Basel – Meine Tipps
Ich war schon in einigen Städten in der Schweiz unterwegs, aber Basel hat mich vom ersten Moment an verzaubert. Lag es an der bezaubernden Reisebegleitung? Dem schönen Wetter? Oder einfach an der unkomplizierten und hilfsbereiten Art der Basler?
Auf jeden Fall war ich nicht zum letzten Mal in dieser schönen Stadt, denn das eine oder andere Museum möchte ich auf jeden Fall noch besichtigen. Außerdem möchte ich einmal in meinem Leben an der Basler Fastnacht teilnehmen. Und auf das Basler Münster muss ich auch noch rauf!
Trotzdem habe ich bei meinem Kurzbesuch viele interessante Ecken der Stadt entdeckt und bin zusätzlich der Basler Küche verfallen.
Sehenswürdigkeiten und Restaurants in Basel
Das Wahrzeichen von Basel ist das Münster.
Eine Besonderheit dieser Sehenswürdigkeit sind die zwei unterschiedlich hohen Türme. Der südliche Martinsturm ist 62 Meter hoch, der Georgsturm ist drei Meter höher. Und hätte ich diese Information nicht in einem Reiseführer gelesen, wäre mir der Unterschied gar nicht aufgefallen. Bei näherer Betrachtung erkenne ich den Höhenunterschied aber deutlich. Auch dass beide Türme im Baustil der Gotik erbaut wurden und sich trotzdem in kleinen Details unterscheiden.
Ganz besonders gut gefällt mir der gotische Kreuzgang. Im Mittelalter standen hier die Altäre. Es wurden Messen gelesen und Prozessionen abgehalten. Die Tradition, den Kreuzgang als Friedhof zu nutzen, wurde von den reichen Baslern bis ins 19.Jahrhundert genutzt. Reich geschmückte Grabtafeln sind noch erhalten und zu bestaunen.
Im Inneren der Kirche fällt mir die einzigartige Bestuhlung ins Auge. Statt fixer Kirchenbänke stehen im Münster neugotische Stühle. Kein Stuhl gleicht dem anderen. Die Rückenlehnen sind unterschiedlich verziert.
Und im Basler Münster verbirgt sich noch eine weitere Besonderheit: Das Grabmal des Erasmus von Rotterdam. Das ist insofern bemerkenswert, da der Theologe und Humanist Katholik war und nun im protestantischen Münster begraben liegt.
Ein weiteres (leeres) Grabmal lockt Fans des Hauses Habsburg nach Basel. Königin Anna gilt als Stammmutter der Habsburger. Der Sarkophag ist das einzige königliche und figürliche Grabmal in der Schweiz.
Turmbesteigung des Basler Münsters
Winterzeit: Mo-Sa 11.00 – 16 Uhr, So 11.30 bis 16 Uhr
Sommerzeit: Mo-Fr 10.00 – 17 Uhr, Sa 10.00 bis 16 Uhr, So 11.30 – 17 Uhr
Eintritt 6 CHF
Letzter Einlass ist eine halbe Stunde vor Schließung.
Alleine darf man nicht auf den Münster, es müssen 2 Personen sein, die hochsteigen wollen.
Von der Pfalz, der Aussichtsterrasse hinter dem Münster, habe ich einen schönen Blick auf den Rhein und auf die nächste Basler Besonderheit und Sehenswürdigkeit:
Die Fähren in Basel
Wild Maa, Leu, Vogel Gryff und Ueli heißen die vier Fähren. Die Zillen sind an Drahtseilen befestigt und bringen Fußgänger über den Rhein. Ist kein Fährmann oder keine Fährfrau zur Stelle, läutet man einer gusseiserne Glocke und schickt seinen Beförderungswunsch akustisch ans andere Ufer. Was aber meistens nicht notwendig ist, denn der Fährdienst wird sehr gerne und sehr oft genutzt.
Fahrpreis für Erwachsene: CHF 2
Es gibt Sommer- und Winterfahrpläne (unterschiedlich je nach Fähre)
Bei Hochwasser sind die Fähren nicht in Betrieb.
Basel – Die Stadt mit den vielen Museen
Die Basler Papiermühle und ich, das war Liebe auf den ersten Blick. Basel war seit jeher ein Zentrum der Papierherstellung und des Buchdrucks. So ist das Museum in einer historischen Papiermühle untergebracht.
Wer selbst Hand anlegen möchte, ist in der Papiermühle ein gern gesehener Gast. Papierschöpfen, mit einem Gänsefederkiel schreiben, Buchstaben setzen und Papier prägen, das sind nur einige Mitmach-Stationen, die nicht nur Kinder erfreuen, sondern auch erwachsene Besucher.
Basler Papiermühle
Öffnungszeiten:
Di-Fr: 11.00 – 17 Uhr
Sa: 13.00 – 17 Uhr
So: 11.00 – 17 Uhr
Eintrittspreis für Erwachsene: 15 CHF
Das Museum der Kulturen in Basel ist ebenfalls einen Besuch wert. Es liegt zentral in Gehweite des Münsters.
Mir gefällt schon mal die Verbindung zwischen alter und neuer Architektur. Das extravagante Dach ist ein Blickfang, so wie viele andere moderne Gebäude in Basel (Messeturm, Vitra Campus, Novartis Campus, Roche-Turm).
Es waren hauptsächlich private Sammler, die das Museum zu dem gemacht haben, was es heute ist: Eines der bedeutendsten ethnographischen Museen Europas. Würde ich in Basel wohnen, hätte ich wohl eine Jahreskarte.
Aus der Ferne gelingt mir die Verbindung zum Museum zum hervorragenden Museumsblog, der mich über aktuelle Ausstellungen und Geschichten rund um das Museum informiert.
Museum der Kulturen
Öffnungszeiten Haupthaus
Di-So: 10 – 17 Uhr
1. Mittwoch im Monat: bis 20 Uhr
Eintrittspreis gesamtes Museum für Erwachsene: CHF 16
Öffnungszeiten Fasnachtsausstellung
Do-Sa: 13 – 17 Uhr
So: 11- 17 Uhr
Eintrittspreis nur Fastnachtsausstellung für Erwachsene: CHF 7
Zwei weitere sehenswerte Museen habe ich im Blogbeitrag
vorgestellt.
Welches Restaurant in Basel kann ich empfehlen?
Ich schwöre, ich habe in der Schweiz immer gut gegessen. Das Essen ist zwar teurer als bei uns, aber die Qualität war immer top, die Speisen frisch und das Personal sehr freundlich.
In Basel kann ich vier Restaurants empfehlen, die ausgezeichnete Küche anbieten.
Le Rhin Bleu
Rheinbad Breite
St.Alban-Rheinweg 195
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Das Restaurant befindet sich auf einer Terrasse direkt über dem Rhein. Die Speisekarte ist klein, aber fein. Ich habe mich für gebratenen Oktopus entschieden. Neben den frisch zubereiteten Speisen punktet das Le Rhin Bleu für die fantastische Aussicht auf den Rhein und die Basler Altstadt.
Zum Goldenen Sternen
St.Alban.Rheinweg 70
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Der Gasthof Zum Goldenen Sternen gilt als ältestes Restaurant in Basel. Die Geschichte ist bis in das Jahr 1412 dokumentiert. Es gibt einige historische Gaststuben, die ich allerdings nicht in Augenschein genommen habe. Ich habe mich ganz aufs Essen konzentriert.
Da ich Flammkuchen liebe, landete die Variante mit Sauerrahm und Lachs auf meinem Teller bzw. auf meinem Brettel. Im Restaurant legt man Wert auf regionale Küche. Mit Vorliebe werden seltene Gemüseraritäten verkocht. Deren Herkunft auf der Speisekarte erklärt. Der Gasthof gehört sicher nicht zu den günstigsten in Basel, aber das Essen und das Service behält man lange positiv in Erinnerung.
Restaurant Fondation Beyeler
Baselstraße 101
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Marktfrisch und mediterran lautet das Motto des Restaurants im Park der Villa Berower. Die Tagesangebote richten sich an alle Esser: vegan, vegetarisch oder Fleischesser. Wer hier speist, hat sich vermutlich die Ausstellung in der Fondation Beyeler angesehen und geht nach der kulturellen Bereicherung auch satt und glücklich nach Hause.
Kornhaus – Die Baiz – leider dauerhaft geschlossen
Kornhausgasse 10
Die klassischen Schweizer Spezialitäten wie Zürcher Geschnetzeltes kennt jeder, Rösti auch. In St. Gallen lernte ich die OLMA-Bratwurst kennen und in Graubünden bestellte ich bei jeder Gelegenheit Capuns.
Wer jedoch wissen möchte, wie die Basler Küche schmeckt, muss unbedingt ins Kornhaus, oder ins Kornhüsli, wie die Basler sagen.
Bedingt durch die Fußball-Weltmeisterschaft war ich der einzige Gast im kleinen, feinen Innenhof der Baiz.
Die Hausspezialität heißt „Suure Lümmelibroote“. Übersetzung gefällig? Bitte schön: Rindfleisch aus traditioneller Beize mit Gemüse und Wacholder, serviert an rassiger Weinsauce mit Küchenkräutern und Kornhuus-Spätzli.
Ich entschied mich trotzdem für die „Laubfrösch“. Übersetzung gefällig? Bitte schön: Mangoldwickel mit Ei-Brot-Kräuter-Käse-Füllung und gehackten Tomaten mit feinen neuen Kartoffeln und Salbei.
Die Hauptspeise schmeckte hervorragend, aber das Dessert toppte dann alles: Läckerliparfait! Basler Läckerli ist ein traditionelles, lebkuchenartiges Gebäck, dass die Basler das ganzen Jahr über naschen und nicht nur zu Weihnachten. Das Parfait war einfach ein Traum!
Nach einem Espresso und einem ganz besonderen Grappa (die Geschichte dazu will ich nicht verraten, die soll euch Baizer Fabio Elia selbst erzählen), spazierte ich zu meinem Hotel.
Mein Hotel in Basel – Und ein Tipp für eine Jugendherberge
Während der Pressereise war ich im Hotel ibis Styles City untergebracht. Das Hotel ist ein typisches Stadthotel in Gehweite (15 Minuten) zum Bahnhof. Die Lobby ist knallbunt, das Personal freundlich, das W-Lan hat funktioniert und beim Frühstücksbuffet habe ich nichts vermisst. Wer mit dem Auto anreist: eine Parkgarage ist vorhanden (kostenpflichtig).
ibis Styles City Basel
Grosspeterstr. 44
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Zusätzlich konnte ich während der Reise einen Blick in die Jugendherberge werfen. Tja, Sockenmief war einmal! Die Jugendherberge im St.Albans-Viertel ist in einer ehemaligen Seidenbandfabrik untergebracht und man kann durchaus von einem Designerhostel sprechen. Und ja, es gibt auch Einzelzimmer!
Jugendherberge Basel
St.Alban-Kirchrain 10
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Die Kunst- und Kulturreise nach Basel erfolgte auf Einladung von Basel Tourismus. Angereist bin ich bequem mit dem Nachtzug der ÖBB, abgereist bin ich genauso bequem mit der SWISS.
Mit dem Swiss Travel Pass konnte ich sowohl das öffentliche Verkehrsnetz benutzen als auch den freien Eintritt in die Museen in Anspruch nehmen.
Wer nur wenig Zeit für Basel mitbringt, kann sich bei Thomas Tipps holen: Basel in zwei Stunden
Infos zu Basel
Basel liegt im Dreiländereck Schweiz, Frankreich und Deutschland und ist die drittgrößte Stadt in der Schweiz. Durch die strategisch günstige Lage wurde die Stadt von den Kelten besiedelt. Prägende historische Ereignisse im Mittelalter waren das Kirchenkonzil und die Gründung der ersten Universität in der Schweiz.
Kunst wird in der Stadt am Rhein besonders geschätzt. Es gibt zahlreiche Kunstmuseen, wie zum Beispiel die Fondation Beyeler oder das Museum Tinguely. Sehenswürdigkeiten in der Altstadt sind das Münster, das Rathaus und der Tinguely Brunnen. Für moderne Architektur haben die Basler ebenfalls ein Faible. Hervorzuheben sind der Novartis Campus, der Roche-Turm und der Vitra-Campus.
Die Altstadt von Basel lässt sich bequem zu Fuß erobern. Wer ein perfektes Wochenende in Basel erleben möchte, mietet sich am besten in einem Hotel in der Altstadt ein und erobert Basel bei einem Stadtrundgang.
2 Kommentare
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GUDRUN KRINZINGER
Reiseblog von einer reiselustigen, strickbegeisterten, lesesüchtigen und fotografiewütigen Oberösterreicherin mit Hauptsitz Wien und Alte Donau.
Seit 2010 schreibe ich über meine Reisen auf dem Blog Reisebloggerin.at.
Toller Bericht. Ich möchte nächste Woche ein paar Tage in Basel verbringen. Habe eben noch ein Hotel in Basel gesucht, dass Zentral gelegen ist… Danke für die zahlreichen Tipps. 🙂
Schöner Artikel, vielen Dank. Mir hat vor allem die Fondation Beyerler gut gefallen – und natürlich das sommerliche Ambiente am Rheinufer.