Madaba – Die Mosaikstadt in Jordanien
Bei einer Rundreise durch Jordanien darf ein Stopp in Madaba nicht fehlen. Die Mosaikstadt liegt nur etwa 35 Kilometer südwestlich von Jordaniens Hauptstadt Amman entfernt. Da unsere Reiseroute allerdings über Gerasa (Jerash) führt und wir noch einen Abstecher in Pella eingeplant haben, nähern wir uns Madaba vom Westen her.
Fix eingeplant ist eine Pause am Mount Nebo, jenem Berg, der Bibelkundigen ein Begriff sein wird. So steht in der Bibel geschrieben, dass auf diesem Berg der Prophet Moses starb, nachdem Gott ihm einen Blick über das Gelobte Land gewährte.
Mount Nebo und die Moses Kirche
Wo genau Moses begraben liegt, ist unbekannt. Trotzdem wurde auf dem biblischen Berg Nebo eine Gedächtniskirche errichtet und zwar bereits im 4.Jahrhundert. Im Laufe der Jahre wurde die Kirche umgebaut und umgestaltet.
Auf jeden Fall ist ein Besuch eine gute Einstimmung auf Madaba, denn auch in der Gedenkstätte am Mount Nebo befinden sich einzigartige Mosaike. Das berühmteste und schönste ist meiner Meinung im Baptisterium zu finden. Es zeigt Personen, Jagdszenen und Tiere wie einen Vogel Strauß, ein Zebra und ein Dromedar.
Noch heute pilgern Touristen zum Mount Nebo, nicht nur wegen Moses und der Kirche, sondern auch wegen des Ausblicks auf das Jordanland.
Madaba – Die Stadt der Mosaike
Vom Mount Nebo bis nach Madaba ist es nicht weit. Etwa eine halbe Stunde später beziehen wir unser Quartier unweit der Innenstadt. Das Hotel hat eine wunderschöne Dachterrasse mit Blick auf Madaba.
Sind uns weder in Amman noch in Gerasa viele Touristen begegnet, offenbart sich in Madaba ein anderes Bild. Zum ersten Mal sind mehr Touristen als sonst zu sehen und wir werden an vielen Restaurants und Souvenirshops angesprochen. Mehrere Guides bieten sich an uns die Stadt zu zeigen, doch die wichtigsten Sehenswürdigkeiten Madabas sind bequem ohne geführte Tour zu finden.
Madaba ist berühmt für Mosaike, die in vielen Privathäusern und Kirchen die Böden schmücken. Die Kunstwerke entstanden zwischen dem 5. und 7. Jahrhundert in der byzantinischen Zeit. Ein Erdbeben im 8.Jahrhundert ließ die Bewohner Madabas flüchten. Erst im 19.Jahrhundert wurde die Stadt wieder besiedelt. Die Ruinen dienten als Grundfesten für neue Bauwerke und erst nach und nach entdeckte man die kunstvollen Mosaike.
Die Sehenswürdigkeiten in Madaba
St.Georgskirche
Unser erster Programmpunkt in Madaba ist die Georgskirche. In dieser Kirche befindet sich die weltberühmte Mosaikkarte, die die älteste Darstellung von Palästina zeigt. Mit Geographiekenntnissen sind auf der Karte sogar Ortschaften, Städte und Ländern zuordbar. Sowohl das Tote Meer als auch das Jordantal sind erkennbar.
Die Karte wurde erst 1896 entdeckt, als man mit dem Bau der jetzigen Kirche begann. Leider wurden durch den Umbau etwa ¾ der Originalkarte zerstört.
Der Archäologische Park
Der Archäologische Park teilt sich in zwei Areale auf. Park Nummer 1 beherbergt eine Mosaikausstellung, die Marienkirche, den Hippolytos-Saal, eine römische Straße und die Krypta der Kirche des Heiligen Elianos.
Der Archäologische Park Nummer 2 zeigt den Verbrannten Palast (Burnt Palace) und die Märtyrerkirche.
Mit dem Jordan Pass sind beide Ausstellungen bequem zu besichtigen. Man braucht keine extra Eintrittskarten zu kaufen.
Die Mosaike in Madaba sind wirklich einzigartig und längst haben wir nicht alle gesehen. Unseren Besuch schließen wir mit einem Rundgang in der Kirche der Enthauptung Johannes des Täufers ab.
Kirche der Enthauptung Johannes des Täufers
Diese Kirche zählt zu den ältesten Kirchen in Jordanien. Neben den Mosaiken, die den Boden der Apsis bedecken, lohnt sich auch die Kirchturmbesteigung. Das Hochklettern der Stufen lege ich nur schwindelfreien Personen ans Herz, auch der schmale Balkon ist gewöhnungsbedürftig, doch der Ausblick auf Madaba ist wirklich sehenswert.
Nach dem Höhenluftschnuppern geht es noch in die Unterwelt der Kirche. In der Krypta ist ein Brunnen aus vorchristlicher Zeit zu sehen.
Weitere Sehenswürdigkeiten in Madaba
In Madaba könnte man sicherlich noch einen weiteren Tag verbringen. Sehenswert sind sicherlich auch die Apostelkirche, das Madaba Museum und das Madaba Institut für Mosaikkunst und Restaurierung.
Doch unsere Rundreise durch Jordanien führt uns am nächsten Tag nach Petra und der Weg bis dahin ist weit.
Diese Reise fand im Dezember 2021 statt.
GUDRUN KRINZINGER
Reiseblog von einer reiselustigen, strickbegeisterten, lesesüchtigen und fotografiewütigen Oberösterreicherin mit Hauptsitz Wien und Alte Donau.
Seit 2010 schreibe ich über meine Reisen auf dem Blog Reisebloggerin.at.