Über den Thunersee nach Interlaken

Ein Gastbeitrag über den Thunersee von Sonja Warter

Vor etwa 30 Jahren habe ich sie schon einmal aus der Ferne gesehen: Eiger, Mönch und Jungfrau, die Highlights der Berner Alpen. Damals war ich beeindruckt, später dachte ich dann: ‚Berge haben wir in Österreich auch, was soll daran so spektakulär sein?‘ Jetzt weiß ich es: In der Schweiz sind sie eine Nummer größer, mächtiger und wohl auch weniger leicht bezwingbar. Dass man vom Harder Kulm, den man wunderbar von dem malerisch zwischen zwei Seen gelegenen Ort Interlaken aus besuchen kann, einen einzigartigen Blick auf diese berühmte Dreiergruppe haben würde, wusste ich bis dato nicht. Aber ich kann sagen: Ein Ausflug dorthin lohnt sich.

Brienzersee
Ausblick vom Harder Kulm auf den Brienzersee

Einmal über den See, bitte!

Wir starten den Tag gleich am Morgen mit einer Schifffahrt über den herrlichen Thunersee. Vor etwa 12.000 Jahren war der übrigens noch mit dem gleich nebenan liegenden Brienzersee verbunden. Heute liegt der kleine, aber weltberühmte Ort Interlaken genau dazwischen. Ein Vorläufer dieses Namens tauchte erstmals in einem Dokument aus dem Jahr 1133 auf, in dem sich der Name „Interlacus“ befindet. Doch bis der Ort tatsächlich so hieß, sollte es noch eine Weile dauern.

Thunersee Schiff
Mit dem Schiff geht es über den Thunersee nach Interlaken

Die Einheimischen haben schon früh Gefallen am Tourismus gefunden – bereits 1824 errichtete man ein Hotel auf 2.600 Meter Seehöhe, in das sich bald adelige Damen aus diversen Königshäusern hochtragen ließen. Auch verschiedene Künstler besuchten die Gegend. Nur der Name „Aarmühle“ störte die damaligen Touristiker, weswegen sie 1891 darum ansuchten, den Ort in „Interlaken“ umbenennen zu dürfen. Was tatsächlich geschah. Ob es nun die Namensänderung war oder doch andere Gründe hatte: Heute gehört Interlaken zu den international anerkanntesten Reisedestinationen der Schweiz.

Vielfältige Aktivitäten in Interlaken

Paraglien Interlaken im hintergrund sind berge

Die wunderbare Aussicht auf die Landschaft kann man auf jede erdenkliche Art und Weise genießen: bei einer Schifffahrt über den See, beim Wandern im umfangreichen Wegenetz oder von oben. Interlaken hat nicht ohne Grund den Beinamen „Top of Adventure“, denn es gibt hier unzählige Angebote für Paraglider oder Fallschirmspringer. Allein 60.000 Tandemflüge verzeichnet man hier pro Jahr – kein Wunder bei der einmaligen Kulisse.

Perfekte Öffi-Anbindung

Und es wäre nicht die Schweiz, wenn die Verantwortlichen nicht dafür gesorgt hätten, dass man das Freizeitparadies Interlaken ganz leicht mit den Öffis erreichen kann. Alles richtet sich nach dem Taktfahrplan. Das bedeutet, dass die Abstände zwischen den Abfahrten der jeweiligen Züge immer gleich groß sind – meist eine Stunde. Zwischen den großen Knoten Basel, Zürich, Bern und Interlaken fahren die Züge nicht so schnell wie möglich, sondern so schnell wie nötig, um ein perfektes Umsteigeintervall von einem Zug auf den anderen zu garantieren. Der Taktfahrplan gilt übrigens nicht nur für Züge, auch viele Schiffe sind angebunden, wie eben jene über den Thuner- oder den Brienzersee.

Harder Kulm: ein herrlicher Blick auf Eiger, Mönch und Jungfrau

Bevor wir uns mit den perfekt funktionierenden Öffis auf den Heimweg nach Österreich machen, fahren wir noch mit der Standseilbahn auf den Harder Kulm, quasi „on Top of Interlaken“. Oben angekommen, sind wir zwar nicht allein, denn jede Menge Touristen aus allen Ländern der Welt sind ebenfalls da, genauso wie ein Schweizer Männerchor, der das eine oder andere schwülstige Ständchen singt. Dennoch können wir einen fantastischen Ausblick auf die berühmteste Dreiergruppe der Schweiz genießen: Eiger, Mönch und Jungfrau.

Eiger Mönch Jungfrau von Interlaken aus gesehen
Die Aussicht vom Harder Kulm auf Eiger, Mönch und Jungfrau

Wie man sich am besten merkt, welcher Berg welcher ist? Nun, ganz einfach. In der Mitte ist der Mönch, rechts neben ihm befindet sich die Jungfrau. Klar also, dass der Mönch die Aufgabe hat, zu verhindern, dass der Eiger die Jungfrau erreichen kann.

Wer genau schaut, kann vom Harder Kulm auch den ungefähren Streckenverlauf der berühmten Lauberhornabfahrt mitsamt dem Österreicherloch, das Toni Sailer und Co aus dem Rennen geworfen hat, erahnen. Doch das ist mittlerweile Schnee von gestern.

Für uns wird es Zeit, der Schweiz Adieu zu sagen. Einmal noch mit der Standseilbahn hinunter, dann hinein in die Schweizer Bahn, die uns problemlos bis zum Flughafen Zürich bringt, und ab ins Flugzeug. Eines von Swiss natürlich.

Danke Schweiz, ich komme gern wieder.

Flugzeug der Swiss im Landeanflug
Mit der Swiss geht es wieder retour nach Wien

Offenlegung: Die Autorin wurde zu dieser Pressereise eingeladen.

Sonja Warter in der Schweiz

Seit 2024 schreibt Sonja als Gastautorin auf dem Blog der Reisebloggerin. Als PR-Profi und Ghostwriter beruflich eher sachlich unterwegs, genießt sie es, wenn sie hier auch über ihre Lieblingsspeisen oder unnützes Wissen berichten kann. Bisherige Lieblingsländer: Marokko, Island und Kanada. Sinnlosestes Wort in ihrem Wortschatz: Sää, das finnische Wort für „Wetter“. Sie liebt Fish & Chips mit kanadischem Wildlachs und hasst französische AusternZweiteres kann die Reisebloggerin übrigens nicht nachvollziehen.

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Miriam blitzt - Miriam Mehlman Fotografie

GUDRUN KRINZINGER

Ich tue. Ich reise. Ich bin.

Reiseblog von einer reiselustigen, strickbegeisterten, lesesüchtigen und fotografiewütigen Oberösterreicherin mit Hauptsitz Wien und Alte Donau.

Seit 2010 schreibe ich über meine Reisen auf dem Blog Reisebloggerin.at.

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