Brauche ich eine eSIM in Europa?
Eine eSIM ist besonders bei Leuten beliebt, die viel reisen und immer wieder eine neue SIM für andere Länder benötigen. Doch lohnt sich eine eSIM auch in Europa? Ich sage ja – allerdings nur unter bestimmten Voraussetzungen!

Was ist eine eSIM?
Die eSIM ist die Abkürzung für die englische Bezeichnung embedded SIM – also eingebettete SIM. Über die SIM bekommst du eine Telefonnummer zugeschrieben, mit der du Anrufe tätigen und SMS-Nachrichten verschicken kannst. Dazu kannst du die SIM natürlich auch nutzen, um auf mobile Daten zuzugreifen und von unterwegs aus im Internet zu surfen.
Bis jetzt klingt das alles nach einer ganz normalen SIM-Karte, richtig? Ist es auch fast! Im Gegensatz zu physischen SIM-Karten sind eSIMs jedoch einfacher einzurichten. Da die SIM vollständig digital nutzbar ist, kannst du sie einfach übers Internet auf deinem Handy installieren und musst nicht extra losziehen, um eine SIM-Karte aus Plastik zu kaufen.
Dies hat einige Vorteile:
Vorteile einer eSIM
- Einfacher Anbieter-Wechsel: Die eSIMs lassen sich in wenigen Minuten aktivieren und können genauso schnell wieder deaktiviert werden. Dies ermöglicht einen schnellen Wechsel des Mobilfunknetzanbieters, was besonders auf Reisen praktisch ist.
- Unlimitierte SIM-Aktivierungen: Außerdem kannst du sogar mehrere eSIMs gleichzeitig auf deinem Smartphone nutzen. Dazu kannst du einfach die Einstellungen auf deinem Handy aufrufen und zwischen verschiedenen Anbietern, die du installiert hast, wechseln. So hast du immer die passende SIM für deine Bedürfnisse parat!
- Prepaid-Option und Kurzzeit-Verträge: Wer eine traditionelle SIM-Karte kauft, schließt oft einen Langzeitvertrag mit einem Internetanbieter ab. Die meisten eSIM-Anbieter bieten jedoch auch die Möglichkeit, Kurzzeit-Verträge (z. B. für 10 oder 30 Tage) abzuschließen oder die SIM lediglich mit Datenvolumen aufzuladen. Auf diese Weise musst du dich nicht für einen bestimmten Anbieter verpflichten.
- Weniger Plastikmüll: Auch wenn es nicht viel erscheint, häuft sich der Plastikmüll von SIM-Karten an. In Österreich sind jährlich sogar circa 24 Millionen SIM-Karten im Gebrauch. Das ist nicht wenig! Die umweltfreundlichere Alternative ist also eine elektronische SIM, für die kein Plastik und Versandmüll produziert werden muss.

Wie du siehst, gibt es mehrere Vorteile, die dafür sprechen, eine eSIM zu benutzen – egal, ob im Ausland oder zu Hause. Dazu müssen wir allerdings anmerken, dass elektronische SIMs auch Nachteile haben können. Und zwar:
Nachteile einer eSIM
- Eingeschränkte Kompatibilität: Der größte Nachteil von eSIMs ist die eingeschränkte Kompatibilität mit Handy-Modellen. Neue Smartphone-Modelle sind in der Regel mit eSIMs kompatibel und könnten in der Zukunft sogar ausschließlich auf elektronische SIMs setzen. Wenn du ein älteres Modell nutzt, könnte es jedoch noch keine eSIMs unterstützen. Informiere dich also vor dem Kauf, ob du eine eSIM auf deinem Handy aktivieren kannst!
- Erforderlicher Internetzugang: Des Weiteren benötigst du für den Kauf einer eSIM Zugang zum Internet. Dies könnte in einigen Situationen die Einrichtung deiner SIM erschweren. Wenn du dich für eine eSIM entscheidest, solltest du den Kauf also durchführen, wenn du gerade mit dem Netz verbunden bist. Kaufst du eine eSIM für eine bevorstehende Reise, machst du dies am besten vor der Abfahrt.
- Erforderlicher QR-Code-Scanner: Darüber hinaus werden die meisten eSIMs mithilfe eines QR-Codes aktiviert. Wenn du mit deinem Smartphone keinen QR-Code-Scanner aufrufen kannst, gibt es zwar meistens die Möglichkeit, die SIM anhand der Bestätigungsnummer zu aktivieren, aber dies ist etwas aufwendiger.

Roaming-Vertrag vs. eSIM: Was ist besser?
Jetzt fragst du dich vielleicht, warum du eine eSIM Europa benutzen solltest und nicht einfach das Auslandsroaming über deinen regulären SIM-Karten-Anbieter einschaltest.
Ganz einfach: Obwohl österreichische Mobilfunknetzanbieter oft Roaming-Pakete für die EU und fürs außereuropäische Ausland anbieten, sind diese Pakete deutlich teurer als eSIM-Angebote, vor allem wenn man in ein Land reist, das nicht unter „Roam like at home“ fällt.
Mit einer eSIM kannst du also nicht nur zu Hause, sondern auch im Ausland viel Geld sparen.

Wie benutze ich eine eSIM in Europa?
Egal ob du eine eSIM in Österreich, im europäischen Ausland oder sogar auf anderen Kontinenten benutzt, die Einrichtung einer elektronischen SIM läuft in der Regel so ab:
- Informiere dich über verschiedene eSIM-Anbieter und suche einen passenden Tarif für deine Bedürfnisse aus.
- Überprüfe, ob dein Smartphone mit der eSIM kompatibel ist. Üblicherweise wird auf der Website des Anbieters angezeigt, auf welchen Smartphone-Modellen die SIM aktiviert werden kann.
- Schließe den Kauf deiner neuen SIM ab und warte auf die Bestätigungs-E-Mail.
- Über die E-Mail wird dir nun üblicherweise ein QR-Code zugeschickt, den du mit deinem Smartphone scannen kannst. Folge nun dem Link und klicke auf “eSIM aktivieren”.
- Fertig! In den Einstellungen deines Smartphones kannst du nun die SIM auswählen, die du zurzeit verwenden möchtest und ganz einfach Anrufe tätigen, SMS verschicken und im Internet surfen!

Fazit: Lohnt sich eine eSIM in Europa?
Die eSIMs haben gegenüber herkömmlichen SIM-Karten mehrere Vorteile und lohnen sich definitiv auch, wenn du dich “nur” in Europa aufhältst. Sie lassen sich schneller einrichten und dank der unlimitierten Aktivierungsmöglichkeiten kannst du dein Smartphone ganz einfach mit mehreren eSIMs ausstatten und je nach Situation deinen Mobilfunknetzanbieter wechseln.
Allerdings solltest du vor dem Kauf überprüfen, ob dein Handy überhaupt mit eSIMs kompatibel ist. Ansonsten kannst du das digitale Produkt leider nicht benutzen und musst auf eine physische SIM-Karte zurückgreifen.
Dies ist natürlich auch eine Möglichkeit. Allerdings sind physische SIM-Karten etwas zeitaufwendiger zu installieren und nicht ganz so flexibel wie die elektronische Alternative. Was für dich die bessere Lösung ist, hängt also davon ab, welches Smartphone du besitzt!

GUDRUN KRINZINGER
Reiseblog von einer reiselustigen, strickbegeisterten, lesesüchtigen und fotografiewütigen Oberösterreicherin mit Hauptsitz Wien und Alte Donau.
Seit 2010 schreibe ich über meine Reisen auf dem Blog Reisebloggerin.at.