Prag von oben – Die schönsten Aussichtspunkte
Wenn Prag schon den Beinamen „Stadt der hundert Türme“ trägt, dann wird wohl der eine oder andere dabei sein, den ich besteigen kann, dachte ich mir während der Anreise in die goldene Stadt.
Insgesamt waren es dann immerhin über 1000 Treppenstufen, die ich bezwungen habe.
Prag von oben – Der besondere Blick auf die Stadt
Barrierefreie Aussichten auf Prag garantieren der Prager Fernsehturm und das Altstädter Rathaus. Zu den bezwingbaren Türmen gesellen sich übrigens auch Aussichtsplattformen mit einzigartigen Blickwinkeln auf Prag. So erlaubt Vyšehrad, die Prager Hochburg, einen besonderen Blick auf die Moldau.
Der Pulverturm – Prašná brána
Der Pulverturm besiegelte mein Schicksal, denn an der Kassa entdeckte ich das Ticket „8 Objekte – 365 Tage“. Zur Webseite >>hier klicken<<
Neben dem Prager Pulverturm erlaubt es mir noch den Aufstieg zum Altstädter Brückenturm, zum Aussichtsturm Petřín, zum Glockenturm der Kirche Hl. Nikolaus auf der Kleinseite, zu den Brückentürmen auf der Kleinseite, zum Wasserturm und zum Turm des Altstädter Rathauses. Objekt Nummer 8 ist das Spiegellabyrinth am Petřín.
Ursprünglich stand an der Stelle des Pulverturms das sogenannte zerlumpte Tor, ein verfallenes Tor der ursprünglichen Stadtbefestigung. 1475 begann man mit dem Bau eines repräsentativen Turms und stellte die Bauarbeiten umgehend ein, als der König den Regierungssitz auf den Hradschin verlegen ließ.
1875 begannen die Restaurierungsarbeiten und aus dem ursprünglich spätgotischen Bauwerk entstand ein neugotisches, auf den die Touristen hochkraxeln.
Altstädter Rathausturm – Staroměstské radnice Věž
Die größte Attraktion des Altstädter Rathausturmes ist ohne Zweifel die astronomische Uhr, die an der Südseite des Turmes angebracht ist. Schon eine Viertelstunde vor 17 Uhr versammeln sich die ersten Touristen am Fuße des Turms. Sie warten auf Vorbeiflanieren der 12 Aposteln, welches der Tod – dargestellt durch das Skelett – mit lautem Glockenläuten begleitet. Zugleich dreht die Figur einen Sanduhr um. Abgerundet wird das Spektakel mit dem Krähen des goldenen Hahns.
Zu diesem Zeitpunkt stehe ich schon auf der Galerie des Turmes und lasse den Blick in alle Himmelsrichtungen schweifen.
Tipp: Das Ticket für den Rathausturm erlaubt die Besichtigung der historischen Säle, der gotischen Kapelle und des Souterrain.
Eckdaten:
Höhe: 69,5 Meter
Aufzug vorhanden
Adresse: Staroměstské náměstí 1/3
Prager Fernsehturm – Žižkovská televizní věž
Bei Umfragen, welches das hässlichste Gebäude der Welt ist, liegt der Prager Fernsehturm verlässlich ganz weit vorne. Über Geschmack lässt sich bekanntlich streiten, doch unbestreitbar ist der Turm das höchste Gebäude in Tschechien mit einer Gesamthöhe von 216 Metern.
Die Aussichtsplattform liegt auf 93 Metern und bietet einen grandiosen Blick auf Prag.
Eine weitere Attraktion sind die Riesenbabys des tschechischen Künstlers David Černý, der die Figuren aus Fiberglas im Jahr 2000 am Turm anbringen ließ. Die Installation, die nur für ein Jahr angedacht war, blieb allerdings bestehen.
Wer die Babys näher betrachten möchte, findet auf der Insel Kampa die Gelegenheit dazu.
Eckdaten:
Höhe: 216 Meter
Aussichtsplattform: 93 Meter
Aufzug vorhanden
Adresse: Mahlerovy sady 1
U Bahn Linie A – U-Bahnstation Jiřího z Poděbrad
Aussichtsturm Petřín – Petřínská rozhledna
Der Aussichtsturm am Petřín ist nicht ganz so imposant wie sein großer Bruder in Paris, aber die Aussicht von der Plattform ist ebenso grandios wie in der Hauptstadt Frankreichs. Auf jeden Fall sollte man schwindelfrei sein, wenn man die 299 Stufen in Angriff nimmt.
Eckdaten:
Höhe: knapp 64 Meter
Stufen: 299 Stufen
Aufzug vorhanden, aber oft außer Betrieb!
Adresse: Petřínské sady 633
Erreichbar mit der Standseilbahn (Straßenbahn 12,20,22 – Haltestelle Újezd)
oder Spaziergang auf den Hügel
Altstädter Brückenturm –
Staroměstská mostecká věž
Dem Gewusel auf der Karlsbrücke entkomme ich, als ich die Treppen des Altstädter Brückenturm hochsteige. Wobei sich knapp nach 9 Uhr morgens das Gewusel noch sehr in Grenzen hält. Sogar die Aussichtsplattform habe ich für mich alleine und so kann ich ganz entspannt Prag von oben betrachten.
Der Turm wurde gemeinsam mit der Brücke im 14.Jahrhundert errichtet. Die Figuren auf der Ostseite zeigen den Brückenheiligen St.Veit mit den Herrschern Karl IV und Wenzel IV. Über ihnen prangen die Heiligen St.Adalbert und St.Sigismund.
Eckdaten:
Höhe: 40 Meter
Stufen: 138 Stufen
Adresse: Karlův most
Der Glockenturm der Kirche Hl. Nikolaus
Neben seiner Funktion als Glockenturm diente der 79 Meter hohe Turm auch als Feuermeldestelle. Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Arbeit als Türmer sehr beliebt war, die Wohnverhältnisse sind mehr als bescheiden.
Ab 1960 benutzte man den Turm auch um die umliegenden Botschaften zu beschatten. Heute erfreuen sich Besucher aus der ganzen Welt an dem Ausblick auf die Prager Kleinseite.
Eckdaten:
Höhe: 79 Meter
Höhe Aussichtsplattform: 65 Meter
Stufen: 215 Stufen
Adresse: Malostranské náměstí 29
Der Südturm des Veitsdoms auf der Prager Burg
In erster Linie wollte ich auf der Prager Burg das Goldene Gässchen besuchen, da Franz Kafka in einem der kleinen Häuschen geschrieben hat (Blogbeitrag: Franz Kafka in Prag).
Aber da ich schon mal da bin, steige ich die 287 Stufen empor und ganz Prag liegt mir zu Füßen.
Meine Tipps: Den Anstieg nicht zu schnell in Angriff nehmen und nehmt euch für den Ausblick auf Prag genügend Zeit.
Eckdaten:
Höhe: knapp 99 Meter
Stufen: 287 Stufen
Adresse: Pražský hrad
Anfahrt: Straßenbahn 22 oder 23 bis zur Haltestelle Pražský hrad
Vyšehrad – Die hohe Burg
Müde vom Sightseeing? Ein Spaziergang im Vyšehrader Park inmitten von alten Bäumen hilft des Trubel der Stadt zu vergessen. Einzigartige Ausblicke auf Prag und die Moldau sind garantiert.
Mein Tipp:
Wenn man schon mal da ist, lohnt sich eine Besichtigung der Kirche der Heiligen Peter und Paul und des Ehrenfriedhofs.
Adresse:
Anfahrt: U-Bahn C bis Station Vyšehrad – ca. 10 minütiger Fußweg
oder Straßenbahn 2 und 17 bis Výtoň – längerer Fußweg über Treppen bergauf
Noch zwei Tipps für schöne Aussichtspunkte in Prag
Die Palastgärten der Prager Burg auf der Südseite
Der Eingang zu den Palastgärten liegt etwas versteckt in einer schmalen Gasse auf der Kleinseite. Ursprünglich wurden auf den Terrassen Wein gepflanzt. Erst in späteren Jahren entstanden Barockgärten, die mittlerweile miteinander verbunden sind.
Adresse:
Valdštejnská 12 – 14, Malá Strana
Anfahrt: U-Bahn A – Station Malostranská
Hanavský-Pavillon im Letná-Park
Mit einen Ausblick auf die Prager Brückenlandschaft verabschiede ich mich aus Prag. Für diesen Ausblick bin ich von der Altstadt über die Čech-Brücke gelaufen und links empor zum Hanavský-Pavillon gegangen.
So wie der Aussichtsturm am Petrin entstand auch der Hanavský-Pavillon anlässlich der Jubiläumsausstellung im Jahre 1891.
Adresse:
Letenské sady 173
Genieße den Sonnenaufgang in Prag
Prag bietet zahlreiche malerische Orte, von denen aus man einen herrlichen Sonnenaufgang genießen kann. Hier sind einige der besten Ausblicke:
- Karlsbrücke: Einer der klassischen Orte für einen Sonnenaufgang in Prag. Von hier aus genießt man einen herrlichen Blick auf die Prager Burg und die Vltava.
- Prager Burg: Diese historische Stätte bietet nicht nur tagsüber, sondern auch beim Sonnenaufgang eine atemberaubende Aussicht auf die Stadt.
- Letná-Park: Bekannt für seinen Panoramablick auf die Altstadt und die Vltava, ist dieser Park ein beliebter Ort, um den Sonnenaufgang zu beobachten.
- Vyšehrad: Diese historische Festung bietet einen einzigartigen Blick auf die Stadt und ist ein idealer Ort, um den Sonnenaufgang in Ruhe zu genießen.
- Petřín-Hügel: Mit seinem Aussichtsturm und den umliegenden Gärten ist der Petřín-Hügel ein romantischer Ort, um den Sonnenaufgang über Prag zu beobachten.
Prag von oben hat Dir gefallen?
Dann gefallen Dir vielleicht auch folgende Artikel:
Wien von oben
Florenz von oben
Venedig von oben
Die beste Reisezeit für Prag um Türme zu besteigen
Ergänzend dazu ist die beste Reisezeit für Prag vor allem das Frühjahr (März bis Mai) und der Herbst (September bis November). In diesen Monaten ist das Wetter angenehm und die Stadt weniger überfüllt als in den Sommermonaten.
Der Frühling bringt mildes Wetter und die Blüte in den zahlreichen Parks der Stadt, was besonders für Spaziergänge und die Besichtigung von Aussichtspunkten reizvoll ist. Der Herbst hingegen besticht durch sein farbenfrohes Laub und die angenehmen Temperaturen.
Diese Jahreszeiten sind ideal, um die historischen Sehenswürdigkeiten und Aussichtspunkte Prags zu genießen, ohne sich durch Menschenmassen kämpfen zu müssen.
3 Kommentare
Hinterlassen Sie einen Kommentar
GUDRUN KRINZINGER
Reiseblog von einer reiselustigen, strickbegeisterten, lesesüchtigen und fotografiewütigen Oberösterreicherin mit Hauptsitz Wien und Alte Donau.
Seit 2010 schreibe ich über meine Reisen auf dem Blog Reisebloggerin.at.
Liebe Gudrun,
mal ein etwas anderer Blick auf Prag! Ist gespeichert für die nächste Reise nach Tschechien. Vielen Dank fürs Mitnehmen!
Liebe Grüße
Elke
Ich war noch nie in Prag. Aber deine Aussichten von oben machen wirklich Lust, die Stadt aus allen Perspektiven selbst zu erkunden.
Vielen Dank für deine tollen Bilder. Prag steht schon seit längerem auf meiner Reisewunschliste. Deine Bilder haben mich noch mehr überzeugt, dort bald mal hinzufahren.