir in einem Tempel und als wir am nächsten Morgen aufwachten, war unser Eindruck sehr getrübt. Wir waren in einer schmutzigen Stadt bei schlechten Wetter gelandet, also machten wir uns so schnell wie möglich auf den Weg ins Herz des nebenan liegenden Nationalparks.

Berge in Zentral Laos

Die Straße schien erst ziemlich unscheinbar, doch nach der ersten Abbiegung konnte man in der Ferne viele kleine bewachsene Berge erkennen und die Vorfreude auf den Nationalpark wuchs.

Pfad zum Green Climbers Home

Mit jedem Kilometer wurden die umgebenden Berge größer und spektakulärer und die Straße hat sich letztendlich als eine der imposantesten der ganzen Reise herausgestellt.

Insgesamt schlängelte sich die Straße ganze 30 Kilometer durch die Landschaft, bis die Abbiegung auf eine noch kleinere, aber ebenso schönen Straße zur Kletteranlage kam.

Es gab sehr viele atemberaubende Naturschauspiele in Laos und gerne würde ich viele andere ganz besondere Straßen und Ausblicke beschreiben, doch ein Ort hat mich mehr als alle andere überwältigt. Ganz im Süden des Landes, direkt an der Grenze zu Kambodscha befindet sich das Delta des Mekong, welches das Gebiet in hunderte kleine Inseln einteilt.

Wir erreichen das Mekong-Delta

Diese Inseln wurden erst vor wenigen Jahren an das öffentliche Stromnetz angeschlossen, was die touristische Unbekanntheit erklärt. Insgesamt haben wir fast fünf Tage auf den Inseln verbracht und wir wären beide sehr gerne länger geblieben.

Stromschnellen am Mekong Delta

Auf Don Det und den anderen Inseln kann man seine Zeit an riesigen Wasserfällen und Stromschnellen vertreiben oder auf eine Kajaktour zu den weißen Mekong Delfinen gehen (Die Bilder davon sind leider unbrauchbar, da wir nicht näher als ca. 50 Meter herangekommen sind).

Am Abend setzten wir uns in eines der wenigen Restaurants und schauten von einer hohen Trasse, die über dem Mekong hing, auf den riesigen Fluss. Alles in allem waren die Tage auf den Inseln im Mekong Delta Abenteuer und Entspannung pur und es hat uns sehr gut getan, die Räder mal für ein paar Tage stehen zu lassen.

Mekong Der Ausblick wahrend des Abendessens

Noch mehr Bilder von meiner Reise und von anderen Reisen findest du auf meinem Instagram Account. Viel Spaß beim Nachreisen!


Zum Gastautor:

Bendix Holtgraefe

Mein Name ist Bendix Holtgraefe und geboren wurde ich vor 20 Jahren in Hamburg, Deutschland. Dort bin ich auch aufgewachsen, bis mich dann im Alter von 15 Jahren das Entdeckerfieber gepackt hat. Als ich 16 Jahre alt war, habe ich ein Austauschjahr in einer amerikanischen Highschool verbracht. Nachdem ich mit dem Abi fertig war, bin ich für ein halbes Jahr ins Salzburger Land gezogen um dort als Skilehrer zu arbeiten. Daraufhin habe ich mich mit meiner Freundin auf eine viermonatige Asien Reise begeben. Seit dem Sommer 2016 studiere ich Bauingenieurwesen in Dänemark.

Dazwischen bin ich sehr viel in Europa gereist und habe versucht, so viele Berge zu besteigen wie nur möglich.

Meine liebsten Reiseziele sind Laos und die Lofoten in Norwegen. In den kommenden Jahren möchte ich unbedingt in den Kaukasus reisen um dort wandern zu gehen.


Vielen Dank für Deinen Beitrag, Bendix!

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2 Kommentare

  1. Veröffentlicht von EcoYou Plastikfrei Leben am 01/04/2018 um 07:09

    Toller Beitrag Bendix
    Mit dem Rad durch Laos zu fahren hört sich auf jeden Fall spannend an 🙂

  2. Veröffentlicht von Manuel am 02/02/2024 um 11:27

    Sehr schöner Artikel und großes Kompliment bei den tropischen Temperaturen große Touren mit dem Fahrrad zu machen.

    2018 bin ich mehrere Wochen durch Vietnam und Laos mit dem Motorrad gefahren. Selbst die Einheimischen nehmen für jeden Meter den Roller und viele Fahrradfahrer sieht man nicht auf den Straßen.

    Mit deinem vollgepackten Fahrrad bist du bestimmt aufgefallen 😉
    Viele Spaß auf deinen weiteren Reisen.

    Schöne Grüße,
    Manuel & Kieu

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Miriam blitzt - Miriam Mehlman Fotografie

GUDRUN KRINZINGER

Ich tue. Ich reise. Ich bin.

Reiseblog von einer reiselustigen, strickbegeisterten, lesesüchtigen und fotografiewütigen Oberösterreicherin mit Hauptsitz Wien und Alte Donau.

Seit 2010 schreibe ich über meine Reisen auf dem Blog Reisebloggerin.at.

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