Das Haus der Musik in Wien

Das Haus der Musik ist eine musikalische Wundertüte. Schon als ich in den Hof des Palais trete, werde ich mit Musik begrüßt. Durchs Stiegenhaus erklingen laute Töne, zwei Buben juchzen mit der Melodie der Klangtreppe um die Wette. Ein Teil der Treppe, die vom Erdgeschoss in den ersten Stock führt, wurden in Klaviertasten verwandelt. Man spielt mit Händen und Füßen oder zum Gaudium der beiden Buben auch mit dem Popo.

Bevor ich selbst der Klangtreppe Töne entlocke, heißt es also warten. Und die Wartezeit verbringe ich im ersten Stock des Museums, wo sich die Wiener Philharmoniker Ausstellung befindet.

Stairplay - die Klangtreppe im Haus der Musik
Stairplay – Der Klangtreppe im Haus der Musik kann man Töne entlocken
Viele Orgelpfeifen schmücken das Stiegenhaus
Diese Orgelpfeifen hängen im Stiegenhaus

Die Philharmoniker Ausstellung im 1.Stock

Ab dem zweiten Viertel des 19.Jahrhunderts wurde die Etage, in der ich mich befinde, als Tanzsaal benutzt. Getanzt wird heute nicht mehr, sondern gewürfelt. Auf vier Spieltischen liegen virtuelle Würfel, die mit einer Handbewegung in Schwung gebracht werden. Ein Würfelauge ergibt zwei Takte Walzermusik. Als Besucher erwürfle ich mir somit einen einzigartigen Walzer.

Zusätzlich gibt es in den Museumsräumlichkeiten allerhand Wissenswertes über die Wiener Philharmoniker zu entdecken. Gründer der weltberühmten Orchesters war Otto Nicolai. Der deutsche Dirigent und Komponist lebte übrigens in dem Gebäude, in dem sich heute das Haus der Musik befindet.

Am Gang, der zum Philharmonikermuseum führt, hängen links und rechts Bilder von Musikern
Im Haus der Musik ist das Wiener Philharmoniker Museum untergebracht
Auf einer Treppe steht die Figur von Otto Nicolai, der das Orchester der Wiener Philharmoniker gründete
Otto Nicolai gründete das Orchester der Wiener Philharmoniker
Die Arbeitsbrille von Johannes Brahms
Nur eines von vielen Ausstellungsstücken – Die Arbeitsbrille von Johannes Brahms

Nachdem ich der Klangtreppe einige Töne abgerungen habe, steige ich ein Stockwerk höher und lande im Sonotopia.

Sonotopia – Alles klingt

Im zweiten Stock des Museums dreht sich alles um Töne. Ist das was ich höre, wirklich das, was ich glaube zu hören? Wie entsteht eigentlich so ein Ton? Und wie nehmen Tiere Klänge wahr? In den Hörwelten kann ich mich entscheiden und lausche als Schildkröte, Eule oder Karpfen.

Nach vielen, vielen Hörexperimenten entspanne ich beim Zookonzert. Eigentlich ist diese Klangreise für Kinder gedacht, doch wen kümmert es, ob da eine erwachsene Person mit Hauptfigur Rosalie und ihren Kuscheltieren um die Wette tanzt und singt?

Anschließend erzeuge ich im Klanglabor einen Clong. Es schwebt hoch über meinen Kopf und gibt Töne von sich. Du fragst, was ein Clong ist? Ich würde es beschreiben als musikalisches Schwebeteilchen, sehr grün, ein bisschen rund mit Zacken und es macht Musik. Und es wird niemals in die Musikgeschichte eingehen wie die „Großen Meister“ in der dritten Etage.

Haus der Musik in Wien
An den Klangstationen im Haus der Musik
Eine riesige Trommel erzeugt Töne im Haus der Musik
Wie funktioniert das mit den Klängen?
Im Klanglabor erzeugt man einen Clong - dieses elektronische Teil erzeugt Töne
Im Klanglabor erzeugt man einen Clong

Die großen Meister im Haus der Musik

Im dritten Stock sind die Komponisten zuhause. Im ersten Raum kann ich zum Beispiel Beethoven via Hologram bewundern.

Beethoven ist übrigens im Haus der Musik omnipräsent. Kein Wunder, denn der Komponist feiert heuer seinen 250.Geburtstag. Ihn zu Ehren gibt es musikalische Stadtspaziergänge – organisiert von Ina Hauer – und natürlich zahlreiche Ausstellungen wie etwa in der Nationalbibliothek.

Neben Beethoven findet man im dritten Stock natürlich noch allerhand Wissenswertes zu Gustav Mahler, Johann Strauß, Franz Schubert, Josef Haydn und natürlich Wolfgang Amadeus Mozart. Seine Wohnung im Mozart Haus Wien lege ich übrigens jedem Wien Besucher ans Herz.

Beethoven Hologramm
Beethoven Hologramm
Gemälde von Mozart
Ein großer Raum ist Mozart gewidmet
Wie taub war Beethoven?
Wie taub war Beethoven?

Einmal im Leben die Wiener Philharmoniker dirigieren

Für manche mag es vielleicht ein Wunschtraum sein, mir bricht allerdings der Schweiß aus, wenn ich daran denke, dass ich in wenigen Sekunden die Wiener Philharmoniker dirigiere. Zubin Mehta gibt mir noch Tipps, ich schwinge den elektronischen Taktstock und schon ertönen die ersten Klänge der Annen-Polka.

Das Dirigieren erfordert meine höchste Konzentration. Und leider reagieren die Musiker wirklich auf jeden kleinen Fehler, den ich mache. Meine Herren, ein bisschen lauter bitte, aber es bringt gar nichts, wenn ich ihnen das sage, ich muss den Taktstock sprechen lassen und – oh Wunder – es funktioniert!

Alles in allem bin ich sehr zufrieden mit meinen Dirigentenkünsten, zumindest hat sich das Orchester nicht aufgelöst.

Dirigent der Wiener Philharmoniker
Einmal im Leben die Wiener Philharmoniker dirigieren – Das Haus der Musik macht es möglich

Informationen zum Haus der Musik

Öffnungszeiten:

Das Haus der Musik hat täglich von 10 – 22 Uhr geöffnet.

Anreise:

Das Klangmuseum ist gut mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar. Karlsplatz – Oper: U1, U2, U4, 1, 2, D, 71

Für Kinder:

Es gibt viele Führungen und Veranstaltung für Kinder in allen Altersstufen. Hier geht es zum Programm: Das Haus der Musik für Kinder

Adresse:

Seilerstätte 30
A-1010 Wien

Offenlegung: Die Eintrittskarte für das Haus der Musik wurde mir von der Presseabteilung zur Verfügung gestellt.

Haus der Musik
Haus der Musik
Innenhof im Haus der Musik
Innenhof im Haus der Musik

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Miriam blitzt - Miriam Mehlman Fotografie

GUDRUN KRINZINGER

Ich tue. Ich reise. Ich bin.

Reiseblog von einer reiselustigen, strickbegeisterten, lesesüchtigen und fotografiewütigen Oberösterreicherin mit Hauptsitz Wien und Alte Donau.

Seit 2010 schreibe ich über meine Reisen auf dem Blog Reisebloggerin.at.

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