Bärenwald Arbesbach – Braunbären erleben im Waldviertel
Was ich eigentlich nicht wollte: Einen Zoo besuchen. Für die beiden Fischotter im UnterWasserReich Schrems hatte ich bereits eine Ausnahme gemacht. Aber Bären hinter Gittern in einem Wald in Niederösterreich? Muss das wirklich sein? Nach meinem Besuch im Bärenwald Arbesbach weiß ich, ja, das muss sein.
Denn wo sollen sie denn hin, die ausgedienten Zirkusbären, oder die Bären, die zum Amusement in Privatzoos gehalten wurden? In Arbesbach finden sie ein endlich artgerechtes Zuhause.


Braunbären erleben im Bärenwald Arbesbach
Mein erster Weg im Bärenwald Arbesbach führt in den Filmraum. Ein 20-minütiger Film informiert mich über das Tierschutzprojekt, das von der Tierschutzorganisation VIER PFOTEN im Jahre 1998 gegründet wurde. Die ersten Bewohner des Bärenwaldes waren Zirkusbär Vinzenz mit seiner Schwester Liese (verstorben im Winter 2017) und Bärin Brumca, die als „privates Haustier“ in einem Zwinger gehalten wurde.
Seither ist unglaublich viel geschehen. Das Areal des Bärenwaldes wurde vergrößert. Ein Braunbär nach dem anderen wurde vor bärenunwürdigen Bedingungen gerettet und nach Arbesbach übersiedelt. Momentan leben auf dem Areal sieben Bären. Und wenn ich schon mal da bin, möchte ich sie mir auch anschauen.
Die Braunbären halten Winterruhe
Ein 500 Meter langer Weg durch den Wald erwartet mich. Er ist gespickt mit vielen Infotafeln. Ich erfahre viel Wissenswertes über die Tiere, unter anderem was es mit dem Winterschlaf auf sich hat. Eigentlich spricht man von Winterruhe, denn ein Bär schläft nicht durch. Er trinkt Wasser oder frisst Schnee. Die Informationstafel, die erklärt, wie man aus einem Bären einen Tanzbär macht, hätte ich am liebsten nicht gelesen. Es ist die Rede von glühenden Platten und von Metallringen, die durch die Nase getrieben werden. Warum müssen Menschen so grausam sein?
Jetzt spaziere ich schon seit zehn Minuten durch die Anlage und habe noch keinen Bären gesehen. Dieses Konzept wurde bewusst so gewählt. Die Bären in Arbesbach werden nicht zur Schau gestellt, sie haben genügend Rückzugsmöglichkeiten. Zeigt sich ein Bär, dann macht er das freiwillig. Für einen kurzen Moment habe ich Glück und ich entdecke einen hinter den Büschen.

Zeigen sich die Bären nicht, hat man als Besucher viele Möglichkeiten, um sich zu unterhalten und fortzubilden. An einer Station drücke ich Tierspuren in den Sand und versuche die Tiere anhand dieser Spuren zu erkennen. Ich helfe mit, das weltgrößte Fichten- und Föhrenherz zu legen und versuche mich an Felsmalerei. Neben den Bären werden in Arbesbach also auch die Besucher beschäftigt.



Der Bärenwald in Arbesbach ist kein Zoo
Nach einer Stunde habe ich alle Tafeln gelesen und an allen Stationen mitgemacht. Da denkt sich Bär Tom, aber MICH hat sie noch nicht gesehen und trottet durch den Wald auf mich zu. Ein Bär, ein Bär!
Ich bin genauso aufgeregt wie in Namibia oder Kenia, wenn ich Giraffen, Löwen und Elefanten sehe. Zwar würde ich Tom ein Leben in Freiheit gönnen, doch ich weiß, es ist nicht möglich. So freue ich mich, dass es ihm hier, im Bärenwald Arbesbach gut geht.



Ebenfalls interessant, aber noch nicht selbst ausprobiert: Der Bärentrail im Waldviertel
Öffnungszeiten und Führungen im Bärenwald Arbesbach
Der Bärenwald in Arbesbach ist am besten mit dem Auto zu erreichen. Die Öffnungszeiten und Eintrittspreise sind auf der Homepage ersichtlich. Es gibt Führungen für Kinder und Erwachsene.
Hundebesitzer wird es freuen: Im Bärenwald sind Hunde nämlich erlaubt.
Dieser Beitrag wurde von den TOP Ausflugszielen Niederösterreichs in Auftrag gegeben.

GUDRUN KRINZINGER
Reiseblog von einer reiselustigen, strickbegeisterten, lesesüchtigen und fotografiewütigen Oberösterreicherin mit Hauptsitz Wien und Alte Donau.
Seit 2010 schreibe ich über meine Reisen auf dem Blog Reisebloggerin.at.