Schweiz – Online durch Zürich, Basel, Bern und St. Gallen
[Ein Gastbeitrag von Christiane Reitsammer]
In die Schweiz führten meine Wege schon öfter: nach Zürich, Basel, Interlaken, Bern, Fribourg, Neuchatel, Genf, Thun… Vor 28 (!) Jahren machte ich sogar mit zwei Freundinnen im Sommer einen Roadtrip in das Nachbarland, um bei verschiedenen Hotels für einen Job vorstellig zu werden. Drei Monate verbrachte ich dann schließlich in der Schweiz als Servicekraft im französisch-sprachigen Teil des Landes. Lang’ ist’s her. Und ehrlich gesagt, an Museenbesuchen waren wir damals noch nicht so interessiert. Aber das hat sich zum Glück geändert.
Schweiz – Online durch Zürich, Basel, Bern und St. Gallen
Für Mai wäre die nächste Reise nach Basel geplant – zum Auftakt der Goya-Ausstellung in der Fondation Beyeler, einer der bedeutendsten Ausstellungen über den Künstler Francisco de Goya außerhalb Spaniens. Ob die Reise stattfinden wird, ist momentan noch unklar. Bis dahin und auf jeden Fall bis die „Corona-Krise“ beendet ist, widmen wir uns sämtlichen Ausstellungen der Schweiz einfach mal virtuell. Das Schweiz Online-Angebot kann sich mehr als sehen lassen!
Am liebsten reise ich mit der Bahn durch die Schweiz und benutze dafür den Swiss Travel Pass. Ab und an tut jedoch ein Auto gute Dienste, besonders wenn man abgelegene Täler besuchen möchte. Immer wieder aufregend ist eine Fahrt durch die Schweizer Tunnel, die auf dieser Webseite beschrieben werden.
Zürich digital erleben
Über 50 Museen und mehr als 100 Galerien hat Zürich für Kunst- und Kulturinteressierte im Normalfall zu bieten. Ob mit dem Kunsthaus, dem Museum für Gestaltung als führendes Museum für Design und visuelle Kommunikation oder dem Centre Le Corbusier. Auch online zeigt die Stadt nun einiges her.
Aber zuerst verschaffe ich mir noch mal per 360 Grad Video einen Überblick über die Stadt, mit einem Blick auf die kompakte Altstadt an der Limmat, auf Kirchen und Plätze und schließlich auf den einladenden Zürichsee. Ein Sprung den See oder zumindest eine Schifffahrt wäre jetzt schön!
Kunsthaus Zürich
Und dann ein Besuch im Kunsthaus Zürich. Dieses darf eine der bedeutendsten Kunstsammlungen der Schweiz – vom 13. Jahrhundert bis in die Gegenwart – für sich verbuchen. Dazu gehört die größte Munch-Sammlung außerhalb Norwegens und die umfangreichste Werksammlung von Alberto Giacometti. Vertreter des Impressionismus, der Klassischen Moderne, des Expressionismus, der Pop Art und viele mehr sind zu bestaunen. Klar haben die Bilder am Computerschirm oder Tablet nicht die Wirkung wie in lebensgroß. Aber Gusto holen ist durchaus möglich!
Siehe: Google Arts&Culture: Kunsthaus Zürich
Bis 22. März war die Einzelausstellung des dänisch-isländischen Künstlers Olafur Eliasson vorgesehen, ein Teil davon ist nun zumindest virtuell erlebbar: auf der Webpage vom Kunsthaus Zürich und auf YouTube
Einen Beitrag zur „Ausstellung Matisse – Metamorphosen“ findet man ebenfalls auf YouTube
Rietberg Museum
Auch sehr interessant, aber ganz anders: Das Rietberg Museum zeigt „nicht-europäische“ Kunst, also Werke aus Asien, Afrika, Amerika und Ozeanien. Hier geht es um chinesische Keramik, indische Miniaturmalerei oder buddhistische Kunst, Masken, Statuen, Malereien und Fotos. Ein Teil der Sammlung kann online betrachtet werden: Rietberg Museum
Zürich – Kunst im Öffentlichen Raum
Was wir normalerweise bei einem Stadtspaziergang erleben könnten, machen wir nun ebenfalls virtuell: Kunst im öffentlichen Raum ausfindig machen. Viele öffentliche Plätze, Bauten, Brunnen oder Brücken in Zürich sind mit Kunstwerken und Skulpturen geschmückt. Im interaktiven Stadtplan kann ich entweder konkret danach suchen oder einfach nach Lust und Laune drauf klicken – und erhalte sofort Infos und Fotos zum Werk.
Stadtplan Kunst im Öffentlichen Raum
Auf der Facebookseite wird im Moment täglich ein Kunstwerk detailreich dargestellt.
Basel online besuchen
Die Lebensader der Museumsstadt Basel ist der Rhein. Hier spielt sich besonders in der warmen Jahreszeit alles ab. Die schön erhaltene Altstadt, die Kirchen und Plätze, das Rathaus, die tollen Innenhöfe und vielen Geschäfte zeugen von Wohlstand – damals und heute. Kunst begleitet mich in der Stadt im Dreiländereck auf Schritt und Tritt.
Die schönsten Orte, die ich zuletzt vor vier Jahren live erlebte (und das auch noch während der Balser Fasnacht!), darf ich momentan zumindest virtuell erkunden, im 360 Grad-Format. So dreh ich mich jetzt im Kreis am Marktplatz, im prächtigen Rathaus, am Münsterplatz, im Kreuzgang des Münsters, auf der Fähre über dem Rhein, am Kleinbasler Rheinufer, am Messeplatz oder am Vitra Campus. Irgendwie schon cool, dass das alles geht.
Kunstmuseum Basel
Ja, auch das Kunstmuseum Basel ist derzeit natürlich geschlossen. Es besteht eigentlich aus drei Museen. Der „Hauptbau“ (St. Alban-Graben 16) zeigt Sammlungen von Kunst aus verschiedenen Jahrhunderten. Der „Neubau“ (St. Alban-Graben 20) ist für Sonderausstellungen und Sammlungspräsentationen vorgesehen. Das Kunstmuseum Basel | Gegenwart (St. Alban-Rheinweg 60) zeigt Werke zeitgenössischer Kunst.
Die Online-Sammlung ist umfangreich. Hier sind sämtliche Künstler und Werke gelistet: Kunstmuseum Basel
Spannend finde ich den Auftritt auf Instagram.
Im Blog kann man sich in Sachen Kunst online weiterbilden.
Fondation Beyeler
Ein Top-Haus in Basel ist die Fondation Beyeler mit über 400 Werken der klassischen Moderne und der Gegenwart. Baselitz, Cézanne, Giacometti, Kandinsky, Klee, Matisse, Pollock, Richter, Rothko, kaum ein bekannter Name aus der Kunstwelt, der nicht in der von Ernst und Hildy Beyler zur Verfügung gestellten Sammlung vorkäme.
Es steht eine Online-Sammlung zur Verügung.
Museum Tinguely
Ganz dem Schaffen des Schweizer Künstlers, Malers und Bildhauers Jean Tinguely ist das – nomen est omen – Museum Tinguely gewidmet. Skulpturen, Zeichnungen, Dokumente, Plakate, Fotos, Kataloge etc. sind dort ausgestellt. Multimedial reise ich nun von Station zu Station seines Lebens und Schaffens. Wie ich das „Tinguely-Selfie“ zusammenbringe, muss ich noch herausfinden! Mehr also auf: Museum Tinguely
Auf nach Bern!
Bern ist die Hauptstadt der Schweiz, auch wenn viele glauben, dass es Zürich sei. Insgesamt ist das aber auch ein wenig kompliziert. Die Stadt an der Aare ist UNESCO-Welterbe. Sie lockt mit kilometerlangen Laubengängen, vielen Geschäften und Lokalen und prächtigen Sehenswürdigkeiten wie dem Münster, der Zytglogge, dem Kornhaus. Lange war ich nicht mehr dort, aber meine Erinnerungen sind noch relativ lebendig.
Zentrum Paul Klee Bern
Wo ich definitiv noch nicht war, ist das Zentrum Paul Klee Bern. In dem Museum erfährt man – auch online – vieles über das Leben und die Werke des Schweizer Malers. Und zwar hier: Zentrum Paul Klee
Das Bundeshaus
Eine interessante virtuelle Tour durch das Bundeshaus in Bern bietet folgender Link: Parlamentsgebäude Bern
St. Gallen
Bisher verwehrt blieb mir St. Gallen. Warum, weiß ich nicht. Auch St. Gallen zählt, bzw. die Stiftskirche und Stiftsbibliothek, zum UNESCO-Weltkulturerbe. Reichtum verschaffte der Stadt einst die Textilindustrie – und ist auch heute noch von großer Bedeutung. Das Textilmuseum St. Gallen widmet sich genau diesem Thema.
Derzeit müssen wir uns noch mit der Online-Ausstellung begnügen, die aber sehr aufschlussreich ist: Google Arts&Culture Textilmuseum St.Gallen
Vielen Dank an Christiane (www.textkitchen.at) für deinen tollen Text!
3 Kommentare
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GUDRUN KRINZINGER
Reiseblog von einer reiselustigen, strickbegeisterten, lesesüchtigen und fotografiewütigen Oberösterreicherin mit Hauptsitz Wien und Alte Donau.
Seit 2010 schreibe ich über meine Reisen auf dem Blog Reisebloggerin.at.
Ein bisserl wie „Küssen mit Mundschutz“: man kann sich sehr gut vorstellen, wie schön dass es eigentlich wäre / sein könnte – könnte man sich’s doch nur „live“ ansehen… 😉 Ich hoffe, die Zeit kommt bald wieder!
Wir hoffen gemeinsam…
Wir waren in Zürich im Sommer und es ist wirklich schön dort. Seen und Berge alles an einem Platz. Man kann viel unternehmen bei jedem Wetter. Der öffentliche Verkehr ist top ausgebaut und das in der ganzen Region. Also wer mit der Bahn anreisen möchte, wie wir es getan haben, kommt ohne Auto bestens voran.