Shkodra in Albanien

Auf unserer Reise mit dem Wohnmobil durch Albanien ist Shkodra unser erstes Ziel. Shkodra oder Shkodër – im Albanischen gibt es je nach grammatikalischer Form zwei Schreibweisen für Städte – ist die fünftgrößte Stadt Albaniens und noch nie zuvor habe ich den Namen gehört.

Dabei ist Shkodra die älteste Stadt in Albanien mit durchaus spannender Geschichte. Mehr oder weniger alle Völker rauften sich um die Burg Rozafa, die hoch über einem Hügel am Rande der Stadt liegt. Und diese Burg ist sozusagen auch die TOP- Sehenswürdigkeit in Shkodra.

Burg Rozafa auf dem Burgberg in Shkodra
Der Festungsberg Rozafa

Doch für eine Besichtigung am Ankunftstag sind wir zu müde. Die Fahrt entlang der montenegrinischen Küste war anstrengend gewesen und so checken wir am Campingplatz ein und machen es uns gemütlich. Den folgenden Tag wollen wir uns den Sehenswürdigkeiten der Stadt widmen.

Sehenswürdigkeiten in Shkodra

Die Bleimoschee (Xhamia e Plumbit)

Die erste Sehenswürdigkeit, die wir nach dem Frühstück ansteuern, ist die Bleimoschee. Dieser Bau steht unterhalb der Festung Rozafa. Die Moschee wurde im 18.Jahrhundert von einer reichen Familie erbaut. Über eine schmale Brücke gelangt man zu einer Pforte, die den Besuchern offen steht.

Ich gelange in einen Vorraum, die Tür zum Gebetsraum ist allerdings verschlossen. Schon eilt ein junger Mann herbei, der die Holztüre für mich öffnet. Mit Händen und Füßen erklärt er mir, dass die Moschee derzeit renoviert wird, daher sei es auch nicht notwendig, die Schuhe auszuziehen.

Die Bleimoschee wurde schon mehrmals renoviert, im Jahre 1967 allerdings für immer geschlossen. Der damalige Diktator Enver Hoxha ließ in diesem Jahr fast sämtliche kirchlichen Bauten zerstören. Die Bleimoschee entging diesem Schicksal und zählt daher zu den ältesten Moscheen im Lande.

Die Bleimoschee in Shkodra
Die Bleimoschee
Der Innenhof der Bleimoschee in Shkodra
Der Innenhof der Bleimoschee

Burg Rozafa in Shkodra (Kalaja e Rozafës)

Die Festung Rozafa liegt auf einem Berg etwas außerhalb der Innenstadt. Glücklicherweise haben sich die Regenwolken samt Regen verzogen, die Sonne beglückt uns. Für albanische Wetterverhältnisse bedeutet das aber auch, dass es unerträglich schwül wird.

So bezwingen wir den Burgberg mit unserem Wohnmobil. Wir schaffen es zwar nicht bis zum Parkplatz beim Ticketverkäufer und parken ein Stück weiter unten, aber immerhin.

Von der Burg aus haben wir einen grandiosen Blick über die Umgebung von Shkodra. Deutlich sind die Flüsse Buna, Drin und Kir zu erkennen, die den Festungsberg fast umschlingen und die Festung lange Jahre uneinnehmbar machten.

Beeindruckend sind die Reste der Kirchenmoschee St.Stephan und auch das Burgmuseum soll sehenswert sein. Das habe ich allerdings nicht besucht, ich war nur auf dem Außengelände unterwegs.

Eingang zur Festung Rozafa
Der Eingang zur Festung Rozafa
Die Kirchenmoschee St.Stephan am Burgberg Rozafa
Die Kirchenmoschee St.Stephan in Rozafa
Das Burgtor in Rozafa
Burgtor Rozafa mit Blick auf die Kirchenmoschee
Der Fluss Buna und die Stadt Shkodra von oben
Der Fluss Buna fließt durch Shkodra, links hinten ist der Skutarisee zu sehen
Ausblick von der Burg Rozafa auf die Drin
Der Fluss Drin
Die Bleimoschee von oben
Die Bleimoschee von oben

Die Altstadt von Shkodra

Wer eine typische Altstadt in Shkodra erwartet, wird enttäuscht sein. Nach dem Fall des kommunistischen Regimes in Albanien standen grundsätzlich wichtigere Dinge als eine Bauordnung auf dem Plan. Aber immerhin: Shkodra hat eine Fußgängerzone mit Lokalen und einigen Geschäften. Natürlich gibt es auch Souvenirshops.

Unsere ersten Schritte führen uns in ein Kaffeehaus, wo wir einen Espresso bestellen und ob der Qualität des Getränks überrascht und erfreut sind. Qualitativ hochwertigen Kaffee werden wir auf der Albanien Reise übrigens noch überall bekommen und zwar zu konkurrenzlos niedrigen Preisen.

Ziellos laufen wir durch die Gassen, vorbei an der Zentralmoschee, der Statue von Mutter Theresa und der Orthodoxen Kirche.

Shkodra kommt uns sehr gemütlich vor.

Die Fußgängerzone in Shkodra
Die Fußgängerzone
die orthodoxe Kirche in Shkodra
Die orthodoxe Kirche
Denkmal der Mutter Theresa
Das Denkmal der Mutter Theresa

Restaurants in Shkodra

Etwas außerhalb und unweit unseres Campingplatzes River Camping liegt das Restaurant Verde. Auf der Speisekarte steht typische albanische Hausmannskost, also viel Fleisch, aber auch Fisch- und Meeresfrüchtegerichte. Das Servicepersonal ist sehr freundlich und der riesige Garten sowieso grandios.

Restaurant Verde
Bahçallëk Bahçallëk, Shkodër 4001

Der Garten im Restaurant Verde
Der Gastgarten im Restaurant Verde

Campingplätze in Shkodra

Shkodra ist aufgrund seiner Lage für viele Wohnmobilreisende das Eingangstor nach Albanien. So verwundert es auch nicht, dass die Auswahl an Campingplätzen groß ist.

Zwei Nächte verbrachten wir im River Camping, das direkt am Fluss Drin liegt. Bei perfektem Wetter kann man im Fluss sogar baden! Tierlieb sollte man auf jeden Fall sein, denn es laufen Katzen, Hühner und Gänse über den Platz.

River Camping
Rruga e Tiranes, Bahcallek, Shkodër 4001

Wohnmobil unter Bäumen
Campingplatz River Caming

Ebenfalls über ein hohes Tieraufkommen verfügt der Campingplatz Windmill Shkodra. Dieser Platz wartet sogar mit Hunden und Ziegen auf!

Windmill Shkodra
Guesthouse Camping & Grill
Rruga Livadheve
, Shkodër 4001

Beide Plätze empfehle ich gerne weiter.

Sehenswürdigkeit etwas außerhalb der Stadt: Mesi Brücke

Wer Shkodra besucht, sollte auf jeden Fall einen Besuch bei der ottomanischen Mesi Brücke (Ura e Mesit) einplanen, die einige Kilometer außerhalb des Stadtzentrums liegt.

Die Mesi Brücke ist ein begehrtes Fotomotiv und wird auch gerne zu Fuß überquert. Allerdings sollte man aufpassen: Es gibt kein Geländer und der Untergrund, der aus Steinen besteht, ist ziemlich uneben.

Die Brücke verläuft über den Fluss Kir und ist Teil der Handelsroute Richtung Kosovo.

Die ottomanische Brücke in Albanien
Die Mesi Brücke

Noch mehr Fakten über Shkodra

  • Shkodra ist die fünftgrößte Stadt in Albanien mit etwa 140.000 Einwohnern.
  • Shkodra gilt als älteste Stadt in Albanien, ihr Alter wird auf 2400 Jahre geschätzt.
  • Die Stadt liegt unweit vom Skutarisee, der auch Shkodrasee genannt wird.
  • Der nächste gelegene Strand von Shkodra ist in Velipoja zu finden, einem beliebten Ausflugsziel.

2 Kommentare

  1. Veröffentlicht von Gabriela Auf Reisen am 12/10/2022 um 13:16

    Auf einem Tagesausflug habe ich auch schon mal ein wenig von Albanien gesehen. Ein sehr schönes und interessantes Land, das trotzdem bisher nur wenige besucht haben. Vielen Dank für die Tipps!
    Beste Grüße
    Gabriela

  2. Veröffentlicht von Jochen am 01/04/2023 um 13:19

    Wir haben bei unserem Besuch von Shkodra den Stellplatz Windmill Shkodra genutzt. Von dort ist man zu Fuß in ein paar Minuten in der Stadt. Wir waren ganz begeistert, auch weil hier Armut und Reichtum eng beieinander liegen. Ich kann jedem empfehlen, einen Fotoapparat mitzunehmen. Es finden sich Motive an jeder Ecke. Wir fahren dort auf jeden Fall noch einmal hin.

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Miriam blitzt - Miriam Mehlman Fotografie

GUDRUN KRINZINGER

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Seit 2010 schreibe ich über meine Reisen auf dem Blog Reisebloggerin.at.

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