Sighnaghi – Die Stadt der Liebe

Kirchturm und rote Dächer in Sighnaghi
Sighnaghi wird auch Stadt der Liebe genannt

Nach dem Felsenkloster Davit Garedscha ist Sighnaghi unser nächstes Ziel auf der Georgien Rundreise. Dieser Ort hoch über dem Alasani-Tal liegt im Osten des Landes und zählt zu den kleinsten und zugleich zu den meist besuchten Städten in ganz Georgien. Der Grund, warum die Stadt den Titel „Die Stadt der Liebe“ verpasst bekommen hat, ist schnell erklärt: Angeblich kann man hier ganz unkompliziert heiraten, sogar rund um die Uhr. Zudem soll das Städtchen besonders schön restauriert sein, bietet eine spektakuläre Aussicht auf die schneebedeckten Gipfel des Kaukasus und ist aus diesen Gründen ebenfalls sehr beliebt bei heiratswilligen Paaren.

Ankunft in Sighnaghi

Wir rumpeln mit unserem Mietauto über das Kopfsteinpflaster von Sighnaghi und ich erblicke weder verliebte Paare noch die Berge des Kaukasus, sondern jede Menge Touristinnen und Touristen, die sich durch die schmalen Straßen schieben. Vor vielen Hauseingängen sind Souvenirstände aufgebaut, Schals und Teppiche dominieren das Ortsbild.

Da es schon etwas später geworden ist als geplant, wollen wir Sighnaghi erst am nächsten Morgen besichtigen und checken zuerst in unserem Hotel ein. Wobei Hotel?

Straße in Sighnaghi
So sieht es in Sighnagi aus

Einchecken in Glamping Hotel Sighnaghi

Etwas außerhalb der Ortschaft liegt das Glamping Hotel mit 9 Zelten, die mich an die Übernachtung im Glasiglu in Finnland erinnern. Das Iglu ist um einiges geräumiger als es von außen aussieht. Es verfügt über ein Doppelbett, Beistelltische an beiden Seiten des Bettes, einer Ablage für die Kleidung, Tisch und zwei Sesseln. WC und Dusche befinden sich in einem abgetrennten Bereich hinter dem Bett.

Glamping Sighnaghi
Außergewöhnliche Unterkunft in Sighnaghi
Salat, Brot und Hühnerspieße auf einem Tisch
gegessen wird im Restaurant

Wir stellen die beiden Sesseln auf die Terrasse, holen uns zwei Bier aus dem Restaurant und genießen die Abendstimmung. Gegessen wird ebenfalls im Restaurant mit Blick ins Tal, Wolken verhindern die Sicht auf die Berge.

Später lese ich über die Geschichte der Stadt nach.

Die Geschichte Sighnaghis

Die Geschichte Sighnaghis reicht weit zurück, doch erst im 18. Jahrhundert wurde der Name der Stadt urkundlich erwähnt. Der Name „Sighnaghi“ leitet sich vom türkischen Wort sığınak ab, was so viel wie „Zuflucht“ bedeutet.

König Erekle II. wollte die Region gegen persische und osmanische Angriffe schützen. Sighnaghi wurde als Festungsstadt konzipiert, viele der historischen Befestigungen sind noch heute erhalten. Die Lage auf einem Hügel machte die Stadt zu einem idealen Verteidigungspunkt, während der umliegende fruchtbare Boden der Region den Reichtum durch Landwirtschaft und Handel sicherte.

Im Laufe des 19. Jahrhunderts entwickelte sich Sighnaghi zu einem wichtigen Handelszentrum in Kachetien, das durch seine Lage an der Seidenstraße wohlhabende Händler und Reisende anzog.

FEstungstürme in Sighnaghi
zwei von vielen Festungstürmen in Sighnaghi

Die Sehenswürdigkeiten von Sighnaghi

Am nächsten Morgen ziehen auch wir los und erkunden frühmorgens die Stadt. Wir machen dabei die Erfahrung, dass die Georgier im Gegensatz zu uns keine Frühaufsteher sind. Wir sind fast alleine unterwegs und klettern auf einen der gut erhaltenen Wehrtürmen.

Schild mit der Aufschrift Tourist track in Sighnaghi
Hier geht es zur Festungsmauer

Die Festungsmauer und ihre Türme

Eine der Hauptattraktionen von Sighnaghi ist die beeindruckende Festungsmauer, die im 18. Jahrhundert errichtet wurde. Diese massive Befestigungsanlage erstreckt sich über etwa 4,5 Kilometer und ist mit vielen Wachtürmen versehen.

Wir spazieren entlang eines gut erhaltenen Mauerabschnitts und bewegen uns Richtung Zentrum zu. Leider spielt das Wetter nicht wirklich mit, der Panoramablick auf den Kaukasus bleibt uns auch heute verwehrt.

Festung Sighnaghi
Einen Teil der Stadtmauer kann man begehen

Das Museum von Sighnaghi

Aufgrund der frühen Uhrzeit, in der wir in der Stadt unterwegs sind, haben noch keine Cafés geöffnet. Auch das Museum hat noch geschlossen. Laut Reiseführer beherbergt es eine Sammlung archäologischer Funde, ethnografischer Exponate und Kunstwerke aus verschiedenen Epochen Georgiens.

Ein Schwerpunkt des Museums liegt auf den Werken des georgischen Künstlers Niko Pirosmani, dessen naive und ausdrucksstarke Kunst nicht nur in Georgien berühmt ist. Pirosmani, der in der Region Kachetien geboren wurde, malte viele Szenen des ländlichen Lebens und der georgischen Kultur. Seine Sujets schmücken Kühlschrankmagneten, Kaffeehäferl und Schals der umliegenden Souvenirstände.

Hauptplatz in Sighnaghi
Der Hauptplatz in Sighnaghi
Theater in Sighnaghni
Das Theater in Sighnaghi

Durch die Straßen von Sighnaghi

Über steile Steinstufen gelangen wir ins Zentrum der Stadt. Kopfsteingepflasterte Straßen, ein großes Tor in der Befestigungsmauer, ein alter Kirchturm, der mich an Italien erinnert, und trotzdem springt der Funke nicht rüber. Es gibt doch so manche Bauruinen, die das Ortsbild gehörig verschandeln. Vielleicht kommt noch dazu, dass noch kaum Menschen auf den Straßen sind, alles wirkt etwas trostlos.

Teppiche werden in Sighnaghi verkauft
Souvenirs dominieren das Bild in den Straßen
Souvenirladen
Souvenirladen in Sighnaghi

Wir finden trotzdem noch einen schönen Aussichtspunkt mit Blick auf die Kirche, machen unsere Fotos und brechen dann Richtung Kloster Bodbe auf.

Ausblick auf die Stadt
Ausblick auf die Altstadt

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Miriam blitzt - Miriam Mehlman Fotografie

GUDRUN KRINZINGER

Ich tue. Ich reise. Ich bin.

Reiseblog von einer reiselustigen, strickbegeisterten, lesesüchtigen und fotografiewütigen Oberösterreicherin mit Hauptsitz Wien und Alte Donau.

Seit 2010 schreibe ich über meine Reisen auf dem Blog Reisebloggerin.at.

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