In 80 Büchern um die Welt
Da ist er nun, der Artikel „In 80 Büchern um die Welt“, die den Leser erinnern soll, das man auch ohne Jetlag und Koffer packen müssen in ferne Welten reisen kann.
„Fräulein, ich fahre nach Mallorca, Paris und Dschibuti. Können Sie mir das was empfehlen?“
Es waren dies die klassischen Sätze in meiner Buchhändlerkarriere. Der Kunde eilte mit Büchern von dannen, meist in Vorfreude auf die zu besuchenden Reiseziele. Und ich steckte meine Nase ebenfalls in Bücher und träumte mich mit Simenon nach Paris, mit Lily Brett nach New York, mit Leonardo Padura nach Kuba.
Noch wusste ich nicht, das Reisen ebenso süchtig machen kann wie das Lesen.
Das Reisevirus erwischte mich erst in späteren Jahren. Ich schleppte noch mehr Bücher nach Hause, wollte eintauchen in Brodskys Venedig, mich auf Jean-Claude Izzos Spuren durch Marseille begeben und verlor mich in Fernando Pessoas Lissabon.
Und als die Grenzen plötzlich geschlossen waren und das Reisen auf unbestimmte Zeit verschoben war, fragte ich nach bei reisenden Freunden und Bloggerkollegen: Wohin geht Deine literarische Reise? In welches Land, in welche Stadt träumst Du dich? Hast Du vielleicht sogar ein Buch, einen Reiseführer über Dein Traumziel geschrieben?
Bücher über Europa
Literarische Reise durch Österreich
Diese 10 Lieblingsbücher spielen in Wien
Meine Heimatstadt Wien ist Schauplatz vieler Romane. Besonders die Kaffeehausliteraten verewigten die Stadt in zahlreichen Theaterstücken, Gedichten und Novellen. Einer meiner Lieblingsschriftsteller ist Arthur Schnitzler. Wie kein anderer verpackte er Gesellschaftskritik in pointierte Dialoge, die auch heute noch ihre Gültigkeit haben, wie Aufführungen auf den Wiener Bühnen beweisen.
Wer sich für österreichische Literatur interessiert, dem empfehle ich einen Besuch im Literaturmuseum Wien. Und wer sich für Literatur über Wien interessiert, dem empfehle ich meine Liste durchzustöbern:
- Stefan Zweig: Die Welt von gestern
- Andreas Pittler: Wiener Kreuzweg
- Eva Menasse: Vienna
- Robert Seethaler: Der Trafikant
- Alex Beer: Der zweite Reiter
- Peter Henisch: Eine sehr kleine Frau
- Edmund de Waal: Der Hase mit den Bernsteinaugen
- Wolf Haas: Wie die Tiere
- Thomas Bernhard: Holzfällen
- Irvin D. Yalom: Und Nietzsche weinte
Eskapaden in und um Wien
Lisa von imprintmytravel hat sich mit der Herausgabe ihres Reiseführers „52 Eskapaden in und um Wien“ einen Lebenstraum erfüllt.
In meinem Buch „52 Eskapaden in und um Wien“ stelle ich 52 Touren, Ausflüge und Kurzurlaubsziele in Wien und Umgebung vor. Sie alle haben gemeinsam, dass man viel Zeit in der Natur verbringt und, anders als in klassischen Reiseführern, auch die grünen Seiten einer Großstadt erkundet.
Während der Recherche habe ich nicht nur viel Zeit, sondern ganz besonders auch viel Herzblut und Liebe in dieses Projekt gesteckt. Da wurde geradelt, gewandert und gepaddelt was das Zeug hält. Schließlich ist jeder einzelne Ausflug nicht nur persönlich getestet, sondern kann mittels GPS-Daten auch ganz einfach nachgemacht werden.
Ob Wandern in flauschiger Gesellschaft, Sterne Schauen im Weinviertel, Paddeln entlang der Grenze oder Strampeln auf der Draisine, in meinem Buch findet fast jeder die passende Aktivität. Und das Beste daran: Viele sind kostenlos oder gegen eine äußerst geringe Gebühr zu erleben. Auch auf die öffentliche Erreichbarkeit habe ich viel Wert gelegt.
In Zeiten wie diesen, wo Heimaturlaub eine Renaissance erlebt, bietet mein Buch die perfekte Grundlage für spannende Erkundungen vor der Haustüre und garantiert einige „Aha“ Momente. Daheimbleiben kann nämlich richtig schön sein!
Krimis über Graz
Auf ihrem Blog „Reisepsycho“ schreibt Barbara über Tipps und Erfahrungen ihrer Reisen. Man merkt, dass es ihr Europa besonders angetan hat – allen voran Italien und Portugal. Sie liebt gutes Essen, Abenteuer, das Meer und als Österreicherin natürlich ihre Berge.
Wenn der Name Armin Trost fällt, kann man sich sicher sein: es ist ein grausames Verbrechen geschehen. Der Kriminalpolizist des LKA Graz hat trotz seines ganzen psychischen Elends das wohl beste Gespür dafür, diese Verbrechen aufzuklären.
In den sechs Teilen der Bücherserie führen die Schauplätze an verschiedenste Orte in Graz, aber auch quer durch die Steiermark. Geschickt hat Autor Robert Preis historische Informationen in die Krimis eingebaut. So erfährt man etwa, was es mit den Fuchtelmännern im Hochschwabgebiet auf sich hat, aber auch das berühmte Girardihaus in Graz findet Eingang in die Romane.
Und im neuesten Buch der Serie darf natürlich das berühmteste Festival von Graz, das Aufsteirern, nicht fehlen. Ich liebe es, Armin Trost durch meine Wahlheimat zu begleiten und mit ihm die abtrünnigsten Verbrecher zu schnappen.
Folgende Bücher der Graz-Krimi Reihe sind im Emons Verlag erschienen (chronologisch):
- Trost und Spiele
- Graz im Dunkeln
- Die Geister von Graz
- Der Engel von Graz
- Grazer Wut
- Der Tod tanzt in Graz
Ein Buchtipp für Kärnten
Anita lebt in Kärnten und bloggt auf dem Reiseblog Anita auf Reisen. Die Reisejournalistin hat schon einige Bücher geschrieben.
Ein Herzensprojekt war das Buch „Kärnten ganz gemütlich für Naschkatzen und Wasserratten“. Darin verrate ich viele Lieblingsplätze in Kärnten – von versteckten Badeseen bis hin zu verwunschenen Schlösschen. Die Arbeit daran hat mir riesigen Spaß gemacht, weil ich dadurch selbst immer wieder neue Ecken meiner Heimat kennenlernte.
Mich überrascht immer wieder die Vielseitigkeit des Landes. Ein paar Schritte oder ein paar Tritte in die Pedale und schon eröffnet sich einem einen neue Welt, hinter der sich spannende Geschichten verbergen. Deshalb gibt es nichts Schöneres als mit einem Buch in der Hand auf Entdeckungsreise zu gehen und angestiftet vom Lesen seine Abenteuer in der Natur zu erleben. Ich schätze die kurzen Kapitel, in denen man auch mal schnell unterwegs eintauchen kann. Ergänzend zum Buch gibt es auf meinem Blog www.anitaaufreisen.at auch viele Tipps aus Kärnten.
Salzburg liest
Meine 4 Bücher-Tipps zu Salzburg
Buchempfehlungen für Frankreich
Mit Bruno in den Périgord
Monika ist die Leiterin der Presseabteilung von Atout France in Deutschland. Die begeisterte Krimileserin empfiehlt zwei Bücher, die – wie könnte es anders sein -, einen Bezug zu Frankreich haben.
Ich möchte euch gleich zwei Bücher für die literarische Reise um die Welt empfehlen, nämlich zum einen den Krimi „Connaisseur“, den mittlerweile 12. Fall von Bruno, Chef de Police, und auch „Brunos Kochbuch“, beide von Martin Walker, dem schottischen Journalisten und Historiker, der sein Herz an das Périgord verloren hat.
Sein Bruno ist ein äußerst charmanter Ermittler, dem seine Dorfgemeinschaft genauso wichtig ist wie gutes Essen, das Kochen mit den guten Produkten des Périgord und natürlich der korrespondierende Wein.
Ich durfte Martin Walker vor einigen Jahren kennenlernen, als er die ersten Bruno-Krimis veröffentlicht hatte, und habe ihn seither bei verschiedenen Gelegenheiten wiedergetroffen, etwa bei der Frankfurter Buchmesse oder bei einem Markt mit Produzenten des Périgord anlässlich des Starts der Tour de France in Düsseldorf.
Er ist für mich ein Überzeugungstäter im positiven Sinne, der perfekte Botschafter dieser Region, die vorher nicht unbedingt zu den touristischen Hotspots in Frankreich zählte, aber dennoch unheimlich viel zu bieten hat. Martin Walker sprüht vor Begeisterung und man merkt seinen Büchern an, dass er Historiker ist, die Bücher bieten Nahrung für den Kopf, und Genießer kommen garantiert nicht zu kurz.
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Burgund – Das verschwundene Reich
Liesbet leitet in Wien das Büro der Tourismuszentrale Flandern. Ihre Buchempfehlung von Bart van Loo – „Burgund – Das verschwundene Reich“ fand ich so spannend, dass ich das Buch ebenfalls gekauft habe.
Das Buch „Burgund – Das verschwundene Reich“ beschreibt das Entstehen der niederen Landen, also das heutige Belgien und Holland. Es geht um die Burgunder und das Burgundische Reich. Es ist ein faszinierender historischer Roman, der am letzten Forschungsstand ist. Das Buch erzählt sehr spannend über die Welt der Herzöge und Könige, der Ritter und Kriege, über Bankette und Feste, aber auch über die vielen Künstler der damaligen Zeit wie Jan Van Eyck.
Es ist sehr spannend geschrieben und liest sich fast wie ein Buch aus der Games of Thrones Serie!
Ich habe das Buch gewählt, weil im heurigen Jahr der flämische Maler Jan Van Eyck in Flandern gefeiert wird. Coronabedingt ist die Ausstellung in Gent frühzeitig geschlossen worden. Viele Events sind leider abgesagt oder verschoben worden.
Das Buch zählt 577 Seiten und jetzt hatte ich genügend Zeit um diese zu lesen. Es ist sehr unterhaltsam geschrieben ohne den historischen Blickwinkel zu verlieren und somit auch sehr lehrreich. Und es macht sehr viel Lust die Orte in Flandern zu besuchen, die im Buch sehr schön beschrieben werden.
Buchtipp für Italien-Fans
Mit Elenas Blog Verliebt in Italien träume ich mich nach Italien. Mit ihrem Buchtipp ebenso.
Viele Menschen träumen von einem Haus im Süden. Im genannten Buch geht es um ein Ehepaar, das diese Idee auch in die Tat umgesetzt hat. Bis jedoch ein geeignetes kleines Anwesen in Italien gefunden wurde, war es ein langer Weg.
Die Beschreibung der Renovierungsarbeiten habe ich als besonders amüsant empfunden. Wie man an Handwerker kommt und mit ihnen kommuniziert, das kann im Süden noch schwerer als daheim werden – vor allem als Frau. Da ich selbst schon einen Wohnungsumbau in Italien hinter mir habe, musste ich bei manchen Stellen laut lachen, so sehr konnte ich nachempfinden, was die Neo-Hausbesitzerin dabei alles erlebt hat.
Die Autorin Maria Hellmann schreibt in „Zuweilen singt die Callas“ dermaßen lebendig, als würde man mit einer Freundin bei einem Glas Wein sitzen und der Geschichte lauschen.
Dieses Buch kann ich allen empfehlen, die selber einen Umzug in den Süden planen, aber auch allen, die einfach ein unterhaltsames, kurzweiliges Buch lesen und dabei in die Stimmung der Marken eintauchen möchten.
Meine 7 Buchtipps führen dich nach Venedig
Lesetipp Tschechien
Yvette leitet die Tschechische Zentrale für Tourismus für Österreich und die Schweiz. Ihre Buchempfehlung führt uns nach Prag.
Lenka Reinerovas Erzählung „Närrisches Prag“ liest sich wie eine Liebeserklärung an die Stadt der Goldenen Türme. Auf 160 Seiten gibt sie Anekdoten zum Besten, wie zum Beispiel eine Journalistin bei einem Interview auf die Frage beharrte, welchen Eindruck Franz Kafka auf sie gemacht hätte, obwohl Lenka Reinerova stets betonte, ihn nie persönlich getroffen zu haben, da sie erst 8 Jahre alt war, als er starb.
Sie beschreibt ihre erste Mansarden-Wohnung in der Melantrichgasse in der Prager Altstadt, die unweit von Egon Erwin Kischs (den sie stets liebevoll Egonek nannte) Geburtshaus lag. Und sie führt den Leser in den Stadtteil Karlín, wo sie neben aktuelle Beschreibungen des Bezirks auch stets ihre Erinnerungen einfließen lässt, an Orte, die für sie in der Kindheit das Paradies darstellten, wie die Konditorei Hanka mit ihren köstlichen Schlagsahneröllchen.
Närrisches Prag ist eine Reise durch das heutige und gleichzeitig einstige Prag.
Ich bewundere diese Grand Dame der tschechischen Literatur. Sie ist die letzte auf deutsch schreibende tschechische Autorin des 20. Jahrhunderts. Obwohl diese Zeitzeugin – die Persönlichkeiten wie Egon Erwin Kisch, Bodo Uhse, Max Brod und Franz Werfel noch persönlich kannte – während der Krieges fliehen musste, kehrte sich wieder in ihre Heimatstadt zurück, die sich in all ihren Erzählungen und Büchern spiegelt. Und deren Texte sich stets wie eine Liebeserklärungen an Prag und Tschechien anfühlen.
Literatur aus Slowenien
Zana, die in Wien das Büro von Slowenien Tourismus leitet, hat sich bei der Wahl ihres Buches für den Autor Drago Jančar entschieden.
Gegen Ende des zweiten Weltkrieges trifft Sonja in Maribor zufällig auf Ludek, einen Bekannten aus Kindheitstagen. Dieser nennt sich mittlerweile Ludwig, ist ein SS-Offizier und überzeugter Nationalsozialist. Mit einem hohen persönlichen Einsatz nutzt Sonja die zufällige Begegnung und versucht Ludwig zu überreden ihren Geliebten, einen Partisanen, aus dem Gestapo-Gefängnis zu befreien. Die Freilassung gelingt, jedoch werden die Beziehungen der Protagonisten mit der Härte des Daseins konfrontiert.
Drago Jančar ist einer der bedeutendsten Schriftsteller Sloweniens und hat für sein literarische Gesamtwerk erst kürzlich den Österreichischen Staatspreis für Europäische Literatur 2020 erhalten. „Wenn die Liebe ruht“ ist sein jüngster Roman und eine meisterhafte Geschichte deren Handlung Rund um Maribor spielt – eine Gegend, die historisch stark mit Österreich verbandelt ist.
Im Roman gibt es keine klaren Grenzen zwischen Gut und Böse – Täter und Oper verschwimmen ineinander und lassen sich nicht voneinander trennen.
Der Roman hallt lange nach und verdeutlicht an den einzelnen Schicksalen der Protagonisten die Folgen, wenn unserer Gesellschaft die Menschlichkeit abhandenkommt.
Lesetipps für die Schweiz
Alexandra ist Buchhändlerin mit Leib und Seele und mittlerweile glücklich pensioniert.
Mit einem schönen und ruhigen Erzählton, mit großer Kenntnis vergangener Bräuche und Sitten führt uns der Autor durch seine Heimat, erzählt von Licht und Schatten, von den mannigfaltigen Schicksalen seiner eigenen Familie und lässt eine untergegangene Welt spannend und farbig vor unseren Augen entstehen. Rafik Schami nannte das Buch „die Hundert Jahre Einsamkeit der Schweizer Berge“ ; es sei „spannend wie ein Kriminalroman und sprachlich meisterhaft gestaltet wie eine Novelle“.
Diesem Urteil schließe ich mich herzlich an.
Das Buch habe ich gewählt, weil ich gerne Generationenromane lese, die auch Geschichte des Landes erzählen. Hier wird ein Stück meiner Heimat, das Wallis, mit seiner überreichen kulturellen Tradition lebendig.
Otto Zumoberhaus „Am Schattenberg“ aus dem Rotpunktverlag
Mit Urs, dem Marktmanager von Schweiz Tourismus, war ich zwar schon in der Schweiz unterwegs. Über Bücher und Literatur haben wir zwar noch nie geplaudert, doch für meinen Beitrag „In 80 Büchern um die Welt“ gab es gleich drei Vorschläge, einer davon ein Gedicht.
Johanna Spyri: Heidi’s Lehr- & Wanderjahre
Ich weiss – ein Kinderbuch. Aber grad aktuell, wo die „Headlines“ vor allem von Krisen, bösen Viren, Klimakatastrophe, etc. dominiert werden, tut so ein Buch wirklicht gut: Peter, ein wirklicher Freund; Großvater als in-sich-gekehrter, etwas schrulliger und verschlossener alter Mann – der aber das Herz am rechten Fleck hat, all überall perfekte Natur: eine latente, alte Sehnsucht, die mit diesem Buch hervorgekitzelt und befriedigt wird.
Weitere Gründe, warum ich das Buch, die Geschichte sehr gerne mag: gleich um die Ecke vom eigentlichen „Heidiland“, im Prättigau nahe der Kantonshauptstadt von Graubünden, Chur, habe meinen Militärdienst abgeleistet. Eine für jeden Schweizer durchaus prägende Zeit – und zwar üblicherweise eher negativ. Aber grad in dieser Region habe ich ein paar der schönsten Naturerlebnisse genießen dürfen: umgeben von traumhaften Bergen, malerischen Sonnenauf- und -untergängen, in einer urigen Berghütte, mit frischem Geissenkäse zum Frühstück, Raclette oder Fondue zum „Z’nacht“. Stundenlang lagen wir dort im Dispositiv, spähten und horchten, ob nicht doch irgendwo irgendwann einmal der böFei mit Panzern auftauchen will. Was natürlich – dank der übermäßig steilen Hänge in dieser Region – nie passierte, weshalb wir eine sehr schöne, ruhige Kugel schoben…
Die Geschichte mit wohldosiertem Abenteuer, Freundschaft, Heimat und dem „da-ist-die-Welt-noch-in-Ordnung“-Gefühl macht Lust auf schöne Wanderungen, Familienausflügen mit Picknick und Wieder-Aufladen der ganz persönlichen Batterien.
„Der Gefangene von Chillon“ – dramatisches Gedicht von Lord Byron
Am Genfersee gelegen, mit Blick in Richtung Mont Blanc, den Dents du Midi und zum Unesco-Weltkulturerbe Lavaux, den kunstvoll terrassenartig angelegten Weinbergen am Nordufer des Lémans findet sich das Wassererschloss Chateau Chillon. Man kann durchaus nachvollziehen, warum Lord Byron den Prisoner of Chillon in diesem Schloss gefangen hielt – so dick sind die Mauern, so mächtig wirkt der Kerker. Und man versteht auch, warum Anfang des vergangen Jahrhunderts Kaiserin Elisabeth aus dem Hause Habsburg immer wieder nach Montreux reiste, hier ihre Urlaube verbrachte: das südländische Flair der „Riviera“ passte ganz einfach zur romantisch-melancholischen Grundstimmung, die damals vorherrschte, das Lebensgefühl und die Literatur prägte.
Ich selbst mag die Gegend sehr gerne, weil sie eben vom Klima her schon etwas wohlwollender bedacht wird wie nördlicher gelegene Regionen der Schweiz. In Kombination mit dem guten Wein der Region, dem Käse aus Gruyères (Greyerz), frischem Fisch aus dem See und einem tollen Kulturangebot – herrlich!
Wie Männer kochen.
Verschiedene einfache Rezepte, aus allen Gegenden der Schweiz: Zürcher Geschnetzeltes genauso wie Berner Rösti oder Tessiner Polenta. Nachdem ich vor über 25 Jahren mit diesen – éxcusez-moi l’éxpression – „deppensicheren“ Rezepten das Herz meiner Frau eroberte: kein Wunder, dass dies immer noch eines meiner Lieblingsbücher ist!
Was mir zudem sehr gut am Buch gefällt ist, dass mit diesen Rezepten einfach auch die Vielfalt der Schweiz ersichtlich ist: die Einflüsse aus Frankreich westlich vom „Rösti-Graben“ genauso wie der alemannische Touch der Deutschschweiz oder aber die Italianata durch die Risotti, Salami und Ravioli aus dem Tessin. Herrlich: dieses Buch löst einfach gleich auf angenehmste Art und Weise „Fernweh“ in’s nahe Ausland aus, und mit dem man grad jetzt, kurz vor Wiederaufnahme der Reisemöglichkeiten, perfekt dem Motto der Schweiz „Dream now – travel later“ nachkommen kann – ohne wirklich allzu lange auf die Folter gespannt zu werden.
Neue und alte Schweizer Rezepte
Ausgegraben oder erfunden von den Hobby-Köchen des Schweizerischen Clubs kochender Männer
Rezepte redigiert und ergänzt von Marianne Berger
Wir reisen nach Bosnien
Sabina hat ihre Wurzeln in Bosnien und hat mir für diesen Beitrag drei Bücher empfohlen.
Miljenko Jergović: Sarajevo Malboro
Ivo Andric: Die Brücke über die Drina
Nenad Veličković: Der Vater meiner Tochter
Ein Abstecher nach Istanbul
Hier meine Leseempfehlungen zu Istanbul: Bücher über Istanbul
Nicht zu vergessen die großartigen Bücher von Elif Shafak:
- Bonbonpalast
- Die 40 Geheimnisse der Liebe
- Ehre
- Der Architekt des Sultans
- Unerhörte Stimmen
Büchertipps Deutschland
Raus ins Leben lautet der Name des Blogs von Renate. Gemeinsam mit anderen Bloggern hat sie ein Buch über Deutschlands Kleinstädte geschrieben.
Für uns alle ist das Reisen gerade sehr eingeschränkt oder gar nicht möglich. Da kam mir der Aufruf von Nadine Breuer sehr gelegen, die mehrere Mitstreiter/innen suchte, die gemeinsam mit ihr ein Buch veröffentlichen wollen. Ziel unseres Buchprojektes ist, die heimische Wirtschaft wieder etwas anzukurbeln. Ich wohne in einer Region, die sehr vom Tourismus abhängig ist, dem Mittelrhein. Hotels, Restaurants, Cafés, Sehenswürdigkeiten – alle haben keine oder nur wenige Einnahmen. Ich denke, dass der Deutschlandurlaub wiederkommen wird und die meisten von uns erst einmal in der Heimat Urlaub machen werden.
So habe ich einen Beitrag über meinen Heimatort Boppard geschrieben. Es geht in dem Buch um Tipps für Familien mit Kindern. So findest du z. B. in Boppard viele Outdooraktivitäten, die richtig spannend sind, wie einen Bikepark mit Freeride-Strecke, alpines Klettern oder die Sesselbahn. Die anderen Orte meiner Mitautorinnen sind in Deutschland gut verstreut, sodass für jeden etwas dabei ist. Ich würde mich freuen, wenn du unter Rausinsleben.de einmal hineinschaust.
Liane beschreibt sich auf ihrem Reiseblog DieReiseEule als Teilzeit-Leseratte. Und so habe ich von ihr nicht nur einen, sondern gleich zwei Lesetipps bekommen. Einmal geht es nach Neuseeland und in diesem Beitrag geht es in den Taunus.
In der beschaulichen Kleinstadt Eppstein im Vordertaunus wird Ariane, eine Patientin der Rehaklinik Eulenstein, am Fuße des Neufville-Turms erdrosselt vorgefunden. Ihre Zimmernachbarin Rosi beginnt nachzuforschen und trifft auf Ungereimtheiten. Sie erhält Unterstützung von ihren Freundinnen aus Wülferode, die über Ostern extra anreisen. Im Verdacht steht auch der Leiter der Klinik.
Brina entführt ihre Leser in ihre Wahlheimat und verbindet gekonnt fiktive Personen und Orte mit realen Plätzen in Eppstein. Man spürt die Liebe zu dieser Kleinstadt in ihrem Detailreichtum. Ein spannender, kurzweiliger Urlaubskrimi.
Brina Stein
Mord im Schatten des Taunus
Wellengeflüster
Als Genuss Reiseblogger interessieren sich Monika und Petar von TravelWorldOnline sehr für die regionalen Spezialitäten der Reiseziele, die sie besuchen. Monika beschreibt, warum sie das interessant findet und empfiehlt ein Kochbuch aus Franken.
Zum einen gibt es immer wieder neue Köstlichkeiten aus der regionalen Küche zu entdecken, und zum anderen gibt uns dies die Gelegenheit, die Menschen vor Ort näher kennen zu lernen.
Wir waren in den letzten Jahren immer wieder in Franken und dort vor allem in der Weinregion am Main unterwegs. Dass es dort auch kulinarisch viel zu finden gibt, versteht sich von selbst. Franken bietet aber nicht nur dort eine Küche, die es in sich hat. Das zeigt der kulinarische Reiseführer „Do schmeckts!“ aus dem Michael Müller Verlag.
Hier gibt es eine ausführliche Beschreibung zum Buch: Do schmeckts!
Beate bloggt auf Reiselust-Mag über Reiseziele in Deutschland, Europa, Afrika und Amerika. Alle Orte, die sie vorstellt, hat sie selbst besucht.
Die Autorin Sibylle Sperling nimmt die Leser von „In the Middle of Nüscht“ mit auf eine Reise durch die friedvolle östliche Altmark. Hier im äußersten Nordosten Sachsen-Anhalts prägt die meist träge dahinfließende Elbe die Landschaft und ein bisschen auch das Gemüt der Leute.
Im vorigen Jahr war ich drei Tage als Altmarkbloggerin in dieser Gegend unterwegs. Auf meiner Reise durch die Region habe ich unglaublich nette Leute und ihre bezaubernden Ideen kennengelernt. Die Verbundenheit der Menschen mit ihrer Heimat oder ihrer Wahlheimat hat mich fasziniert. Seitdem komme ich immer wieder in die Altmark, um neue Facetten zu entdecken.
Als alternativer Reiseführer bietet mir „In the Middle of Nüscht“ jede Menge Anregungen für meine Ausflüge ins Idyll an der Elbe und macht richtig Lust, die Gegend zu durchstreifen. Eine ausführliche Beschreibung findet sich in meinem Beitrag „’In the Middle of Nüscht’ – die Altmark entdecken“
Kochbuch aus Zypern
Ekavi Charalambidou ist Direktorin der Fremdenverkehrszentrale Zypern. Ihr kulinarischer Buchtipp entführt uns auf die Insel.
Untrennbar verbunden mit zypriotischer Lebensfreude – die Inselküche. Gerne werfe ich einen Blick in das Buch „Verführerisches Zypern – Eine kulinarische Reise“ von Marianne Salentin-Träger und träume mich nach Hause. In diesem Buch sind nicht nur inseltypische Rezepte zu finden, sondern beeindruckende und bezaubernde Bilder von Menschen sowie Landschaften und Städte meiner Heimat Zypern. Genau so, wie man sich ein modernes Koch- und Reisebuch wünscht. Ein guter Tipp gegen Heimweh!
Literaturtipps Afrika
Roman über Namibia
Christina von CitySeaCountry war 14 Tage in Namibia unterwegs. Mitgebracht hat sie nicht nur einen lesenswerten Reisebericht über die Rundreise, sondern auch einen Buchtipp.
Matzes Freundin Sina plant den diesjährigen Jahresurlaub. Dieser führt als Gruppenreise durch Namibia. Schon beim Hinflug wird ihm klar, dass dieser Urlaub zu seinem Albtraum wird. Die Mitreisenden benehmen sich salopp ausgedrückt hummeldumm.
Im Roman Hummeldumm von Tommy Jaud werden deutsche und österreichische Touristen ganz schön aufs Korn genommen. Wer über Klischees von Reisenden lachen kann und gerne Humorvolles liest, dem kann ich Hummeldumm empfehlen. Zudem gibt der Roman auch einen Einblick in die schöne Landschaft des Landes im südlichen Afrika.
Routenplaner Südafrika
Jennifer vom Reiseblog journeyroutes.de liebt es, Reisen und Roadtrips zu planen. Mittlerweile sind schon drei E-Books entstanden. Für diesen Beitrag stellt sie ihr E-Book über Südafrika vor.
Bereits mehrere Male durfte ich das wunderschöne Südafrika bereisen, kennenlernen und habe dabei mein Herz in Afrika verloren. Aus dieser Leidenschaft heraus und als Hilfestellung für andere Südafrika Liebhaber, entstand ein Ratgeber mit verschiedenen Routenvorschlägen und eindrucksvollen Impressionen.
Dieser Routen Guide ist besonders für Südafrika Neulinge, aber auch Wiederholungstäter geeignet, die dieses wundervolle Land in einem mehrwöchigen Roadtrip entdecken möchten, aber nicht die Zeit für eine aufwendige Recherche haben. Auf 160 Seiten erfährst du alles über die schönsten Routen durch das Land der Wildtiere. Dabei findest du Highlights für jede Route, Entfernungen, Reisedauer, mögliche Aktivitäten vor Ort und Unterkunftsvorschläge für jede Station. Das Ganze ist untermalt mit vielen eindrucksvollen Reisefotos und einem hochwertigen Design.
Kurz zusammengefasst:
Webseite: https://www.journeyroutes.de/
Büchertipp Kenia
Martina und Jürgen schreiben auf dem Reiseblog Places of Juma. Martina hat mir ihr Lieblingsbuch verraten.
Eines meiner liebsten Bücher über Kenia ist das Buch „Die weiße Massai“ von Corinne Hofmann. Das Buch ist autobiografisch und gibt tiefe Einblicke in das kulturelle Leben Afrikas. Es geht um ein 27 Jahre junge Schweizerin namens Corinne, die in Kenia Urlaub macht und sich dort in den Massai-Krieger Lketinga verliebte. Überwältigt von ihren Gefühlen beschließt sie nach Kenia zu ziehen und ihr altes Leben inklusive ihrer Beziehung, ihrer Boutique und der Wohnung in der Schweiz aufzugeben. In diesem mitreisenden Buch erlebt man Corinnes einzigartige Geschichte über das einfache Leben im Busch, über ihre Liebe zu Kenia, aber auch die tragischen Probleme dieser ungewöhnlichen Beziehung und der schweren Krankheiten, die sie durchstehen musste.
Bücher über Asien
Eine kulinarische Reise nach Israel
Ich dachte auf Elkes Meerblog drehe sich alles ums Meer. Tja, falsch gedacht! Die Autorin und Reisebloggerin schreibt nicht nur über Fotografie, Kunst und Lifestyle, sie hat auch eine eigene Kategorie Lesen am Blog.
Mit Sabich fing alles an, israelisches Streetfood mit Auberginen, Salat, Tahine und einer grünen Sauce. Es ist eher aufwändig zuzubereiten, wenn man die Pitas selber backt. Außerdem wollte ich immer schon Shakshuka probieren, ein Pfannengericht mit Paprika, Tomaten und pochierten Eiern.
Zufällig entdeckte ich beim üblichen Streunen durch den Buchladen dieses Israel-Kochbuch, blätterte ein wenig darin und fand ein wunderbares Gericht nach dem anderen. Auch der Mann war begeistert, er ist es immer noch, denn meist kocht er die Gerichte rauf und runter. Das Buch avancierte rasch zum meist genutzten aus unserem Kulinarik-Regal. Die Gerichte sind nie zu elaboriert, und die Zutaten bekommt man fast überall.
Es ist die Mischung, die uns an der Rezeptauswahl begeistert. Mediterrane Küche, gekreuzt mit arabischer, hier und da eine Prise Osteuropa. Was mich, abgesehen von der Vielfalt der Gerichte, immer wieder verblüfft, ist die Ausgewogenheit und Raffinesse des Würzens. Und so viel sei verraten: Es ist immer gut, genügend Bio-Zitronen im Haus zu haben.
Stav Cohen
Kochen wie in Israel
Gräfe & Unzer Verlag
Sowjetistan von Erika Fatland
Viki von Chronik Wanderlust hat mit dem Liebesbrief an Bücher mein Buchhändlerherz erobert. Das Buch, das sie für diesen Beitrag empfiehlt, ist übrigens ganz, ganz toll!
Ich liebe es, wenn es Autoren schaffen objektive Fakten und subjektive Erfahrungen in einem Reisebericht unter einen Hut zu bringen. Die Journalistin Erika Fatland reist über mehrere Monate durch Sowjetistan – durch ehemalige UdSSR Länder in Zentralasien – und verknüpft gekonnt Geschichte mit Geschichten.
Die Norwegerin ist getrieben von Neugier und Abenteuer und taucht so gut es eben als Ausländerin möglich ist, in die verschiedenen Kulturen von Turkmenistan, Kasachstan, Tadschikistan, Kirgisistan und Usbekistan ein. Dabei versucht sie immer ein wenig mehr zu erfahren, als ihr zugestanden wird. Sowjetistan hat sich binnen weniger Seiten in mein Herz eingenistet und mich alles um mich herum vergessen lassen. Ein Reisebericht, wie es nur ganz wenige gibt: Voller Geschichten über die besuchten Orte und die Menschen, die einem begegnen mit einem kritischen Blick in die Vergangenheit.
Reisebuch Thailand
Alexandra Sefrin betreibt seit 2000 den Reiseblog https://scenic-world.net. Zusammen mit ihrem Mann und inzwischen drei Kindern reist sie schon seit vielen Jahren durch die Welt und sammelt wunderschöne Eindrücke. Für den Beitrag „In 80 Büchern um die Welt“ hat sie gleich zwei Bücher ausgewählt.
Irgendwann einmal entstand der Wunsch, dass in den letzten 25 Jahren gesammelte Reise-KnowHow weiterzugeben. Das Land war leicht gefunden, denn Thailand ist das Land, in dem wir uns am besten auskennen und welches wir lieben gelernt haben. Vom Reiseblogger hin zum Buchautor und Verlag war eine besondere Reise für mich! Diese habe ich auf https://diy-reise.de dokumentiert.
Schon zu Beginn hatte ich mir in den Kopf gesetzt, dass ich keinen grauen Reiseführer wie Lonely Planet oder Loose schreiben möchte, sondern eine Handbuch mit vielen Bildern, das den Leser von Anfang an unterstützt und all die Werkzeuge an die Hand gibt, um erfolgreich seinen eigenen Traumurlaub zu planen und auch durchzuführen. Der Reiseführer ist aufgeteilt in Reisevorbereitungen, wie man sich vor Ort zurechtfindet und mit lokalen Transportmitteln einfach und günstig durchs Land reist und einer Sektion mit Highlights & Touren.
Darin sind fertig ausgearbeitete Tourbausteine, mit denen der Leser seine eigene individuelle Reise zusammen bauen kann, je nach Zeit und Vorlieben. Die 320 Seiten sind im Vollfarbdruck hergestellt worden, so dass das Buch Lust aufs Reisen macht. Und es ist nicht so trocken wie ein Reiseführer geschrieben, es liest sich unterhaltsam und vorsorgt gleichzeitig mit allen notwendigen Information, die man für Thailand benötigt.
DIY-Reisen – Thailand: Reiseführer mit Karten und Tourbausteinen (2019)
Reisegeschichte Rajastan
Ganz frisch ist am 1.Mai 2020 gerade unser neuestes Buch rausgekommen. Es ist unsere bebilderte Reisegeschichte, die von unserem ersten Indienaufenthalt erzählt. Mit Quer durch Rajasthan wollen wir den Leser mit auf unseren abenteuerlichen Roadtrip nehmen. Von der Planung bis hin zu den schönsten Ecken Rajasthans. Da wir alles selbst organisiert haben, sind nicht nur die touristischen Attraktion wie das Taj Mahal oder Udaipur auf unserer Route zu finden, sondern auch noch weitestgehend unentdeckte Perlen dieses so faszinierenden Landes.
Gerade jetzt wo keiner wirklich reisen kann, wollen wir den Leser diese überwältigende Kultur Indiens zeigen und ihn mit auf unsere Reise nehmen. Durch unsere Augen sieht er diese unglaublichen Meisterwerke der Baukunst, aber lernt auch die bunte und teilweise sehr skurrile Kultur kennen.
Quer durch Rajasthan – Ein individueller Roadtrip durch das Land der Tiger und Tempel
Menschenhandel in Nepal
Susanne von www.fluegge-blog.de ist Journalistin und Deutschlehrerin. Sie liebt und schreibt Geschichten vom Reisen und Auswandern – aktuell von Nepals Hauptstadt Kathmandu aus.
„The Girl from Kathmandu“ ist kein Reisebuch und kein Roman über Nepal, sondern eine wahre Geschichte über Menschenhandel: Im großen Stil werden 2004 unausgebildete nepalesische Männer nach Jordanien gelockt. Man verspricht ihnen Arbeit in einem Luxushotel und ein gutes Einkommen und nimmt ihnen zuvor eine Gebühr ab, die ihr Jahreseinkommen um ein Vielfaches übersteigt. Statt in Jordanien landen die Männer im Irak. Dort nimmt man ihnen die Pässe weg und nötigt sie zur Arbeit auf einer US-Militärbasis. Zwölf der Männer kommen dort jedoch nie an, sie werden brutal und vor laufenden Kameras von aufständischen Rebellen getötet.
Der Journalist Cam Simpson zeichnet ihren Weg nach und macht klar, wie systematisch und skrupellos Menschen aus armen asiatischen Ländern getäuscht und ausgebeutet werden. Gleichzeitig erzählt er die Geschichte von Kamala, einer der zurückgebliebenen Frauen in Nepal, die nun wie David gegen Goliath vor einem US-Gericht für Gerechtigkeit für ihren ermordeten Mann kämpft.
Seit einem Jahr lebe ich in Nepal und weiß, dass bis heute reihenweise junge Nepalesen in den Nahen Osten gehen, um ihren verarmten Familien Geld schicken zu können – und dass die Bedingungen, unter denen sie dort arbeiten, oft miserabel sind. Es macht mich traurig, dass Chancen, Sicherheit, Würde und Wohlstand davon abhängen, wo man geboren wurde.
Literatur über Amerika
New York, New York
Wenn man nur einen einzigen Bücherblog liest, dann muss es der Blog Kaffeehaussitzer von Uwe sein.
Der Roman »Die Fassadendiebe« von John Freeman Gill ist eine einzige Liebeserklärung an die großartige Art-Deco-Architektur der Stadt New York und er lässt den Besucher bei dem Bummel durch die Straßenschluchten mehr als einmal begeistert den Kopf heben. Der Autor verknüpft in seiner Geschichte drei Motive miteinander: Die Suche eines Jungen nach seinem Vater, die Leidenschaft für die Ästhetik klassischer Architektur und die Beschreibung des Sehnsuchtsortes New York. Eine Stadt als ein kosmopolitisches Gesamtkunstwerk – allen Krisen zum Trotz.
Zur ausführlichen Rezension >>hier klicken<<
Ab nach Alaska
Heiko schreibt auf People Abroad über Individual- und Aktivreisen, Wandern, Radfahren, Outdoor-Abenteuer, Städtereisen und Roadtrips als Schwerpunkte. Reiseziele sind Regionen in Deutschland, Europa und Länder auf anderen Kontinenten.
Wenn ich nach einem Lieblingsbuch gefragt werde und nur ein einziges Buch nennen darf, dann ist das „In die Wildnis“ von Jon Krakauer. Es ist die Geschichte von Chris McCandless, der seinen Besitz aufgibt und seiner Familie den Rücken kehrt, um durch die USA und Kanada nach Alaska zu trampen. Später findet man dann seine Leiche in einem ausranchierten Schulbus mitten in der Wildnis Alaskas.
Im Buch begibt sich Jon Krakauer auf die Spuren des Aussteigers, er rekonstruiert die Wegstrecke und die Beweggründe von Chris, den es in die Wildnis zog. Eine fesselnde und bewegende Story über die persönliche Freiheit, das Aufbrechen, die Schönheit der Natur und die Sehnsucht nach einem einfachen und naturverbundenen Leben. Das Buch wurde auch verfilmt und es gibt einen Soundtrack dazu.
Weitere Buchempfehlungen von Heiko findet ihr hier: https://www.people-abroad.de/blog/reisebuecher-tipps/
Ein Reiseführer über Kanadas Osten
Neben der Recherche für ihren Blog TravelWorldOnline hat Monika noch Zeit gefunden um ihre zahlreichen Reisen durch Kanada in einen Reiseführer zu packen.
Die kanadischen Atlantikprovinzen, Québec und Ontario sind vielseitige Reiseziele. Hier finden sich mit Toronto und Montreal die größten Städte des Landes. Québec und Halifax sind ebenfalls größere Städte. Diese strahlen jedoch kleinstädtischen Charme aus, der viele Besucher in seinen Bann zieht.
Wir selbst sind große Fans der Natur, die vor allem im Indian Summer am spektakulärsten ist. Dann verwandeln sich die Laubwälder in ein Farbenmeer, das durch das Blau des Meeres und das Rot der Sandsteinklippen von New Brunswick oder Prince Edward Island noch zusätzliche Farbtupfer bekommt. In den Weinregionen Ontarios, Québecs und Nova Scotias und an den Küsten, wo Hummer eine der Spezialitäten ist, aber auch auf der fruchtbaren Insel Prince Edward Island kommt außerdem der Genuss nicht zu kurz. Es gibt viel zu entdecken im Osten Kanadas.
Kanada Osten
Tipps für individuelle Entdecker
Iwanowski Verlag
Wer kommt mit nach Neuseeland?
Seit ihrer ersten Reise nach Neuseeland im Jahr 2002, die ganz spontan und ohne viel Vorbereitung stattfand, ist Jenny vom Reiseblog Weltwunderer den Inseln verfallen. Und zwar so sehr, dass sie nicht lange überlegen musste, als ein Verlag sie bat, eine Liebeserklärung an Neuseeland zu schreiben.
Ich hoffe, es klingt nicht arrogant oder selbstverliebt, wenn ich sage, dass ich mein Buch „111 Gründe, Neuseeland zu lieben“ auch selbst immer wieder gern lese. Als mich der Schwarzkopf & Schwarzkopf Verlag bat, 111 Gründe zu finden, die Neuseeland zu einem so liebens- und lebenswerten Land machen, musste ich nicht lange überlegen. Ich habe zugesagt und hatte überhaupt kein Problem, 111 Dinge aufzuschreiben, die ich an Neuseeland liebe. Das reicht von der ganz besonderen Luft und der Abgeschiedenheit der beiden Inseln über die liebenswerten kulturellen Besonderheiten (manche würden sagen: Schrullen) bis hin zu den vielfältigen Schönheiten der neuseeländischen Natur.
Die Sehnsucht nach diesem wunderschönen Land ist wie ein Fieber, von dem man nie ganz geheilt wird. Mein einziger Trost: Ich bin nicht die einzige, der es so geht. Für alle, die von Neuseeland träumen, sich dorthin zurücksehnen oder sich auf ihre bevorstehende Reise einstimmen wollen, habe ich mein Buch geschrieben – eine Liebeserklärung, einen kleinen Reiseführer und ein Fernweh-Buch für Sofareisende. Ich hoffe sehr, dass ich Aotearoa, das Land der langen weißen Wolke, noch öfter besuchen kann. Bis dahin lese ich einfach immer wieder in meinem Buch und träume von Neuseeland!
Auf dem Blog von Jenny gibt es übrigens ein Kapitel zum Probelesen:
>>hier klicken<<
Lesen ist Abenteuer im Kopf
Elena vom Reiseblog www.creativelena.com ist frisch gebackene Mama von Liam. Die erfolgreiche Autorin mehrerer Bücher – das neueste Buch „Sprachen lernen, Sprachen leben“ ist >>hier<< gratis downloadbar – empfiehlt das Buch „Mut für zwei“ von Julia Malchow, erschienen im Malik Verlag.
Das Buch heißt “Mut für Zwei” und handelt von der jungen Mama Julia Malchow, die mit ihrem 10 Monate alten Sohn zwei Monate entlang der Transsibirischen Eisenbahn und weiter über die Mongolei bis nach Peking gereist ist. Ein Wahnsinns-Abenteuer – auf der “Suche nach alternativen Familienmodellen“ – wie sie schreibt. Denn das gängige, durch “Schema F” geprägte Familienmodell (Mama bleibt daheim und kassiert Kinderbetreuungsgeld, dann Kind so rasch wie möglich in die Kita damit die Karriere weitergeht, etc.) ist für sie einfach nicht stimmig. Damit hat sie bei mir einen Nerv getroffen.
Ich weiß zwar nicht, ob ich nun auch zwei drei Monate alleine mit Liam aufbrechen würde (gut, im Moment sowieso eher nicht) aber der Keim einer Idee ist geboren. Denn auch ich bin mit der gängigen Meinung, Mamas müssen eh immer alles können, immer zurückstecken, aber auf alle Fälle weiter arbeiten, weiter gut drauf sein, auf alle(s) achten, die Kinder “bestmöglich erziehen” (…?) nicht immer einverstanden. Da gibt’s noch viel mehr, als die klassischen Klischees.
Ein super Reisebuch, das zum Nachdenken anregt – nicht nur für Mamas!
Miriam bezeichnet außer Deutschland auch Norwegen und Kenia als ihre Heimat. Ihre Reiseberichte erscheinen auf dem Blog Nordkap nach Südkap. Für „In 80 Büchern um die Welt“ hat sie ein ganz besonderes Buch ausgewählt.
Eine Reise ist für uns häufig mit positiven Attributen belegt: Wir können frei entscheiden, unserem Gefühl folgen, neue Dinge sehen und ganz viel Abenteuer erleben. Aber nicht jede Reise ist freiwillig – und dementsprechend auch nicht so freudvoll. In Fabio Gedas Buch „Im Meer schwimmen Krokodile“, das auf einer wahren Geschichte beruht, geht es genau um diese erzwungene Migration: Enaiat verlässt das Bürgerkriegsland Afghanistan, weil seine Mutter sich eine bessere Zukunft für ihn wünscht – sie schickt ihn nach Europa, ganz allein, als er ein Teenager ist.
Mich hat das Buch unglaublich berührt, die Geschichte ist ehrlich, aber liebevoll, voller Emotionen, aber nicht überzogen aufgeschrieben. Die Schlichtheit der Sprache reicht aus, um das zu vermitteln, was ein Kritiker einst beschrieb mit: „Wer das Buch liest, bekommt eine Ahnung vom schieren Glück am Leben zu sein“.
Das Buch hat mir erneut vor Augen geführt, wie privilegiert mein Leben aufgrund meines Geburtsortes und des Zeitpunktes ist und ließ mich nicht nur das Reisen noch einmal deutlicher wertschätzen als zuvor. Und dieses Bewusstsein hilft, vielen Menschen in anderen, vor allem ärmeren Ländern zu begegnen.
„Reisen ist ein Kinderspiel“ lautet der Titel eines Buches von Axel Halbhuber. Jakob vom Reiseblog Weltblicke – den Blog gibt es leider nicht mehr – kann das bestätigen.
Wie es wohl ist, das Reisen mit Kind? Als reisefreudige Eltern haben wir uns so einige Gedanken darüber gemacht. Und dabei auch das großartige Buch von Axel Halbhuber gelesen, in dem der Autor auf kurzweilige Art und Weise über seine Reisen mit seinem Sohn Valentin in der Karenz schreibt. Über ein Wochenende auf einer Alm genauso wie über eine Reise nach Jordanien. Es ist ein Plädoyer fürs Reisen mit Kind. Nicht wegen der Erinnerungen, sondern wegen der besonderen Momente.
Nach einem Jahr kann ich ihm nur zustimmen: Reisen mit Kind ist ganz anders, aber doch genauso schön. Und der Untertitel von seinem Buch, „Wie Valentin seinem Vater die Welt zeigt“, könnte passender nicht sein. So wie Valentin seinem Vater, hat auch unsere Tochter Alicia uns Begegnungen und gemütliche Nachmittage auf einer schattigen Wiese beschert, die uns allen ein Lächeln ins Gesicht zaubert. Dass neben der Wiese die riesige und beeindruckende Arena von Verona steht, ist eben nicht so wichtig. Quasi die Entdeckung der Langsamkeit, eben auf Reisen.
Mit welchem Buch reist Du gerne gedanklich um die Welt? Verrate mir Deinen Buchtipp in den Kommentaren…
9 Kommentare
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GUDRUN KRINZINGER
Reiseblog von einer reiselustigen, strickbegeisterten, lesesüchtigen und fotografiewütigen Oberösterreicherin mit Hauptsitz Wien und Alte Donau.
Seit 2010 schreibe ich über meine Reisen auf dem Blog Reisebloggerin.at.
Wow, Gudrun, da ist ja einiges zusammengekommen! Sehr schön. Das verleitet zu mehrmaligen Besuchen. 🙂 Lieben Dank und sonnige Grüße von der Nordsee! Elke
Danke fürs mitmachen!
Oh, sind da tolle Bücher dabei, zum Beispiel „Närrisches Prag“ von Lenka Reinerova oder das Kochbuch „Do schmeckt’s“, das wir auch heiß und innig lieben. Unsere Lieblingsbücher rund ums Reisen sind übrigens unter anderem auch die von Paul Theroux, zum Beispiel „Ein letztes Mal in Afrika“ und „An den Gestaden des Mittelmeers“.
Theroux mag ich sehr gerne!
Liebe Gudrun,
danke für die tolle Sammlung! Ein paar davon kenne ich schon und würde sie auch sofort weiter empfehlen, ein paar andere klingen sehr spannend und sind gleich auf meiner Leseliste gelandet.
Liebe Grüße
Alex
Danke für Deinen Beitrag!
Liebe Gurdrun,
super Idee gewesen! Leider habe ich versäumt, mitzumachen. Dafür werde ich demnächst mehr in deinem Blog stöbern. Und mehr Reisebücher lesen…
Liebe Grüße
Steffi
Liebe Gudrun,
eine fast 100 interessante Reisebücher – Sammlung , sehr ausführlich. Alle sind Neu für mich. Ich mag das Buch DIY Reisen Thailand mit Leseprobe, das finde ich gute Idee.
Viele Grüße
Nguyen
Ja, das ist cool, das Buch…