Advent mit der Reisebloggerin- Wie verbringe ich die Vorweihnachtszeit?
Angeblich gibt es Personen, die mit Advent und Weihnachten und den Vorbereitungen zu diesem Fest überhaupt nichts anfangen können. Gut, auch ich finde es übertrieben, wenn sich schon im August die Supermarktregale unter der Lebkuchenlast verbiegen, aber prinzipiell bin ich eine Kitschtante.
Daher mag ich mag so ziemlich alles, was mit dem Fest zu tun hat, außer die Wollpullover mit bunten Weihnachtsmotiven. Die sind sogar mir zu viel.
Advent mit der Reisebloggerin
Aber schon Ende September checke ich die Öffnungszeiten der Adventmärkte in meiner Umgebung und werde unrund, wenn die ersten Schaufenster weihnachtlich dekoriert werden. Der Gedanke, dass ich nicht genug Christbaumkerzen zu Hause habe, versetzt mich Anfang Oktober in Kaufrausch. Es müssen übrigens immer rote Kerzen auf den Christbaum, so will es das Reisebloggerin-Weihnachtsgesetz.
Und da ich nun bereits im Besitz von 7 Packungen Christbaumkerzen bin, verrate ich euch noch meine weiteren Vorbereitungen für das schönste Fest im Jahr.
Wie verbringe ich die Vorweihnachtszeit?
Adventkalender verschicken und Weihnachtskarten schreiben
Mein jüngeres Ich hätte den Kopf geschüttelt bei der Vorstellung, dass es einmal so etwas Altmodisches wie handgeschriebene Weihnachtskarten um die Welt schickt. Aber mittlerweile ist es mir ein liebgewordenes Ritual geworden, die mir wichtigen Personen mit einem Adventkalender zu beglücken.
Handarbeiten und Basteln im Advent
Wer diesen Blog schon länger verfolgt, weiß hoffentlich, wie gerne ich die Computertastatur gegen Stricknadeln und im Advent auch gegen Häkelnadeln tausche. Wenn es um technische Dinge geht, die meinen Reiseblog anbelangen, fühle ich meist hilflos, doch vor komplizierten Strick- und Häkelanleitungen mit Umschlägen, Hebemaschen, Lochmustern und Piquets habe ich keine Angst.
Allerdings ist mir das Konzept des Schnellstrickens unbekannt und so wird aus dem geplanten Weihnachtsgeschenk für eine Freundin wohl ein Ostergeschenk.
Beim Sterne Häkeln stellt sich das Erfolgserlebnis schneller ein, etwa 10 Minuten habe ich für den roten Stern gebraucht.
Weihnachtskekse backen
Je nach Sichtweise hat man es als Konditorstochter schwer oder leicht. Schwer deshalb, da die geplanten Weihnachtskekse nie so ausschauen wie zu Hause und schon gar nicht so gut schmecken. Leicht deshalb, da ich meine Lieblingskekse – es handelt sich um Mandelmakronen – einfach bei meinem Vater bestelle und selber nicht backe.
Außer vor zwei Jahren. Da durfte ich meinem Vater über die Schulter schauen und es entstanden die besten Weihnachtskekse.
Zu den Rezepten: Die besten Rezepte für Vanillekipferl & Co
Früchtebrot für Faule
Auch das Früchtebrot, mit dem uns mein Vater Jahr für Jahr verwöhnt, ist eine typisch weihnachtliche Spezialität, deren Zubereitung mehrere Stunden in Anspruch nimmt. Soviel Zeit wollte ich nicht investieren und fand ein Blitzrezept, das ich noch vereinfachte und dann ausprobierte. So gut wie bei meinem Vater schmeckt es zwar nicht, aber das macht nichts.
Rezept für Früchtebrot:
25 dag Datteln (entsteint)
10 dag Marillen (getrocknet und entsteint)
17 dag Haselnüsse (oder Paranüsse oder Mandeln oder eine Mischung)
1 Teelöffel Zimt
1 Teelöffel Nelkenpulver
1 Teelöffel gemahlener Pfeffer
1 Prise Salz
5 dag Mehl
4 dag Zucker
2 Eier
Alle trockenen Zutaten in eine Schüssel geben und verrühren. Die zwei Eier in einer extra Schüssel mit dem Mixer schaumig schlagen. Die Eiermasse mit der Nuss- und Fruchtmasse vermengen. Eine Kastenform mit Backpapier auslegen, die Masse einfüllen und zusammendrücken. Die Form mit Backpapier abdecken. Im vorgeheizten Backrohr bei 160 Grad etwa 50 Minuten backen. Aus dem Ofen nehmen, abkühlen lassen.
Statt den Datteln oder Marillen kann man auch getrocknete Feigen oder Zwetschken verwenden.
Wer will, kann die Trockenfrüchte vor dem Backen mehrere Stunden in Rum einlegen. Diese Version ist dann allerdings nur für Erwachsene genießbar.
Mein Punschrezept für den Advent
Früchtebrot schmeckt am besten mit Punsch. Und auch für dieses Getränk habe ich ein oft erprobtes Rezept und einfaches Rezept.
3 Orangen
Rum
Zucker
Orangensaft pressen. Orangensaft im Verhältnis 1:1 mit Rum in eine Flasche füllen. Je nach Geschmack Zucker beimengen. Flasche schließen, schütteln bis sich der Zucker aufgelöst hat. Voila, fertig ist die Punschessenz!
Ein Schluck Punsch in den Tee (bevorzugt Schwarztee) gießen und die Welt sieht schon etwas freundlicher aus…
Mein Tipp für eine Nachspeise:
Vanilleeis mit einem Tupfen geschlagenen Obers (meine deutschen Leser nehmen Schlagsahne) und einem Stamperl Punsch verrühren, in ein Glas füllen. Garnieren mit einem Tupfen Schlagobers, Zimt drüberstreuen, fertig ist das Punscheis.
Auf zum Christkindlmarkt
Ob Christkindl-, Weihnachts- oder Adventmarkt, ich liebe sie alle! Der einzige Markt in Wien, den ich noch nie besucht habe, ist der Weihnachtsmarkt im Türkenschanzpark.
Die schönsten Adventmärkte in Wien habe ich übrigens hier beschrieben: Die schönsten Wiener Christkindlmärkte
Lesen, Lesen und nochmals Lesen
Eines meiner liebsten Hobbys ist das Lesen. Und da bin ich momentan einem Genre verfallen, das sich „nature writing“ nennt. Pionier dieser Literaturgattung, die es im deutschsprachigen Raum so gut wie gar nicht gibt (Ausnahme Naturkunden Verlag), ist das Buch „Walden“ von Henry David Thoreau.
Es geht also um eine literarische Auseinandersetzung mit der Natur, detailreiche Schilderungen von Begegnungen mit Pflanzen und Tieren, oftmals vermischt mit philosophischen und sehr persönlichen Gedanken.
Meine Leseliste für den Advent sieht also so aus:
- Sy Montgomery: Rendezvous mit einem Oktopus
- Stephen Moss: Über die Schwalbe
- Charlie Gilmour: Elsterjahre
- Patrik Svensson: Das Evangelium der Aale
- Kathleen Winter: Eisgesang
- Sylvain Tesson: In den Wäldern Sibiriens
- Dominik Eulberg: Mikroorgasm überall
- Merlin Sheldrake: Verwobenes Leben
- Neil Ansell: Tief im Land
- John Lewis-Stempel: Ein Stück Land
- Catherine Raven: Fuchs und ich
- James Canton: Biographie einer Eiche
Im Stephansdom Kerzen anzünden
Das Anzünden von Kerzen im Stephansdom passiert nicht nur in der Vorweihnachtszeit. Immer wenn ich am Dom vorbeigehe, husche ich kurz hinein und nehme mir die Zeit eine oder zwei Kerzen anzuzünden.
In diesen wenigen Minuten bin ich bei denen, die ich schrecklich vermisse, obwohl ich täglich an sie denke. Und das Licht der Kerze macht diese Gedanken ein bisschen heller…
Wie vertreibt euch ihr eure Zeit im Advent? Noch mehr Beiträge zum Thema Weihnachtsvorbereitungen findet ihr auf dem Blog von Janett in der Rubrik Reisebloggeradventskalender
GUDRUN KRINZINGER
Reiseblog von einer reiselustigen, strickbegeisterten, lesesüchtigen und fotografiewütigen Oberösterreicherin mit Hauptsitz Wien und Alte Donau.
Seit 2010 schreibe ich über meine Reisen auf dem Blog Reisebloggerin.at.