Auszeit auf Gut Trögern in Kärnten
Dort, wo sich Fuchs und Hase gute Nacht sagen, liegt in Kärnten an der Grenze zu Slowenien das Gut Trögern. Manche sagen, es sei ein Kraftplatz, ein Ort zum Energie tanken und Batterien aufladen.
Andere wiederum sprechen von regelmäßigen Kreativitätsschüben hoch oben am Berg, für die sie einerseits die Kärntner Bergluft verantwortlich machen und andererseits das umfangreiche kreative Programm, das von Yoga über Seifensieden bis zum kreativen Schreiben reicht.
Abschalten und/oder Auftanken am Gut Trögern
Als wir die Serpentinen zum Gut Trögern hochfahren, weiß ich noch nicht, für welche Urlaubsstrategie ich mich entscheiden soll. Abschalten und/oder Auftanken? Der Handyempfang hat sich auf jeden Fall schon verabschiedet, je näher wir dem Gut kommen.
Das Gut Trögern ist kein typisches Hotel. Es gibt weder einen Fernseher, noch eine Minibar oder einen Safe am Zimmer, weder Rooftop-Bar noch Whirlpool erwartet die Gäste. Dafür gibt es jede Menge unbezahlbare Leistungen wie Katzenschnurren, Vogelgezwitscher, sternenklare Nächte und ins Lagerfeuer-starren-Momente.
Kreativ sein
Dass man an Orten, wo die Ruhe zuhause ist, besonders kreativ sein kann, ist kein Geheimnis. Meinen ursprünglichen Plan, die Tage am Gut Trögern strickend und lesend zu verbringen, gab ich bald auf. Zu neugierig war ich auf die angebotenen Kreativkurse.
Seifen sieden
Man nehme Duft und Farbe, Öle und Fette und bereichere das Gemisch mit Wasser und Natriumhydroxid, fertig ist die Naturseife! Was einfach klingt, ist in Wirklichkeit eine kleine Wissenschaft, die unter der richtigen Anleitung allerdings süchtig macht.
Schon nach wenigen Minuten hatten wir alle angebotenen Düfte durchgeschnuppert und die Pigmente verglichen. Workshopleiterin Anita klärte uns auch über die riskante Anwendung von Natriumhydroxid auf, daher arbeiteten wir brav mit Schutzausrüstung, um unsere Augen und Nase vor der Lauge zu schützen.
Und auch nach Beendigung des Workshops schlichen wir immer wieder in den Raum, wo unsere Kreationen in diversen Formen lagerten. Denn schließlich mussten wir unsere seifigen, garantiert palmölfreien Kunstwerke noch reifen lassen und konnten sie erst am letzten Tag bewundern.
Steine bemalen
Vorsicht, auch Steine bemalen macht süchtig! Die Auswahl des richtigen Steins will gut überlegt sein. Wie groß soll er sein? Arbeitet man mit Pinsel oder mit Metallstift? Kreiert man ein Steine-Potpourrie? Grundiert man vor? Auf jeden Fall sollte man den gewünschten Stein gut waschen, bevor man ihn zum Schmuckstein macht.
Ab dann sind der Phantasie keine Grenzen gesetzt. Für meine Steinbemalungen ließ ich mich von der Natur inspirieren.
Schreibwerkstatt
Wer von euch hat schon einmal ein Haiku geschrieben? Oder sich über das Schreiben eines Parallelgedichts gewagt? Wie steht es mit dem Schreiben von einem Märchen, bei dem einige Worte vorgegeben werden?
Beim Schreibwerkshop steht übrigens der Spaß im Vordergrund und nicht die Perfektion. Und ob man sein Gedicht, sein Märchen oder sein Haiku öffentlich vorträgt, bleibt selbstverständlich dem Schreibenden vorbelassen.
Naturkosmetik
Abwiegen, mischen, umrühren, schütteln, Temperatur messen, weiter rühren, abfüllen, umfüllen und beduften, wir Workshopteilnehmer wähnten uns in einer Hexenküche. Doch nach nur wenigen Stunden entstanden eine Schüttel-Lotion, eine Körperbutter, eine Tagescreme, eine Lippencreme und duftendes Badesalz.
Naturküche
Fleißig gerührt wurde auch am Nachmittag in der Küche von Gut Trögern. Normalerweise führt hier Köchin Zali das Regiment, aber für einen Nachmittag darf Dagmar das Zepter übernehmen. Wieder spielt die Küchenwaage eine Hauptrolle. Es wird gerührt, vermengt, geschnipselt, gesalzen, gewürzt und gebacken und alle sind überglücklich, als der Duft von Zimtschnecken durch die Küche weht.
Die Ausbeute kann sich übrigens nicht nur sehen lassen, sondern schmeckt auch hervorragend! An nur einem Nachmittag produzierten wir Zimt- und Kräuterschnecken, glutenfreies Brot, Müsliriegel, gesunde Cracker und einen Kräuteraufstrich.
Gut Trögern als Ausgangspunkt für Ausflüge
Abseits von einer Prise Kreativität empfiehlt sich das Gut Trögern auch als Ausgangspunkt für Wanderungen und Ausflüge in die Umgebung.
Wandern zum Storschitz
Während sich Gäste des Hauses an einem Vormittag also am Nassfilzen versuchten, wanderten Maria und ich zum 1759 Meter hohen Storschitz. Der Wanderweg führt direkt am Gut Trögern vorbei und verlangte uns einiges ab. Besonders die letzten beiden Kilometern war von schnaufenden Ausrufen „Wie viele Meter sind es noch?“ und „Sind wir bald oben?“ geprägt. Die Aussicht auf die umliegende Bergwelt entschädigte dann für alle Mühen und Plagen.
Trögerner Klamm
Türkis schimmerndes Wasser und schroffe Kalksteinfelsen sind das Markenzeichen der Trögerner Klamm. Die schmale Straße erlaubt Einblicke in die einzigartige Naturlandschaft. An einigen Stellen ist es sogar möglich ein Bad im eiskalten Wasser zu nehmen.
Mit einem Geopark-Ranger macht der Besuch der Klamm dann doppelt so viel mehr Spaß. Antonia zeigt uns die besonderen Details der Klamm und wir finden unter ihrer Anleitung sogar Fossilien.
Infos zum Geopark Karawanken >>hier klicken<<
Obir Tropfsteinhöhle
Eine weitere Besonderheit in dieser Kärntner Region ist die Obir Tropfsteinhöhle. Mit einem Shuttlebus werden wir zum Eingang der Höhle gebracht, die auf über 1000 Metern Seehöhe liegt.
Zuallererst werden wir mit Helmen ausgestattet, bevor wir unter sachkundiger Führung die Kammern der Höhle betreten dürfen. Und es werden viele „Wow!“ und „Wunderschön!“ zu hören sein, bis wir nach 90 Minuten die Höhle wieder verlassen.
Informationen zur Obir Tropfsteinhöhle >>hier klicken<<
Neugierig geworden auf diesen besonderen Ort in Kärnten?
Hier geht es zur Homepage vom Gut Trögern >>hier klicken<<
Offenlegung:
Der Aufenthalt in Kärnten erfolgte auf Einladung vom Gut Trögern.
2 Kommentare
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GUDRUN KRINZINGER
Reiseblog von einer reiselustigen, strickbegeisterten, lesesüchtigen und fotografiewütigen Oberösterreicherin mit Hauptsitz Wien und Alte Donau.
Seit 2010 schreibe ich über meine Reisen auf dem Blog Reisebloggerin.at.
Liebe Gudrun,
das klingt nach einer wunderbaren Auszeit. Werde ich mir merken.
Liebe Grüße
Elke
Liebe Gudrun,
ach wie schön das aussieht! Kreativkurse wären was für mich. Da kann ich viel Ruhe brauchen und muss auch in der richtigen Stimmung sein. In der Gruppe funktioniert das für mich besser als alleine zuhause. Wobei bei dem großen Angebot müsste ich länger bleiben. Kreatives Schreiben, Malen, Seifesieden, Kosmetik selbermachen und Kochen – ich kann mich nicht entscheiden.
Herzlichen Dank für den Tipp.
Lieb Grüße
Renate