Naturpark Blockheide Gmünd

Mit aller Kraft stemme ich mich gegen den Wackelstein in der Blockheide Gmünd. Der riesige Granitstein widersetzt sich meinen Anstrengungen und bewegt sich keinen Millimeter. Schon seit Jahrzehnten versuchen Besucher im Naturpark Blockheide den Wackelsteinen zu Leibe zu rücken und die steinernen Riesen, die grazil über anderen Steinen balancieren, zu Fall zu bringen. Noch keinem ist es gelungen.

Apropos Riesen. Die Blockheide wird auch „Spielplatz der Riesen“ genannt. Denn nur diese Sagenfiguren wären in der Lage, das tonnenschwere Gestein zu bewegen und gegebenenfalls damit zu jonglieren. Wo allerdings Riesen zu Hause sind, ist auch der Teufel nicht weit. So gibt es viele Sagen und Mythen, die sich um die faszinierenden Steine ranken.

Granitstein mit Moos überwachsen
Blockheide Gmünd: Wenn Bäume mit Steinen kuscheln
Granitsteine in der Blockheide Gmünd
Wandern in der Blockheide Gmünd

Was ist ein Wackelstein?

Endstanden sind die Wackelsteine im Laufe von Jahrtausenden von Jahren durch die sogenannte Wollsackverwitterung. Erklärt hat mir dieses Phänomen eine Naturpark-Rangerin beim wohl berühmtesten Wackelstein im Mühlviertel, dem Schwammerling.

Schwammerlstein im Mühlviertel
Dieser Wackelstein befindet sich im Mühlviertel

Im Mühlviertel in Oberösterreich und im Waldviertel im Niederösterreich befinden sich die meisten Wackelsteine in Österreich.

Die Wackelsteine in der Blockheide Gmünd

In der Blockheide Gmünd gibt es drei „offizielle Wackelsteine“ und natürlich viele andere riesige Steine. Diese wackeln allerdings nicht, sondern regen die Phantasie an. Schaut dieser Stein nicht aus wie ein Elefant? Schon trägt er den Namen Elefantenstein.

Andere Steine tragen Namen wie „Teufels Brotlaib“, „Pilzstein“, „Haifischstein“ oder auch „Teufels Bettstatt“.

Ein großer runder Granitstein mit dem Namen Teufels Brotlaib
Teufels Brotlaib wurde dieser Granitstein getauft
Der Haifisch-Stein erinnert an einen Haifisch
Dieser Stein erinnert an einen Haifisch
Wackelstein in der Blockheide Gmünd
Ich habe mich bemüht, aber gewackelt hat nichs…

Wandern in der Blockheide

Wer die Blockheide erkunden möchte, wählt zwischen folgenden Wanderwegen:

  • Granit-Tour: 2,9 km Weglänge
  • Mythologie-Tour : 3,5 km Weglänge
  • Landschaftskultour : 2,8 km Weglänge
  • Marienkäferweg: 5,6 km Weglänge

Plan zum Download: http://www.blockheide.at/files/themes/verein/assets/pdf/blockheideplan_web.pdf

Da ich einen halben Tag Zeit habe, bin ich zuerst am Granitweg unterwegs. Im Anschluss absolviere ich noch ein Stück der Mythologie-Tour. Beide Touren sind jetzt keine ausgiebigen Wandertouren, sondern ähneln eher gemütlichen Spaziergängen. Mit mir sind viele Familien mit Kindern unterwegs.

2 Schilder mit Wanderwegen
Wanderwege in der Blockheide Gmünd
große Behälter aus Granit
Die Granittour erklärt alles über Verarbeitung von Granit
Sägeblatt steckt im Granitblock
Dieses Sägeblatt steckt in einem Granitblock
Blockheide See
In der Blockheide gibt es nicht nur Steine, sondern auch diesen wunderschönen See
Mondteiche
Noch zwei weitere Teiche habe ich beim Wandern entdeckt

Gedenkstein Lutherische Kirche

Einen Abstecher lege ich beim Gedenkstein der Lutherischen Kirche ein. Ehemals stand an dieser Stelle ein 2.432 Kubikmeter großer Granitstein. Zu Zeiten, als der evangelische Glauben verboten war, trafen sich lutherische Christen an dieser Stelle im Wald zum Gottesdienst. Noch viele Jahre später wurde der riesige Stein „Lutherische Kirche“ genannt.

Abgebaut wurde der Stein im Jahre 1884 bis 1886. Das Material fand unter anderem Verwendung für den Bau der Salztorbrücke (ehemals Stephaniebrücke).

Gedenktafel Lutherische Kirche
Gedenktafel Lutherische Kirche

Weitere Sehenswürdigkeiten in der Blockheide

Startpunkt aller Themenwege ist beim Informationszentrum. Dort befindet sich auch der Aussichtsturm und ein kleines Museum, die bei meinem Besuch coronabedingt geschlossen haben. Aus diesem Grund widme ich mich dem geologischen Freilichtmuseum. Verschiedene Steine werden präsentiert und anhand der Infotafel lerne ich neues über Gesteinsarten.

Eine weitere Attraktion der Gmünder Blockheide ist der Meridianstein. Der 15.Meridian östlich von Greenwich führt nämlich genau durch die Blockheide. Ich schreite entlang eines Metallbandes den Meridian ab und betrachte versonnen die Namen, die in das Band gefräst sind.

Leider neigt sich der Tag bereits dem Ende zu und ich verlasse die besondere Region im Waldviertel. Mein nächster Besuch im Naturpark führt mich mit Sicherheit auf den Aussichtsturm!

Aussichtsturm in der Blockheide Gmünd
Der Blick vom Aussichtsturm reicht bis nach Tschechien
Schild und vier Steine
das geologische Freiluftmuseum
großer Stein aus Granit zeigt den Meridian in Gmünd an
Der Meridianstein in der Blockheide
Metallskulptur
Entlang des 15.Meridians führt diese Skulptur mit eingefrästen Städte- und Ländernamen

Praktische Informationen

Hier gibt es Parkplätze:

  • Gasthaus Traxler, Grillenstein
  • Latschenhütte
  • Gasthaus Grubek, Groß Eibenstein
  • Busparkplatz Mühlgasse

Öffentliche Anreise nach Gmünd mit dem Zug ab Wien erfolgt vom Franz-Josefs-Bahnhof. Manchmal muss in Krems umgestiegen werden. Zum Fahrplan der ÖBB >>hier klicken<<

Niemand verhungert im Naturpark. Es gibt vis-a-vis des Infocenters eine Schutzhütte, die hungrige Wandererinnen versorgt. Zur Homepage >>hier klicken<<

Mit der NÖ-Card ist der Aufstieg auf den Aussichtsturm gratis.

Wer noch mehr Informationen zu Natur sucht, nimmt am besten an einer Führung durch die Blockheide teil. Zu den Führungen >>hier klicken<<

riesiger Granitstein
Mein Lieblingsstein in der Blockheide

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Miriam blitzt - Miriam Mehlman Fotografie

GUDRUN KRINZINGER

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Reiseblog von einer reiselustigen, strickbegeisterten, lesesüchtigen und fotografiewütigen Oberösterreicherin mit Hauptsitz Wien und Alte Donau.

Seit 2010 schreibe ich über meine Reisen auf dem Blog Reisebloggerin.at.

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