Tipps für Bremerhaven – Meer Erleben
Zuallererst befragte ich Google Maps: Wo bitte liegt Bremerhaven? Die Auskunft gefiel mir: Ziemlich weit oben im Norden Deutschlands, an einem Fluss namens Weser, die Nordsee ist quasi ums Eck.
Würde ich frühmorgens von Möwengeschrei geweckt werden? Warum schreibt man Bremerhaven mit „v“ und nicht mit „f“? Wie viele Fischbrötchen würde ich zu mir nehmen? Gibt es da einen Strand mit Strandkorb? Und was macht man eigentlich in Bremerhaven? Antworten auf diese Fragen erhoffte ich mir vor Ort und ich wurde nicht enttäuscht.
Ja, die Möwen weckten mich mit Geschrei, das Fischbrötchen bei Klibfisch schmeckte köstlich, ich fand einen kleinen, feinen Strand samt Strandkorb und jede Menge Dinge, die ich mir in der Stadt an der Weser ansehen konnte.
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Einchecken im ATLANTIC Hotel SAIL City
Beste Lage, beste Aussicht, super Frühstück, mit diesen wenigen Worten ist das ATLANTIC Hotel SAIL City beschrieben.
Das Hotel liegt mehr oder weniger zwischen den Bremerhavener Sehenswürdigkeiten: das Klimahaus Bremerhaven 8° Ost, das Deutsche Auswandererhaus, das Schiffahrtsmuseum mit Museumshafen, der Zoo am Meer und das Historische Museum. All diese Gebäude bilden gemeinsam mit dem Neuen und Alten Hafen die Havenwelten und liegen in Gehweite.
Beim Frühstück mußte ich nicht einmal auf meinen geliebten Espresso Macchiato verzichten. Befürchtet hatte ich eine Kanne Kaffee auf dem Tisch (die natürlich ebenfalls serviert wird, wenn erwünscht). Tja, liebe deutsche Nachbarn, beim Kaffeetrinken sind wir Österreicher eben ein bißchen eigen. Mit simplen Kaffee können wir so gar nichts anfangen. Jedenfalls meisterte die Angestellte meine Bestellung mit Bravour und Schnelligkeit.
Das Hotel setzt sich mit dem Thema Nachhaltigkeit auseinander und bietet einen „Grünen Service“ an. Das bedeutet, dass bei der Zimmerreinigung auf Reinigungsmittel und Strom verzichtet wird. Als Dankeschön bekommt der Gast eine Gratisauffahrt zur
Aussichtsplattform SAIL City
Das Hotel ist mit 140 Metern das höchste Gebäude der Stadt. In der 20. und 21.Etage befindet sich die Aussichtsplattform. Wer kein Gast des Hotels ist, kann die Plattform trotzdem besuchen.
Ich war spätabends oben und der Ausblick ist absolut phänomenal!
Man sieht sogar bis zum
Schaufenster Fischereihafen
Der Fischereihafen hat eine lange Geschichte. 1896 wurden in der Packhalle I die ersten Fischauktionen durchgeführt. Gemeinsam mit Gästeführerin Gisela Fischer wandere ich über das riesige Gelände. Sie zeigt mal hierhin, mal dorthin und weiß zu jedem Gebäude die passende Geschichte.
Im Fischwerk von Frosta drücke ich mir die Nase platt und sehe den Fischstäbchen zu, die am Band vorbeilaufen. Neun Zentimeter lang, 2,6 Zentimeter breit und 1,1 Zentimeter hoch, das sind die genormten Maße. Bremerhaven ist die Hauptstadt der Fischstäbchen. Iglo, der Marktführer, produziert 50.000 Tonnen im Jahr, das sind 1,9 Milliarden im Jahr.
Wann habe ich das letzte Mal Fischstäbchen gegessen? Fischbrötchen sind mir ehrlich gesagt lieber und ein ganz besonders gutes habe ich im
Restaurantschiff Klibfisch
gegessen.
Ganz unkompliziert bestellt man am Tresen und darf sich über eine große Auswahl freuen: Nordseekrabben-, Matjes- oder Bratheringbrötchen? Ich mag’s ganz klassisch: Einmal Backfisch, bitte!
Der Kutter Klibfisch liegt am
Neuen Hafen.
Als Landratte bin ich natürlich begeistert. Von den Möwen, dem Geruch von Meerwasser und den kleinen und großen Schiffen, die am Neuen Hafen anlegen. Momentan ankert hier die Mercedes, ein unglaublich imposantes Segelschiff mit 900 m³ Segelfläche. Ich lasse mir erklären, dass die Superlative der Großsegler im Jahr 2020 vor Anker gehen. Spätestens bei der SAIL Bremerhaven sieht mich die Stadt wieder!
Beim Umherschlendern am Neuen Hafen komme ich beim
Auswandererhaus Bremerhaven
vorbei.
Dieses Museum ist sehenswert und zwar so sehr, dass ich einen eigenen Blogbeitrag darüber geschrieben habe.
Nach soviel Seeluft, habe ich Hunger. Und den habe ich in einer richtigen Seemannskneipe gestillt:
Die letzte Kneipe vor New York
Bin ich in einem Museum gelandet? In einer Ecke steht ein alter Taucheranzug, in der anderen eine hölzerne Galionsfigur. Ich erkenne Rettungringe und Steuerräder, die Tische entstammen aus einer altgedienten englischen Fähre, die Decke schmückt ein Fischernetz. Seebären sitzen keine an den Nachbartischen, aber wer wie sieht so ein Kapitän oder Matrose im 21.Jhdt. eigentlich aus?
Auf jeden Fall gibt es im Treffpunkt Kaiserhafen, so lautet der offizielle Namen der Kneipe, eine anständige Speisekarte mit vielen Fischgerichten. Ich bestelle den Bremerhavener Teller, eine Art „Best-of“ mit Matjes, Backfisch, Krabben und Bratkartoffeln. Bremerhaven, du schmeckst mir!
Alle Adressen und Infos
Hotel in Bremerhaven:
- ATLANTIC Hotel SAIL City, Am Strom 1
Restaurant in Bremerhaven:
- Restaurantschiff Klibfisch, Neuer Hafen, zwischen Strandhalle, Auswandererhaus und Klimahaus
- Die letzte Kneipe vor New York, Franziusstraße 92
Zum Staunen nach Bremerhaven:
Was kann man in der Stadt sonst noch machen? Zum Beispiel einen Fisch-Kochkurs. Ulrike erzählt davon ihrem Blog:
Im Seefischkochstudio in Bremerhaven
Die Einladung zu dieser Reise erfolgte von Die Nordsee.
7 Kommentare
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GUDRUN KRINZINGER
Reiseblog von einer reiselustigen, strickbegeisterten, lesesüchtigen und fotografiewütigen Oberösterreicherin mit Hauptsitz Wien und Alte Donau.
Seit 2010 schreibe ich über meine Reisen auf dem Blog Reisebloggerin.at.
Cool – eine mir vollkommen unbekannte Gegend, aber alles was mit Schiffen und Booten zu tun hat, superaufregend!!!! SAIL2020 klingt gut. Nordsee ist schon längst auf der Liste! Danke fürs Gustomachen – morgens auf Backfisch zum Kaffeetscherl.
Angelika
Die Nordsee ist so wunderbar!
Ich liebe Bremerhaven ja auch. Mein liebstes Museum dort ist das Klimahaus.
Die Kneipe kenne ich noch nicht – werde ich mir aber fürs nächste Mal merken 🙂
Liebe Grüße
Mel
Das Klimahaus kenne ich wiederum nicht, das einzige Museum, das ich besucht habe, war das Auswandererhaus.
Ein toller Artikel! Ich war auch diesen Sommer in Bremerhaven – von uns aus sind es nur 3h Fahrt. Die Stadt wird einfach total unterschätzt! Besonders gut gefällt mir das Auswanderermuseum und ich liebe es, feinen Fisch im Schaufenster Fischereihafen zu essen. Nur auf der Aussichtsplattform Sail City war ich nicht. Muss ich mir für die nächste Reise merken! Lg, Brigitte
Ich finde auch, dass es eine unterschätze Stadt. Gerade als Österreicher macht man viele Städtetrips, und das wird besucht: Hamburg und Berlin! In Bremerhaven kann man gut und gerne drei volle Tage verbringen und es wird einem nicht langweilig!
Bremehaven klingt wirklich interessant. Falls Ihr Segeln auf der Nordsee erfahren wollt, auf https://sebastus.com/de könnt Ihr Segelboote oder nur Segeltipps und Vorschläge für Segeltörns finden.