Drei Tage Singapur: Streetart, Streetfood und Singapore Sling
Es war mein erster Besuch in Singapur – aber bestimmt nicht mein letzter. Drei Tage hatte ich Zeit, einen ersten Eindruck von der Millionenmetropole zu bekommen. Drei Tage, die ausreichten, um mich neugierig auf mehr zu machen.
Ich war im Rahmen einer Pressereise unterwegs. Das bedeutet: ein straffes Programm, viele Programmpunkte, wenig Zeit für Spontaneität, – und doch war es die beste Gelegenheit, um das facettenreiche Singapur kennenzulernen.
Was mich besonders beeindruckte, war der Kontrast. Zwischen Luxus-Shoppingmalls und einfachen Garküchen, zwischen kolonialen Fassaden und futuristischen Wolkenkratzern, zwischen ethnischen Vierteln, in denen chinesische, malaiische, arabische oder indische Einflüsse den Ton angeben – und all das inmitten tropischer Schwüle.
Besonders ins Herz geschlossen habe ich das Viertel Katong. Während mich die luxuriöse Einkaufsmeile rund um die Orchard Road kalt ließ, zog mich das bunte Nebeneinander von Katong sofort in den Bann. Und dieses Viertel lag glücklicherweise in Gehweite meines Hotels, dem Mercure Roxy am Roxy Square.



Doch bevor ich Katong auf eigene Faust erkunden konnte, startete unser offizielles Programm – und zwar auf typisch singapurische Weise: mit einer Mischung aus Panorama, Spektakel und Palmen. Ziel: die Freizeitinsel Sentosa.
Sentosa – Der Freizeitpark von Singapur
Einige Stunden nach unserer Ankunft – unser Guide Martine hatte Mitleid mit uns und plante eine längere Pause in unserem Hotel ein – heißt es: ab ins tropische Vergnügen! Unsere erste Station in Singapur ist die Insel Sentosa, Singapurs Spielplatz für große und kleine Kinder. Per Seilbahn schweben wir über das Wasser und landen direkt in einer anderen Welt: eine Mischung aus Freizeitpark, Palmenidylle und Instagram-Kulisse.
Auf dem SkyHelix dreht sich im wahrsten Sinn des Wortes alles um den Ausblick. Die Fahrt auf 35 Meter über den Boden verläuft in ruhiger Geschwindigkeit und ist auch geeignet für Leute, die normalerweise die Höhe meiden. Das Rondeau mit den Fahrgästen dreht sich langsam um sich selbst und wir genießen sowohl den Fahrtwind als auch den 360° Rundumblick über die Insel.
Ich gebe zu: Madame Tussauds hätte ich mir privat wohl gespart. Aber wer hätte gedacht, dass dort ausgerechnet die Besucher aus Indien mit Arnold Schwarzenegger um die Wette posieren? Außerdem gibt es im berühmtesten Wachsfigurenkabinett der Welt auch einen Einblick in die Geschichte Singapurs, was ich dann doch ganz spannend finde.
Am meisten gefällt mir allerdings die Pause am Strand. Zwischen Pool, Palmen und pinken Cocktails kann ich fast vergessen, dass ich mich nicht irgendwo auf Bali befinde. Wobei die Containerschiffe am Horizont die Illusion schnell wieder zurechtrücken. Immerhin entsteht hier gerade der größte und modernste Hafen der Welt – Singapur denkt Jahrzehnte voraus.
Den Abschluss auf Sentosa bildet die Show „Wings of Time“ – ein klassisches Spektakel aus Licht, Wasser, Musik und Feuerwerk. Kitschig? Ja! Beeindruckend? Ebenfalls! Und irgendwie ein perfekter Einstieg in die nächsten Tage in Singapur.




Singapurs grüne Version
Singapur ist laut, voll und vor allem heiß – und gleichzeitig eine grüne Oase. Selten habe ich eine Stadt erlebt, in der Pflanzen so konsequent mit Beton verschmelzen. Und wie alles in Singapur ist auch das kein Zufall, sondern Teil eines größeren Plans – einer Idee, die ebenso durchdacht wie zukunftsgewandt ist.
Am zweiten Tag geht es deshalb morgens zu einem Ort, der genau dieses grüne Konzept verkörpert: Gardens by the Bay. Zwischen futuristischen Riesenbäumen und kühl klimatisierten Gewächshäusern – den größten der Welt! – tauchen wir ein in eine botanische Wunderwelt. Dass man mitten in der Großstadt plötzlich zwischen Olivenbäumen, Bougainvillea und Kakteen steht, wirkt surreal – und wunderschön. Während es im Flower Dome in allen Farben blüht, ist der Cloud Forest derzeit besonders bei Kindern beliebt: Zwischen Wasserfall, Orchideen und üppigem Grün sind die Dinosaurier von Jurassic Park eingezogen.



Singapur von oben – hoch, höher, am höchsten
Nach so viel Pflanzenpracht wollen wir hoch hinaus – auf das Marina Bay Sands SkyPark Observation Deck. 56 Stockwerke über dem Meeresspiegel öffnet sich hier ein atemberaubender Blick auf Singapurs Silhouette. Doch als wir im Hotel ankommen, heißt es: „Lightning Alarm – das Observation Deck ist gesperrt.“ Guide Martine weiß zum Glück Abhilfe und führt uns zu einer anderen Aussicht – samt Blick auf den berühmten Infinity-Pool hoch über den Dächern der Stadt.
Es war dies nicht der erste, aber sicher einer der eindrucksvollsten Singapur-von-oben-Momente dieser Reise.
Einen Tag später setzt sich das Höhengefühl fort – mit einem Besuch des Skygarden am CapitaSpring Tower, ebenfalls einer grünen Oase in luftiger Höhe.


Während uns der Vormittag noch hoch hinaus geführt hat, geht es am Nachmittag auf charmante Weise zurück auf den Boden der Tatsachen – mit einer Sidecar-Tour durch Katong.
Mit einem Vespa-Sidecar durch Katong – ein Viertel erzählt Geschichte
Noch bevor das offizielle Tagesprogramm beginnt, zieht es mich frühmorgens hinaus – in das Viertel Katong. Die Straßen liegen ruhig im Morgenlicht, vereinzelt sitzen Gäste in chinesischen Lokalen beim Frühstück. Ich fotografiere die pastellfarbenen Häuser mit ihren filigranen Fliesen, kunstvollen Fensterläden und kleinen Altären vor den Türen. Dazwischen entdeckte ich Streetart, die zwischen Tradition und Moderne vermittelt. Die Geschäfte sind um diese Zeit noch geschlossen, doch gerade das gibt dem Viertel eine besondere Ruhe – und mir die Gelegenheit, es ganz in meinem Tempo zu erleben.



Später am Nachmittag kehre ich im Rahmen des offiziellen Programms zurück – diesmal aus einer ganz neuen Perspektive: bei einer geführten Vespa-Tour im Sidecar. Während wir durch die Gassen rollen, beziehungsweise gerollt werden, bekommen wir einen lebendigen Eindruck von der Geschichte des Viertels und der Peranakan-Kultur, die chinesische und malaiische Einflüsse auf einzigartige Weise vereint – spürbar in Architektur und natürlich im Essen.

Und so wartet nach der 60 minütigen Tour mit noch mehr StreetArt ein weiteres Highlight auf uns – diesmal kulinarischer Natur. Im traditionsreichen Restaurant Guan Hoe Soon, einem der ältesten Peranakan-Restaurants der Stadt, lernen wir die Küche kennen. Auf den Tisch kommen Gerichte mit überraschend intensiven Aromen: Ayam Buah Keluak, ein Hähnchengericht mit fermentierten schwarzen Nüssen, Babi Pongteh, geschmortes Schweinefleisch mit Bohnenpaste, dazu Gemüse in Kokosmilch und – als farbenfroher Blickfang – lila Reis, der mit den Blüten einer tropischen Pflanze gefärbt wurde.

Zwischen Moschee und Tempel – Singapurs bunte Viertel
Singapur ist nicht nur eine Stadt der Wolkenkratzer, sondern auch ein Mosaik der Kulturen. Besonders spürbar wird das am nächsten Tag in den ethnisch geprägten Vierteln – jedes für sich ein kleines Universum, das Geschichten erzählt.
Schon beim Betreten des prachtvollen Buddha Tooth Relic Temple in Chinatown spüren wir, dass hier ein anderer Rhythmus herrscht. Der Duft von Räucherstäbchen liegt in der Luft, goldene Buddhafiguren glänzen im Halbdunkel, Mönche rezitieren leise Gebete.
Direkt gegenüber zeigt Guide Martine auf den Eingang zu einem unscheinbaren Gebäude – eine Markthalle, wie sie sagt. Da muss ich hin! Neugierig gehe ich die Stufen hinunter und finde mich plötzlich mitten in einem Wet Market wieder. Es riecht nach Fisch und Gewürzen, Händler sortieren und präsentieren ihre Ware auf Eis und in Plastikkisten. Im hinteren Bereich schwimmen lebende Aale in Bottichen – gleich daneben liegen gehäutete Frösche, ordentlich aufgereiht und bereit zum Verkauf.
Das ist jetzt nicht gerade das Gericht, das ich mir zum Mittagessen wünschen würde. Oben angekommen entscheide ich mich lieber für ein Eis in Löwenform – süß, kitschig und gut gekühlt. Und irgendwie genau das, was ich in diesem Moment brauche.
Ein kurzer Abstecher führt mich noch zum nahegelegenen Sri Mariamman Tempel, dem ältesten hinduistischen Tempel Singapurs. Laut, bunt, intensiv – und ein weiteres Mosaikstück in dieser Stadt der Kontraste.



Kampong Gelam – Singapurs arabisch geprägtes Viertel
In Kampong Gelam, dem arabisch geprägten Stadtteil, dominiert die goldene Kuppel der Sultan-Moschee das Stadtbild. Davor: bunte Häuser, hippe Boutiquen, traditionelle Teppichhändler und Cafés, in denen es nach Kardamom und Kaffee duftet. Haji Lane, gleich ums Eck, wirkt wie das kreative Herz dieser Gegend – mit Wandmalereien, die ganze Hausfassaden bedecken, und kleinen Läden, in denen man von Glitzer bis Design alles findet, was das Herz nicht braucht, aber gerne hätte.
So charmant das Viertel auch wirkt – es fühlt sich merkwürdig leer an. Die hübsch restaurierten Fassaden, die Boutiquen und Streetart-Spots scheinen vor allem für Touristen da zu sein. Wohnen tut hier offenbar niemand mehr. Es ist, als hätte man eine Kulisse stehen lassen.

Vielleicht liegt es auch an meinem kurzen Besuch – zu wenig Zeit, um hinter die Fassaden zu blicken. Nur die Sultan-Moschee vermittelt einen Eindruck vom Alltag: An diesem Freitag ist sie gut besucht, Männer strömen zum Gebet, ihre Stimmen hallen durch das Viertel.
Mein Geheimtipp in Singapur
Einige Kilometer außerhalb des Zentrums wartet schließlich ein Ort, der ganz ohne große Inszenierung auskommt.
In einem unscheinbaren Gebäude, irgendwo zwischen Werkstätten und Lagerhallen, wird in der Brass Lion Distillery Singapurs erster Gin gebrannt – handgemacht, lokal verwurzelt und mit internationalem Anspruch.
Wir werden von Eileen, einer Mitarbeiterin der Destillerie empfangen – mit einem Willkommensdrink natürlich, schließlich sind wir hier nicht zum Spaß, sondern zum Verkosten. Sie erzählt uns die Geschichte der Gründerin, die sich irgendwann fragte, warum es keinen Gin gibt, der nach Singapur schmeckt – und daraufhin selbst eine Brennerei eröffnete.
Wir schnuppern an den verschiedenen Botanicals: Zitronengras, Ingwerblüte, Pandan, Lavendel – und stellen fest: Der Weg zum perfekten Gin beginnt mit einer Nase voller Aromen. Danach folgt eine kurze, aber anschauliche Einführung in die Kunst der Destillation. Anschließend geht es ein Stockwerk höher zur Verkostung.
Wir probieren drei verschiedene Gins, jeweils in einer eigenen Kombination – mal mit Tonic, mal mit Eis, mal pur. Mein persönlicher Favorit: der klassische Singapore Dry Gin – ganz pur, ohne Eis, mit einem feinen Wacholderaroma und einem Hauch Zitrus.
Übrigens: Wer mag, kann hier auch seinen eigenen Gin kreieren – samt persönlichem Etikett. Eine charmante Idee für alle, die sich ein Stück Singapur mit nach Hause nehmen möchten.

Kolonialflair samt Cocktailkirsche – ein Abend im Raffles Hotel
Es gibt Orte, die fühlen sich an wie eine Szene aus einem Film. Das Raffles Hotel ist so ein Ort. Als wir abends durch den palmengesäumten Innenhof zur Long Bar spazierten, scheint die tropische Hitze für einen Moment stillzustehen. Die Deckenventilatoren bewegen sich gemächlich, Erdnussschalen knistern unter den Schuhen, und alles riecht nach poliertem Holz und einer anderen Zeit.
Der Singapore Sling, der hier 1915 vom Barkeeper Ngiam Tong Boon erfunden wurde, ist längst ein Klassiker. Und obwohl ich sonst selten rosa Cocktails mit Ananasdeko bestelle, will ich diesen Moment auskosten. Der Drink ist süß, fruchtig und ehrlich gesagt mehr Spektakel – aber an diesem Ort, in diesem Ambiente, ist er genau richtig.

Das Raffles ist eines der letzten großen Kolonialhotels in Singapur. Es erzählt von einer Zeit, die längst vergangen ist – und doch in der Architektur, im Service, im Stil weiterlebt. Genau diese Mischung, diese Gleichzeitigkeit von Historie und Moderne, von Denkmal und Design, habe ich in Singapur immer wieder gespürt. Und vielleicht ist es genau das, was den Reiz dieser Stadt ausmacht.
Drei Tage, tausend Eindrücke – und Lust auf mehr
Singapur hat mich überrascht. Drei Tage zum Besichtigen sind nicht viel – und doch reichen sie, um zu erkennen, wie facettenreich diese Stadt ist.
Natürlich ist eine Pressereise keine Reise, wie ich sie selbst machen würde. Der Ablauf ist eng getaktet, die Wege sind vorgegeben. Aber sie hat mir Türen geöffnet, Eindrücke vermittelt und mir gezeigt, dass Singapur weit mehr ist als ein Stopover.
Ich werde sicher wiederkommen. Mit mehr Zeit und weniger Plan. Aber ganz sicher mit Lust auf neue Viertel, auf Museen, Märkte und Menschen. Und vielleicht mit einem weiteren Singapore Sling – einfach, weil er nach Fernweh schmeckt.



Anreise mit Scoot – Direkt und entspannt nach Singapur
Für meine Reise nach Singapur wurde ich von Scoot, der Low-Cost-Tochter von Singapore Airlines, eingeladen – und durfte die komfortablere ScootPlus-Klasse testen.
Der Direktflug ab Wien mit einer Boeing 787 Dreamliner war angenehm ruhig, das Platzangebot großzügig – und das Beste: Ich musste mich um nichts kümmern. Essen, Getränke, 30 kg Aufgabegepäck, ein bequemer Sitz mit viel Beinfreiheit – alles war bereits inklusive.
Direktflug ab Wien:
Seit Juni 2025 fliegt Scoot dreimal pro Woche nonstop von Wien nach Singapur.
Flugzeiten:
- Hinflug (TR709) ab Wien: 11:25 Uhr → Ankunft in Singapur: 04:50 Uhr (am Folgetag)
- Rückflug (TR708) ab Singapur: 03:00 Uhr → Ankunft in Wien: 09:05 Uhr
Vorteile mit Scoot auf einen Blick:
- Direktflug ab Wien nach Singapur
- Moderne Boeing 787 Dreamliner
- ScootPlus: breitere Sitze, mehr Beinfreiheit, Inklusivverpflegung und 30 kg Gepäck
- Flexibles Tarifmodell: Wer günstig reisen will, kann sich die Extras selbst zusammenstellen
- Teil der Singapore Airlines Gruppe – zuverlässig und gut organisiert
Weitere Informationen und aktuelle Angebote:
www.flyscoot.com

Offenlegung: Die Reise nach Singapur erfolgte auf Einladung von Scoot.
6 Kommentare
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GUDRUN KRINZINGER
Reiseblog von einer reiselustigen, strickbegeisterten, lesesüchtigen und fotografiewütigen Oberösterreicherin mit Hauptsitz Wien und Alte Donau.
Seit 2010 schreibe ich über meine Reisen auf dem Blog Reisebloggerin.at.
Liebe Gudrun,
ich war 1986 zum ersten Mal in Singapur. Damals die langweiligste Stadt Asiens. Inzwischen genieße ich es ungemein, jedes Jahr ein paar Tage dort zu verbringen. Allein die Küche ist göttlich! Dein Artikel hat mich auf die ein oder andere neue Idee gebracht – vielen Dank für die Eindrücke!
Liebe Grüße
Elke
1986? Wow! Da hast du ja einen immensen Vorsprung und kannst auch erkennen, wie sich die Stadt verändert hat!
Vielen Dank, dass du deine Erfahrungen teilst – es sieht nach einer fantastischen Reise aus! Mich würde interessieren: Hast du Tipps, wie man bei einer ähnlichen Reise nach Singapur Geld sparen kann? Besonders bei Essen, Transport oder Aktivitäten wie der Gin-Verkostung? Ich würde mich freuen, deine Tipps zu hören, bevor ich meine eigene Reise plane
Also das Essen ist auf den Hawker Markets sehr günstig (so um die 8 SGD) und es gibt auch viel Kunst im öffentlichen Raum. Die Parks ind ebenfalls gratis zugänglich, also umd die SuperTrees zu Besichtigen zahlst du nichts. Aber vielleicht schreibe ich einen eigenen Artikel zum Thema…
Aaaah, Singapur – ich bin schon voller Vorfreude (auch wenn es noch eine Weile dauert), wir haben nämlich auch mal wieder eine Reise dorthin geplant. Diesmal geben wir uns fünf Tage vor Ort. Einige deiner Tipps habe ich direkt notiert und mir deinen Artikel auf Pinterest gemerkt. Den CapitaSpring Tower kannte ich tatsächlich noch gar nicht, werde mir unbedingt einen Timeslot für die 51. Etage buchen.
Ja, mach das! Ich bin schon auf deine Erlebnisse gespannt!