Die Schallaburg in Niederösterreich

Als ich im Arkadenhof der Schallaburg stehe, höre ich Stimmen. Kein Grund in Panik auszubrechen, denn die Stimme kann ich mir sogar selbst aussuchen. Ein Blick auf den Mediaguide, wo die App schallaBURGGESCHICHTEN installiert ist, ein Finger-Tipp auf das Konterfei von Hans Wilhelm von Losenstein und schon lausche ich seiner Geschichte:

„Als ich, Hans Wilhelm von Losenstein, die Pläne für den Neubau der Burg vor einigen Jahren von meinem Herrn Papa, Gott hab‘ ihn selig, übernahm und mit den Eindrücken all meiner Reisen verband, hatte ich genug Geld geerbt um einen Prachtbau entstehen zu lassen…“

Hans Wilhelm von Losenstein

Hans Wilhelm von Losenstein – Erbauer der Schallaburg

Wie selbstbewusst er spricht, der Herr Freiherr von Losenstein! Natürlich hat er recht. Jeder Besucher ist von dem prächtigen Innenhof mit den einzigartigen Terrakotten fasziniert, wenn nicht sogar entzückt. Ich entdecke Figuren aus der griechischen und römischen Antike und adelige Herren und Damen. Allerdings gibt es auch sehr kuriose Abbildungen, wie zum Beispiel das Hundefräulein.

Das Hundefräulein kommt auf der App ebenfalls zu Wort. Wie heißt es so schön: Jede Burg braucht eine Sage.

Arkadenhof auf der Schallaburg
Arkadenhof auf der Schallaburg
Historische Fresken auf der Schallaburg
Historische Fresken auf der Schallaburg
Der Turm der Schallaburg
Der Turm der Schallaburg
Garten der Schallaburg
Garten der Schallaburg

Den Hochturm, der schon von weitem zu sehen ist, darf man als Besucher aus Sicherheitsgründen nicht besteigen. Doch App sei Dank wird mir auf dem Bildschirm meines Mediaguides ein Blick von oben auf den wunderschönen Renaissance-Garten gezeigt.

Bevor ich diesen etwas später betrete und bewundere, lausche ich noch der einen und anderen geschichtlichen Figur. So kommt Johann Schlesinger, Kanzleiförster und Verwalter der Schallaburg nach dem 2.Weltkrieg zu Wort, wie auch Frau Kletzl von Altenach, eine adelige Bewohnerin des Neuschlosses. Als ich dann endlich im Garten stehe und der Gärtnerin Johanna Moser zuhöre, kommt mir diese „in echt“ entgegen.

In der Schloss-Taverne

Eine Stunde war ich jetzt auf der Burg unterwegs. Es wird Zeit für eine kulinarische Mittagspause im Schlosstaverne im Arkadenhof. Bei meinem letzten Besuch vor zwei Jahren habe ich köstliche Marillenknödel gegessen. Heute sprechen mich die passend zur Ausstellung „Islam“ angebotenen Gerichte an und ich koste die Karotten-Ingwer-Suppe.

Die Speisekarte in der Schlosstaverne auf der Schallaburg
Schlosstaverne auf der Schallaburg

Die Ausstellung Islam auf der Schallaburg

Gestärkt zücke ich meinen Mediaguide und besuche die Ausstellung im ersten Stock der Schallaburg. Die Ausstellung ist in acht Bereiche unterteilt: besprochen, bewohnt, beseelt, begrenzt, bekleidet, bedroht, berufen und beliebt. Im Raum „besprochen“ hängen Bücher von der Decke, unter anderem geht es hier um die Schwierigkeiten von Übersetzungen im Allgemeinen und auch des Korans im Speziellen.

Im Raum „bewohnt“ öffne ich nachgebildete Türen. Die Bewohner dahinter erzählen mir ihre Geschichten. Ausdrücke wie „halal“ und „haram“ werden erklärt. Ich erfahre, dass es in Wien einen „Halal“-Würstelstand gibt. Im Ausstellungsbereich“ beseelt“ betrete ich einen nachgebauten Gebetsraum. Hier heißt es Schuhe ausziehen.

Kopftuch- und Burkinidebatten werden natürlich ebenso thematisiert. 

Ein Bild von Schallaburg App am Mobiltelefon
Schallaburg App
Bücher hängen im Museumsraum kopfab von der Decke
Bücher hängen von der Decke
Ein nachgestellter Gebetsraum auf der Schallaburg
Gebetsraum auf der Schallaburg
Ein Wegweiser
Islam Ausstellung auf der Schallaburg

Mir persönlich ist die Ausstellung zu zahm, man hätte durchaus kritischere Töne anbringen können. Vielleicht liegt das auch daran, dass ich schon in mehreren muslimischen Ländern unterwegs war. Der direkte Kontakt zu Menschen aus verschiedenen Kulturen und Religionen ist mir wichtig. Kann man überhaupt eine Religion, egal welche, in eine Ausstellung packen? Ist es nicht wichtiger aufeinander zuzugehen und zuzuhören?

Wer sich für meinen Bericht über die Ausstellung im Jahr 2014 interessiert, damals lautete das Thema „Erster Weltkrieg“, kann ihn hier nachlesen: „Jubel & Elend – Leben mit dem großen Krieg 1914-1918„. 

Die Schallaburg App zum Downloaden: itunes oder Android

Ausflugsziele in der Nähe der Schallaburg

Dieser Beitrag wurde von den TOP Ausflugszielen Niederösterreichs in Auftrag gegeben und gesponsert.

2 Kommentare

  1. Veröffentlicht von Tanjas bunte Welt am 02/05/2017 um 16:47

    Super, da muss ich heute auch noch hin. Gerade die Islam Ausstellung reizt mich sehr. Das mit der Kulisse traumhaft, Gudrun!
    Liebe Grüße

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Miriam blitzt - Miriam Mehlman Fotografie

GUDRUN KRINZINGER

Ich tue. Ich reise. Ich bin.

Reiseblog von einer reiselustigen, strickbegeisterten, lesesüchtigen und fotografiewütigen Oberösterreicherin mit Hauptsitz Wien und Alte Donau.

Seit 2010 schreibe ich über meine Reisen auf dem Blog Reisebloggerin.at.

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