Venedig von oben – Die schönsten Aussichtspunkte
Wer Venedig von oben bestaunen möchte, muss zum Glück nicht oft Treppen steigen. Die meisten Kirch- und Glockentürme bieten einen Aufzug für die Fahrt nach oben an. Als Besucherin kann ich mich also gleich auf den schönsten Ausblick konzentrieren und muss nicht hechelnd meinen Puls unter Kontrolle bringen.
Venedig von oben – Wo gibt es den schönsten Blick?
Insgesamt konnte ich in Venedig sechs Aussichtspunkte ausfindig machen, die einen schönen Blick über die Dächer der Stadt bieten und/oder einen grandiosen Überblick über die Lagune geben. Oben angekommen war ich allerdings immer auf der Suche nach dem Campanile am Markusplatz, der ein besonders schönes Fotomotiv abgibt.
Und am Campanile starte ich auch meine Tour zu den schönsten Aussichtspunkten der Stadt.
Campanile di San Marco – Das Wahrzeichen von Venedig
Der Campanile am Markusplatz ist das Wahrzeichen von Venedig. Ganz oben auf der Turmspitze thront der Erzengel Gabriel, betrachtet das Gewusel zu seinen Füßen und denkt sich seinen Teil. Nur er weiß, wie hoch der Glockenturm wirklich ist, denn die Höhenmaße, die ich in Reiseführern und auf Webseiten gefunden habe, differieren. Mal ist von 98,6 Metern die Rede, mal von 97 Metern, nur eines ist ganz gewiss: Die Tickets für den Campanile in Venedig kann man nicht online kaufen. Sie können nur vor Ort erworben werden, was mitunter zu langen Warteschlangen führen kann.
Ich selbst war bisher dreimal oben am Campanile und musste noch nie lange warten. Der Erzengel Gabriel kann das bestätigen.
Die Aussicht vom Campanile über Venedig ist grandios. Lustigerweise sieht man von oben aus nicht einen einzigen Kanal. Dafür fallen mir gleich zwei weitere Aussichtspunkte ins Auge. Direkt am Markusplatz entdecke ich den Torre dell’Orrologio und etwas weiter fällt mir der Uhrturm der Insel San Giorgio Maggiore ins Auge.
Torre dell’Orrologio – Der Uhrturm am Markusplatz
Auf das Dach des Torre dell’Orrologio darf man nur in Begleitung. Die Tickets bucht man online >> hier klicken << und holt diese 10 Minuten vor Beginn der Führung im Museo Correr am Markusplatz ab. Hier ist auch der Treffpunkt für die Führung, denn die Eingangstüre zum Torre ist nicht leicht zu finden.
Der Ausblick auf den Campanile, die Kuppeln des Markusdoms und die beiden Bronzefiguren sind nicht die einzigen Attraktionen des Torre. Das einzigartige Uhrwerk kann ebenso besichtigt werden. Etwas schauerlich mutet die Geschichte der beiden Uhrmacher an, die sich für den Bau des Uhrwerks verantwortlich zeigten. Angeblich wurden ihnen nach Abschluss der Arbeit die Augen ausgestochen um zu verhindern, dass sie eine Replik konstruieren.
Mittlerweile habe ich mich schon zweimal auf den Torre führen lassen. Je nach Tageszeit ist die Aussicht auf die Stadt anders. Beim ersten Mal wirkten die beiden bronzenen Hirten, die auch Schäfer genannt werden, im Nebel besonders bedrohlich. Bei meinem zweiten Besuch freute ich mich bei schönem Wetter auf den einzigartigen Blick auf die Kuppeln des Markusdoms.
Palazzo Contarini del Bovolo – Der Schneckenturm in Venedig
Wer sich mit der Geschichte von Venedig eingehend beschäftigt, stolpert früher oder später über den Namen Contarini. Diese Patrizierfamilie gehörte zu den einflussreichsten Familien Venedigs. So entstanden im Laufe der Jahrhunderte mehrere Palazzi in Venedig, die den Namen Contarini tragen.
Der von mir besuchte Palazzo unweit des Campo Marin geht auf das späte 15.Jahrhundert zurück. Besonders beeindruckend ist die Wendeltreppe, die in jeden Stockwerk in Galerien münden. Das ganze Konstrukt ist eine architektonische Meisterleistung.
Ebenfalls meisterlich ist die Aussicht von oben auf das venezianische Dächermeer. Manche Besucher bemängeln zwar den hohen Eintrittspreis (€7), andere wiederum hätten sich gerne mehr Aussicht erwartet. Ich für meinen Teil habe den Ausblick auf Venedig sehr genossen.
Fondaco dei Tedeschi – Das Luxus-Kaufhaus mit Aussichtspunkt
In einem Reiseführer der älteren Generation steht noch Hauptpostamt als Verwendungszweck des Fondaco die Tedeschi. Ursprünglich war das Gebäude am Canal Grande ein Handelshaus bzw. ein Warenlager für Kaufleute aus Deutschland, Österreich, Flandern und Ungarn. Der Begriff „Tedeschi“ wurde also großzügig ausgelegt.
Nach mehrmaligen Umplanungen und aufwendigen Renovierungsarbeiten haben die Venezianer seit 2016 kein Hauptpostamt mehr, sondern ein Luxuskaufhaus mit Aussicht.
Der Blick auf die Rialtobrücke und den Canal Grande ist einzigartig. Gerne hätte ich länger als 15 Minuten auf der Terrasse verbracht, doch die Dauer des Zeitslot wird streng kontrolliert. Und schließlich wollen auch noch andere Touristinnen und Touristen die wunderbare Aussicht genießen.
Achtung!
Für den Besuch auf der Dachterrasse Fondaco dei Tedeschi muss eine Reservierung vorgenommen werden >> hier klicken << Damit bucht man 15 Minuten Besichtigungszeit. Die Anzahl der Personen auf dem Dach ist begrenzt und wird vom Wachpersonal kontrolliert. Der Blick auf Venedig von oben ist kostenlos.
Reisebloggerin Tipp
Elena von Verliebt in Italien hat einen eigenen Beitrag über das Kaufhaus der Deutschen geschrieben, der dich hoffentlich interessieren wird.
San Giorgio Maggiore – Für mich der schönste Blick auf Venedig
Meiner Meinung nach hat man den schönsten Blick auf Venedig vom Campanile San Giorgio Maggiore.
Der Glockenturm ist allerdings nicht die Hauptattraktion der kleinen Insel. Die meisten Besucher kommen wegen der Kirche, die der Architekt Andrea Palladio entworfen hat. Zusätzlich befinden sich einige der bedeutendsten Gemälde Venedigs auf San Giorgio Maggiore, unter anderem zwei Tintoretto und ein Bassano.
2018 war ich die einzige Besucherin, die das Kirchenschiff bewunderte und im Anschluss mit dem Aufzug auf den 60 Meter hohen Kirchturm fuhr. Keine Ahnung, warum an diesem sonnigen Herbsttag niemand auf die Idee kam, den fantastischen Rundumblick zu genießen.
Torcello und der Blick in die Lagune
Einen Tag später stand ich ebenfalls alleine am Glockenturm der Insel Torcello. Schon wieder wollte niemand die grandiose Aussicht in den nördlichen Teil der venezianischen Lagune mit mir teilen. Der Ausblick in die Landschaft war komplett anders als im dicht bebauten Venedig. Keine Dächer, sondern das grüne Venedig lag mir zu Füßen.
Dieser Teil der Lagune wird übrigens Laguna morta (tote Lagune) genannt. Die Gezeiten sind angeblich nicht mehr bemerkbar.
Torcello erreicht man mit dem Vaporetto Nr.12 von der Schiffsanlegestelle Fondamente Nuevo. Zwischen Torcello und Burano verkehren Boote der Linie 9.
2 Kommentare
Hinterlassen Sie einen Kommentar
GUDRUN KRINZINGER
Reiseblog von einer reiselustigen, strickbegeisterten, lesesüchtigen und fotografiewütigen Oberösterreicherin mit Hauptsitz Wien und Alte Donau.
Seit 2010 schreibe ich über meine Reisen auf dem Blog Reisebloggerin.at.
Danke für diese Impressionen: die wecken bei mir tatsächlich die Lust auf einen Besuch!
Übrigens wurde ich durch die liebe Elena Proksch auf deinen Beitrag aufmerksam: sie hat ihn auf Facebook weiterempfohlen – und das war ein guter Tipp 🙂
Beste Grüße,
Eddy
Ganz lieben Dank für die tolle Übersicht der besten Punkte 🙂