Kofferpacken für Profis
„Kannst Du mir beim Kofferpacken helfen? Du bist doch Profi!“ oder „Was nimmst du nach XY mit?“ oder „Welchen Koffer nimmst Du?“ Ich kann gar nicht sagen, wie oft ich diese Sätze schon gehört habe. Aber es stimmt schon, wer so wie ich bis zu 6 Monate im Jahr unterwegs ist, hat schon jede Menge Klamotten, Schnorchelzubehör, Wanderschuhe, Autoersatzteile, Ferngläser, Ladegeräte und Reiseführer in Koffer, Rucksäcke und Packtaschen verstaut.
Was noch nie in meinen Reisetaschen gelandet ist, ist Kosmetik. Schlicht und einfach, weil ich mich nie schminke. Von daher ist leicht zu erkennen: Jede Packliste ist individuell.
Und mit der berühmt-berüchtigten Packliste wollen wir die Aufzählung zum Kofferpacken auch gleich einmal beginnen.
Kofferpacken für Profis
Die Packliste
Meine Packliste ist ein gewöhnlicher DIN A-4 Zettel und umfasst eine Aufzählung von etwa 500 Gegenständen. Das klingt jetzt nach wahnsinnig viel, aber ich nehme ja auch nicht alle Dinge der Liste mit. Je nach Destination bzw. Art des Urlaubs breite ich die benötigten Gegenstände auf dem Bett oder Fußboden aus und hake sie dann auf der Liste ab.
So sehe ich, ob ich noch etwas einkaufen muss oder vielleicht sogar waschen muss. Daher packe ich nie auf den letzten Drücker, sondern meistens zwei Tage vorher. Ich „reserviere“ bestimmte T-Shirts und Hosen für die Reise auch schon früher.
Beim Zurechtlegen der Dinge, die in den Reisekoffer kommen, kontrolliere ich z.B. ob die Schuhbänder meiner Wanderschuhe in Ordnung sind, ob die Sonnencreme noch verwendbar oder schon abgelaufen ist und ob ich die richtigen Zwischenstecker für das Urlaubsland mithabe.
Die Gegenstände für das Handgepäck kommen bei mir auf einen eigenen Stapel. Sie werden entweder in einem Rucksack oder in einem kleinen Trolley verstaut.
Das Handgepäck
Im Handgepäck landen meine wertvollsten Sachen und das sind für mich Computer, Fernglas und Kamera. Außerdem habe ich mir aus Platz- und Gewichtsgründen mittlerweile einen E-Book Reader zugelegt, der gemeinsam mit sämtlichen Ladegeräten für die elektronischen Geräte ebenfalls im Handgepäck verstaut wird.
Bei jeder Flugreise packe ich einen kleinen Extra-Beutel mit T-Shirt, Unterhose, Zahnbürste, Zahnpasta und Deo ins Handgepäck. Dieses Notfall-kit hat mir schon mehrmals gute Dienste geleistet. Einmal hing ich z.B. in Frankfurt wegen schlechter Wetterverhältnisse fest, doch das Fluggepäck nach Dublin war schon durchgecheckt. Zwar stellte die Fluglinie in diesem Fall ein Hotelzimmer zur Verfügung, doch ich war froh, dass ich meine eigenen Sachen zum Wechseln dabei hatte.
Achtung: Flüssigkeiten, die im Handgepäck transportiert werden, müssen in 100 ml Gefäße umgefüllt werden. Sie sind zudem in einem wiederverschließbaren, transparenten Beutel zu transportieren.
Packen in der richtigen Reihenfolge
Schwere oder klobige Sachen packe ich immer zuunterst in den Reisekoffer bzw. in den Reiserucksack. Mit klobigen Gegenständen sind z.B. Wanderschuhe oder Schlafsäcke gemeint. Sie würden beim Schieben des Koffers ansonsten auf den Kleidungsstücken landen und diese verknittern. Und beim Tragen des Rucksacks muss man sowieso darauf achten, dass man ergonomisch packt. Also: Schwere Sachen gehören nach unten!
Platzsparend packen: Rollen und stopfen
Um möglichst platzsparend zu packen, rolle ich meine Kleidungsstücke zusammen. Viele Packprofis schwören auf diese Technik und behaupten auch, dass die Kleidung nur auf diese Weise knitterfrei am Urlaubsort ankommt. Zu diesem Zweck empfiehlt es sich, die Shirts und Blusen möglichst ohne Falten zusammenzurollen.
Platzsparend packen bedeutet auch, die Schuhe mit Socken auszustopfen und jede Lücke im Koffer ebenfalls mit Socken oder mit gerollten T-Shirts auszustopfen.
Meine Schuhe verstaue ich übrigens einzeln in Stoffbeuteln und nicht in Plastiktüten. Für manche Reisen verwende ich auch spezielle Packtaschen, so habe ich die gewünschten Kleidungsstücke wie z.B. Unterwäsche oder Badesachen an einem Platz. Diese Packtaschen fülle ich bis an den Rand mit Kleidung.
Wie packe ich schicke Kleidung in den Koffer?
Ich muss sagen, dass ich auf den wenigsten meiner Reisen schicke Garderobe benötige. Einzig und allein bei Pressereisen wie z.B. der Salzburger Mozartwoche kommt es vor, dass ich für Restaurant-, Konzert- oder Opernbesuche angemessen gekleidet sein möchte.
Aus diesem Grund habe ich mir bügelfreie Oberteile zugelegt bzw. verwende für diese seltenen Fälle einen Kleidersack.
Ansonsten rate ich Kleidung aus möglichst knitterfreien Materialien einzupacken, Leinen oder Seide scheiden somit aus. Wenn es wirklich notwendig ist, verknitterte Kleidung zu bügeln, kann man sich ein Reisebügeleisen zulegen oder im Hotel den Bügelservice – wenn vorhanden – nutzen.
Packt euren Koffer niemals voll
Vor vielen, vielen Jahren musste ich mir einen eigenen Koffer in New York kaufen, um alle erworbenen Ausstellungskataloge nach Österreich zu transportieren. Das klingt verrückt, oder?
Und wie oft ist es mir schon passiert, dass ich das eine oder andere Souvenir gesehen habe und mir gedacht habe: Mist, das passt jetzt nicht mehr in meinen Koffer.
Daher mein Tipp: Packt euren Reisekoffer oder eure Tasche niemals voll. Lasst immer ein bisschen Platz für Bücher, T-Shirts, Tücher, Teppiche, Handtaschen, Postkarten, Schnaps, Käse und gerahmte Bilder. Die genannten Gegenstände sind übrigens nur eine kleine Auswahl an Souvenirs, die ich im Lauf der Zeit aus der großen weiten Welt nach Wien geschleppt habe.
Habt ihr ebenfalls einen guten Tipp fürs Kofferpacken? Schreibt mir in den Kommentaren.
GUDRUN KRINZINGER
Reiseblog von einer reiselustigen, strickbegeisterten, lesesüchtigen und fotografiewütigen Oberösterreicherin mit Hauptsitz Wien und Alte Donau.
Seit 2010 schreibe ich über meine Reisen auf dem Blog Reisebloggerin.at.