Jordanien Rundreise – Meine Reiseroute
Wer eine Jordanien Rundreise plant, hat auf jeden Fall zwei Sehenswürdigkeiten auf der to-do-Liste. Es handelt sich einerseits um die Felsenstadt Petra, die 1985 von der UNESCO in die Liste der Weltkulturerbe aufgenommen wurde. Andererseits gilt auch Wadi Rum, das größte Wadi in Jordanien, als eindrucksvolle Naturschauspiel, von dem viele Jordanien Urlauber schwärmen.
Mein Tipp für Jordanien ist übrigens die Hauptstadt Amman, die oftmals bei geführten Touren sträflich vernachlässigt wird. Denn Amman lohnt sich meiner Meinung nach schon für einen eigenen Städtetrip, so begeistert war ich von der StreetArt, den Restaurants und dem Flair der Stadt.
Jordanien Rundreise – 14 Tage durch das Land
Und schon kommt ein weiterer Tipp von mir: Bitte plant unbedingt 14 Tage für eure Jordanien Rundreise ein. Es gibt wirklich viel zu sehen und zu besichtigen und wenn man nicht durch das Land hetzen möchte, sondern auch Ausflüge inklusive Kaffeepausen macht, ist ein 14-tägiger Aufenthalt das Minimum.
Wer dann noch zusätzlich einige Nächte am Roten Meer einplant oder Wanderungen im Nationalpark Dana unternehmen möchte, sollte sogar über einen dreiwöchigen Jordanien Urlaub nachdenken.
Unsere Jordanien Reiseroute – Kurzfassung
Amman – 4 Nächte
Gerasa (Jerash) – 1 Nacht
Pella (Tabaqat Fahl) – 1 Nacht
Madaba – 1 Nacht
Petra – 3 Nächte
Wadi Rum – 2 Nächte
Aqaba – 1 Nacht
Totes Meer – 1 Nacht
Zusätzlich besichtigten wir die Wüstenschlösser im Osten von Amman. Die Kreuzritterburg Kerak und Mount Nebo lagen ebenfalls auf unserer Reiseroute. Einen halben Tag waren wir auf dem Königsweg (King‘s Highway) unterwegs und fuhren durch Dörfer und Städte.
Jordanien Rundreise im Detail
Amman – Die Hauptstadt von Jordanien
In Amman begann unsere zweiwöchige Rundreise durch Jordanien. Sehenswert sind das römische Theater, die Zitadelle, das Jordan Museum und die König-Abdullah-Moschee. Besonders gut gefallen haben mir das Gewusel im Souk und die Spaziergänge durch die Rainbow-Street und das Stadtviertel am Jebel Al-Webdeh. Besonders beeindruckend fand ich die großflächige Street-Art-Kunst, die man überall in Amman findet.
Die Wüstenschlösser in Jordanien
Wir holten unseren Mietwagen am Flughafen in Amman ab und fuhren Richtung Osten zu den sogenannten Wüstenschlössern. Die Bauten werden zwar Schlösser genannt, doch genau genommen sind es befestigte Gebäude oder auch Überreste aus längst vergangenen Zeiten, die die unwirtliche Landschaft schmücken. Besonders beeindruckend sind die Wandmalereien des Qsair Amra.
Qsair Azraq erinnert eher an eine verfallene Burg als an ein Schloss. Es wird berichtet, dass Lawrence von Arabien im Turm oberhalb des Eingangs einen Winter verbracht haben soll.
Unsere Fahrt ging weiter nach Jerash. Und weil es zum ersten und einzigen Mal während unserer Reise regnete, blieb das Wüstenschloss Qasr al-Hallabat unbesichtigt. Wir fuhren weiter ins Hotel in Jerash.
Die antike Stadt Jerash
Wer römische Geschichte liebt, wird sich in Jerash (Gerasa) wie zuhause fühlen. Zu besichtigen gibt es das Hadrianstor, ein Hippodrom, Kirchen, Bäder und den einzigartigen Artemistempel. Und das alles auf einem riesigen Areal, so dass wir erst nach drei Stunden Besichtigungszeit die Weiterreise antraten.
Pella oder Tabaqat Fahl
Wir landeten in Pella, wo die Menschen wohnten, deren Namen man im Geschichtsunterricht hört, aber gleich wieder vergisst. Also die Kanaaniten, Makedonier, Ptolemäer, Makkabäer und natürlich auch die Römer.
Im schönsten Bed&Breakfast des Landes verbrachten wir eine Nacht und fuhren nach einem vorzüglichen Frühstück weiter Richtung Madaba.
Madaba – Die Stadt der Mosaike
Auf dem Weg nach Madaba legten wir einen Stopp am Mt. Nebo ein. Hier bewunderten wir die Mosaike in der Kirche, bevor wir in Madaba landeten.
Nach dem Check-in im Hotel klapperten wir ein Museum nach dem anderen ab und vergaßen auch nicht den Besuch in der St.-Georgskirche, wo es die älteste Karte von Palästina zu besichtigen gibt.
Auf nach Petra
Der Königsweg führte uns über die Kreuzritterburg Kerak Richtung Felsenstadt Petra, wo wir am späten Nachmittag eintrafen. Für die Besichtigung der Felsenstadt waren wir zu spät dran, also beschlossen wir sehr früh am nächsten Morgen aufzubrechen. Noch vor Sonnenaufgang zogen wir los und erlebten Petra einige Stunden fast ohne Touristen und nervige Tourguides.
Das Erlebnis, Petra in den frühen Morgenstunden zu erkunden, ist wirklich unvergleichlich. Das sanfte Morgenlicht beleuchtete die rosafarbenen Felswände auf eine fast magische Weise. Dieses Lichtspiel bietet nicht nur atemberaubende Fotomöglichkeiten, sondern ermöglicht es auch, die Stille und Erhabenheit dieser antiken Stadt in vollen Zügen zu genießen.
Zwei volle Tage erkundeten wir Petra um am Abend nochmal durch den Siq zu wandern und Petra by Night zu erleben.
Wadi Rum – Für Wüstenliebhaber
Nach dem Rummel in Petra waren die Tage in der Wüste eine Wohltat. Das Motto der ersten Nacht lautete „Sleeping under the stars“, wobei die Sterne nicht ganz mitspielten. Die zweite Nacht verbrachten wir in einem Wüstencamp.
Wadi Rum ist berühmt für seine faszinierenden Sandsteinformationen und seine jahrtausendealte Kultur. Die Region hat eine lange Geschichte menschlicher Besiedlung, die bis in die prähistorische Zeit zurückreicht.
Sie war einst die Heimat der Nabatäer, die die Region um das 4. Jahrhundert v. Chr. bewohnten. Wadi Rum ist auch für seine Rolle im Arabischen Aufstand während des Ersten Weltkriegs bekannt, wo es als Basis für Angriffe gegen das Osmanische Reich diente.
Heute ist Wadi Rum ein beliebtes Ziel für Touristen, die die unberührte Natur genießen und mehr über die Bedeutung der Wüste in der Geschichte Jordaniens erfahren möchten.
Ilona vom Blog wandernd.de weiß über Wadi Rum folgendes zu berichten >>hier klicken<<
Strandurlaub in Aqaba am Roten Meer
Strandurlaube beunruhigen mich eher als sie mich entspannen. Nichts desto trotz bin ich eine Runde geschwommen, bevor ich den Sonnenuntergang beobachtet habe. Laut Hotel sollen die Gäste unbedingt Badeschlapfen beim Schwimmen tragen, Quallen und giftige Fische verstecken sich unter den Steinen am Meeresgrund.
Das Rote Meer ist hauptsächlich für seine reiche Unterwasserwelt bekannt. Es spielt allerdings auch eine zentrale Rolle in alten Zivilisationen und war ein wichtiger Handelsweg für die alten Ägypter, die es als Verbindungsweg zu anderen Kulturen nutzten.
Möglicherweise erhielt das Rote Meer seinen Namen von den periodischen Algenblüten, die das Wasser rötlich färben können. Mit seinen Korallenriffen und der vielfältigen Meeresfauna ist das Rote Meer ein beliebtes Ziel für Taucher und Meeresbiologen, die seine einzigartige Ökologie und die Artenvielfalt erforschen.
Einmal ins Tote Meer hüpfen
Dass mit dem Hüpfen muss man übrigens nicht wortwörtlich nehmen. Mit sehr viel Respekt bin ich ins Tote Meer gewatet, Schwimmen ist aufgrund des hohen Salzgehalts sowieso nicht möglich. Und ja, sämtliche Hautabschürfungen und kleine Wunden brannten nach dem Badeerlebnis.
Das Tote Meer, das an der Grenze zwischen Israel und Jordanien liegt, ist nicht nur für seinen Salzgehalt bekannt, sondern auch für seine historische und geografische Bedeutung. Es ist der tiefstgelegene Punkt der Erdoberfläche und etwa 9,6-mal salziger als die Ozeane.
Diese einzigartige Umgebung hat seit Jahrhunderten Menschen fasziniert und zieht auch heute noch Wissenschaftler und Touristen gleichermaßen an. Historisch gesehen war das Tote Meer ein Zufluchtsort und eine Quelle für verschiedenste Produkte, von Balsamen über Heilkräuter bis hin zu Mineralien.
Jordanien für Selbstfahrer – Meine Tipps
Für eine möglichst flexible Reise durch Jordanien empfehle ich euch ein Mietauto zu buchen. Das Straßennetz ist gut ausgebaut, einzig und allein die Straßenschwellen vor den Ortschaften waren etwas gewöhnungsbedürftig. Zusätzlich gab es viele Polizeikontrollen, ein einziges Mal mussten wir den Kofferraum des Autos öffnen.
Turbulent geht es in den Städten und Ortschaften zu, noch dazu wenn Markttag ist. Doch die Jordanier schlängeln sich erstaunlich gelassen durch das Gewühl, ob zu Fuß oder mit dem Auto. Gehupt wird gerne und laut, doch das sogenannte Reißverschlusssystem ist allen ein Begriff und wirklich aggressiv fährt niemand.
In Amman würde ich trotzdem auf das Fahren mit dem eigenen Auto verzichten.
Wetter und beste Reisezeit für Jordanien
Bevor du deine Koffer für Jordanien packst, ist es wichtig, sich über das Wetter und die optimale Reisezeit zu informieren. Jordanien erlebt ein überwiegend trockenes Klima mit deutlichen Temperaturunterschieden zwischen Tag und Nacht sowie zwischen den Jahreszeiten.
Frühling (März bis Mai) und Herbst (September bis November) gelten als die besten Zeiten, um Jordanien zu besuchen. Diese Monate bieten angenehm warme Temperaturen, ideal für Erkundungen im Freien. So kannst du die Felsenstadt Petra und das Wadi Rum ohne die extremen Hitzebedingungen des Sommers oder die Kälte des Winters genießen.
In Aqaba, dem Badeort am Roten Meer, herrscht fast das ganze Jahr über ein angenehmes Klima, was es zu einem beliebten Ziel für Strandliebhaber und Taucher macht. Im Dana-Nationalpark und in höheren Lagen wie um Amman kann es im Winter kalt werden, gelegentlich mit Schneefall.
Kleidungstipps: Leichte, atmungsaktive Kleidung ist für den Sommer empfehlenswert. Für den Winter und für den Abend solltest du warme Kleidung mit dabei haben. Denke auch an bequeme Schuhe für die Erkundungstouren.
Feiertage und lokale Feste: Während des Ramadan und anderer lokaler Feste können die Öffnungszeiten von Sehenswürdigkeiten und Restaurants beeinflusst sein.
Du warst schon in Jordanien? Was hat Dir am besten gefallen?
Am Reiseblog von Travelcontinent gibt es ebenfalls Reiseberichte über Jordanien. Klicke >>hier<< und >>hier<<
11 Kommentare
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GUDRUN KRINZINGER
Reiseblog von einer reiselustigen, strickbegeisterten, lesesüchtigen und fotografiewütigen Oberösterreicherin mit Hauptsitz Wien und Alte Donau.
Seit 2010 schreibe ich über meine Reisen auf dem Blog Reisebloggerin.at.
Ganz tolle Informationen, ich muss zwar noch 2 Jahre warten bis unsere Weltreise beginnt. Sammel aber immer gerne Infos.
Liebe Gudrun! Ein interessanter Bericht und einzigartige Fotos! Ich plane mit meinem Sohn eine Jordanien Reise und bin noch unschlüssig, ob mit Mietwagen oder einer Reisegruppe. Mein Sohn ist jetzt 17 Jahre alt und wir reisen eigentlich immer individuell mit dem Mietwagen oder eigenen Auto. Wir waren schon von Mexiko bis Türkei individuell unterwegs, jedoch bei Jordanien hatte ich dennoch etwas gezögert. Denkst du es wäre für uns unbedenklich und ungefährlich? Ebenfalls ist noch die Reisezeit unsicher. Da wir abhängig von den Schulferien sind, sind 14 Tage eigentlich nur im Sommer möglich. Dies ist aber nicht die beste Reisezeit für Jordanien, was denkst du und zu welcher Jahreszeit wart ihr dort?
Also ich fand es in Jordanien völlig unbedenklich mit dem Mietwagen unterwegs zu sein! Wir waren im Dezember in Jordanien, das war für mich perfekt. Im Sommer wäre es mir ehrlich gesagt zu heiß…
Hallo Gudrun, toller und sehr hilfreicher Bericht. Sehr schöne Fotos. Ich reise und fotografiere auch gerne, bin aber zu untalentiert um ein Blog zu schreiben :(.
Kannst Du mir etwas über Unterkünfte raten? Möchte 2 Wochen ähnlich Deiner Reiseroute machen. Hattest Du vorgebucht oder immer ad hoc was gesucht? Und, sollte man für Wadi Rum einen 4WD haben? Ich möchte gerne 3 – 4 Nächte da verbringen.
Danke und viele Grüße
Max
Hi Max, wir haben alles vorgebucht, weil stressfreier. Und für Wadi Rum brauchst du keinen Allrad, du darfst sowieso nicht individuell durch das Gebiet fahren, du brauchst einen Guide…
Wunderbare Reisebeschreibung, vielen Dank! Ich würde gerne erfahren, wie das schöne B&B auf dem Foto: Terrasse von unserem Bed&Breakfast mit Blick auf die Ausgrabungen.
Haben Sie für uns noch den einen oder anderen Unterkunfts Tipp?
Viele Grüße Anne
Das B&B heißt Beit Al Fannan.
Dankeschön! Habt ihr irgendwo zwischen Irbid und Pella übernachtet? Vieeln Dank! Viele Grüße Anne
In Irbid waren wir nicht, also nein…
Hallo
sollte man jeweils gleich das Abendessen mitbuchen (also Halbpension) oder findet man überall gute Restaurants?
Ich war mit den Restaurants vor Ort zufrieden