Reisetipp Usbekistan – Meine Rundreise

Usbekistan? Wo ist denn das?

Zugegeben, ich mache es meinen Freunden und Familienmitgliedern nicht gerade leicht bei der Auswahl meiner Reiseziele. Manchmal muss sogar ich die Länder im Atlas nachschlagen. Oder hättest Du gewusst, dass die Hauptstadt von Usbekistan Taschkent heißt? Und dass Usbekistan ein Doppelbinnenstaat ist und sich diese geographische Besonderheit mit Liechtenstein teilt?

Eine Stadt in Usbekistan kennen allerdings alle. Der Name weckt Assoziationen. Nach Kamelkarawanen und Gewürzen, nach Seide und längst vergangenen Geschichten. Die Rede ist von Samarkand. Dieser Stadt eilt ein gewisser Ruf voraus. Sie wird mit den Adjektiven prächtig, märchenhaft und mystisch umschrieben.

Samarkand – Unterwegs entlang der Seidenstraße

Schließe ich die Augen am legendären Registanplatz in Samarkand, kann ich mir die Kamelkarawanen vorstellen. Das Gemurmel der vielen Touristen interpretiere ich als Gefeilsche der Händler, die den Platz zwischen den Medresen als Marktplatz nützen. Kamele werden be- und entladen, die Luft schwirrt über vor Geschäftigkeit. Kostbare Gewürze wechseln die Besitzer, wertvolles Porzellan wird umgepackt. Ein wichtiges Handelsgut ist Seide, ein heiß begehrter Rohstoff an Europas Königshäusern.

Öffne ich meine Augen, blicke ich auf drei Medresen, die den Registan in Usbekistan einrahmen. Die kunstvoll gestalteten Mosaike an den Eingangsfronten leuchten um die Wette. Eine Medrese ist eine Art Hochschule, in der neben dem Koran, dem Arabischen auch Kalligraphie und islamisches Recht studiert wurde. Statt Studenten eilen heute Touristen über den Platz, immer auf der Suche nach dem schönsten Fotomotiv.

Schirdor Medrese in Samarkand
Schirdor Medrese in Samarkand
Nekropole in Samarkand in Usbekistan
Nekropole in Samarkand in Usbekistan

Die Karawane zieht weiter – nächster Stopp: Buchara

Wie Samarkand gehört Buchara zu den Städten entlang der Seidenstraße.  Untergebracht bin ich in einem kleinen Boutiquehotel in der Altstadt. Zur Begrüßung bekomme ich Mandeln gereicht. Es ist schwer zu erklären, doch Mandeln schmecken in Usbekistan ganz anders als bei uns. Sie sind nicht bitter, sondern süß. Oft sind sie nicht geschält, sondern man bricht sie aus der Schale.

Buchara hat das, was mir in Samarkand abgegangen ist: eine Altstadt mit schmalen Gassen. Und dann gibt es sogar eine richtige Burg, die im tadschikischen Dialekt Ark genannt wird. Der Ark war Wohn- und Regierungssitz der Emire.

Schräg vis-a-vis des Eingangs der Ark befindet sich die Bolo-Chaus-Moschee. Auch Nicht-Muslime sind eingeladen, die Moscheen in Usbekistan zu betreten und das reich verzierte Innenleben zu bewundern. Mir haben es die 20 Holzsäulen angetan, die das Entree schmücken. Spiegeln sich die Säulen im Wasserbecken, das vor der Moschee angelegt wurde, ergibt das die usbekische Glückszahl 40.

Im Boutiquehotel in Buchara
Im Boutiquehotel in Buchara
Die Ark in Buchara
Die Ark in Buchara
Freitagsmoschee in Buchara
Freitagsmoschee in Buchara

Chiwa – Freilichtmuseum und UNESCO-Weltkulturerbe

Die dritte Stadt im Bunde, die sich wie eine Perle entlang der Seidenstraße reiht, ist Chiwa. Chiwa war vor über tausend Jahren Hauptstadt des Reiches der Choresm und wie Samarkand und Buchara ein bedeutender Handelsplatz.

Ich liebe es, Städte von oben zu betrachten und in Chiwa gibt es gleich zwei Möglichkeiten. Einmal steige ich die wenigen Treppen zum ehemaligen Wachturm der Kunja Ark empor und blicke hinüber zum Kalta Minor. Das über und über mit Fliesen verzierte Minarett sollte ursprünglich viel höher in den Himmel reichen. Es gibt viele Spekulationen, warum Mohammed Armin Khan den Bau stoppen ließ. Eine Variante gesagt, der Bauherr wollte nicht, dass die Muezzins in seinen Harem blicken konnten.

Für die Besteigung des Islam-Hodscha-Minaretts zahlt man extra Eintritt, doch der Rundblick ist jeden Som wert.

Die Stadt Chiwa
Chiwa
Chiwa von oben
Chiwa von oben
Dschuma Moschee in Chiwa
Dschuma Moschee in Chiwa
Islam Hodscha Minarett in Chiwa
Islam Hodscha Minarett in Chiwa

Weitere Sehenswürdigkeiten in Usbekistan

Mit Chiwa, Buchara und Samarkand habe ich die schönsten Städte in Usbekistan besucht. Da meine Rundreise in Taschkent, der Hauptstadt von Usbekistan, beginnt und endet, habe ich genügend Zeit, mir die Gebäude der russischen Moderne anzusehen.

Neben Taschkent stand auch der Friedhof der Schiffe am ehemaligen Aralsee auf meinem Besichtigungsprogramm. Zusätzlich habe ich den Osten des Landes besucht und konnte im Ferghanatal den Seidenweberinnen bei ihrer Arbeit zusehen.

In Usbekistan hatte ich die Möglichkeit, viele Märkte zu besuchen. Neugierig geworden? Hier geht es zum Film:

httpvh://youtu.be/IsToDdTH_VU

Weitere Informationen über Usbekistan:

Einreise und Visum:
Derzeit brauchen österreichische Staatsbürger kein Visum für Usbekistan (Dauer der Reise bis zu 30 Tage). Bei meiner Reise im Jahre 2017 musste ich noch eines beantragen.

Die aktuellen Visabestimmungen sind auf der Seite des BMEIA ersichtlich: >>hier klicken<<

Empfohlene Reisezeit laut meinem Guide:
Frühling (März, April, Mai) und Herbst (September, Oktober)
Bei meinem Besuch im Oktober hat es an zwei Tagen geregnet.

Essen und Trinken:
Das Nationalgetränk ist grüner Tee. In den Restaurants wird auch Alkohol ausgeschenkt.
Die Nationalspeise der Usbeken heißt Plov. Es ist ein Reisgericht mit Lamm- oder Rindfleisch, Gemüse und manchmal auch Rosinen. Besonders gut haben mir die mit Kürbis gefüllten Teigtaschen geschmeckt. Sie werden Manti genannt. Zu allen Speisen wird traditionell Brot gereicht.

Gewürze am Markt
Gewürze am Markt
Das Nationalgericht Plov
Das Nationalgericht Plov
Brot in Usbekistan
Brot in Usbekistan

Die Reise nach Usbekistan erfolgte auf Einladung von Reisefieber – Der Asien Spezialist für Asien Reisen.

11 Kommentare

  1. Veröffentlicht von Christina am 17/12/2017 um 15:58

    Die türkisen Fliesen und die Kuppel der Nekropole faszinieren mich schon seit Jahren. Hoffentlich habe ich auch einmal die Möglichkeit Usbekistan zu besuchen.

    • Veröffentlicht von Reisebloggerin am 17/12/2017 um 16:35

      Aber sicher! Einfach buchen und losfahren, die beste Reisezeit ist im Frühling oder Herbst…

  2. Veröffentlicht von Cornelia am 17/12/2017 um 19:05

    Interessanter Reisetipp und sehr schöne Fotos!

  3. Veröffentlicht von Tanja am 18/12/2017 um 16:29

    Usbekistan gehört nun wahrscheinlich nicht zu den Reisezielen, die man sofort auf der Reiseliste hat. Der Bericht ist aber klasse und auch die Bilder machen durchaus Lust auf (viel) mehr.

    Viele Grüße
    Tanja

  4. Veröffentlicht von Frank am 26/01/2018 um 16:26

    Ich war bereits 3 x in Usbekistan. Ich werde auch ein 4. mal hinfliegen.
    Faszination pur.

  5. Veröffentlicht von Elfriede am 06/02/2018 um 22:06

    Hallo liebe Reisbloggerin,
    herrlich diese Bilder! wecken wieder schöne Erinnerung an meinem Aufenthalt im Juni 2016
    habe unser Zimmer in Buchara wieder erkannt,war wunderschön dort. Das Land ist traumhaft und die Menschen sind sehr freundlich.
    Viele Grüße
    Elfriede

    • Veröffentlicht von Reisebloggerin am 07/02/2018 um 12:21

      Du warst im gleichen Hotel? Wie lustig!

  6. Veröffentlicht von Tina am 15/10/2018 um 16:13

    Wow, bis gerade eben hatte ich Usbekistan nicht auf dem Schirm, aber jetzt hab ich Lust darauf wie bist du von Stadt zu Stadt gefahren? Mit dem Zug? Geflogen?

  7. Veröffentlicht von Gesche am 08/11/2018 um 19:55

    das Hotel in Buchara sieht toll aus. Wir fahren im nächsten Sommer hin und würden das geren buchen. Kann man das privat machen? Viele Grüße

    • Veröffentlicht von Reisebloggerin am 10/11/2018 um 14:19

      Ja, kann man. Ich habs im Beitrag verlinkt…

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Miriam blitzt - Miriam Mehlman Fotografie

GUDRUN KRINZINGER

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Seit 2010 schreibe ich über meine Reisen auf dem Blog Reisebloggerin.at.

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