Mozart in Salzburg – Eine Spurensuche
Es ist schon längere Zeit her, dass ich in Salzburg auf Mozarts Spuren unterwegs war. Wobei das Wort Spurensuche in Bezug auf Mozart etwas widersprüchlich zu verstehen ist. Die Auslagen in Salzburg sind voll mit Souvenirs, die das Konterfei des Komponisten tragen. Man entkommt ihm einfach nicht. Er ist allgegenwärtig.
Stört mich das? Nicht wirklich. Sogar bei mir zu Hause in Wien steht eine kleine Mozartfigur und sieht mir bei der Arbeit zu. Bewacht in diesem Moment mein Schreiben auf der Tastatur des Laptops, beobachtet mein Stammeln nach Worten.
Das Mozart nach Worten gerungen hat, kann ich mir nicht vorstellen. Die Noten sprudelten nur so aus seinem Kopf, bildeten Melodien, formten Gesänge und Arien. Arien, die noch heute in Opernhäusern auf der ganzen Welt gesungen werden, Melodien, die Menschen aus aller Welt in die Konzertsäle in aller Welt locken.
Mozart in Salzburg
Und ich möchte euch mit diesem Spaziergang auf die Spuren von Mozart nach Salzburg locken. Vielleicht gibt es doch noch Unbekanntes und Unentdecktes, Neues und Altes, Spuren, die von euch noch nicht gegangen wurden.
- Mozarts Geburtstagshaus
- Haus für Mozart
- St.Peter – Stiftskirche und Friedhof
- Der Salzburger Dom
- DomQuartier in der Alten Residenz
- Die Salzburger Mozartkugel
- Zeit für eine Kaffeepause im Café Tomaselli
- Auf zum Mozartplatz
- Mozart am Kapuzinerberg
- Das Grab der Familie Mozart am Sebastiansfriedhof
- Das Mozart Wohnhaus am Markart Platz
- Die Zauberflöte im Salzburger Marionettentheater
- Zur Mozartwoche ins Mozarteum
Mozarts Geburtstagshaus
Wir beginnen unsere Reise vor Mozarts Geburtshaus in der Getreidegasse 9. In diesem eher unscheinbaren Haus erblickte Mozart 1756 das Licht der Welt. Hier kann man am besten in die Atmosphäre des 18.Jahrhunderts eintauchen und die Wohnräume der Familie Mozart besichtigen.
Also los! Schreitet durch das Tor und steigt die Treppen empor. Mozart ist hier auch schon hochgelaufen!
Für eine Besichtigung sollte man mindestens eine Stunde einplanen. Und da das Haus zu den meistbesuchten Sehenswürdigkeiten in Salzburg gehört, empfiehlt sich ein Besuch am frühen Morgen, am besten gleich zum Öffnungszeitpunkt.
Die Salzburg Card ist im Mozarthaus gültig.
Haus für Mozart
Weiter geht es zum Haus für Mozart. Das „Kleine Festspielhaus“ wurde 2006 als Haus für Mozart neu eröffnet. Die moderne Konzerthalle ist Teil des berühmten Salzburger Festspielhauses. Sie bietet eine einzigartige akustische Umgebung und ist Schauplatz für zahlreiche Konzerte und Opernaufführungen während der Salzburger Festspiele und über das ganze Jahr.
Was ich euch allen ans Herz legen möchte? Macht eine Führung durch die Festspielhäuser! Es ist so spannend, hinter die Kulissen zu blicken und auf der Bühne stehen zu dürfen.
Die Salzburg Card ist gültig bei einer Führung durch die Festspielhäuser.
St.Peter – Stiftskirche und Friedhof
Unser nächster Stopp gilt der Stiftskirche St.Peter. 1783 wurde hier Mozarts „Große Messe in c-Moll“ aufgeführt. Im angrenzenden Friedhof liegt liegt Mozarts Schwester Nannerl begraben.
Wer möchte, steigt zu den Katakomben hoch, die sich im Festungsberg befinden. Von oben haben wir einen schönen Blick auf den Friedhof St.Peter und den dahinter liegenden Salzburger Dom, dessen Geschichte ebenfalls mit Mozart verknüpft ist.
Der Salzburger Dom
Anna Maria Pertl und Leopold Mozart heirateten 1747 im Salzburger Dom. Neun Jahre später wurde ein Säugling über das Taufbecken gehalten und auf den Namen Joannes Chrysostomus Wolfgangus Theophilus getauft.
Namensgeber waren sowohl der Tagesheilige des Geburtstages Joannes Chrysostomus, der Patriarch von Konstantinopel, und der Großvater mütterlicherseits, Wolfgang Nikolaus Pertl. Theophilus ist die griechische Version von Gottlieb, so hieß nämlich Mozarts Taufpate: Johann Gottlieb Pergmayer.
Die lateinische Version des Namens lautete allerdings Amadeus, wobei sich Mozart selbst nie so nannte. Auf seiner Italienreise nannte sich Mozart Wolfgango Amadeo und ab 1777 unterschrieb er mit Wolfgang Amadé.
DomQuartier in der Alten Residenz
Nur ein paar Schritte weiter gelangen wir zur Alten Residenz, die in Mozarts Leben ebenfalls eine Rolle spielte. In der Residenz wohnten die Fürsterzbischöfe, also die Arbeitgeber Mozarts. Außerdem dienten die Repräsentationsräume auch als Konzertsäle. So manches Werk von Mozart wurde in diesen Räumlichkeiten uraufgeführt.
Abgesehen von der geschichtlichen Verbindung zu Mozart, kann ich einen Besuch im Domquartier nur wärmstens empfehlen. Ein Highlight ist der Besuch der Orgelempore des Doms mit grandiosem Blick in den Dom. Ebenfalls faszinierend fand ich die Kunst- und Wunderkammer.
Die Salzburg Card ist im DomQuartier gültig.
Die Salzburger Mozartkugel
Es wird Zeit um das beliebteste Souvenir aus Salzburg zu kaufen: Die Original Salzburger Mozartkugel! Erfunden wurde sie von Paul Fürst und allen Nachahmern sei gesagt: an das Original kommt ihr nicht heran.
Paul Fürst
Adresse: Brodgasse 13, 5020 Salzburg
Es gibt mehrere Filialen, wo es die Original Salzburger Mozartkugel zu kaufen gibt. >>hier klicken<<
Zeit für eine Kaffeepause im Café Tomaselli
Seid ihr schon erschöpft von der Spurensuche? Dann wird es Zeit für eine Pause im ältesten noch bestehenden Kaffeehaus Österreichs, dem Café Tomaselli. Angeblich hat hier schon Mozart eine Mandelmilch serviert bekommen, wobei zu Mozarts Zeiten das Kaffeehaus den Namen Café Staiger trug.
Mit welchen Kalorien wollen wir uns heute den Tag versüßen?
Auf zum Mozartplatz
Dermaßen gestärkt spazieren wir zum Mozartplatz, wo uns heute ein Denkmal von Mozart willkommen heißt. In früheren Zeiten hieß der Platz Michaelsplatz und wurde von einer Michaelsstatue geschmückt. Die Bevölkerung quittierte den Umzug der barocken Michaelsstatue mit den Worten: Michel marschier, der Mozart ist hier!
Wir marschieren ebenfalls weiter und zwar zum Mozartsteg, der uns über die Salzach bringt.
Mozart am Kapuzinerberg
Die Imbergstiege in der Steingasse führt uns zum Kapuzinerberg, wo hinter dem Wachestöckl eine Büste Mozarts zu finden ist.
Aufgestellt wurde das Ensemble bestehend aus Treppenstufen, Sockel und Büste im Jahre 1877.
Und wenn wir uns schon mal auf den Kapuzinerberg hinauf gewagt haben, empfiehlt sich eine kurze Rast bei der Hettwer-Bastei mit Blick auf die Festung Hohensalzburg.
Soizburg is scho gscheid schee!
Über den Stefan-Zweig-Weg gelangen wir in die Linzer Gasse, wo wir Richtung Sebastianskirche spazieren.
Das Grab der Familie Mozart am Sebastiansfriedhof
Zahlreiche Mythen ranken sich nicht nur um Mozarts Tod, sondern auch um die Begräbnisstätten der Familie Mozart. Der eher schlicht gehaltene Grabstein mit der Inschrift „Constantia Nissen, Witwe Mozart, geborne v Weber“ ist auf jeden Fall das meist besuchte Grab am Sebastiansfriedhof, womit aus dem sogenannten Mozartgrab eigentlich ein Grab der Familie Nissen wird.
Mozarts Vater wurde zwar ebenfalls am Sebastiansfriedhof beerdigt, die Tafel am Grabstein der Familie Nissen ist jedoch nur eine Gedenktafel.
Mozart wurde am Friedhof St.Marx in Wien beerdigt. Wo genau, weiß niemand mehr.
Vom Friedhof ist es nicht weit bis zum Wohnhaus der Familie Mozart.
Das Mozart Wohnhaus am Markart Platz
1996 öffneten sich die Pforten zum zweiten Mozart Museum in Salzburg. Der Eröffnung ging eine sorgfältige Renovierungszeit des sogenannten Tanzmeisterhauses voraus.
Mit insgesamt acht Zimmern bot dieses Haus der Familie Mozart eine angemessene Unterkunft. Die Wohnung in der Getreidegasse war einfach zu klein geworden. Wolfgang lebte hier von 1773 bis Ende 1780, war jedoch viel auf Reisen.
Im Innenhof des Wohnhauses befindet sich seit kurzem auch das Zauberflötenhäuschen, das ich selbst noch nie bewundert habe. Ich glaube, ich muss mal wieder nach Salzburg!
Die Salzburg Card ist im Mozart Wohnhaus gültig.
Die Zauberflöte im Salzburger Marionettentheater
Natürlich hat auch das Salzburger Marionettentheater die Zauberflöte im Repertoire. Und allen Erwachsenen, die jetzt glauben, so eine Vorstellung sei nur für Kinder geeignet, sei versichert, das stimmt nicht.
Das Spiel mit Marionetten ist eine Kunstform, die in Salzburg perfektioniert wurde und in den Kreis der immateriellen UNESCO Kulturerbe aufgenommen wurde.
Eröffnet wurde das Marionettentheater bereits im Jahre 1912 mit dem Singspiel „Bastien und Bastienne“. Von wem? Natürlich von Mozart!
Zur Mozartwoche ins Mozarteum
Der letzte Programmpunkt unseres Rundgangs auf den Spuren von Mozart ist natürlich das Mozarteum. Hier laufen alle Fäden zusammen.
Forschung, Kongresse, Museen und Konzerte, alles was mit Mozart zu tun hat, wird hier gebündelt und verwaltet.
Besonders hervorzuheben ist die Mozartwoche im Jänner, deren künstlerischer Leiter Rolando Villazon alljährlich bekanntes und weniger bekanntes von Mozart auf die Bühnen Salzburgs bringt.
Hier gibt es alle Informationen zur Mozartwoche.
Neben vielen Veranstaltungen in Salzburg werden von der Stiftung Salzburg auch internationale Projekte initiiert um Mozarts Musik zu verbreiten. So gibt es zum Beispiel Mozart Gemeinden auf der ganzen Welt, die auf vielfältige Weise das Leben und die Werke des berühmten Salzburger Sohnes darstellen.
Hat euch die Reise zu den Schauplätzen von Mozart gefallen? Inspiration für diesen Artikel bekam ich durch Salzburg Info, die den Folder Stadtwandern Mozart herausgeben.
Über Mozart finden sich noch weitere Artikel auf meinem Reiseblog:
2 Kommentare
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GUDRUN KRINZINGER
Reiseblog von einer reiselustigen, strickbegeisterten, lesesüchtigen und fotografiewütigen Oberösterreicherin mit Hauptsitz Wien und Alte Donau.
Seit 2010 schreibe ich über meine Reisen auf dem Blog Reisebloggerin.at.
Als ich vor einiger Zeit in Salzburg war, bin ich zwar auf einige Spuren des berühmten Komponisten gestoßen, aber dass er so allgegenwärtig ist, ist mir nicht so ins Auge gestochen.
Ich finde es immer super, eine Stadt mittels Themenblock – wie hier Mozart – zu erkunden. Man lernt viel über einen bestimmten Bereich und kommt gleichzeitig an all die netten Ecken eines Ortes. Sehr cool!
Viele Grüße
Christian