Monatsrückblick Oktober
Ich lasse diesen Monatsrückblick poetisch beginnen und übergebe Erich Kästner das Wort:
„Nun gibt der Herbst dem Wind die Sporen.
Die bunten Laubgardinen wehn.
Die Straßen ähneln Korridoren,
In denen Türen offen stehn.“
Das ist allerdings nur der Anfang des Gedichts „Herbst auf der ganzen Linie“, das insgesamt aus 9 Strophen besteht und man in seiner Gesamtheit hier nachlesen kann. >> hier klicken <<
Mein Oktober bestand in großen Teilen beim Abarbeiten meiner To-Want-Liste. Dort hatte ich vermerkt, dass ich mich unter anderem von unverstrickter Wolle verabschieden wollte, die in einem Koffer in Wien vor sich hin gammelt. Vor lauter Schreck, dass ich das niedergeschrieben hatte, lief ich in Batumi in ein Wollgeschäft und kaufte Nachschub.
Von Georgien nach Wien
Die ersten Tage im Oktober verbrachte ich also noch in Georgien. Wir fuhren mit dem Mietauto von Batumi ins Ushba Tal und von dort aus weiter ins Dorf Ushguli, das nicht nur für seine Wehrtürme bekannt ist, sondern auch für die grandiose Berglandschaft. Über Mestia sollte es weiter gehen nach Kutaissi. Wir besuchten den Okatse Canyon, die Prometheus Höhle und stoppten zufällig in Tskaltubo.
Tskaltubo war ein mondäner Kurort in der damaligen Sowjetunion, vergleichbar mit Bad Gastein oder Semmering. Heute zeugen verfallene Sanatorien und Kurhäuser von der damaligen Pracht.
In Kutaissi tauchten wir in den trubeligen Markt ein und landeten schließlich wieder in Tiflis, das sich still und heimlich in mein Herz geschlichen hat.
Back in Austria
Zurück in Österreich blieb keine Zeit zum Durchatmen. Meine Arbeit rief mich zur Camping Messe in Wels. Doch zuvor machte ich noch einen Besuch in meinem Elternhaus, wo meine Geschwister und ich begannen den Haushalt aufzulösen. Schubladen wurden geleert, Fotoalben wurden durchgesehen, Schachteln geöffnet und geschlossen, Gefühle offenbart. Eine Verabschiedung auf Raten, auch von meiner Kindheit.
Und nach sechs anstrengenden Tagen auf der Messe (freudige Überraschungen waren der Besuch meiner Cousine am Messestand und das Frühstück mit meinem Neffen) kam ich endlich dazu den Postkasten in Wien zu leeren. Danke an die Geburtstagskartenschreiberinnen unter euch, ich habe mich über jede sehr gefreut!
Allerdings wurde auch ich selbst zur Postkartenschreiberin, denn in meiner To-Want-Liste steht geschrieben, dass ich jeden Tag eine Postkarte schreiben werde. Für den Oktober ist mir das gelungen, ich habe gestern wieder 10 Karten aufgegeben und so haben sich 31 Postkarten auf den Weg gemacht.
Dabei hatte ich ein längeres Gespräch mit dem Postbeamten, dem schon vor 20 Jahre prophezeit wurde, dass keine Karten und Briefe mehr geschrieben würden und die Briefmarken obsolet werden würden. Ich stemme mich also gegen den Trend.
Übrigens: Wer möchte noch eine Postkarte erhalten? Bitte schickt mir eine Nachricht.
Kunst und Kultur und Menschen im Oktober
Der Oktober in Wien stand dann unter dem Zeichen Kultur aufsaugen, ins Kino und Theater gehen, neue Lokale kennen lernen und Freunde treffen.
Mit Tina traf ich mich im Cafe Balthasar in der Praterstraße, gemeinsam spazierten wir in den ersten Bezirk, wo ich beim Anblick eines Wollgeschäfts ein weiteres Mal schwach wurde und Sockenwolle erstand. Zu meiner Verteidigung ist zu sagen, dass auf meiner To-Want-Liste „Socken stricken“ steht, ich nur einen einzigen Strang gekauft habe und mit neu gekaufter Wolle stricken sich Socken sicher viel besser und schneller!
Wenn ihr eine deppensichere Anleitung zum Socken stricken habt, dann lasst mich das bitte wissen. Ich bin aus der Übung.
Ich war zu einer Pressekonferenz von Baden-Württemberg und Mannheim geladen – die weißen Flecken auf meiner Deutschlandkarte sind riesig!- , und besuchte eine Buchpräsentation meiner Reisebloggerkollegin Anita Arneitz. Sie schrieb gemeinsam mit der Ernährungsberaterin Sonja Sitta das Buch „Natürlich gesunde Kräuterrezepte“. Das Buch ist wunderschön geworden, ein feines Weihnachtsgeschenk und hier bestellbar >> hier klicken <<
Im Stadtsaal war ich beim Kabarettprogramm von Alfred Dorfer und nach der Vorstellung landeten wir nach ewig langer Zeit wieder einmal im Barfly’s.
Meine Schwester verabschiedete sich nach Japan und wir gingen gemeinsam japanisch essen. Einen Tag später saß ich mit Sabrina in der Volksoper bei Carmen und konnte somit wieder einen Punkt auf meiner To-Want-Liste streichen.
Dann gab es endlich wieder einmal einen langen Spaziergang im Park des Belvedere und im botanischen Garten mit einer Freundin, die immer ein offenes Ohr für mich hat. Danke, Katharina! Im Anschluss besuchte ich einen Buchpräsentation im Wien Museum. Vorgestellt wurde das Buch „Zuhause ist anderswo“.
Den letzten Abend des Monats Oktober verbrachte ich im Rabenhof bei einem Konzert von Ernst Molden.
Meine Statistik im Oktober
Wie oft war ich im Kino?
Dede
Diesen Film sah ich mir in Ushguli an. Die Regisseurin stammt aus diesem Dorf und die Mutter leitet das kleine Kino. Er ist absolut sehenswert!
The room next door
Wildes Land
Was habe ich gelesen?
Gaige Amity: Unter uns das Meer
Patrick Radden Keefe: Das Imperium der Schmerzen
Polly Morland: Ein glückliches Tal
Mit diesen 3 Büchern komme ich auf 53 gelesenen Büchern im Jahr 2024.
Und sonst so?
Gelaufene Schritte: 278.453
Flötenstunden: 0 Stunden mit Lehrer, 6 Mal habe ich alleine geübt
Yoga: Die Einladung zur YogaReise mit Jeanette kam gerade zur rechten Zeit. Dank ihr habe ich 4 Einheiten geschafft.
Bouldern: Das wird heuer nix mehr
Was kommt als nächstes?
Außerdem darf ich vermelden, dass ich gestern auf den „Buchen“-Button gedrückt habe. Im November gibt’s zwei Städtereisen in Österreich, im Dezember eine Woche in eine meiner Lieblingsstädte und am 30.Dezember zieht es mich wieder in die Ferne. Ich freue mich!
4 Kommentare
Hinterlassen Sie einen Kommentar
GUDRUN KRINZINGER
Reiseblog von einer reiselustigen, strickbegeisterten, lesesüchtigen und fotografiewütigen Oberösterreicherin mit Hauptsitz Wien und Alte Donau.
Seit 2010 schreibe ich über meine Reisen auf dem Blog Reisebloggerin.at.
Hallo Gudrun!
Dein Monatsrückblick ist so inspirierend!
Die Idee, täglich eine Postkarte zu schreiben, finde ich großartig – besonders schön, dass du dabei dem Postbeamten noch ein wenig Hoffnung auf das Fortbestehen von Karten machst. Ich selbst liebe es, Postkarten zu versenden und bin bei Postcrossing aktiv. Vielleicht wäre das ja auch etwas für dich, um weltweit neue Kontakte zu knüpfen und noch mehr Kartenfreude zu verbreiten! ✨
Deine Eindrücke aus Georgien und der nostalgische Rückblick im Elternhaus waren so berührend. Danke fürs Teilen!
LG Rosi
Liebe Rosi, Danke schön für deinen lieben Worte.
Liebe Gudrun,
vielen Dank für den persönlichen Einblick in deinen Oktober. Georgien würde ich auch gern einmal bereisen, am liebsten mit einem Wohnmobil.
Das Postkartenschreiben habe ich auf der letzten Reise auch begonnen. Dazu nutze ich eine App, mit der ich eigene Fotos verschicken kann, die gingen dann alle an meine Eltern. Die Freude war groß. Ich selber freue mich auch über Postkarten, die hängen dann zur Erinnerung an meinem Kühlschrank.
Socken stricken entspannt mich und wird überall gemacht. Ich stricke inzwischen Socken mit Herzchenferse. Dazu gibt es eine gute Anleitung bei Butinette.
Ich freue auf deinen nächsten Bericht , herzliche Grüße, Birgit
https://basteln-at.buttinette.com/shop/inspiration/diy-grundlagen/handarbeiten/lehrgang-socken-mit-herzchenferse
Das mit der App klingt praktisch. Und danke für die Sockenstrickanleitung!