Homestory – Ein Tag mit Reisebloggerin Gudrun Krinzinger

Bibliophile Menschen bekommen in meiner Wohnung beim Anblick meiner Bücher funkelnde Augen und streichen verzückt über die verstaubten Buchrücken. Als nächstes folgt die obligatorische Frage: „Hast du die alle gelesen?“ Wahrheitsgemäß antworte ich dann mit einem verlegenen „Nein, natürlich nicht.“ Obwohl es nicht stimmt, denn ich habe die meisten Bücher natürlich gelesen und nur die, die ich vor Begeisterung verschlungen habe, dürfen sich die 68 Quadratmeter Wohnfläche im 5.Bezirk in Wien mit mir teilen.

Wirklich nachgezählt habe ich noch nie, aber ich besitze schätzungsweise um die 1000 Bücher. Manche Titel habe ich sogar in dreifacher Ausfertigung zu Hause, was meinem Beruf als Buchhändlerin geschuldet ist. Ich schleppte Rezensionsexemplare nach Hause, kaufte mir Monate später die gebundene Ausgabe um mich wieder ein Jahr später über die Taschenbuchausgabe zu freuen.

Lesen und Reisen, verbindet zwei Lieblingsbeschäftigungen von mir. Zu diesem Thema gibt es einen Blogartikel: Warum ich literarisch reise.

Bücher die die Reisebloggerin lesen möchte
Bücher, die die Reisebloggerin noch lesen möchte
Die Bibliothek der Reisebloggerin
Die Bibliothek der Reisebloggerin: Die Auswahl ist groß

Wer wohnt noch in der Wohnung der Reisebloggerin?

Nach und nach eingezogen sind viele Mitbringsel, die ich aus der ganzen Welt mitgeschleppt habe. Es ist jetzt nicht so, dass ich unbedingt etwas kaufen muss, wenn ich auf Reisen bin, aber mein Unterbewußtsein spielt mir manchmal einen Streich. „Kaufen, kaufen“, flüstert es, „Du hast noch keine balinesische Marionette, die mexikanische Totenpuppe würde sich dann nicht mehr so einsam fühlen.“ Und schwupps, schon landet die Marionette in meinem Gepäck.

Die meisten Souvenirs habe ich in Paris erstanden. Es war gar nicht so leicht, der Dame bei der Fluggesellschaft klarzumachen, dass die Grafik der Pariser Künstlerin, die nun mein Wohnzimmer schmückt, als zweites Gepäcksstück (und somit unerlaubt) trotzdem als Handgepäck zu transportieren sei. Man dürfe sie auf gar keinen Fall, aber auf gar keinen Fall, im Rumpf des Flugzeuges transportieren. Ein grünes Beistelltischchen schummelte ich ebenfalls mit vielen fadenscheinigen Gründen durch die Gepäckkontrolle. Und erst der französische Käse! Mein Koffer roch mir am Gepäckband in Wien schon entgegen, bevor ich ihn sehen konnte.

Während meiner Abwesenheit wacht Snoopy über meine Wohnung. Er beschützt mich mittlerweile seit 35 Jahren. Snoopy war mit mir in Griechenland, Gran Canaria, New York und Mallorca. Er ist Vielflieger, so wie ich. Doch irgendwann packte ihn das Heimweh und er wollte die Wohnung nicht mehr verlassen. Ich verstehe das, denn auch ich genieße es, nach einem Tag im Büro die Wohnungstür zu schließen.

Mitbringsel
Mitbringsel aus Kambodscha
Mitbringsel aus Marokko
Mein neuestes Mitbringsel aus Marokko: Die Hand der Fatima
Mitbewohner Snoopy
Mein Mitbewohner Snoopy: Untermieter seit 35 Jahren

Ich bin dann mal offline

In meiner Wohnung wird gelacht, gefeiert, gekocht, gestrickt, gebastelt und gelesen. 

Im Gegensatz zu meinen Bloggerkollegen arbeite ich nicht in den eigenen vier Wänden. Ich bin froh darüber. Jederzeit könnte mich da ein Buch anspringen und fordern: Lies mich! Wollknäueln könnten mich umschlingen und rufen: Verstrick mich!

Da ich weiß, dass ich bin nicht mit genug Selbstdisziplin ausgestattet bin, um diesen Versuchungen zu widerstehen, erledige ich alle Tätigkeiten für meinen Reiseblog im Büro, mein Arbeitgeber macht es mir möglich.

Zwar heißt das für mich, das eine oder andere Wochenende an meinem Arbeitsplatz zu verbringen, frühmorgendliche oder spätabendliche Arbeitsstunden einzulegen, aber so arbeite ich am besten und schnellsten.

Bin ich dann wieder in meiner Wohnung, schließe ich die Wohnungstür hinter mir ab, schalte mein Mobiltelefon ab und freue mich. Endlich offline!

Stricksüchtig
Stricken ist ein Hobby von mir

Wo findet ihr die Reisebloggerin, wenn sie nicht auf Reisen ist?

Im Kaffeehaus
Als leidenschaftliche Kaffeetrinkerin besitze ich seit kurzem eine Siebträgermaschine samt Kaffeemühle, meine Besuche im Kaffeehaus sind aber trotzdem nicht weniger geworden.
Am ehesten findet ihr mich an folgenden Adressen:

Gregors Konditorei
1050, Schönbrunnerstraße 42

Budapest Bistro
1050, Pilgramgasse 10

Cafe Jelinek
1060, Otto-Bauer-Gasse 5

Gregors Konditorei

Im Kino
So blöd ich Neujahrsvorsätze eigentlich finde, habe ich mir für das Jahr 2018 vorgenommen, einmal pro Woche ins Kino zu gehen. Am liebsten schaue ich mir Filme im Original mit Untertitel an. Mit dem Filmcasino in der Margaretenstraße habe ich mein Lieblingskino gleich in der Nähe. Sehr gerne bin ich auch im Votivkino in der Währingerstraße.

Filmcasino
1050, Margaretenstraße 78

Votivkino
1090, Währingerstraße 12

Auf der Alten Donau
Um Ostern herum werden die Boote an der Alten Donau ins Wasser gelassen. In den sonnigen Frühlings-, Sommer- und Herbststunden bin ich dann zwischen Ruderern, Seglern, Schwimmern und SUP-Paddlern zu finden und plane in den Abendhimmel starrend meine nächsten Reisen.

Mein Lieblingsplatz: die Alte Donau
Mein Lieblingsplatz: auf der Alten Donau

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14 Kommentare

  1. Veröffentlicht von Nicole am 13/01/2018 um 21:08

    Snoopy?! Du wirst mir immer sympathischer 🙂 Ich habe sogar ganz alte Snoopy-Comics in meinem Bücherregal, das sich allerdings neben ein paar Schätzchen auf die Alltime-Favourites meiner Büchern reduziert. Im Übrigen ist die Snoopy-Liebe genetisch: Meine Tochter ist auch totaler Fan, und ich habe nichtmals etwas damit zu tun.
    Liebe Grüße,
    Nicole

    • Veröffentlicht von Reisebloggerin am 18/01/2018 um 09:57

      Lustigerweise habe ich keinen einzigen Comic, ich habe nur Snoopy himself…

  2. Veröffentlicht von Paleica am 19/01/2018 um 12:22

    ich muss definitiv heuer ab und an mal abends an die alte donau, da gibt es so schöne sonnenuntergänge und ich hab erst einmal einen gesehen, weil es von mir so arg abgelegen ist und ich in derselben zeit schon am neufelder see bin. trotzdem. herrlich. ich hätte auch gern soviele bücher gelesen, aber als in meiner teenagerzeit der computer mit internet in mein leben einzug hielt, hab ich es nicht mehr allzu gut hinbekommen, zwischen den beiden medien eine sinnvolle balance zu finden…

  3. Veröffentlicht von Sabienes am 23/01/2018 um 17:30

    Schöner Einblick in dein Leben, liebe Reisebloggerin!
    Diesen Kinovorsatz habe ich so ungefähr auch und suche immernoch Menschen, die mit mir mitgehen. Mein Mann ist leider nicht so kinobegeistert.
    Wenn ich mal wieder in Wien sein sollte, weiß ich dann, wo ich dich treffen könnte! 😉
    LG
    Sabienes

    • Veröffentlicht von Reisebloggerin am 24/01/2018 um 11:19

      Ja, komm nach Wien und wir gehen gemeinsam ins Kino!

  4. Veröffentlicht von Lena am 25/01/2018 um 11:44

    Was für ein spannender Einblick, und überhaupt: Was für eine schöne Idee! Es ist doch immer wieder schön, wenn hinter den ganzen informativen und hilfreichen Blogtexten auch mal die „echten Menschen“ hervortreten. 🙂

    Viele Grüße nach Wien!

  5. Veröffentlicht von Franzi am 27/01/2018 um 09:34

    Ein schöner Einblick in dein Leben. Und auch wenn viel los ist, ist es doch zwischendurch so herrlich normal! 🙂

    • Veröffentlicht von Reisebloggerin am 28/01/2018 um 12:13

      Ja, da „Normale“ genieße ich sehr…

  6. Veröffentlicht von Maike am 27/01/2018 um 11:51

    Interessanter Beitrag! Ich bin so gar kein Bücher und Souvenir-Sammler. Ich mag es in meiner Wohnung sagen wir mal „übersichtlich“. Zu viele Dinge engen mich eher ein. Aber wie sagt man im Rheinland so schön „Jeder Jeck ist anders“ 😉

    • Veröffentlicht von Reisebloggerin am 28/01/2018 um 12:15

      Ich bin gerade dabei, mich von vielen Dingen zu trennen, sogar Bücher werden verkauft! Aber ich stamme aus einer Sammler-Familie, ich hab das in den Genen…

  7. Veröffentlicht von Julia am 27/01/2018 um 12:55

    ha! das mit dem Käse kommt mir schwer bekannt vor. und nachdem die Fluggesellschaft auf Nachfrage den Transport von Käse auch auf innereuropäischen Flügen mit „nein, das ist verboten“ kommentierte, ging mir der Hintern bei der Kontrolle doch etwas auf Grundeis. zum Glück und wider den Geruch ging’s trotzdem gut. 😀

    • Veröffentlicht von Reisebloggerin am 28/01/2018 um 12:16

      Käste Transportieren ist verboten? Echt? Dass wusste ich gar nicht…

  8. Veröffentlicht von Kim Lumelius am 28/01/2018 um 19:06

    Ein schöner Einblick! Lesen & Reisen sind auch meine zwei Lieblingsbeschäftigungen 🙂 Alles Liebe Kim von http://www.wheeliewanderlust.de

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Miriam blitzt - Miriam Mehlman Fotografie

GUDRUN KRINZINGER

Ich tue. Ich reise. Ich bin.

Reiseblog von einer reiselustigen, strickbegeisterten, lesesüchtigen und fotografiewütigen Oberösterreicherin mit Hauptsitz Wien und Alte Donau.

Seit 2010 schreibe ich über meine Reisen auf dem Blog Reisebloggerin.at.

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