Hakodate Sehenswürdigkeiten – Tipps für die Hafenstadt auf Hokkaido

Hakodate wirkt auf den ersten Blick wie ein kleines, gemütliches Hafenstädtchen. An den Hausberg Hakodate-yama schmiegen sich Villen, dazwischen schummeln sich exotische Kirchen mit ihren Kirchtürmen. Ein Autobus steht am Parkplatz der Seilbahn und spuckt Touristen aus. Sie werden von einer Dame mit Melonenhut in Empfang genommen. Möwen ziehen lautstark kreischend ihre Runden über die roten Backstein-Lagerhäuser. Ihr Lärm übertönt sogar die Straßenbahn, die durch die Straßen tingelt.

Kanaldeckel in Hakodate
Eine ungewöhnliche Sehenswürdigkeit: Kanaldeckel

Sehenswürdigkeiten in Hakodate

Für uns ist das Städtchen, das immerhin mehr als 250.000 Einwohner hat und damit gar nicht so klein ist, das Tor auf die Insel Hokkaido. Nach zwei Tagen Fahrt im Campingbus freue ich mich auf einen Stadtbummel durch das historische Viertel Motomachi und besonders auf den Fischmarkt.

Das Stadtviertel Motomachi

Die Straßen, die ins Stadtviertel Motomachi führen, sind steil. Vor mir erhebt sich die anglikanische St.John’s Church, ein modernes auffallendes Kirchenschiff. In Sichtweite liegen die Kirchtürme der römisch-katholischen Kirche und der russisch-orthodoxen Kirche. Mir scheint, für die japanischen Touristen, die mit mir den Berghang erstürmten, sind diese Gotteshäuser das exotischstes, was sie jemals in ihrem Leben erblickt haben. Dementsprechend wird fotografiert und geknipst und fotografiert und geknipst.

Die russisch-orthodoxe Kirche in Hakodate
Die russisch-orthodoxe Kirche im Stadtviertel Motomachi

Gut, auch ich hätte mir eher shintoistische Schreine und buddhistische Tempel erwartet, doch die Andersartigkeit Hakodates ist schnell erklärt. 220 Jahre dauerte die japanische Isolationspolitik. Sie wurde 1854 mit dem Kanagawa-Vertrag beendet. Einer der beiden Häfen, die für Ausländer geöffnet wurden, war Hakodate. So entstanden neben den religiösen Symbolen auch europäische Verwaltungsgebäude im Viertel Motomachi.

Motomachi in Hakodate
Angekommen in Motomachi

Unterwegs am Fischmarkt

Ich habe in meinem Leben schon viele Märkte besucht, doch so riesige Krabben sind mir noch nie untergekommen! Überhaupt schwimmt da so manches Meeresgetier in den Wasserbecken herum und liegt zum Verkauf, was ich noch nie zu Gesicht bekommen habe und was ich nicht zu benennen weiß.

Direkt am Markt gibt es kleine Verkaufsstände, wo die gewünschten Meerestiere frisch zubereitet werden. Was ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht weiß: Die Preise auf diesem Markt sind extrem günstig. Das gilt sowohl für die frisch zubereiteten Meeresfrüchte, als auch für das Sushi und die anderen Speisen, die man in den kleinen Restaurants am Markt bestellen kann.

Fischmarkt in Hakodate
Der Fischmarkt in Hakodate
Riesenkrabben
Spezialität am Fischmarkt: Riesenkrabben
Getrocknete Jakosbmuschel
Ebenfalls eine Spezialität: getrocknete Jakosbmuscheln
Krabben am Fischmarkt
Die kleinen Restaurants am Fischmarkt bereiten alle Spezialitäten frisch zu

Goryokaku Fort und Tower

Im 16.Jahrhundert entstanden in Europa die ersten sternförmigen Festungen. Der Bau von Goryokaku begann im Jahre 1857. Sie soll das Amtsgebäude des Magistrats schützen.

Den schönsten Blick auf den Stern gibt es vom 107 Meter hohen Goryokaku-Turm. Leider schüttet es bei meinem Besuch wie aus Schaffeln. Egal, wie ich es drehe und wende, ein schönes Foto von der Festung bekomme ich nicht aufs Bild.

Noch schöner soll übrigens ein Besuch der Festung im Frühling sein. 1600 Kirschbäume sorgen für ein einzigartiges Blütenmeer.

Hakodate von oben
Hakodate von oben
das Fort Goryokaku
das sternförmige Fort Goryokaku
Goryokaku Fort in Hakodate
Goryokaku Fort in Hakodate

Mit der Seilbahn auf den Mount Hakodate

Eigentlich wollten wir zur blauen Stunde auf dem Mount Hakodate bzw. Hakodate-yama sein, rechneten aber nicht mit dem Ansturm von Touristen, die ebenfalls mit der Seilbahn zur Abendstunde auf den Aussichtsberg wollten. So darf ich euch eine Aussicht auf die Stadt in der schwarzen Stunde präsentieren (es war übrigens um 18:21):

Hakodate
Die berühmte Nachtansicht von Hakodate

Hakodate Hachimangu Schrein

Eine der bedeutendsten japanischen Gottheiten heißt Hachiman. Er ist eine Art Universalgottheit. So ist es auch kein Wunder, dass etwa die Hälfte der shintoistischen Schreine in Japan dieser Gottheit geweiht sind.

In Hakodate ist ebenfalls ein Hachimangu Schrein zu finden. Im Lauf der Geschichte wurde der Schrein mehrmals umgesiedelt. Der jetzige entstand 1880 nach einem Brand in neuem Glanz am Fuße des Mount Hakodate.

Da es mein erster Shinto-Schrein ist, bin ich natürlich hellauf begeistert.

Hakodate Hachimangu Shrine
Hakodate Hachimangu Shrine
Schrein in Hakodate
Schrein in Hakodate

Weitere Sehenswürdigkeiten in Hakodate

  • das historische Schiff Mashu Maru
  • der Ausländerfriedhof
  • das Museum der Völker des Nordens
Posted in , ,

1 Kommentar

  1. Veröffentlicht von Karina am 15/01/2020 um 15:31

    Wirklich guter Artikel.
    Herzliche Grüße 🙂

Hinterlassen Sie einen Kommentar





Miriam blitzt - Miriam Mehlman Fotografie

GUDRUN KRINZINGER

Ich tue. Ich reise. Ich bin.

Reiseblog von einer reiselustigen, strickbegeisterten, lesesüchtigen und fotografiewütigen Oberösterreicherin mit Hauptsitz Wien und Alte Donau.

Seit 2010 schreibe ich über meine Reisen auf dem Blog Reisebloggerin.at.

MUSEUMSBLOG

BÜCHERBLOG

REISENOTIZEN