Auf Safari im Kruger Nationalpark in Südafrika
Knack! Und wieder höre ich dieses hässliche Geräusch: Knack! Soeben passierten wir mit unserem Auto das Punda Maria Gate in den Kruger Nationalpark und schon läuft uns das erste Tier vor die Linse. Ein weiteres Knacken und Krachen ertönt. Genüsslich beißt eine Hyäne in die Überreste einer Antilope. Unser Auto und ein weiteres Fahrzeug stört das Tier nicht im geringsten.
Zum letzten Mal kracht es laut, bevor die Hyäne ihr Opfer mit den Zähnen packt und in ein sicheres Versteck zerrt. Doch zu spät! Eine andere Hyäne hat sich angeschlichen und macht ihr die Beute abspenstig. Hyäne eins zerrt an den Beinen, Hyäne zwei zerrt am Hals und ratsch, das tote Tier ist zweigeteilt. Sehr zur Freude eines Schakals, der das Getümmel aus nächster Nähe beobachtet und auf seine Chance wartet.
Meine Reiseroute durch den Kruger Nationalpark
Der Kruger Nationalpark gehört zu den Top-Sehenswürdigkeiten in Südafrika. Egal wie viel Zeit man für einen Besuch in Südafrika einplant, meiner Meinung nach sollte man mindestens drei Tage im Nationalpark verbringen. Da ich insgesamt drei Monate in Südafrika unterwegs war, war ich glücklicherweise an kein strenges Zeitkorsett gebunden. Insgesamt habe ich zwölf Tage im Krüger Nationalpark verbracht.
Während sich die meisten Touristen im sogenannten „Zirkus“, dem südlichen Teil des Parks aufhalten, fuhren wir durch das nördlichste Gate in Park ein. Wir übernachteten ausschließlich auf den Campingplätzen der Restcamps im Park und arbeiteten uns vom Norden in den Süden vor. Die Plätze buchten wir bequem über die Webseite https://www.sanparks.org/tourism/bookings/
Wer sich für eine Reise nach Südafrika und in den Kruger Nationalpark interessiert, sich über die Buchungen jedoch nicht selbst drüber traut, kann auch die Hilfe eines Online-Reisebüro in Anspruch nehmen.
Kruger oder Krüger? Eine kurze Geschichte des Nationalparks
Dass der Kruger Nationalpark nach dem passionierten Großwildjäger Paul Kruger benannt wurde, ist eigentlich ein ziemlicher Widerspruch. Denn der Präsident der damaligen Republik Transvaal stellte 1898 zwar sein privates Jagdgebiet zur Verfügung, doch ging es ihm weniger um den Tierschutz als um die Eindämmung der Wilderei. Warum aus dem Südafrikaner Paul Kruger ein Paul Krüger wurde, ist übrigens nicht nachvollziehbar. Nur im deutschsprachigen Raum wird der Kruger Nationalpark Krüger Nationalpark genannt.
Und streng genommen müsste der Park nach James Stevenson-Hamilton benannt werden, denn der erste Wildhüter Südafrikas setzte sich wirklich für den Naturschutz ein. Unter seiner Leitung wurde der Nationalpark erweitert und ausgebaut. Tummelten sich im Jahre 1927 noch ganze drei Autos im Park, zählte man in den letzten Jahren um die 1,5 Millionen Besucher.
Wo übernachtet man im Kruger Nationalpark?
Die Übernachtungsmöglichkeiten im Kruger sind vielfältig. SANParks bietet Übernachtungen in Restcamps, Bushveld Camps, Overnight Hides und Bush Lodges an. Der Besucher hat somit die Wahl zwischen einem Stellplatz am Campingplatz, überdachten Zelten, Cottages und verschieden großen Bungalows. Je nach Art der Unterkunft muss man sich selbst versorgen. Zusätzlich gibt es einige wenige Lodges, die von privaten Beitreibern geführt werden.
Ich selbst habe während meines Aufenthaltes im Kruger auf Campingplätzen übernachtet. Und zwar auf folgenden: Punda Maria, Shingwedzi, Letaba, Maroela, Skukuza, Crocodile Bridge und Berg-en-Dal.
Wann ist die beste Reisezeit?
Der Kruger Nationalpark ist zu jeder Jahreszeit eine Reise wert. Im südafrikanischen Sommer (Dezember bis Anfang März) kann es im Park sehr heiß werden. Aufgrund des Regens ist die Landschaft grün. Die Tiere haben genügend Wasser und Futtermöglichkeiten, in dieser Zeit gibt es besonders viele Jungtiere.
Im Winter (Mai bis August) trocknen die natürlichen Wasserstellen aus, die Säugetiere scharren sich um die wenigen künstlichen Wasserlöcher. Als Besucher hat man gute Chancen, die Tiere beim Trinken zu beobachten. Die Umgebung ist allerdings sehr trocken.
Meine Tipps für Selbstfahrer
Der Kruger Nationalpark ist besonders beliebt bei Selbstfahrern. Ein einziges Mal buchten wir einen Game Drive, doch der Guide konnte mich nicht wirklich überzeugen. Auch im eigenen Auto hatten wir wunderbare Tierbeobachtungen, der einzige Nachteil ist die Höhe des Fahrzeugs. In einem Safariauto sitzt man um einiges höher und hat einen besseren Überblick über die Landschaft und somit auch auf die Tierwelt.
Meine Tipps für Selbstfahrer:
- Die meisten Tiere sind frühmorgens bei Sonnenaufgang und am späten Nachmittag zu sehen.
- In der Mittagszeit geht es etwas ruhiger zu, die Tiere ruhen im Schatten.
- Bei einer Tiersichtung schaltet ihr am besten den Motor ab.
- Langsames Fahren zahlt sich aus.
- Ein Fernglas leistet gute Dienste.
- Da das Ein- und Aussteigen nur an gekennzeichneten Stellen möglich ist, nehmt genügend Wasser zum Trinken mit.
- Plant Stopps bei Picknickplätzen ein. Alle Restcamps haben eigene Bereiche für Tagesbesucher.
- Weniger ist mehr! Bleibt öfter stehen und plant Stopps bei Wasserlöchern ein.
- Nicht frustriert sein, wenn ihr vermeintlich nichts seht. Wenn der Frust überwiegt, bucht vielleicht doch lieber einen Gamedrive oder Bushwalk.
Allgemeine Regeln für Selbstfahrer
- Die Öffnungszeiten an den Einfahrtstoren sind sakrosant.
- Das Fahren abseits der Straße ist streng verboten.
- Auf den asphaltierten Straßen fährt man mit 50 km/h, auf den übrigen Pisten mit 40 km/h.
- Das Aussteigen im Park ist nur an gekennzeichneten Stellen erlaubt. Das sind Picknickplätze, Birdhides und Aussichtspunkte.
- Das Gebiet des Kruger Nationalparks ist Malariagebiet. Vor der Reise empfiehlt sich ein Besuch bei der Tropenärztin oder beim Tropenarzt.
- Das Füttern der Tiere ist streng verboten!
- Die Restcamps bieten Picknickplätze für Tagesbesucher an. Es gibt Restaurants und Shops.
Welche Tiere gibt es im Kruger Nationalpark zu sehen?
Die meisten Touristen kommen in den Kruger Nationalpark und interessieren sich leider nur für die Big Five (Elefant, Löwe, Leopard, Büffel und Nashorn). Dabei bietet der Kruger Platz für über 140 Säugetierarten! Zusätzlich ist der Park Heimat für etwa 500 Vogelgattungen, um die 110 Schlangenarten, 50 Fischarten, 220 Schmetterlingsarten und 330 Baumarten.
Mir begegneten im Kruger folgende Tiere, die ich eindeutig identifizieren konnte:
Elefanten, Zebras, Giraffen, Buschböcke, eine Rappenantilope, Wildhunde, Hyänen, Nyalas, Kudus, Impalas, Nilpferde, Büffel, Schabrakenschakale, Warzenschweine, Krokodile, Paviane, grüne Meerkatzen, Streifengnus, Wasserböcke, Zwergmangusten, Klippschliefer, Löwen, Nashörner und Buschbabys.
Zusätzlich sah ich noch unzählige Vögel: Perlhühner, Strauß, Riesentrappe, Rotschnabeltoko, Gelbschnabeltoko, Gabelracke, Wiedehopf, Braunflügelmausvogel, Trauerdrongo, Glanzstare, Adler und viele andere, die ich zum damaligen Zeitpunkt noch nicht benennen konnte.
Zum Glück machte ich nach meinem Besuch im Kruger eine Safari Ausbildung im Karongwe Game Reserve. Seit diesem Zeitpunkt kann ich das Verhalten vieler Tiere besser verstehen. Außerdem gelingt es mir sogar, den einen oder anderen Baum und Busch zu bestimmen.
Weitere Tipps für eine Safari findest Du bei Ina vom Reiseblog Genussbummler: Safari in Afrika
Die schönsten Nationalparks in Südafrika haben Biggi und Flo besucht: Südafrika Safari
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GUDRUN KRINZINGER
Reiseblog von einer reiselustigen, strickbegeisterten, lesesüchtigen und fotografiewütigen Oberösterreicherin mit Hauptsitz Wien und Alte Donau.
Seit 2010 schreibe ich über meine Reisen auf dem Blog Reisebloggerin.at.
toller artikel und beeindruckende fotos!
der park ist echt toll – ich war im mai dort!