Schwarzmeerküste Bulgarien – Die Reisetipps der Reisebloggerin

Von der Schwarzmeerküste in Bulgarien hatte ich noch nie etwas gehört. Zum Glück konnte ich bei einer Pressereise im Oktober 2013 diese Bildungslücke schließen und meine Zehen in den pulvrigen Sandstrand tauchen. Doch abseits von Goldstrand und Sonnenstrand gibt es entlang der bulgarischen Schwarzmeerküste viele weitere sehenswerte Reiseziele.

Balchik: Die Sommerresidenz von Königin Maria

Man erzählt sich, sie war von der Natur und dem Flair verzaubert. Und zwar so sehr, dass sie beschloss in Balchik, zwischen Meer und Küste, ihre Sommerresidenz bauen zu lassen. Die Rede ist von der rumänischen Königin Maria Alexandra Victoria, einer Enkelin der britischen Königin Viktoria. Zur damaligen Zeit gehörte der Küstenabschnitt entlang der Schwarzmeerküste zu Rumänien. Viele rumänische Adelige und Künstler ließen sich in dieser Gegend nieder.

Viel mehr als die königliche Villa beeindruckt mich der botanische Garten. Obwohl, Garten? Mit den Wasserfällen, Löwenornamenten, verschlungenen Pfaden und weißen Steintreppen erinnert er mich an ein verwunschenes Paradies. Touristen setzen sich auf den Thron aus Stein. Diesen Platz wusste auch die Königin zu schätzen.

Vorbei an Wassermühlen schreite ich über eine steinerne Brücke Sie trägt den Namen „Seufzerbrücke“. Die Lilien und Tulpen sind schon lange verblüht. Kaum öffne ich ein schmiedeeisernes Tor, lande ich im Rosengarten.

Bauwerk an der Schwarzmeerküste in Bulgarien
Die Sommerresidenz der rumänischen Königin Maria an der Schwarzmeerküste
im Garten der rumänischen Königin Maria
Schwarzmeerküste in Bulgarien: Im botanischen Garten
Wassermühle aus Holz
Wassermühle im botanischen Garten

Schwarzmeerküste in Bulgarien: Die Muschelfarm Dalboka

Es gibt sie in der Suppe. Paprika und Weinblätter werden mit ihnen gefüllt. Es gibt sie gegrillt, gebacken und überbacken. Es gibt sie gefüllt mit Reis, Äpfeln oder Käse. Sie dominieren die Nachspeise und sie machen süchtig. Die Rede ist von Muscheln.

Wie viele Tonnen der Besitzer der Muschelfarm jährlich aus dem Wasser fischt, habe ich vergessen. Aber den Geschmack der geräucherten Muscheln mit Weißbrot und einem Gläschen Rakija werde ich niemals vergessen.

Muscheln in einer Muschelfarm in Bulgarien
Muscheln in einer Muschelfarm an der Schwarzmeerküste in Bulgarien
gebackene und frittierte Muscheln
gebackene und frittierte Muscheln

Die Strände an der Schwarzmeerküste

Eigentlich gibt nichts deprimierenderes als verlassene Strandbadeorte am Meer. Die Souvenirläden sind fest verschlossen, die Spielplätze verlassen. Die Strandliegen stehen da, fein säuberlich aufeinander gestapelt. Sie warten auf den Abtransport oder auf den nächsten Sommer. Die ersten Sonnenschirme werden ausgebuddelt und winterfest verstaut. Das an den Strand angrenzende Schwimmbecken mit Doppelrutsche ist geleert, der Boden mit den blauen Fliesen ist mit Laub bedeckt.

Nur wenige Besucher genießen die letzten herbstlichen Sonnenstrahlen an der Schwarzmeerküste in Bulgarien. Der Sand ist fein, fast pulvrig. Alle paar Meter lassen sich die Reste einer von Kinderhand gebauten Sandburg entdecken. Schön still ist es hier, sogar das schwarze Meer hat sich beruhigt. Nur die Möwen lachen mich aus.  Sie wissen, dass hier jedes Jahr im Sommer Tausende Urlauber Erholung suchen. Ich bin kein Strandurlauber und werde niemals dazugehören. Aber die Stimmung, jetzt im Oktober, gefällt mir.

Sandstrand in Bulgarien
Goldstrand in Bulgarien
Strand in Bulgarien
Schwarzmeerküste in Bulgarien – Der Sonnenstrand
Strand bei Sozopol
Der Strand bei Sozopol

Die Altstadt von Nessebar

Sie hieß Melsambria, Mesambria und Mesemvria, je nachdem ob die Thraker, die Griechen oder die Römer hier lebten. Das Städtchen ist nur 850 Meter lang und 350 Meter breit und bei jedem Schritt glaubt man über eine Kirche zu stolpern. Laut alten Chroniken wurden in Nessebar um die 40 Kirchen gebaut. Nicht alle haben die Jahrhunderte überdauert, aber viele wurden rekonstruiert und laden zur Besichtigung ein. Am besten sind die Fresken in der Kirche St.Stefan erhalten. Und wieder verschlägt es mir im Inneren den Atem. Über 1000 Figuren sind auf den 258 Themenbildern abgebildet!

In den Sommermonaten wird die Stadt von Kreuzfahrttouristen überrannt. Jetzt im Oktober ist es angenehm ruhig. Ich bummle durch menschenleere Gassen, vorbei an Restaurants und alten Häusern. 

bulgarische Kirche
Die Christus Pantokrator Kirche in Nessebar
Überreste einer Kirche
die Metropolitenkirche in Nessebar an der Schwarzmeerküste in Bulgarien
Fresken
In der Kirche Heiliger Stefan

Vampiralarm in Sozopol

Archäologische Ausgrabungen in und um die Stadt Sozopol an der bulgarischen Schwarzmeerküste führten oft zum Erfolg. 2010 fand man auf einer nahe gelegenen Insel die Gebeine von Johannes dem Täufer. Seither pilgern aus der ganzen Welt Menschen in die Kirche „Heiliger Kyrill und Method“, wo die Reliquien des Heiligen ausgestellt sind. Andere hingegen pilgern ins archäologische Museum, denn hier liegt eines der von zwei im Jahre 2012 entdeckten „Vampirskelette“. 

Ein Restaurantbesitzer wollte sein Restaurant umbauen. Im Zuge der Renovierungsarbeiten entdeckte man die Überreste einer mittelalterlichen Kirche. Neben der Kirche findet man an die 700 Gräber. In zwei von diesen Gräbern liegen ein männliches und ein weibliches Skelett, beide mit einem Pfahl durch die Brust. Waren es wirklich Vampire? Oder ist es den abergläubischen Bulgaren des 14. Jahrhunderts zu verdanken, die manchen Toten, welche zu Lebzeiten als böse Menschen klassifiziert wurden, eine Pflugschar, einen Holzpflock oder eine Eisenstange ins Herz rammten?

Ich überlasse dieses Rätsel gerne den Wissenschaftern!

Skelett
Der Vampir von Sozopol
Kirche in Sozopol
Kirche in Sozopol

Das waren meine Tipps für die Schwarzmeerküste. Warst Du schon mal in Bulgarien?

Offenlegung: Dieser Reisebericht entstand im Anschluss einer Pressereise durch Bulgarien. 

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Miriam blitzt - Miriam Mehlman Fotografie

GUDRUN KRINZINGER

Ich tue. Ich reise. Ich bin.

Reiseblog von einer reiselustigen, strickbegeisterten, lesesüchtigen und fotografiewütigen Oberösterreicherin mit Hauptsitz Wien und Alte Donau.

Seit 2010 schreibe ich über meine Reisen auf dem Blog Reisebloggerin.at.

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